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Ist das schon sexueller Missbrauch?

205 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Frauen, Opfer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist das schon sexueller Missbrauch?

14.11.2008 um 12:28
Bisschen krank oder???

das ist unverantwortlich, Kinder sollten ihre Sexualität alleine rauskriegen und nicht von den Eltern so gedrängt werden.
@Shiiva
da bin ich ganz deiner Meinung...

Mich würde aber auch mal interessieren wie diese Mutter darauf kommt, das sowas normal wäre, ich kann mir schlecht vorstellen das ihre Eltern (in dem Sinne des Alters unsere Großeltern) sie auch so erzogen haben, den früher war dieses Thema ja fast mehr als nur Tabu...

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Ist das schon sexueller Missbrauch?

14.11.2008 um 13:05
Verrohte Jugend?

Experten weisen Sex-Thesen des Arche-Pfarrers zurück

Pornos mit acht, Sex mit 12: Das Buch "Deutschlands sexuelle Tragödie" hat schon vor seiner Veröffentlichung für Furore. Darin warnen Arche-Pfarrer Siggelkow und sein Co-Autor Büscher vor einer sexuellen Verrohung von Kindern und Jugendlichen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung widerspricht ihnen.
Jana war 12 Jahre alt, als sie zum ersten Mal einen Jungen in ihr Kinderzimmer einlud – zum Sex. Und Hendriks Mutter ist stolz, dass ihr Sohn einen Job als Pornodarsteller in Aussicht hat. Diese wahren Geschichten sind nur einige Beispiele aus dem neuen Buch "Deutschlands sexuelle Tragödie".

Darin warnen die Autoren Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher vor einer frühreifen, hypersexualisierten Jugend, die nicht mehr zu Partnerschaften fähig sei. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) will Einzelfälle nicht bezweifeln. Sprecherin Marita Völker-Albert sieht „in keinster Weise“ einen Trend zu früherem und gedankenloserem Sex.

Die jüngste repräsentative Umfrage zur Jugendsexualität in Deutschland hatte die Forscher sogar eher erleichtert. Nur 10 Prozent der Jungen und Mädchen gaben darin an, mit 14 oder früher erste sexuelle Erfahrungen gesammelt zu haben. Nachdem das Alter beim „ersten Mal“ bis in die 90er Jahre immer weiter sank, seien die Werte seit dem Jahr 2000 relativ konstant geblieben, berichtet Völker-Albert.

Bernd Siggelkow, Gründer des Kinderhilfswerks „Arche“, bietet sich ein völlig anderes Bild. Die „Arche“-Kinder kommen oft aus Familien, in denen die Mütter keine Arbeit haben und die Väter verschwunden sind. In 30 „wahren Geschichten“, in denen lediglich die Namen geändert sind, erzählt Siggelkow von Achtjährigen, die mit ihren Müttern Pornos anschauen oder von 14-Jährigen, die Liebhaber an ihre Mütter weiterreichen. Viele Mütter vermittelten schon Zehnjährigen die Vorstellung, dass der Körper das wertvollste Kapital sei, kritisiert Siggelkow. Viel Sex werde so zum Maßstab für Erfolg im Leben. Dazu kämen die Sexseiten im Internet oder Porno-Filmchen fürs Handy. „Die Kinder können die vielen Sex-Infos gar nicht einordnen“, sagt Siggelkow. „Die Kluft zwischen körperlicher und geistig-psychischer Sexualreife wird immer größer“. Als Folgen fürchtet er mehr Gewalttaten und eine beziehungsunfähige Generation.
Beim Bundesverband der Sexualberatungsstelle Pro Familia gibt es zum Thema sexuelle Verwahrlosung keine bundesweiten Untersuchungen, aber Einzelstudien zum Bereich Pornografie. Bei einer repräsentativen Umfrage in Rheinland-Pfalz gaben 2006 dort 60 Prozent der 11- bis 18- Jährigen an, Pornos aus dem Internet zu kennen. Die Reaktionen schwankten zwischen Ekel und Interesse. Oft seien Jugendliche aber erleichtert, wenn sie erführen, dass Pornofilme nicht die Realität sexueller Beziehungen abbildeten, berichtet ein Sozialarbeiter. Seine Aufgabe sieht er darin, Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln - und den Unterschied zwischen Realität und virtueller Welt.

Bernd Siggelkow würde gern Handys verteilen, mit denen Kinder nur telefonieren können - und sonst nichts. Er fordert mehr Freizeit- und Jugendeinrichtungen und Grenzen bei der Computernutzung. Was er in der „Arche“ erlebt, schockt ihn manchmal noch immer. Neulich spielte eine Gruppe Kinder nicht mehr Verstecken, sondern Gruppensex. Acht kleine Jungs warfen sich nacheinander auf ein Mädchen.

Nach den Schilderungen im Buch ist auch Verhütung bei der „Arche“- Jugendlichen ein Fremdwort. Sie glauben, dass warme Cola oder ein Sprint um den Block gegen Babys hilft. Siggelkow warnt deshalb auch vor mehr Teenager-Schwangerschaften. Beim Bundesamt für Statistik sprechen die Zahlen noch nicht dafür. 733 Mädchen, die 15 Jahre waren oder jünger, bekamen bundesweit 2007 ein Kind. Das ist die niedrigste Zahl seit dem Jahr 2000. Die Abtreibungsquote ist nicht gestiegen.

Für völlig aus der Luft gegriffen hält die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Siggelkows Beobachtungen dennoch nicht. „Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, vor allem in schwierigen sozialen Milieus“, sagt Sprecherin Völker-Albert. In verwahrlosten Familie gebe es Probleme mit Alkohol, Drogen, Medienkonsum, Ernährung - und eben auch mit Sexualität. „Es gibt aber keine seriöse Studie, die einen Trend zu sexueller Verwahrlosung bestätigt“, ergänzt sie.

Bernd Siggelkow, früher Pastor bei der Heilsarmee, sieht sein Buch auch nicht als Studie, eher als aufrüttelnde Momentaufnahme. Viele „Arche“- Kinder wünschten sich für später eine eigene Familie, mit Vater, Mutter, Haus und Auto, berichtet er. Diese Träume zerstörten oft die eigenen Mütter. „Dat is wat für die anderen“, sagen sie.

(Die Welt 10.9.08)




Ich persönlich halte diese voyeuristische Schau auf die "pornografisierte Jugend" für Effekthascherei. Auch Einrichtungen wie die "Arche" brauchen Aufmerksamkeit - und Geld.


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14.11.2008 um 13:13
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bernd Siggelkow würde gern Handys verteilen, mit denen Kinder nur telefonieren können - und sonst nichts. Er fordert mehr Freizeit- und Jugendeinrichtungen und Grenzen bei der Computernutzung. Was er in der „Arche“ erlebt, schockt ihn manchmal noch immer. Neulich spielte eine Gruppe Kinder nicht mehr Verstecken, sondern Gruppensex. Acht kleine Jungs warfen sich nacheinander auf ein Mädchen.
Druch die Medien und Werbung etc lernen die Kids ja schon früh viel über Sex.
Heute gibt es mehr sexuell erinnernde Werbung als wie damals wo ich etwa 8-10 war.
Sexualität ist Modern, daher wissen schon die kleinen, was ungefähr gemeint ist.
Damals gab es das nicht, dass man mit 12 Mutter ist.


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14.11.2008 um 13:23
**Neulich spielte eine Gruppe Kinder nicht mehr Verstecken, sondern Gruppensex. Acht kleine Jungs warfen sich nacheinander auf ein Mädchen.**

wir haben das früher vater, mutter, kind spielen genannt...

meinem offspring ist alles was mit dem thema zu tun hat extremst peinlich...der dreht sich weg, wenn in der duschdas werbung brüste zu sehen sind, oder sich zwei menschen küssen...und der wird jetzt 10. allerdings hat der auch kein handi, einen begrenzten pc und tv zugang......


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14.11.2008 um 13:26
@Shiiva
Ich weiss zwar nicht, wann Dein "damals" war, aber die Zahl minderjähriger Mütter ist in den letzten 100 Jahren hierzulande massiv zurück gegangen. In anderen Ländern der Erde, wie z.B. den "prüden" USA hat sie in den letzten 30 Jahren massiv zugenommen, in islamisch geprägten Kulturen Asiens oder Afrikas liegt das Alter bei der ersten Geburt bei den meisten Mädchen unter 18, schenkt man entsprechenden Studien der WHO Glauben.
Die massive "Übersexualisierung" erkannten Wissenschaftler übrigens schon bei der Modewelle des unzüchtigen Walzertanzens bzw. des Radfahrens von Frauen.


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14.11.2008 um 13:50
Und wieder einmal schließt irgendein selbst ernannter Experte von (zugegebenermaßen erschreckenden) Einzelfällen auf ein generalisiertes Problem. Das er in der Arche natürlich nur die extremen Fälle zu sehen bekommt, scheint er auszublenden. Heime und ähnlich Einrichtungen waren noch nie ein Spiegel der Gesellschaft. Natürlich hat sich der Sprachgebrauch und der Umgang mit Sexualität geändert. Aber das tut es doch ständig. Also keine Panik, alles bleibt gut.

mfg, Ronny


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14.11.2008 um 14:12
Inzwischen wird zusehends mehr Kritik an dem effekthascherischen Buch laut:

Michael Schneider
Sind Deutschlands Jugendliche Sex-Monster?

Gang Bang im Kinderzimmer, SM-Pornos zum Frühstück, Schwangerschaft mit 13 - glaubt man einem Buch, das die Leiter des Hellersdorfer Jugendzentrums »Die Arche« vor wenigen Wochen veröffentlicht haben, geht es in deutschen Kinderzimmern wüster zu als in den härtesten Pornofilmen.
In »Deutschlands sexuelle Tragödie« prophezeien die Autoren Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher den sexuellen Super-GAU, wenn sich im Sexleben deutscher Jugendlicher nicht bald etwas ändert. Wir fragten den Sexualwissenschaftler Prof. Dr. Gunter Schmidt, wie es um die Jugendsexualität in Deutschland wirklich bestellt ist.


Herr Prof. Dr. Schmidt, die beiden Autoren des Buches »Deutschlands sexuelle Tragödie« zeichnen ein schwarzes Bild vom sexuellen Alltag vieler Jugendlicher. Ist die deutsche Jugend sexuell verwahrlost?

Sicherlich führen desolate und elende Familienverhältnisse von Jugendlichen manchmal auch zu »elenden« Erscheinungsformen ihrer Sexualität - zu Hilflosigkeit, Gleichgültigkeit, zu Brutalität oder Sexismus. Allerdings pauschalisieren Herr Siggelkow und Herr Büscher in fahrlässiger Weise. Denn die Lebensläufe, die in ihrem Buch beschrieben werden, sind extrem selten. Es gibt keinerlei empirische Beweise dafür, dass Jugendliche immer früher Sex haben, immer schlechter verhüten, und immer mehr Sexpartner haben. Im Gegenteil: das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert, das Verhütungsverhalten der Jugendlichen hat sich seit den 1970er Jahren ständig verbessert und die Rate jugendlicher Schwangerschaften ist in Deutschland besonders niedrig. Jugendsexualität ist in Deutschland in einem guten Zustand. Wenn die Autoren von Verwahrlosung sprechen, ist das in erster Linie eine Metapher für ihre eigenen moralischen Werte...


...unter Verwahrlosung verstehen die Autoren »das beliebige Eingehen von körperlichen Beziehungen ohne seelische Nähe«. Sie setzen also voraus, dass Sex und Liebe untrennbar zusammengehören.

Diese Auffassung ist in unserem Kulturkreis besonders verbreitet und wird moralisch gefordert. Dadurch geraten jedoch bestimmte jugendkulturelle Veränderungen der Sexualität unter das Totschlag-Etikett der »Verwahrlosung«.


Zum Beispiel in einem Fall, den die Autoren so schildern: Ein 14-jähriger Jugendlicher hat nachmittags zu Hause seinen ersten Geschlechtsverkehr. Hinterher trinkt seine Mutter mit ihm und seiner Partnerin ein Bier.

Ich frage mich, was daran verwahrlost sein soll? Ist doch eigentlich ganz nett. Man stelle sich einmal vor, die Heldin des Bestsellers »Feuchtgebiete« wäre im Jugendzentrum »Arche« aufgetaucht. Wahrscheinlich wäre ihre Geschichte als ein besonders eklatanter Fall von Verwahrlosung ins Buch aufgenommen worden - und die Jungen und Mädchen, die »Feuchtgebiete« lesen, gleich mit. Der nichtkonventionelle und vor allem radikal selbstbestimmte Umgang mit Körper und Sex fasziniert offenbar viele Jugendliche, zumindest in Gedanken.


Herr Siggelkow und Herr Büscher beklagen eine Banalisierung von Sex unter Jugendlichen.

Seit den 1970ern ist Jugendsexualität hierzulande üblich und insofern alltäglich geworden, und sie wird von den Erwachsenen im Großen und Ganzen akzeptiert. 15- oder 16-Jährige dürfen heute in der Regel mit ihrem Liebsten oder ihrer Liebsten zu Hause übernachten. Die Arche-Autoren unterstellen, Jugendsex sei größtenteils verantwortungslos, pornographisch, promisk und rücksichtslos. Wenn man ihnen glaubt, wird es in Zukunft nur noch besinnungslose Sex-Monster geben, die Aids-Rate wird explodieren und sexualisierte Kinder werden massenhaft Pädophilen in die Arme laufen. So ein Quatsch! Jugendsexualität ist offenbar immer noch ein Feld, aus dem gerne Katastrophen – »Deutschlands sexuelle Tragödien« - gestrickt werden.


Die Autoren sprechen auch davon, dass Pornografie im Internet das Sexualverhalten von Jugendlichen dramatisch verändert habe.

Die Welt ist seit den 60er Jahren sexualisiert. Seitdem wurde Sexualität in Zeitschriften, im Fernsehen, im Kino und auf Video gezeigt. Die Jugendlichen sind daran weder zugrunde gegangen noch haben sie Schaden genommen. Das Interessante ist ja: Durch die alltägliche Sexualisierung ist unser Umgang mit Sexreizen gelassener geworden. Heute sehen Jugendliche ganz cool sexuelle Bilder und Filme, die ihre Väter noch in einen Ausnahmezustand versetzt hätten. Die Gelassenheit, mit sexuellen Reizen umzugehen, hat also erheblich zugenommen. Man kann das als Akt der Zivilisierung betrachten.


Sie finden es also nicht bedenklich, wenn sie hören, dass 9-jährige Kinder im Beisein ihrer Eltern Pornos gucken oder sich ein Vater im Beisein seiner Kinder vor dem Internet selbst befriedigt?

Solche Fälle sind schrecklich, weil dort notwendige innerfamiliäre Grenzen zusammenbrechen. Das ist aber kein Problem der Verfügbarkeit von Pornographie, sondern ein Problem innerhalb der Familie.


In einem anderen Fall aus dem Buch wird die Geschichte eines sexuell sehr erfahrenen 14-jährigen Mädchens geschildert. Es schaut sich gemeinsam mit seiner noch relativ jungen Mutter einen Pornofilm an. Danach tauschen sich die beiden darüber aus, welche Sex-Praktiken besonders interessant sind.

Wenn zwei sexuell erfahrene, offenbar vertraute Menschen so etwas machen, ist das doch ihre Sache, was spricht dagegen?


Das Alter der Tochter zum Beispiel?

Es geht nicht um das Alter der Tochter, sondern darum, dass sie sexuell erfahren ist und damit auch zurechtkommt. Für manche Menschen ist eine sexuell erfahrene 14-Jährige offenbar per se schon ein Zeichen der Verwahrlosung.


Führt die leichte Verfügbarkeit von Pornos zu sexueller Abstumpfung?

»Abstumpfung« in welchem Sinne?


Dass Jugendliche immer stärkere Reize brauchen, um sexuell stimuliert zu werden.

Nein. Wenn von »stärkeren« Reizen gesprochen wird, ist doch meistens gemeint, dass die Reize immer »perverser« und immer brutaler werden müssen. Nur weil jemand von Koitus-Szenen genug hat, wendet er sich SM-Pornos zu? Das ist Unsinn. Wir fragen immer, was die Pornographie mit den Menschen macht. Es ist viel intelligenter zu fragen: Was machen die Menschen mit der Pornographie? Wir, Junge wie Alte, gehen sehr wählerisch mit sexuellen Reizen um. Es stimulieren uns vor allem diejenigen sexuellen Reize, die unserem Grundmuster sexuellen Begehrens entsprechen. Wir wählen sehr genau aus, welche Dinge wir uns anschauen und welche nicht.


Wie weit sind Jugendliche in ihrer Sexualität überhaupt formbar?

Die Idee, dass Jugendliche durch das Betrachten von SM-Szenen oder schwulem Sex im Internet plötzlich Interesse daran haben, ist eine absurd vereinfachte Vorstellung. Wenn wir in die Pubertät kommen, ist unsere sexuelle Entwicklung bereits weit voran geschritten. Die Struktur des sexuellen Begehrens entwickelt sich von der Kindheit an. Ich will damit sagen, dass mit dem Menschen nicht alles machbar ist. Aus einem friedlichen Menschen wird nicht plötzlich ein Vergewaltiger, nur weil er Pornos schaut. Ich glaube, dass die allermeisten Jugendlichen kompetent genug sind, um mit der Pornoflut umzugehen - und dass viele von ihnen über diesen »Erwachsenenkram« rasch und ein wenig gelangweilt hinwegsehen. Man sollte ihnen mehr zutrauen.


Besteht die Gefahr, dass Jugendliche aggressive Sexualpraktiken aus Pornos mit der Realität gleichsetzen?

Nein, in der Regel nicht. Selbst wenn es sie erregen sollte, setzen sie diese Praktiken nicht in die Tat um. Nicht die Pornographie ist der Grund, warum Jugendliche sexuell auffällig sind, sondern die sozialen Verhältnisse, aus denen sie kommen. Wir neigen dazu, die sozialen Verhältnisse hinter der Pornographie zu verstecken.


Forderungen nach einer strengeren Überwachung der Medien sind also überzogen?

Ich wüsste gar nicht, wie man die Verbreitung von Pornographie verhindern sollte! Das Internet ist schwer zu kontrollieren und man käme sehr schnell an die Frage der Zensur. Statt »Deutschlands sexuelle Tragödie« zu beschwören, sollten wir mit Jugendlichen darüber reden, was sie mit Pornographie machen. Die Bedeutung des Pornokonsums verändert sich mit dem Alter. Wenn ein 12-Jähriger seinen Freunden Sex-Szenen auf dem Handy zeigt, ist das oft schlicht eine Mutprobe. Die Frage, wer das geilste, wüsteste Bild hat, kann so etwas wie ein Mannbarkeitsritus sein. Einige Jugendliche betrachten eine SM-Szene mit der gleichen Verwunderung, wie sie über ein fünfbeiniges Tier staunen würden. Ältere Jugendliche sehen sich Pornos vielleicht an, um etwas über Sexualität und über Techniken zu lernen, oder um die Lust bei der Masturbation zu steigern. Einige Paare benutzen Pornographie, um langsam in den Sex hinein zu gleiten. Solchen Paaren fällt nichts anderes ein, mag man einwenden, aber wir müssen doch andere nicht dauernd mit unseren Vorstellungen von sexueller Richtigkeit behelligen.


Können Restriktionen und Verbote nicht auch sinnvoll sein?

Immer wenn Jugendsexualität mit Verboten belegt wurde, hat sie ein wenig erfreuliches soziales Gesicht gehabt. Es kommt doch nicht von ungefähr, dass in es in einer Gesellschaft wie den USA, in der die Jugendsexualität besonders restriktiv gehandhabt wird, fünfmal so häufig wie in Deutschland zu ungewollten Schwangerschaften Minderjähriger kommt, Geschlechtskrankheiten sehr viel mehr verbreitet sind, dass Verhütung sehr viel laxer gehandhabt wird und dass auch die Gewalt gegen Mädchen sehr viel häufiger ist, als in Gesellschaften, wo Jugendsexualität liberal gehandhabt wird. Das sollte uns zu denken geben.

Prof. Dr. Gunter Schmidt, geboren 1938, ist Sexualforscher, Psychotherapeut und Sozialpsychologe. Bis 2003 lehrte er am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Er gilt durch diverse Forschungsprojekte über die Sexualität von Jugendlichen und Studierenden als Koryphäe auf dem Gebiet der Jugendsexualität. Schmidt publizierte zahlreiche wegweisende sexualwissenschaftliche Bücher über den kulturellen Wandel der Sexualität und war lange Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. Gegenwärtig ist er Mitglied des Bundesvorstandes des Fachverbandes Pro Familia, wo er das Forschungsprojekt »Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen Frauen« leitet.

(www.berlin030.de)


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21.11.2008 um 11:37
naja..missbrauch nicht aber ich finde es ist nicht wirklich gut sowas sein kind ansehen zu lassen,man sieht ja das sich das auf sie ausgewirkt hat


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27.04.2010 um 23:29
Ich habe zwar nicht im Elternbett geschlafen es sei denn ich war krank aber dies auch nur bis zu einem bestimmten Alter. Im Alter von 6 Jahren habe ich auch mitbekommen das meine Eltern Sex haben, daher kann die Abneigung des Mädchens/heute Frau nicht kommen.
Solch eine Abneigung kann durch spätere sexuelle Erfahrungen gekommen sein. Vielen jungen Mädchen auf dem Weg zur Frau können sehr schlechte Erfahrungen sammeln welche sie über Jahre prägen.
Ein Beispiel kann eine Vergewaltigung sein oder das Ausgenutzt werden des anderen Geschlechts, Sex ohne Liebe, schleimende Worte o. leere Versprechungen um das Mädchen gefügig zu machen.


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28.04.2010 um 12:25
Zum Thema sexuelle Verwahrlosung in der Unterschicht:


https://www.youtube.com/watch?v=rgcXHQm8Pks


Schaut euch einfach mal die Doku auf Youtube an...


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28.04.2010 um 16:30
Naja wenn sie gezwungen wird zuzusehen dann schon. Aber wenn sie es selbst durch Wände hört oder die Eltern nur so sorglos sind und die Türe offen lassen dann eher nicht


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28.04.2010 um 18:43
bis zum 13.Lebensjahr im Bett der Eltern zu schlafen ist definitiv unnormal...wenn die Eltern dabei noch Sex haben sogar strafbar.
Das ganze finde ich sehr verwirrend...


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28.04.2010 um 19:51
Ich kann auch nicht verstehen, warum von beiden Seiten so gehandelt wird...
Vielleicht würde der betroffenen jungen Frau eine Therapie ganz gut tun wenn ihre Erlebnisse damals noch heute ein Problem für sie sind. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall mal wert.


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28.04.2010 um 20:06
ich vermute mal wir bewegen uns hier in einer grauzone.
direkt als missbrauch würde ich das jetzt zwar nicht ansehen aber als absolut unverantwortliche sauerei gegenüber dem kind.
ich denke wenn sowas raus kommt sollte es irgendwie konsequenzen haben.


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28.04.2010 um 22:22
@Feingeist

Meine volle Zustimmung.


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29.04.2010 um 08:28
Ja, die böse, böse moralisch verkommene Unterschicht. Erst den ganzen Tag nur Hartz-IV in Millionenhöhe abzocken, dann auch noch spätrömisch-dekadent sexuell verwahrlosen.

Ficken von unserem Geld.


Pfui, böse. Da soll doch gleich der Westerwelle dreinschlagen.


Prima, wenn man immer noch einen unter sich hat, auf dem man drauf herum trampeln kann. Das erhöht einen gleich um ein schönes Stück.


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29.04.2010 um 09:27
@Doors

Den Satz aus dem von dir geposteten Text liebe ich.

"...aber wir müssen doch andere nicht dauernd mit unseren Vorstellungen von sexueller Richtigkeit behelligen."

Fantastisch ausgedrückt!

Die Antworten von Prof. Dr. Gunter Schmidt zeigen sowieso auf, was für eine geniale Fachperson er auf seinem Gebiet ist.

Zudem... eins verstehe ich insbesondere nicht. Wie kann man überhaupt Lust auf Sex mit seinem Partner haben (hier in diesem Beispiel als Ehepaar), wenn neben einem die Tochter liegt.

Das finde ich schon äußerst schwer, selbst wenn sie tief und fest schläft UND noch klein ist.

Aber mit 13 Jahre und WACH ??????

HALLO? Jemand zu Hause McFly?

UNFAßBAR in meinen Augen... mir fehlen die Worte!


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30.04.2010 um 21:30
Hallo

Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, darum kann es sein, dass es auf die ein oder andere folgende Frage schon antworten gibt.
Aber ich konnte nichts finden, was auf die möglichen Antworten hinweist, darum stelle ich die Fragen, die sich mit stellen mal.

Vorweg, ich schlief bis ich 10 war ab und an bei meinem Vater im Bett ein und musste dann notgedrungen dort weiter schlafen, weil er mich schlafend nicht ins Hochbett bekommen hat.
(Mein Vater schlief im Wohnzimmer und manchmal durfte ich beim TV einschlafen)

Wo waren denn die Eltern tagsüber? Auf Trallafitti oder arbeiten?

Schlief das Mädchen von Anfang der Nacht an im Bett der Eltern oder kam es später in der Nacht dazu?
Kann es also sein, dass den Eltern gar nicht bewusst war, dass die Tochter im Bett liegt?

Ein sehr schwieriges Thema.


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28.05.2010 um 09:53
Ich weis nciht ob sowas strafbar ist jedoch sollte man sowas nie machen. Das Kind kann Komplexe und psychische Störungen bekommen. Bei mir hat es shcon gereicht wenn ich nur gehört habe wie meine Eltern Sex haben. Selbst wenn das Kind nur 2 oder 3 Jahre ist, würde ich nie Sex im selben Raum mit jemanden haben.


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28.05.2010 um 10:03
@selina90


Du hast "Komplexe und psychische Störungen" bekommen, nur weil Du gehört hast, dass Deine Eltern Sex haben? Wie alt warst Du da? Und wie äussern sich die Störungen?


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28.05.2010 um 10:17
Das hat so mit 7 oder 8 Jahren angefangen. Ich habe immer wenn ich sie gehört habe gesagt,dass sie nciht so laut sein sollen und meist haben sie dann auch aufgehört oder zumindest evrsucht leise zu sein. Aber das Haus war sehr hellhörig und ich hatte zimelich gute Ohren. Nunja un es äußert sich halt damit das ich nie einen Freund haben wollte. Ich fand Sex immer abstoßend. Gäbe es da nicht diese kleinen hübschen vampir romane die den Beischlaf immer als etwas schönes darstellten und die man immer zu schlagen konnte wenn es einem zu viel wurde, dann hätte ich wahrscheinlich als nichtgläubige Nonne geendet. Nun ...jetzt habe ich zwar einen Freund aber beim Sex spüre ich trotzdem keine glücklichen Gefühle die sonst immer von allen anderen beschrieben werden. Ich möchte jetzt bitte keine schnippischen Antworten hören, dass mein Freund etwas damit zu tun hätte. Es besteht einfach das Problem, das ich nicht über Sex frei sprechen kann. Also weis er auch nie wie ich wirklich empfinde es sei denn er könnte meine Gedanken und Gefühle lesen. Acuh komm ich einfach nicht aus mich raus. Letztens wollte meine Freundin mit mir in einer Disco tanzen. Aber ich habe mich so dagegen gewehrt überhaupt auch nur in die Nähe der Tanzfläche zu gehen, das wir beide schlechte Laune danach hatten. Man wird also einfach total introvertiert.


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