Unruhen in der Ukraine

skep schrieb:Für mich ist hier gerade interessant, dass die Dinge, die du da beschreibst, offensichtlich
unter den Tisch gekehrt werden. Warum nur?

Du möchtest wissen warum niemand wirklich daran interessiert ist heraus zu finden auf wessen Befehl die Scharfschützen vom Maidan handelten ?

Der Westen ist nicht daran interssiert weil..........

z.B. unsere Bundesregierung dem deutschem Volk nicht mehr glaubhaft machen könnte reine Friedenspolitik zu betreiben.
Aktuell sollen wir glauben das die Putschisten zwar illegal an die Macht gekommen sind aber eine andere Möglichkeit nicht mehr bestanden habe da Janukowitsch als Staatspräsident sowieso nicht mehr länger tragbar war, also war ein Putsch die einzige Lösung.
Aus Sicht der Bundesregierung ist das alles zwar nicht schön und höchst bedauerlich aber, hey, wo das nun einmal alles passiert ist muss man jetzt halt aus den Gegebenheiten das Beste machen und verhandelt lieber mit den Putschisten anstatt sie zum Teufel zu jagen.

Denn, zum Teufel jagen kann der Westen die Putschisten ja nicht, denn das würde ja bedeuten der Westen würde eine Pro-Westlich-Orientierte-Regierung aus der Kontrolle verlieren, also werden sie hofiert.

Russland ist nicht daran interessiert weil...........

Russland überzeugt ist das die Putschisten sich sowieso nicht dauerhaft an der Macht halten können. Aus diesem Grund sieht Putin es auch nicht als primär wichtig an die Wahrheit zu propagandieren zu wem nun die Scharfschützen auf dem Maidan gehört haben sollen um nicht unnötig die Spannungen weiter anzuheizen.
Gelinde gesagt ist es Putin ebenso scheissegal wer auf die Demonstranten geschossen genau so wie es dem Westen egal ist, denn die Wahrheit dient niemanden von beiden, nicht zuletzt deshalb weil sich die Wahrheit nach derzeitiger Lage nicht ermitteln lässt da die Propagandaorgane zu stark wirken und es letztlich an unabhängigen Ermittlern fehlt.

Hier geht es einzig und allein um das Verfolgen strategischer Ziele. Taktisch gesehen ist es daher für beide Seiten höchst kontraproduktiv derzeit daran zu arbeiten Wahrheiten zu generieren. Vielmehr geht es beiden darum Tatsachen zu schaffen.

Putin geht davon aus das durch die Wegnahme der Krim sich diese demnächst von der Ukraine völlig abspalten wird und der Rest der Ukraine wird instabil bleiben und sich dann dem Beispiel der Krim anschliessen und wieder zu Russland gehören wollen.

Ich persönlich denke das Putin derzeit eine Art Politik betreibt die darauf hinaus läuft die Ukraine ".....heim ins Reich zu holen" so wie es 1938 die Nazis mit Österreich gemacht haben. Putin sieht das auf der Krim mehrheitlich Russen leben und verkauft der Welt seine Russen schützen zu müssen gegen eine Regierung die gegen Russen ist und die Russen daher lieber zu Russland wollen also holt man sie besser "heim ins Reich".
Der Westen versucht eine Anti-Russland-Regierung zu unterstützen damit die Ukraine inkl. der Krim dem Westen zufällt um Russland weiter geostrategisch einzuengen.


Fazit : Wer die Schüsse auf dem Maidan abgegeben hat möchte niemand aufklären, denn die Wahrheit würde von beiden Seiten nur zu Propagandazwecken ausgenutzt werden um letztlich damit das Erreichen höherer Ziele zu unterstützen.
Sagt Putin die Opposition hat auf die Demonstranten geschossen um die Bewegung weiter anzuheizen dann wird der Westen sagen das stimmt nicht. Sagt der Westen Janokowitsch hat auf die Demonstranten feuern lassen dann wird Putin sagen das stimmt nicht und schon endet das alles in einer Pattsituation. Das wissen beide Fronten genau also hat es auch nicht weiter zu interessieren wer die Schüsse abgab sondern man konzentriert sich lieber darauf weiter an seinen Endzielen zu arbeiten anstatt in der Vergangenheit herum zu wühlen.

Ich frag mich grad ob sowas wie in der Ukraine, in einer direkten Demokratie auch möglich wär... oder ob das nur in einer repräsentativen geht

@skep
Ja er sagt dass er für ein Referendum auf der Krim ist und ein solches auch in Donezk befürwortet.
@Staehlt
Ne haben die nicht die haben zwar den Gouverneur vertrieben und haben eigentlich keine Regierung aber eine Struktur von "Selbstverteidigungskräften" haben sie nicht.

Nunja..ich denke man kann jetzt sagen das die Krim ab heute zu Russland gehört..die Abstimmung der Bürger ist eher Zweitrangig da dort sicher kein negatives Votum erreicht wird.

Die TAZ...eine linke Zeitung brachte es noch vor der Vereinbarung von Kiew auf den Punkt...rückwirkend betrachtet ist dieser Kommentar mehr als nur ein Mahnruf.

http://www.taz.de/!133486/

Glünggi schrieb:Ich frag mich grad ob sowas wie in der Ukraine, in einer direkten Demokratie auch möglich wär

Natürlich, es muss den Menschen nur schlecht genug gehen dann ist alles möglich. Wenn ein Staat es nicht schafft die Menschen wenigstens im Komazustand zu halten und der Bürgerpatient erwacht weil die Schmerz-und Komamittel nicht mehr wirken und er sich dann vor Schmerzen krümmt, danach ist jede Regierung auf unserem Planeten am Ende.

Nun wird bereits über die Einführung des russischen Rubels auf der Halbinsel spekuliert. Dies berichtet zumindest die russische Agentur Interfax unter Berufung auf Behörden auf der Krim.

Huch..na das geht ja schnell..

Also die Eltern von meinem Schwager leben in der Ukraine, die sind beide Rentner, sagen die Rente wurde nicht gezahlt und die Preise steigen rasant an für die Lebensmittel. Die haben jetzt ein Visum beantragt um nach Deutschland zu kommen.

@DearMRHazzard
Aber in einer direkten Demokratie befragt man das Volk was es will und ist nicht auf die Loyalität eines (korrupten) Präsidenten angewiesen.
Man würde an die Urne gehen und seine Stimme abgeben, statt Molotovcoktails zu werfen, weil man mit dem Handeln der Regierung nicht einverstanden ist.
Die Parteien glauben ja alle im Recht zu sein und das Volk hinter sich zu wissen.... befragt das Volk... dann herrscht Gewissheit.

smokingun schrieb:das ist keine Prävention sondern eine invasion in ein souveränes land und was die rechten kräfte betrifft damit hat jedes land zu leben auch Deutschland ,dass ist auch kein grund um militärisch einzugreifen und wenn ist es sache der Ukraine und nicht Russlands.und die rechten haben ja gar nicht so viel Einfluss und die behauptung Putins ist das die krim regierung faschisten sein ist nunmal umgedrehte Realität .

Jetzt wirds aber wirklich lächerlich. Willst du sehen wir eine Invasion aussieht?
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-03/fs-irak-krieg-jahrestag-2

Diese Partai stellt Minister im Parlament...wieviel Einfluss der rechten Seite muss noch sein bevor es in deinen Augen Gefährlich wird? Du leugnest die Tatsachen, du hast den SPiegel Artikel wohl gar nicht gelesen.

Wenn mich meine Geschichtskenntnisse nicht vollkommen täuschen war auch dieser Teil der Erde, den heute die Ukraine bildet, Reibfläche an der sich der 2. Weltkrieg entzündete.

@Befen

Danke für den TAZ-Link.

Man kann definitiv davon ausgehen, dass der Bericht wohl kaum entstanden ist, weil man den faschistischen Radikalen sympathisiert, die nur eine Randgruppierung darstellen, aber im Zuge des Konflikts hochstilisiert werden, als bestünde das ganze Land nur aus Rechten, mit denen der Westen zusammenarbeitet.

Eine derartige Sichtweise (letztere) ist doch quatsch.

Janukowitsch hilft dabei nach Kräften. Er belügt die internationale Gesellschaft genauso wie die Ukrainer. Während oppositionelle Fernsehkanäle Leichen und Verletzte zeigen, sieht man in den vom Präsidenten kontrollierten Medien verwundete Sicherheitskräfte der „Berkut“, die angeblich von „Terroristen“ angegriffen wurden. Diese Bilder werden absichtlich im Osten der Ukraine und in Russland gezeigt, um die Menschen von Putins Ukraine-Politik zu überzeugen. Genauso erzählt er wider jedes besseren Wissens, dass die ukrainische Wirtschaft wachse und wachse, dabei schrumpft sie immer weiter. Zu dem aber, was gerade in Kiew passiert, sagt der Regierungschef kein Wort.

@CurtisNewton


Kein Ding

Ich kann nur jedem empfehlen einmal auf die Weltkarte zu schauen und sich dann ernsthaft zu fragen...musste Putin Angst davor haben, dass sich die Ukraine nach Westen wendet? Und wenn man die Frage mit "Nein" beantwortet...angesichts der Dimensionen ist es nicht anders vorstellbar, dann sollte man darüber nachdenken welche anderen Gründe es geben könnte...und da wird mir gelinde gesagt etwas flau im Magen...der Korditgeruch liegt ja beinahe schon wieder in der Luft.

@Befen
Ich denke Russland hat einfach Angst davor in Zukunft hinter dem Westen und China nur die dritte Geige zu spielen.

@Glünggi


Das ist kein Grund zu expandieren. Russland ist im Begriff sein Staatsgebiet zu erweitern, so etwas machen nur Staaten die auf der Schwelle zum Bankrott gehen.

@Befen
Die EU tuts doch auch?

Glünggi schrieb:Aber in einer direkten Demokratie befragt man das Volk was es will

Tja, so hätte es in der Ukraine ja auch sein sollen ;-).

Darum sag ich ja auch, lasst das ukrainische Volk entscheiden was es will. Wenn die Mehrheit zur NATO-EU will dann ist das so, wenn die Mehrheit zu Russland will dann hat der Westen das zu akzeptieren.

Wir sehen jedoch das der Westen und Russland offenbar dafür überhaupt keine Zeit haben denn sie wollen noch vor den Wahlen die politischen Strömungen so beeinflussen das am Ende dann das gewünschte Ergebnis dabei heraus kommt.

Warum wohl reist unser Aussenminister hin-und her und hat keine ruhige Minute mehr ? Warum reisst der US-Aussenminister durch die halbe Welt und berät stündlich irgendwo anders ? Genau, die Zeit ist extrem knapp, denn Ende März ist Referendum auf der Krim und Ende Mai Wahlen in der Ukraine. Da müssen vorher Tatsachen geschaffen werden bevor das Volk zur Urne läuft und sich sowieso "falsch" entscheidet egal wie es sich entscheidet.

@DearMRHazzard

DearMRHazzard schrieb:Darum sag ich ja auch, lasst das ukrainische Volk entscheiden was es will. Wenn die Mehrheit zur NATO-EU will dann ist das so

Das ukrainische Volk hat doch in friedlichen Demontrationen zu hunderttausenden deutlich gemacht, WAS es möchte, nachdem Janukowitsch die Verhandlungen mit der EU kurz vor Unterschrift abbrach und sich an die Russen verhökerte. Das war bereits Anfang Dezember letzten Jahres!

Wenn man JETZT hergeht und sagt: Soll das Volk doch entscheiden, ist das für mich nur eine fadenscheinige Ausrede, um von der derzeitig instabilen Lage zu profitieren!

Das ukrainische Volk hat doch in friedlichen Demontrationen zu deutlich gemacht, WAS es möchte, nachdem Janukowitsch die Verhandlungen mit der EU kurz vor Unterschrift abbrach und sich an die Russen verhökerte.

Das ist ja sowieso die goldene Frage überhaupt. Repräsentierten diese Menschen die Meinung der Ukraine oder nur die Meinung der Opposition ? Landesweite Wahlen müssen letztlich klären was ALLE Menschen der Ukraine wollen und nicht die Menschen die sich auf dem Maidan gegenseitig die Köpfe einschlugen.

CurtisNewton schrieb:Wenn man JETZT hergeht und sagt: Soll das Volk doch entscheiden, ist das für mich nur eine fadenscheinige Ausrede!

Ganz und gar nicht.

@Glünggi


Die EU ist kein Staat...es ist eine Wirtschaftsgemeinschaft, die EU hat keine eigenen Streitkräfte und wenn man mich fragt bin ich auch strikt gegen einen Bundesstaat EU. Dennoch halte ich das Ziel, wirtschaftlich zusammen zu arbeiten, in einer vernetzten und hochtechnologisierten Welt für evident. Zum anderen ging es um ein Handelsabkommen mit der Ukraine und um sonst nichts.