Warum Leute vom Selbstmord abhalten?

@occitania

wichtig ist einfach nicht nur zu reden, sondern auch Lösungswege für die Probleme zu finden, nur was willst du tun, wenn man das Umfeld was Auslöser ist nicht ändern kann, der Betroffene nicht stark genug ist sich von alten ungünstigen Umständen zu lösen, deswegen sage ich es geht nur bedingt, ne Erfolgsgarantie gibt es meiner Erfahrung nach eben nicht !

Eine Erfolgsgarantie giebt es nie... Viel hat geholfen wenn du die Menschen aus ihrem Umfeld herausgelöst hast, insofern das geht. So hart bwie es klingt...wenn du von 10 Fällen zwei helfen kannst ist das viel. bezogen natürlich auf schwere fälle. dir teenager-suiziden ist die chance natürlich besser... klingt hart ist aber leider erfahrung

@Full_of_Rage

Kleine Info am Rande:

"austherapiert" heisst nichts anderes als "da ist nichts mehr zu machen". Wenn der Arzt den Krankheitsverlauf aus medizinischer Sicht nicht mehr zum Positiven, zum Gesundwerden veränderbar sieht, also nicht mehr therapierbar ist und aus ärztlicher Sicht als abgeschlossen betrachtet. Also unheilbar...

...dass man in solchen Fällen Suizid begeht, oder auch Sterbehilfe, sei es aktiv oder inaktiv, geleistet wird, kann ich verstehen.
Denn man kann sich vorstellen, was so ein Mensch schon gelitten hat und noch erleiden würde...ich weiss es sogar sehr gut. Mein Vater hatte Lungenkrebs ... austherapiert.

Natürlich sollte man Menschen von Suizid abhalten.
Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber die ersten Seiten schon.
Das ist ein Thema das nicht einfach so an mir vorbei geht...

Mir ist aufgefallen, wie hier manche von "Selbstbestimmung" reden und vielleicht mitlesenden Suizidgefährdeten noch bestärken "es 'richtig' zu machen" und keinen vorzuwarnen.
Da werd ich richtig wütend.
zwischen Selbstbestimmung im Leben und sowas gibt es einen himmelweiten Unterschied.!!
Bei den meisten Suizidgefährdeten liegt ein Trauma bzw eine schwere Depression vor.
Wenn ihr ein bischen Plan habt, dann solltet ihr wissen, daß schwer depressive Leute, akute schlechte Phasen haben wo sie einfach nicht mehr klar über die Umstände urteilen können und auch nicht darüber, ob es Hoffnung gibt.
Dann gibt es nur noch schwarz oder weiß...nichts dazwischen.

DieSache schrieb:wichtig ist einfach nicht nur zu reden, sondern auch Lösungswege für die Probleme zu finden, nur was willst du tun, wenn man das Umfeld was Auslöser ist nicht ändern kann, der Betroffene nicht stark genug ist sich von alten ungünstigen Umständen zu lösen,

das finde ich auch, daß man unbedingt die Ursache finden muß und versuchen, wenn sie im Umfeld liegt, dies zu ändern.
Allerdings sollte dazu unbedingt ein Psychologe hinzugezogen werden, denn bei schweren Depressionen kann reines "sich um diesen Menschen kümmern" nicht helfen.
Das geht dann über die eigenen Kräfte und Kenntnisse eines Laien.

@Somebody

Somebody schrieb:Manche Leute haben eben echt Pech im Leben, geben sich noch so viel Mühe und doch gelingt nichts. Das kann manchmal echt frustierend sein, irgendwann schmeißt man dann den Löffel

Pech im Leben gibt es, ja, ABER man kann sich entweder am "Pech" festhalten und sich drin baden, sich bemitleiden, ODER aber etwas dagegen machen indem man HILFE annimmt, Ratschläge annimmt.
Man kann nicht erwarten, daß jemand der kein Psychologe ist zaubern kann und Wunder vollbringt. Wenn man wirklich etwas ändern will, sollte man Hilfe annehmen und eine Therapie machen.
Mir gehts auch nicht immer gut, ich hab auch nicht wirklich Glück im Leben, aber ich weigere mich strikt dagegen aufzugeben. Ich lasse mich vielleicht ne Weile hängen, manchmal auch länger, aber ich gebe nicht auf.

und ich gebe @Keysibuna recht:

Keysibuna schrieb:kann man fast jeden Qual iwie in den Griff bekommen weil der Tod ist immer endgültig und man kann es nicht mehr rückgängig machen!

wenn man will, kann man ALLES in Griff bekommen,
man muß nur Hilfe annehmen wollen
und daran glauben, daß es nicht so bleibt... denn bleiben muß es definitiv nicht so.

Wenn man sich aufgibt, kann man nicht von anderen erwarten, einem das abzunehmen.
Man muß definitiv wollen und daran arbeiten. @Somebody

@popcorncandy

popcorncandy schrieb:Pech im Leben gibt es, ja, ABER man kann sich entweder am "Pech" festhalten und sich drin baden, sich bemitleiden, ODER aber etwas dagegen machen indem man HILFE annimmt, Ratschläge annimmt.

hm...da sagst du was !

Als ich zuletzt um ne Langzeittherapie bat, wurde mir gesagt ich solle mich nicht von Therapie und Therapeuten abhängig machen. Wobei man mir früher eher riet, ich solle sowas anstreben. Jetzt bin ich mittlerweile 40, teils etwas übertherapiert wie es scheint und auf den Trichter gekommen, dass ichs bis zu einem gewissen Punkt wirklich selber schaffen muss, nimmer ganz so tief zu fallen wie es schon mal war !

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es eh keinen wirklich interessiert was aus einem wird und man auch im Bereich Psychologie und Therapie nur als Kostenfaktor gild, aber das ist ein anderes Thema !

@DieSache
Kostenfaktor, ja das stimmt leider. Die Krankenkassen müssen auch sehen wo sie bleiben und müssen Geld sparen wo sie können.
Wenn man Hilfe braucht, sollte man sich nicht entmutigen lassen wegen solchen Einsparungsversuchen und eben darum kämpfen, daß man bekommt was man braucht.

Es ist traurig, aber wenn sich jemand dazu entschlossen hat, kann man höchstens selber nochmal versuchen, es demjenigen auszureden, wenn es Ärzte und Psychologen nicht geschafft haben.

Anders sehe ich diese Teenies, die sich wegen Liebeskummer vor den Zug schmeissen.
Wenn ich da so manche Videos bei Youtube sehe, wird mir immer ganz schlecht.
Schade, wenn so junge Menschen noch das ganze Leben vor sich hatten und sich wegen sowas umgebracht haben :(

@lateral

wobei ich gelernt hab, nicht zu vorschnell über die zu urteilen die es dann eben tun !

Es mag ja vordergründig um den Verlust der Jugendliebe gehen, aber keiner von uns kann in die Verhältnisse des anderen schaun, wenn jemand Suizid begeht, dann liegt dem Entschluss meist schon eine "Vorgeschichte" zu Grunde, die Trennung vom Partner ist nur der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.

Was ich viel schlimmer und verwerflicher finde, ist das Androhen und Manipulieren mit dem Argument : "Wenn du dies, oder jenes nicht tust, dann bring ich mich um !"

Ich hatte eine Freundin, deren Mann hat das so gehandhabt, sie war sehr unglücklich mit ihm.. bzw. sie waren verschiedener Ansichten, sie wollte Kinder - er nicht...
er war arbeitslos und spiellte den ganzen Tag World of Warcraft, sie ging arbeiten... Die Wohnung sah aus wie bei den Messies, obwohl er den ganzen Tag zuhause war etc.
Naja, wenn sie dann sagte, sie geht, oder schläft woanders, dann hat er ihr gedroht, er bringe sich um.

Da ist sie immer schön wieder zu ihm hingetrappelt.

Mit mir hätte er das nicht gemacht, für mich wäre sowas nur noch einen Grund mehr, mich von diesem kranken Menschen zu trennen.

@lateral
Erpressung solcher Art sind einfach unfair. Man sollte immer daran denken, was man den Menschen damit antut, denen man wichtig ist. Man würde ein Loch reißen, das einfach nicht sein müsste :(
Jemanden damit in der Hand haben zu wollen um Aufmerksamkeit zu kriegen, oder eine Handlungsweise zu beeinflussen ist einfach nur unfair.

Ziemlich unfair, aber sie war so besessen von ihm, sie hat lieber Freunde in den Wind geschossen, statt ihren Mann zu verlassen, der offensichtlich ein Problem hatte.

Ganz schön traurig sowas :(

@lateral

in solchen Fällen wäre ne Paartherapie nicht schlecht, aber meist scheuen sich die Leute davor, welchen Eindruck man erhalten könnte wenn man gewisse Dinge thematisiert, bzw sind die Partner die es selbst betrifft nicht einsichtig wo und wie sie Hilfe benötigen würden. Da kannst du noch so überzeugen wollen...

Ich hab mir den Mund fusselig geredet. Aber wahrscheinlich ist sie immer Heim gerannt und der Mann hat dann das gegenteilige von dem Behauptet, was ihre Freunde ihr geraten haben.
Gut, nicht nur er wird ein Problem gehabt haben, sondern sie auch.
Das war schon echt krass, was sie abgezogen hat, aber bis man da erstmal hinter gestiegen war... naja, jetzt muss sie mit den Konsequenzen leben, aber gesund wird es nicht sein, mit jemanden zusammen zu sein, der so ist bzw. wo nicht das erfüllt wird, wonach man im Leben strebt.

Sowas kann einen ja dann nur noch mehr runter ziehen.

@DieSache
oh ja...

DieSache schrieb:..die Partner die es selbst betrifft nicht einsichtig wo und wie sie Hilfe benötigen würden. Da kannst du noch so überzeugen wollen...

Trotz, daß warscheinlich sehr, sehr viele Leute in unserer Gesellschaft depressiv sind, oder es zeitweise schon mal waren, trauen sich viele einfach nicht diese Linie zu überschreiten und die Hilfe anzunehmen die sie brauchen (Therapie) ...aus Angst vor dem was sie dann vor sich selbst wären und auch aus Angst, was die Leute von ihnen halten. :(
Ich finde, es ist leider immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft, zu akzeptieren, daß es sowas eben gibt und es ist immer noch in einem schlechten Licht.

...obwohl Depressionen oft von Stress, Überforderung und Lieblosigkeit unserer modernen Zeit kommen. :(

@lateral

auf der anderen Seite gibts aber viel zu viele die gleich beim ersten die Beziehung betreffenden Problems die Flinte ins Korn werfen und sich vom Partner trennen, wenns unangenehm wird !

Wie gesagt, wenn jemand schwere Depressionen hat, dann kommen die nicht von ungefähr, allerdings gebe ich als Partnerin mit eben diesem Schicksal zu, unsere Partner habens nicht immer leicht mit uns !

Auch in meiner Beziehung gibte es Reibungspunkte und gelegentlich mal Ärger, aber wenn man feststellt man kann nicht (mehr) miteinander reden, dann hat man meist bei Zeit versäumt etwas zu klären, eventuell auch aus missverstandener Rücksicht.

Ich für meinen Teil weiß, dass ein Zusammenleben mit mir nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen ist, aber mal abgesehen von solchen kaputten Existenzen wie der meinen, für wen ist dieses Leben heute schon leicht ?

Naja, ob die Beziehung noch zu retten ist, wenn einer von beiden mit Selbstmord droht.. ich weiss nicht, da hilft wohl nur noch, wenn man akzeptiert, dass man ne Therapie machen muss, oder zumindest professionelle Hilfe braucht.

@lateral

auch wenn ich zu den "eingefleischten" Borderlinern zähle, aber mit sowas wie Selbstmord hab ich nie gedroht um irgendwas zu erpressen. Wenns bei mir soweit ist bin ich heute soweit rechtzeitig die Klinik aufzusuchen !

Mit so einer Androhung bringt man die Menschen die einem nahestehen nämlich in einen argen Gewissenskonflikt, der das Vertrauen zueinander zerstören kann. Zu sagen "Hey, ich kann nicht mehr !" ist nochmal ne andere Hausecke...oder ?

Menschen mit solchen Persönlichkeitsproblemen wie ihr Ehemann sehen das aber wohl glaub ich gar nicht so, also dass er Hilfe braucht.
Er hat sie ganz einfach in der Hand, wenn er ihr sagt, du triffst dich nich mehr mit lateral, dann macht sie das auch so und wenn er sagt "Verlass mich nicht, sonst bring ich mich um" dann bleibt sie bei ihm.
Eigentlich wäre ja der 1. Schritt schonmal, dass sie sich wirklich trennt bzw. sofern er ganz am Boden ist und realisiert hat, dasser Hilfe braucht, kann sie ja zu ihm stehen und die schwere Zeit gemeinsam durchstehen, aber bei sowas glaub ich nicht, dass er von alleine irgendwann einsieht, dass er sich das Leben soo schwer macht - und naja nicht nur seines :|

Ach nee, schon wieder Therapiemist (=legal akzeptierte und sehr populäre Hirnwäsche).

Wenn der Sache der Abschaffung aller geschlossenen Psychiatrien gedient ist, dann bin ich auch dafür, keine Zwangsmaßnahmen gegen Borderliner vorzunehmen. Die Berechnen doch die Hilfe des Systems systematisch mit ein. Wegen dem selbstzerstörischen Willen der Borderliner werden Menschen, die Willen beeinflussen können (Gedankensender) oder deren Wille beeinflusst wurde (passive Telepathen) gleich mit eingesperrt. Das ist eine Frechheit, dass alle über einen Kamm geschert werden.