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Todesstrafe

22.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

26.01.2024 um 12:56
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Die wollen endlich damit abschließen, nach 35 Jahren.
Mit Trauer geht jeder natürlich anders um. Aber so ein Ereignis ruft eben auch die Gefühle und Erinnerungen wieder wach und ich wage zu behaupten, dass ein Täter, der im Gefängnis ist und von dem man nie wieder hört, für die meisten Opfer der am wenigsten belastende Umstand ist. Jetzt wurden sie mit den damaligen Ereignissen wieder intensiv konfrontiert. Aber keiner kann für alle Opfer von Straftaten sprechen. Ich möchte nur anmerken, dass eine Hinrichtung nach Jahrzehnten nicht gerade zwangsläufig geeignet ist, mit einer Sache abzuschließen.

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26.01.2024 um 16:53
Er wurde jetzt hingerichtet. Scheint ohne Komplikationen funktioniert zu haben. Nach nur 3 Minuten war er tot. Das finde ich bemerkenswert weil in der Gaskammer die Leute teilweise 10-20 Minuten gelitten haben


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26.01.2024 um 16:58
@TePe
Aha….
Ein Priester sei bei ihm gewesen, der seine Füße mit einer Bibel berührt habe. Gegen 19:58 Uhr habe die Stickstoffzufuhr begonnen. Daraufhin habe sich Smith sichtlich geschüttelt und rund zwei Minuten lang auf der Trage gekrümmt. Seine Atmung sei schwer geworden. Für weitere sieben Minuten habe er geröchelt. Zwischendurch habe sich ein Justizvollzugsbeamter über ihn gebeugt und sein Gesicht untersucht. Um 20:08 Uhr, so beschreibt es die Journalistin, habe Smith aufgehört zu atmen.
Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/us-gefangener-kenneth-smith-so-beschreibt-eine-zeugin-der-hinrichtung-seinen-sterbeprozess-a-99ba747b-6194-45bb-b7db-cb9d7ffe6698


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26.01.2024 um 17:36
@TePe
Ich habe da auch anderes gelesen.

https://www.nzz.ch/panorama/todesstrafe-in-den-usa-justiz-laesst-hinrichtung-mit-stickstoff-zu-ld.1775829
Laut Medienberichten dauerte Smith' Todeskampf am Donnerstagabend rund eine halbe Stunde. Laut einer Lokalreporterin des TV-Senders WHNT habe Smith mit dem Start der Stickstoffzufuhr begonnen, sich zu winden und zu zittern. Mehrere Minuten lang habe er schwer geatmet, bevor schliesslich keine Atemzüge mehr zu beobachten gewesen seien. Die Strafvollzugsbehörden spielten die Aussagen herunter. Laut ihnen habe Smith nur teilweise gezuckt und abnormal geatmet. Das sei erwartet worden. Lokalreporter Lee Hedgepeth sagte dagegen: «Dies war die fünfte Hinrichtung, die ich in Alabama miterlebt habe, und ich habe noch nie eine so heftige Reaktion auf eine Hinrichtung gesehen».
Aber vielleicht zählt das ja zu "ohne Komplikationen".

Mir wird so richtig schlecht, wenn ich das lese. Zivilisiert soll dieses Land sein.
Mediziner widersprechen solchen Vorstellungen vehement. Keineswegs gleite eine Person einfach in Bewusstlosigkeit und dann in einen schmerzlosen Tod über. Die Amerikanische Tierarztvereinigung (Avma) erklärt in ihren Richtlinien das Verfahren für die Euthanasie von Säugetieren als ungeeignet, mit gewissen Ausnahmen bei Schweinen. Bei einem 35 Kilogramm schweren Schwein, das Stickstoffgas eingeatmet habe, daure es sieben Minuten, bis sein Tod komme.



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26.01.2024 um 17:38
Aha dann hat das meine Quelle unterschlagen. Hat mich auch gewundert das man nach 3 Minuten schon Tod sein soll, zumindest hat er jetzt keine Panikattacken mehr. Ich vermute das die anderen Staaten jetzt schnell nachziehen werden. Es ist ja jetzt erprobt.


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26.01.2024 um 17:40
Klar gab es heftige Reaktionen. Schließlich hat man ihn anders als bei der Giftspritze nicht gelähmt. Was hat der Reporter erwartet ? Der wollte nunmal nicht sterben.


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26.01.2024 um 17:41
@azazeel
Es ist genauso, wie du es sagst. Jeder einzelne Opferangehörige wird seine eigene Art der Verarbeitung haben. So wie auch Trauer usw absolut individuelle Wege der Verarbeitung hat.
Nun in dem konkreten Fall war es so, dass sich die beiden Söhne des Opfers, sowie andere Angehörige des Opfers, nach so vielen Jahrzehnten des auf und ab, diesen Abschluss herbeiwünschten. Es geht darum, dass man natürlich nicht 35 Jahre nichts vom Täter gehört oder gesehen hat. In den Jahrzehnten, war er sehr wohl präsent, aufgrund der zahlreichen Rechtsmittel die er einlegen durfte. Das ist ein Punkt, wo sich wohl viele einig sind. Es erscheint einem tatsächlich sehr merkwürdig und unendlich lang, einen Täter 35 Jahre in der Warteschleife zu halten. Das alleine dürfte schon eine Art von extremer Strafe darstellen.
Man wird in dem konkreten Fall evtl nie erfahren, ob die gestrige Hinrichtung nun einen tatsächlichen Abschluss für die Opferangehörigen bedeutet. Ob die Wut und die Trauer einem
Gefühl der Erleichterung weichen?
Wie kann man erleichtert sein, wenn man einem Menschen beim sterben zusehen darf?
Die Söhne haben vor der Hinrichtung im Interview gesagt: es ist ihnen inzwischen egal, wie der Täter nun hingerichtet wird, Hauptsache, es ist vorbei.
Warscheinlich hat sie das 35 Jahre warten gekostet. Und den Täter auch und das Opfer hatte leider nicht die Chance, die letzten 35 Jahre zu erleben.
In Japan ist gerade ein Amokläufer ( 36 Tote durch Brandstiftung) zum Tod durch erhängen verurteilt worden. Jeder der Beteiligten weiß jetzt schon, dass die Vollstreckung wohl in sehr weiter Ferne liegt. Nachdem die Hunderte der Opferangehörigen nun jahrelang auf das Urteil gewartet haben, müssen sie nun weitere ( Open End) Jahre warten ob und wann überhaupt vollstreckt wurd.


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26.01.2024 um 17:45
Die Gesellschaft kann aber abschließen, um die Opferangehörigen geht es nicht denke ich. Dir USA haben halt eine Tot Schieß Mentalität.


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26.01.2024 um 17:47
Zitat von TePeTePe schrieb:um die Opferangehörigen geht es nicht denke ich
Ich glaube schon, dass die Opferangehörigen eine Rolle spielen. Weil dort der Gedanke der Rache noch sehr stark im Vordergrund steht.


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26.01.2024 um 18:14
Ich denke eher das der Staat dadurch ablenken will. Von sozialen Problemen zum Beispiel. Brot und Spiele für die Masse. Der Todesstrafe kann man nicht mit Logik kommen. Eine Hinrichtung soll mittlerweile 20 Mrd Dollar kosten.


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26.01.2024 um 18:15
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Die Söhne haben vor der Hinrichtung im Interview gesagt: es ist ihnen inzwischen egal, wie der Täter nun hingerichtet wird, Hauptsache, es ist vorbei
Ja, und nun? Das Opfer steht morgen trotzdem nicht wieder vor der Türe.

Und 35 Jahre auf Auge um Auge und Zahn um Zahn zu warten ist auch nicht gerade gesund für die Angehörigen des Opfers. Wäre er eingebuchtet worden bis an das Ende seiner Tage, hätte man eher abschließen können.

Die TS gehört abgeschafft!


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26.01.2024 um 18:24
Ob die TS abgeschafft gehört muss das amerikanische Volk entscheiden. Das gleiche Volk das Schusswaffen für alle befürwortet.

Ich frage mich ob eine friedliche Hinrichtung nicht letztlich dafür sorgt das nun mehr Hinrichtungen durchgezogen werden. Sieht halt besser aus als der Stuhl und ist nicht so teuer wie die Spritze


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26.01.2024 um 18:29
Zitat von TePeTePe schrieb:Ich frage mich ob eine friedliche Hinrichtung nicht letztlich dafür sorgt das nun mehr Hinrichtungen durchgezogen werden. Sieht halt besser aus als der Stuhl und ist nicht so teuer wie die Spritze
Was bitte soll denn da friedlich gewesen sein, bei dem was über die Hinrichtung berichtet wurde?


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26.01.2024 um 18:30
Das Dilemma der Todesstrafe könnte man auch damit lösen das man nur Befürworter hinrichten.


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26.01.2024 um 18:31
Zitat von TePeTePe schrieb:Ob die TS abgeschafft gehört muss das amerikanische Volk entscheiden
Wenn ich mich nicht täusche, wurde in allen Bundesstaaten, die sie hatten, die TS durch das dortige Parlament abgeschafft oder ausgesetzt. nicht durch ne Volksabstimmung. Kann mich auch irren.


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26.01.2024 um 18:32
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Was bitte soll denn da friedlich gewesen sein, bei dem was über die Hinrichtung berichtet wurde?
Das war Panikmache, was hast Du erwartet? Klar das der etwas zittert. Vermutlich hat er die Luft auch anfangs angehalten und nicht ausgeatmet. Man ist sich dann selbst der größte Feind.

TP


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26.01.2024 um 18:32
Zitat von TePeTePe schrieb:Das Dilemma der Todesstrafe könnte man auch damit lösen das man nur Befürworter hinrichten.
dann bist du also auch dafür...


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Todesstrafe

26.01.2024 um 18:34
Zitat von TePeTePe schrieb:Das war Panikmache, was hast Du erwartet? Klar das der etwas zittert. Vermutlich hat er die Luft auch anfangs angehalten und nicht ausgeatmet. Man ist sich dann selbst der größte Feind.
Das ist doch alles andere als friedlich.
Wenn jemand im Schlaf stirbt, ohne etwas zu merken(falls es sowas geben sollte), mag das vielleicht friedlich sein.
Aber doch nicht bewusstes sterben bei einer Hinrichtung.
Das ist ein Akt der Grausamkeit, auch wenn kein Blut dabei spritzt.


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26.01.2024 um 18:34
Zitat von Alienpe.Alienpe. schrieb:dann bist du also auch dafür...
Nein ich denke die Amis sind halt Zivilisationtechnisch noch nicht so weit.

Ich finde gut das wir drüber hinweg sind.

TP


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26.01.2024 um 18:39
@SomertonMan
???. Ich habe lediglich wiedergegeben, wie sich in diesem konkreten Fall, die Söhne des Opfers geäußert haben. Und nach der Hinrichtung gab es noch ein Statement : ein bittersweet Moment. Es gibt nichts zu jubeln und auch keine Freudensprünge, weil es unsere Mutter nicht zurückbringt.
Ich weiß zu wenig, über den Prozess von Kenneth Smith. Ich weiß nur, dass letztendlich ein Richter, das Votum der Jury überstimmt hat.
Ich weiß nicht, ob der Wunsch nach Höchststrafe, auch von den Opferangehörigen geäußert wurde?
Deren Einfluss ist selten maßgebend.
Aber zumindest stimme ich mit dir überein. Ein lebenslang ohne Parole hätte es vermutlich für KE Smith auch getan. Diese unglaublich langen Spannen zwischen Urteil und Vollstreckung, sind unsäglich unzumutbar für alle, sowohl Opferangehörige als auch Täter.
Die eklatanten Unterschiede in der Anwendung der Todesstrafe, zwischen den Bundesstaaten, ist zudem auch noch ein Faktor, der einem sehr merkwürdig erscheint. Es ist also eine Frage des Tatorts, ob ein Mensch evtl die nächsten Jahrzehnte in einer Art Wartesaal verharren muss, den gewaltsamen Tod vor Augen.


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