@Glünggi Glünggi schrieb:Tun sie das bevor Kobani fällt oder danach? Wie verhalten sie sich gegenüber den Kurden?
Wie reagiert Assad? Und was sagt Russland dazu?
Türkei suchte einen Grund, um in Syrien gegen autonome Entwicklung in Kurdengebieten mitzumischen. Erstarkende Ultraradikale wurden herangezüchtet.
Wenn Kobani fällt,
ist eh Hoffnung verloren,
dann ist gesamten Kurdengegiete gefährdet.
"Stützpunkte für Allianz
Die Gegend um das Süleyman-Schah-Mausoleum gehört genau zu den Gebietsabschnitten, die laut Presseberichten von türkischen Militärplanern für eine von mehreren Pufferzonen auf syrischem Gebiet ausgesucht worden sind. Das türkische Parlament soll am Donnerstag über ein Entsendegesetz beraten, das Auslandseinsätze der Armee in Syrien und im Irak erlaubt. Die Vorlage beinhaltet auch die Erlaubnis zur Stationierung ausländischer Truppen in der Türkei und die Bereitstellung türkischer Stützpunkte für Partnerstaaten im Kampf gegen den IS.
Generalstabschef Necdet Özel plant laut Presseberichten mit bis zu 15.000 türkischen Soldaten, die nach Syrien geschickt werden sollen, um die Pufferzonen zu sichern. Mehrere Zehntausend weitere Soldaten sollen aus anderen Ländern kommen – bisher ist allerdings nicht klar, welche Länder das sein sollen.
Ankara argumentiert, die Pufferzonen würden gebraucht, um syrische Bürgerkriegsflüchtlinge in Syrien selbst versorgen zu können. Die Türkei hat bisher rund 1,5 Millionen Syrer aufgenommen; allein in den vergangenen zwei Wochen haben die Kämpfe zwischen syrischen Kurden und dem IS um die syrische Grenzstadt Kobane mehr als 100.000 Menschen in die Türkei getrieben."
http://kurier.at/politik/ausland/terroristen-vormarsch-tuerkei-bereitet-militaereinsatz-gegen-is-vor/88.657.754"Die ausgewählten Ziele und Mittel legen nahe, dass es nun darum geht, den IS „zurechtzustutzen“, ohne ihn komplett aus dem Spiel zu nehmen – weil das wiederum unweigerlich eine Stärkung des Iran und Syriens bedeuten würde, was man in Washington weniger gern sähe. Der Türkei dürfte wiederum zunächst wichtig sein, dass das kurdische Autonomieprojekt in Rojava möglichst stark geschwächt wird oder überhaupt zu existieren aufhört. „Warum gibt es keine Luftschläge nahe Kobane?“ twittert der einzige westliche Journalist in der Stadt, Kurt Pelda, der nachhts durch ein Minenfeld in die Stadt schleichen musste, weil die Türkei die Grenze nicht öffnet. „Will die Welt tatsächlich ein erneutes Massaker an Kurden sehen?“
Die Interessen der Türkei, des Westens und Barzanis überschneiden sich in dem Punkt, dass das Barzani-Lager innerhalb der kurdischen Kräfte gestärkt werden soll, während PKK und YPG geschwächt werden sollen. Greift man ein, dann immer so, dass die verschiedenen Fraktionen in einer Art fragilem Gleichgewicht bleiben. Denn in Syrien gibt es eigentlich keinen langfristigen Bünddnispartner, den der Westen sich als Vasallen halten könnte. Die Mörderbanden des IS sind zu unberechenbar. YPG und PKK verfolgen ein demokratisches und auf Eigenständigkeit abzielendes politisches Projekt, das von der Türkei, und letztlich auch von den USA, die ihren Einfluss festigen wollen, gefürchtet wird. Assad möchte man ohnehin beseitigen. Und die Überreste der Freien Syrischen Armee (FSA) sind militärisch kein entscheidender Faktor mehr.
Eine mögliche Strategie, die nun zum Einsatz kommen könnte, wäre die Einrichtung einer „Pufferzone“ an der türkisch-syrischen Grenze, die derzeit von kurdischen Kommentatoren diskutiert und scharf kritisiert wird. Diese Option könnte für den Westen und die Türkei die attraktivste sein. Ankara würde seit langem gerne über die Grenze ziehen und bereitete dafür mehrfach „false-flag“-Aktionen vor. Und auch die USA würden eine solche neue Position im Kampf gegen Assad wertschätzen. Sie würde auch das Ende des demokratischen Projektes in Rojava bedeuten."
http://www.hintergrund.de/201409263259/politik/welt/schlachtbank-kobani.html (Archiv-Version vom 28.09.2014)