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Wollt Ihr wirklich verstehen?

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Natur, Sein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wollt Ihr wirklich verstehen?

12.03.2005 um 02:18
@Chepre
<"jetz wist ihr es">

WAS wier aus der Lehre der Bagavad-Gita entnehmken können ist sehr gehaltvoll. Dennoch: Die Rede galt Menschen einer Zeit die ein paar tausend Jahre zurückreicht. Vieles davon ist nach wie vor richtig, aber anderes wird, kann und sollte heute anders gesehen und gesagt werden.

Und es wird gesagt und verkündet! Weltweit: Von Gandhi bis Tutu! Von Martin Luther King bis zum vorigen Karmapa! (der Neue ist noch zu jung - der lernt noch -gg')


Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)


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Wollt Ihr wirklich verstehen?

12.03.2005 um 22:34
@demaicis

ich spreche aus meiner seele und dadurch auch aus deiner,denn bewusstsein gibt es ihrer natur nach nur in der einzahl,und die gasamtzahl aller bewusstheiten ist immer nur "eins" ;)

@Chepre

das erinnert mich an einen text den ich mal in einem anderen thread geschrieben hab,der nicht das produkt von überlegungen war,sondern aus der tiefsten stille meines bewusstseins entsprang:

[...]diese meinungen,die ich vertrete sind aber nur oberfläschliche-gedanken,der rolle,die ich momentan verkörper.zerstörung und zerfall sind genau solch göttlich-heilige attribute,wie schaffung und formung.es gibt weder positives noch negatives.diese erlangen erst durch die materie,welche dual aufgebaut ist,gestallt und letztendlich definieren erst unsere gedanken,zu welchem/r pol/seite die materie gehört..außerdem ist es irrelevant,was wir denken und tun,denn das steht bereits geschrieben.was wir erleben werden,stand schon fest,als unsere seele (also wir,denn wir sind ja nicht der körper,zu dem die seele kommt oder dessen hilfsmittel sie ist,sondern wir sind die seelen,die den körper erst beleben und nutzen) noch hoffte endlich zu hause einzukehren zu können und sich zu seinen eltern zu gesellen.wir sind alle nur schauspieler auf ner bühne,die ihren text sprechen und nach dem script handeln,wie mariunetten.das ist nich euer leben,was ihr da zusammenhandelt,sondern ne erfundene geschichte/rolle,die geschrieben steht.wir sind nur sklaven der situation,des schicksals,karma oder für die ganz verrückten:des zufalls,wie man es auch nennen möchte.so sehr dem schauspieler auch die rolle und der ort der handlungen missfällt,er muss das stück zu ende spielen,man kann anstatt schauspiel auch traum oder illusion sagen.nur wollt ihr doch nicht dumm sein und in dieser rolle verhaftet bleiben und zu eurer existens machen!?wenn ihr sterbt verlässt die seele,also ihr,die hülle und muss sich mit ner neuen zufrieden geben,wenn ihr nicht erlöst worden seit.in einem schauspiel,einer rolle oder in einem traum,mag alles genauso "real" erscheinen,aber wenn ihr aufgewacht seid,weint ihr z.bsp nicht leuten hinterher,die in dem traum oder in der rolle gestorben sind,weil ihr wisst,das das nur illusion war.die allerdings so authentisch ist,für den träumenden,das er sich nicht bewusst wird,das er nur träumt,weil er in der fantasie-welt verhaftet ist und sich mit dem traum-charakter identifiziert.so ist diese imaginäre welt für ihn die echte,weil er sich "im traum nicht vorstellen" kann,das diese momentane welt,nur fake is.und erlangt er diese erleuchtung,lässt es sich schön träumen.man ist dann sogar in der lage,den traum selbst zu steuern und die allmacht zu nutzen,das universum unterscheidet sich davon kein bisschen.dessen muss man sich bewusst werden... das ist das geheimniss der erlösung!




Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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12.03.2005 um 22:36
ich hab was gefundes,das meine aussage untermauert,es ist ein auszug aus dem hagakure von yamamoto tsunetomo,einem wegweiser für samurai:


Während wir zusammen eine Straße entlanggingen, sagte Tsunetomo: "Ist der Mensch nicht wie eine gut gespielte Puppe? Er ist ein Stück bester Handwerkskunst, denn er kann laufen, springen, hüpfen und sogar sprechen, ohne daß Fäden an ihm angebracht wären. Werden wir nicht Gäste beim nächsten Bon-Fest (alljährliches Fest zur Ehrung der Seelen der Verstorbenen) sein? Diese Welt ist in der Tat ein eitles Schauspiel! Die Leute vergessen das immer."


und nochwas aus dem selben buch:

Es ist ein guter Blickwinkel, die Welt als Traum zu betrachten. Wenn man einen Alptraum hat, wacht man auf und sagt sich, daß es nur ein Traum war. Es heißt, daß die Welt, in der wir leben, kein bißchen anders ist.


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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12.03.2005 um 22:42
Anhang: Die_3_uns_treibenden_Gunas.jpg (33,0 KB)
im anhang findet ihr eine darstellung der drei gunas.

"O Arjuna, die Veden handeln hauptsächlich von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur (sattva – Reinheit, raja – Leidenschaft und tama – Unwissenheit). Erhebe dich darüber, sei transzendental zu ihnen. Befreie dich von der Welt der Dualität und von der Sorge um Gewinn und Sicherheit. Sei im Selbst verankert."


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -


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12.03.2005 um 22:43
Anhang: Die_erwachte_Seele_wird_sich_ihrer_Lage_bewusst.jpg (47,3 KB)
noch ein schönes bild ^^


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -


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13.03.2005 um 00:23
@lesslow

und wieder einer der die Mühe lobt und dankend annimmt.

Wir Menschen entfremden uns immer mehr von der Natur, das stimmt so das wir fast Aussenstehende geworden sind und mit der Natur nicht viel gemeinsam haben.Wir wollen perfekt sein irgendwohin streben, aber meist doch nur im Äusseren, dabei zeigt uns die Natur immer wieder das es mal Regen und Sonnenschein gibt. Mal Ruhe mal Sturm!
Wir sollten auch einfach so dahingleiten, aber etwas stimmt mit uns tatsächlich nicht, denn wir sind so anders, wie die Tiere, die Natur, das man sich wirklich fragt, was passiert mit uns? Zu was werden wir?

Zeitgemäße Demokratie-Definition:Die Wähler bestimmen, wen die Reichen bestechen müssen.


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13.03.2005 um 05:57
Ich möchte hier mal n paar Wörter los werden von einem Indianer:
________________________________________________________________

„ICH BIN EIN MEDIZINMANN – ein wicasa wakan. Medizinmann das ist ein Wort, das die Weißen erfunden
haben. Ich wünschte, es gäbe ein besseres Wort, um auszudrücken, was „Medizinmann" für uns bedeutet,
aber ich finde keines und du auch nicht, und so müssen wir uns wohl damit zufrieden geben. Ein wicasa wakan
muss viel und oft mit sich allein sein. Er will weg von der Menge, weg von den kleinen, alltäglichen Dingen.
Er liebt es zu meditieren, sich an einen Baum oder an einen Felsen zu lehnen und zu fühlen, wie sich
die Erde unter ihm bewegt, und wie über ihm das Gewicht des weiten flammenden Himmels lastet. Auf diese
Weise lernt er zu verstehen. Er schließt die Augen und beginnt klarer zu sehen. Was du mit geschlossenen
Augen siehst, das zählt. Der wicasa wakan liebt die Stille, er hüllt sich in sie ein, wie in eine Decke –
eine Stille, die nicht schweigt, die ihn mit ihrer donnergleichen Stimme vieles lehrt. Solch ein Mann liebt es,
an einem Ort zu sein, wo er nur das Summen der Insekten hört. Er sitzt, das Gesicht gegen Westen, und
bittet um Beistand. Er redet mit den Pflanzen, und sie antworten ihm. Er lauscht den Stimmen der wama
kaskan – der Tiere. Er wird einer von ihnen. Von allen Lebewesen fließt etwas in ihn ein, und auch von ihm
strömt etwas aus. Ich weiß nicht, was und wie, aber es ist so. Ich habe es erlebt. Ein Medizinmann muss
der Erde angehören, muss die Natur lesen können wie ein weißer Mann ein Buch.

ALLES, WAS IHR ESST, wird in eine Plastikhülle gepackt, ist sauber zerteilt und vorbereitet für die Pfanne,
hat keinen Geschmack und erweckt in euch keine Schuldgefühle. Wenn ihr eure Pelz- oder Ledermäntel
tragt, wollt ihr nicht daran erinnert werden, wie viel Blut und Schmerz sie gekostet haben. Wenn wir einen
Büffel töteten, dann wussten wir, was wir taten. Wir baten seinen Geist um Vergebung und sagten ihm, warum
wir es tun mussten. Wir ehrten mit einem Gebet die Gebeine derer, die uns ihr Fleisch als Nahrung gaben,
wir beteten, dass sie wiederkommen sollten, wir beteten für das Leben unserer Brüder, des Büffelvolkes,
genauso wie für unser eigenes Volk. Für uns ist alles Leben heilig. Der Staat Dakota hat eigene Beamte
für die Schädlingsbekämpfung. Sie setzen sich in ein Flugzeug und erschießen die Kojoten von der Luft aus.
Sie führen Buch darüber, jeder tote Kojote wird in ihr Notizheft eingetragen. Die Vieh- und Schafzüchter bezahlen
sie dafür. Kojoten ernähren sich von Nagetieren, von Feldmäusen und anderem kleinem Getier. Gelegentlich
fressen sie ein Schaf, das sich verlaufen hat. Sie sind die natürlichen Abfallverwerter, sie säubern
das Land von allem, was faulig ist und stinkt. Wer sich die Mühe macht und sie zähmt, für den sind sie gute
Spielgefährten. Doch wenn sie am Leben bleiben, haben einige Leute Angst, ein paar Cent zu verlieren –
und deshalb tötet man sie vom Flugzeug aus. Die Kojoten waren in diesem Land, bevor die Schafe hierher
kamen, aber sie sind euch im Weg, denn ihr könnt aus ihnen keinen Profit schlagen. Mehr und mehr Tiere
sterben aus. Die Tiere, die der Große Geist in dieses Land gesetzt hat, müssen fort. Nur die Haustiere, nur
die vom Menschen gezüchteten Tiere dürfen leben – zumindest so lange, bis man sie in den Schlachthof treibt. Dieser entsetzliche Hochmut des weißen Menschen, der sich anmaßt, mehr als Gott zu sein, mehr als
die Natur! Der Weiße sagt: „Ich lasse dieses Tier leben, denn es bringt mir Geld“; und er sagt: „Jenes Tier
muss sterben, ich kann an ihm nichts verdienen, den Platz, den es braucht, kann ich besser verwenden. Nur
ein toter Kojote ist ein guter Kojote“. Die Weißen behandeln die Kojoten fast so schlimm wie sie einst uns
Indianer behandelt haben.

ICH HABE DEN EINDRUCK, die weißen Menschen fürchten sich so sehr vor der Welt, die sie selbst geschaffen
haben, dass sie diese nicht mehr sehen, fühlen, riechen oder hören wollen. Regen und Schnee auf dem
Gesicht zu spüren, von einem eisigen Wind wie erstarrt zu sein, und an einem rauchenden Feuer wieder
aufzutauen, aus einer heißen Schwitzhütte zu kommen, und in einen kalten Fluss zu tauchen – diese Erfahrungen
zeigen dir, dass du lebst. Aber ihr wollt das gar nicht mehr empfinden. Ihr wohnt in Kästen, die
Sommerhitze und Winterkälte aussperren, ihr lebt in einem Körper, der seinen Geruch verloren hat, ihr hört
den Lärm aus der Hi-Fi-Anlage anstatt den Klängen der Natur zu lauschen, ihr seht den Schauspielern im
Fernsehen zu, die euch Erlebnisse vorgaukeln, euch, die ihr längst verlernt habt, irgendetwas selbst zu erleben.
Ihr esst Speisen, die nach nichts schmecken. Das ist euer Weg. Er ist nicht gut.

BEVOR UNSERE WEISSEN BRÜDER KAMEN, um zivilisierte Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine
Gefängnisse. Aus diesem Grund hatten wir auch keine Verbrecher. Ohne ein Gefängnis kann es keine Verbrecher
geben. Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel und deshalb gab es bei uns keine Diebe. Wenn
jemand so arm war, dass er kein Pferd besaß, kein Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies geschenkt.
Wir waren viel zu unzivilisiert, um großen Wert auf persönlichen Besitz zu legen. Wir strebten Besitz nur an,
um ihn weitergeben zu können. Wir kannten kein Geld und daher wurde der Wert eines Menschen nicht
nach seinem Reichtum bemessen. Wir hatten keine schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte
und Politiker, daher konnten wir einander nicht betrügen. Es stand wirklich schlecht um uns, bevor die Weißen
kamen, und ich kann es mir nicht erklären, wie wir ohne die grundlegenden Dinge auskommen konnten,
die – wie man uns sagt – für eine zivilisierte Gesellschaft so notwendig sind.

AUCH DER MENSCH BESTEHT AUS VIELERLEI. Woraus immer die Luft ist, die Erde, die Kräuter, die Steine,
all das ist auch Teil unserer Körper. Wir müssen wieder lernen, wir selber zu sein und die Vielfalt in uns zu
fühlen und zu entdecken. Wakan Tanka, das Große Geheimnis, lehrt Tiere und Pflanzen, was sie tun sollen.
In der Natur gleicht nichts dem anderen. Wie verschiedenartig sind die Vögel! Einige bauen Nester, andere
nicht. Manche Tiere leben in Erdlöchern, andere in Höhlen, andere in Büschen. Wieder andere kommen
überhaupt ohne Behausung aus. Sogar Tiere derselben Art – zwei Hirsche, zwei Eulen – verhalten sich unterschiedlich.
Ich habe viele Pflanzen aufmerksam betrachtet. Von den Blättern einer Pflanze, die alle auf
demselben Stängel wachsen, ist keines ganz wie das andere. Auf der ganzen Erde gibt es keine zwei Blätter,
die einander völlig gleichen. Der Große Geist hat es so gewollt. Für alle Geschöpfe auf der Erde hat er
den Lebenspfad bloß im Großen vorgezeichnet; er zeigt ihnen die Richtung und das Ziel, lässt sie aber ihren
eigenen Weg dorthin finden. Er will, dass sie selbständig handeln, ihrem Wesen gemäß und ihren inneren
Kräften gehorchend. Wenn nun Wakan Tanka will, dass Pflanzen, Tiere, sogar die kleinen Mäuse und Käfer,
auf diese Weise leben – um wie viel mehr werden ihm Menschen, die alle dasselbe tun, ein Gräuel sein:
Menschen, die zur selben Zeit aufstehen, die gleichen im Kaufhaus erstandenen Kleider anziehen und dieselbe
U-Bahn benützen, die im selben Büro sitzen, die gleiche Arbeit verrichten, auf ein und dieselbe Uhr
starren und – was am schlimmsten ist – deren Gedanken einander zum Verwechseln ähnlich sind. Alle Geschöpfe
leben auf ein Ziel hin. Selbst eine Ameise kennt dieses Ziel – nicht mit dem Verstand, aber irgendwie
kennt sie es. Nur die Menschen sind so weit gekommen, dass sie nicht mehr wissen, warum sie leben.
Sie benützen ihren Verstand nicht mehr und sie haben längst vergessen, welche geheime Botschaft ihr Körper
hat, was ihnen ihre Sinne und ihre Träume sagen. Sie gebrauchen das Wissen nicht, das der Große
Geist jedem von uns geschenkt hat, sie sind sich dessen nicht einmal mehr bewusst, und so stolpern sie
blindlings auf der Straße dahin, die nach Nirgendwo führt – auf einer gut gepflasterten Autobahn, die sie
selber ausbauen, schnurgerade und eben, damit sie umso schneller zu dem großen leeren Loch kommen,
das sie am Ende erwartet, um sie zu verschlingen.“

_____________________________________________________________


In dem Sinne.....


Crom


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13.03.2005 um 07:00
ich frag mich schon eine geraume Zeit, ob es wirklich in 100'ten von millionen Jahren den auf der dann möglicherweise noch mit Leben behafteten Erde irgend etwas/wem zum darüber nachdenken reizt, was wir hier schreiben.

Gibt es nach dem Tode nichts, was solls, gibt es Gott, dann erklärt sich dem glücklichen transzendiertem Bewusstsein alles dort, aber sobald man des Rätselslösung gewahr ist, herrscht uninteressierte Langeweile.

Darum glaub ich, dass Gott den unberrechenbaren Menschen erschuf, und Gott sich dort "unwissend" macht, um sich an der Menscheit Torheit zu erfreuen, sich von ihr überraschen zu lassen.


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Wollt Ihr wirklich verstehen?

13.03.2005 um 07:51
@crom
ja ein schöner text und ich weiß auch was dir als vorlage diente ^^


ich hab hierauszüge aus der einleitung zur "Bhagavad-Gita - Wie Sie ist" :


"Jeder von uns hat mit
so vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, ebenso wie Arjuna,
der in einer schwierigen Lage war, als er in der Schlacht
von Kuruketra kämpfen sollte. Arjuna ergab sich Sri
Krisna, und da sprach der Herr die Bhagavad-gita. Nicht
nur Arjuna, sondern jeder von uns ist aufgrund dieses
materiellen Daseins voller Ängste. Wir leben unsere jetzige
Existenz im Wirkungsbereich der Nichtexistenz; doch
eigentlich sollten wir uns nicht von Nichtexistenz bedrohen
lassen. Unsere Existenz ist ewig. Auf irgendeine Weise
aber sind wir in asat geraten. Asat bedeutet
"das, was nicht existiert".
Unter den vielen Menschen, die leiden, gibt es einige, die
tatsächlich durch Fragen ihre Stellung erhellen wollen und
sich daher fragen, was sie sind, warum sie sich in diesem
schrecklichen Zustand des Leidens befinden, und so fort.
Solange man nicht aufwacht und sich fragt, warum man
leiden muß, das heißt, solange man nicht erkennt, daß man
eigentlich nicht leiden will und bisher vergeblich versucht
hat, eine Lösung für alle Leiden zu finden, kann man nicht
als vollkommener Mensch gelten. Menschsein beginnt,
wenn diese Fragen im Geist erwachen.

Jede Tätigkeit des Menschen muß als Fehlschlag betrachtet
werden, wenn solche Fragen ihn nicht beschäftigen.
Diejenigen, die zu fragen beginnen, was sie sind, warum sie
leiden, woher sie gekommen sind und wohin sie nach dem
Tode gehen werden, sind daher Schüler, die geeignet sind,
die Bhagavad-gita zu verstehen. Der ernsthafte Schüler
sollte auch unerschütterliche Ehrfurcht vor der Höchsten
Persönlichkeit Gottes haben.

Wir alle werden vom Tiger der Unwissenheit verfolgt, doch
der Herr ist zu den Lebewesen sehr barmherzig, besonders
zu den Menschen,

Das Thema der Bhagavad-gita erfordert die Einbeziehung
von fünf grundlegenden Wahrheiten. Zunächst wird die
Wissenschaft von Gott und dann die wesensgemäße
Stellung der Lebewesen oder jivas erklärt. Es gibt den
isvara (Herrscher) und die jivas (Lebewesen), die
beherrscht werden. Wenn ein Lebewesen behauptet, es
werde nicht beherrscht, sondern sei frei, ist es von Sinnen.
Das Lebewesen wird in jeder Hinsicht beherrscht,
zumindest in seinem bedingten Leben. Die Bhagavad-gita
handelt also hauptsächlich von isvara, dem Höchsten
Herrscher, und von den jivas, den beherrschten Lebewesen.
Prakti (die materielle Natur), kala (die Zeit, das heißt die
Dauer der Existenz des gesamten Universums bzw. der
Manifestation der materiellen Natur) und karma (Tätigkeit)
werden ebenfalls erörtert. In der kosmischen Manifestation
finden vielerlei Tätigkeiten statt. Alle Lebewesen gehen
verschiedenen Tätigkeiten nach.

Qualitativ gleichen die Lebewesen dem Höchsten
Herrscher. Der Höchste Herrscher, der Herr, hat zum
Beispiel die universalen Geschehnisse, das heißt die
materielle Natur, unter Seiner Herrschaft.

Wie in späteren
Kapiteln der Bhagavad-gita erklärt wird, ist die materielle
Natur nicht unabhängig, sondern handelt nach den
Anweisungen des Höchsten Herrn.

Wenn wir sehen, daß in der kosmischen Natur wunderbare Dinge
geschehen, sollten wir wissen, daß hinter dieser
wunderbaren Manifestation ein Lenker steht. Nichts kann
sich manifestieren, ohne gelenkt zu werden. Es ist kindisch,
den Lenker nicht in Betracht zu ziehen. Ein Kind zum
Beispiel mag denken, ein Auto sei etwas Wunderbares, weil
es fahren kann, ohne von einem Pferd oder einem anderen
Tier gezogen zu werden, doch ein vernünftiger,
erwachsener Mensch weiß, wie das Auto angetrieben wird
und daß sich hinter dieser Maschinerie ein Mensch, ein
Fahrer, befindet. In ähnlicher Weise ist auch der Höchste
Herr der Lenker (ayaka), die Höchste Persönlichkeit, nach
dessen Anweisungen alles geschieht.Wie wir in späteren
Kapiteln der Bhagavad-g…ta sehen werden, werden die j…vas
oder Lebewesen vom Herrn als Seine Bestandteile
angesehen.

Ein Körnchen Gold ist ebenfalls Gold, und ein
Tropfen Wasser aus dem Ozean ist ebenfalls salzig, und
dementsprechend haben auch wir, die Lebewesen, als
Bestandteile des Höchsten Lenkers(isvaras, Bhagavans
oder Sri KrisnŠas) alle Eigenschaften des Höchsten Herrn in
winzigem Ausmaß, da wir winzige isvaras oder
untergeordnete isvaras sind. Wir versuchen, die Natur zu
beherrschen, ebenso wie wir in neuester Zeit versuchen,
auch den Weltraum zu beherrschen und
"Imitationsplaneten" im All schweben zu lassen. Diese
Neigung zu beherrschen oder etwas zu schaffen ist in uns,
weil sie in KŠa vorhanden ist. Wir neigen dazu, zu
beherrschen und uns die materielle Natur untertan zu
machen, doch sollten wir wissen, daß wir keineswegs der
Höchste Herrscher sind.

Was ist die materielle Natur? Sie wird in der Bhagavad-gita
als niedere prakti oder niedere Natur beschrieben. Das
Lebewesen wird als die höhere prakti erklärt. Prakti, ob
von niederer oder höherer Natur, wird immer gelenkt.
Prakti bedeutet weiblich. Sie wird vom Herrn gelenkt,
ebenso wie das Tun der Frau vom Ehemann beaufsichtigt
wird. Prakti ist immer untergeordnet, das heißt, sie wird
vom Herrn, dem Lenker, beherrscht. Die Lebewesen und
die materielle Natur werden also beide vom Höchsten
Herrn beherrscht und gelenkt. Der Bhagavad-gita gemäß
müssen die Lebewesen, obgleich sie Bestandteile des
Höchsten Herrn sind, ebenfalls als prakti betrachtet
werden.

"Diese prakti ist Meine niedere Natur." Und weiter:
"Und darüber hinaus gibt es noch
eine andere prakti - jiva-bhu™tam - das Lebewesen."

Prakti besteht aus drei Eigenschaften oder
Erscheinungsweisen: der Erscheinungsweise der Tugend,
der Erscheinungsweise der Leidenschaft und der
Erscheinungsweise der Unwissenheit. Über diesen
Erscheinungsweisen steht die ewige Zeit, und durch eine
Verbindung dieser Erscheinungsweisen der Natur und unter
der Lenkung und Aufsicht der ewigen Zeit kommt es zu
Tätigkeiten, die man als karma bezeichnet. Diese
Tätigkeiten werden schon seit undenklicher Zeit ausgeführt,
und wir erleiden oder genießen die Fruchte unseres Tuns.
Angenommen, daß ich ein Geschäftsmann bin und mit
Intelligenz schwer gearbeitet und daher ein hohes
Bankkonto angehäuft habe. Dann kann ich genießen. Wenn
ich dagegen mein ganzes Geld bei Geschäften verloren
habe, bin ich der Leidtragende. In ähnlicher Weise
genießen oder erleiden wir bei allen unseren Handlungen
die Ergebnisse unseres Tuns. Das nennt man karma.

isvara (der Höchste Herr), jiva (das Lebewesen), prakti
(die materielle Natur), kala (die ewige Zeit) und karma
(Tätigkeit) werden alle in der Bhagavad-g…ta erklärt. Von
diesen fünf sind der Herr, die Lebewesen, die materielle
Natur und die Zeit ewig. Die Manifestation der prakti mag
zeitweilig sein, doch ist sie nicht falsch. Einige Philosophen
behaupten, die Manifestation der materiellen Natur sei
falsch, doch nach der Philosophie der Bhagavad-g…ta, der
Philosophie der VaiŠavas, ist dies nicht der Fall. Die
Manifestation der Welt wird nicht als falsch angesehen; sie
wird als wirklich, wenn auch zeitweilig, anerkannt. Sie
wird mit einer Wolke verglichen, die am Himmel
vorüberzieht, oder mit dem Eintreten der Regenzeit, die das
Getreide nährt. Sobald die Regenzeit vorüber ist und die
Wolke verschwindet, vertrocknen die Ähren, die vom
Regen genährt wurden. In ähnlicher Weise entsteht auch
die materielle Manifestation in gewissen Zeitabständen,
besteht für eine Weile und verschwindet dann wieder.

So arbeitet prakti,
doch findet dieser Kreislauf ewig statt, und deshalb ist
prakti ewig sie ist nicht falsch. Der Herr bezieht Sich auf
"Meine prakti". Die materielle Natur ist die abgesonderte
Energie des Höchsten Herrn, und auch die Lebewesen sind
eine Energie des Höchsten, doch sind sie nicht von Ihm
getrennt - sie sind ewig mit Ihm verbunden. Der Herr, das
Lebewesen, die materielle Natur und die Zeit sind also alle
ewig, karma hingegen ist nicht ewig. Die Auswirkungen
des karma können in der Tat sehr alt sein. Wir erleiden
oder genießen die Ergebnisse von Handlungen aus längst
vergangener Zeit, doch können wir die Ergebnisse unseres
karma oder unseres Tuns verändern, und diese
Veränderung hängt von der Vollkommenheit unseres
Wissens ab. Ohne Zweifel gehen wir allerlei Tätigkeiten
nach, doch wissen wir nicht, wie wir handeln sollen, um
uns von den Aktionen und Reaktionen auf all diese
Tätigkeiten zu befreien. Auch das wird in der Bhagavad-gita erklärt.
ŸIsvara ist das höchste Bewußtsein. Da die jivas oder
Lebewesen winzige Bestandteile des Höchsten Herrn sind,
haben auch sie ein Bewußtsein. Sowohl das Lebewesen als
auch die materielle Natur werden als prakti, als die
Energie des Höchsten Herrn, bezeichnet, aber von diesen
beiden hat nur der jiva Bewußtsein. Die andere prakti
hingegen hat kein Bewußtsein - das ist der Unterschied.
Deshalb bezeichnet man die jiva-prakti auch als
übergeordnet, denn der jiva hat ein Bewußtsein, das dem
des Herrn ähnelt. Das Bewußtsein des Herrn jedoch ist das
höchste, und daher sollte man niemals behaupten, der jiva,
das Lebewesen, sei ebenfalls allbewußt. Das Lebewesen
kann auf keiner noch so vollkommenen Stufe allbewußt
sein, und die Theorie, die besagt, das Lebewesen könne
diese Stufe erreichen, ist eine irreführende Theorie. Das
Lebewesen mag ein Bewußtsein haben, aber nicht das
höchste Bewußtsein.

Sowohl der Herr als auch das Lebewesen sind ketra-jñaƒ,
das heißt, sie haben ein Bewußtsein; doch das Lebewesen
ist sich nur seines jeweiligen Körpers bewußt, während
Sich der Herr aller Körper bewußt ist: Weil Er im Herzen jedes
Lebewesens weilt, ist Er Sich der psychischen Vorgänge
oder Tätigkeiten jedes einzelnen jiva bewußt. Wir sollten
dies nicht vergessen. Es wird auch erklärt, daß der
Paramatma, die Höchste Persönlichkeit Gottes, im Herzen
eines jeden als isvara oder Lenker weilt und das Lebewesen
anleitet, seinen Wünschen gemäß zu handeln. Sarvasya
cahaˆ hdi sannivi˜ho. Das Lebewesen vergißt, was es tun
wollte. Zunächst entschließt es sich, auf eine bestimmte Art
und Weise zu handeln, und dann wird es in die Aktionen
und Reaktionen seines eigenen karma verstrickt. Nachdem
es eine Art von Körper aufgegeben hat, geht es in eine
andere Art von Körper ein, ähnlich wie wir ein bestimmtes
Kleidungsstück gegen ein anderes tauschen. In der
Bhagavad-g…ta (2.22) finden wir eine ähnliche Erklärung:
vasaˆsi j…rŠani yatha vihaya. Ähnlich, wie man seine
verschiedenen Kleidungsstücke wechselt, so wechseln die
Lebewesen verschiedene Körper - das nennt man
Seelenwanderung - und nehmen die Aktionen und
Reaktionen ihrer vergangenen Handlungen mit sich. Diese
Handlungen können geändert werden, wenn sich das
Lebewesen in der Erscheinungsweise der Tugend befindet,
das heißt, wenn sein Geist geklärt ist und es versteht, in
welcher Weise es tätig sein sollte. Wenn dies geschieht,
können alle Aktionen und Reaktionen auf seine
vergangenen Handlungen umgewandelt werden. Karma ist
also nicht ewig. Deshalb stellten wir zuvor fest, daß isvara,
jiva, prakti und kala ewig sind, wohingegen karma nicht
ewig ist.

Der allbewußte isvara ähnelt dem Lebewesen insofern, als
sowohl das Bewußtsein des Herrn wie auch das des
Lebewesens transzendental sind. Bewußtsein wird nicht
durch eine Verbindung materieller Elemente erzeugt - diese
Vorstellung ist falsch. Die Theorie, daß sich Bewußtsein
unter bestimmten Umständen aus materiellen
Verbindungen entwickelt, wird in der Bhagavad-gita nicht
anerkannt. Bewußtsein mag durch die Bedeckung
materieller Umstände verzerrt widergespiegelt werden,
ebenso wie Licht, das sich in farbigem Glas bricht, die
Farbe des Glases zu haben scheint, aber das Bewußtsein des
Herrn wird nicht von Materie beeinflußt. Sri Krisna sagt:
mayadhyakeŠa praktiƒ. "Die materielle Natur arbeitet
unter Meiner Führung." Wenn der Herr in das materielle
Universum hinabsteigt, wird Sein Bewußtsein von der
Materie nicht beeinflußt. Würde Sein Bewußtsein
beeinflußt werden, wäre Er unfähig, über transzendentale
Themen zu sprechen, wie Er es in der Bhagavad-gita tut.
Man kann nichts über die transzendentale Welt sagen, ohne
von materiell verunreinigtem Bewußtsein völlig frei zu
sein. Der Herr war also nicht von der Materie verunreinigt.
Unser Bewußtsein dagegen ist gegenwärtig materiell
verunreinigt. Die Bhagavad-gita lehrt, daß wir dieses
materiell bedeckte Bewußtsein reinigen müssen. Wenn
unser Bewußtsein geläutert ist, werden unsere Handlungen
mit dem Willenisvaras in Einklang stehen, und das wird
uns glücklich machen. Wir können nicht aufhören, tätig zu
sein. Vielmehr müssen unsere Tätigkeiten geläutert werden,
und solche geläuterten Tätigkeiten bezeichnet man als
bhakti. Tätigkeiten in bhakti erscheinen wie gewöhnliche
Tätigkeiten, doch sind sie nicht verunreinigt; es sind
gereinigte Tätigkeiten. Einem unwissenden Menschen mag
es so vorkommen, als handle und arbeite ein Gottgeweihter
wie ein gewöhnlicher Mensch, doch solch ein Mensch mit
geringem Wissen weiß nicht, daß die Tätigkeiten des
Gottgeweihten oder des Herrn nicht durch unreines,
materielles Bewußtsein befleckt sind, sondern in
transzendentalem Bewußtsein, jenseits der drei
Erscheinungsweisen der materiellen Natur, verrichtet
werden. Wir sollten jedoch wissen, daß unser Bewußtsein
im augenblicklichen Zustand materiell verunreinigt ist.
Wenn wir auf diese Weise materiell verunreinigt sind,
werden wir als bedingt bezeichnet, und falsches Ego oder
falsches Bewußtsein entsteht, wenn man glaubt, ein
Produkt der materiellen Natur zu sein. Dies nennt man
falsches Ego.Wer in die körperliche Lebensauffassung
versunken ist, kann seine Situation nicht verstehen.

Man muß von der körperlichen Lebensauffassung frei werden,
das ist der erste Schritt des Transzendentalisten, der frei
werden will. Jemand, der befreit werden möchte, muß als
erstes lernen, daß er selbst nicht mit dem materiellen
Körper identisch ist. Wenn wir von materiellem
Bewußtsein frei sind, bezeichnet man dies als mukti oder
Befreiung. Auch im Srimad-Bhagavatam wird die
Definition von Befreiung gegeben: mukti hitva anyatha
r™pam-svar™pena avastathiƒ. Mukti bedeutet, vom
verunreinigten Bewußtsein der materiellen Welt befreit und
im reinen Bewußtsein verankert zu werden.

Geläutertes Bewußtsein bedeutet, in
Übereinstimmung mit den Anweisungen des Höchsten
Herrn zu handeln. Das ist die vollständige Bedeutung
geläuterten Bewußtseins. Da wir Bestandteile des Herrn
sind, haben auch wir Bewußtsein; doch wir neigen dazu,
von den niederen Erscheinungsweisen beeinflußt zu
werden. Der Herr jedoch wird, weil Er der Höchste ist,
niemals beeinflußt. Das ist der Unterschied zwischen dem
Höchsten Herrn und den bedingten Seelen.
Was versteht man nun unter Bewußtsein? Bewußtsein
bedeutet, daß man denkt: "Ich bin." Und was bin ich? Im
unreinen Bewußtsein bedeutet "ich bin": "Ich bin der Herr
über alles, was ich überblicken kann; ich bin der Genießer."
Die Welt dreht sich, weil jedes Lebewesen sich selbst für
den Herrn und Schöpfer der materiellen Welt hält.
Materielles Bewußtsein basiert auf zwei Vorstellungen. Die
eine lautet: "Ich bin der Schöpfer" und die andere: "Ich bin
der Genießer." In Wirklichkeit aber ist der Höchste Herr
sowohl der Schöpfer als auch der Genießer, und als
Bestandteil des Höchsten Herrn ist das Lebewesen weder
Schöpfer noch Genießer, sondern jemand, der mit dem
Herrn zusammenarbeitet. Zum Beispiel arbeitet ein
Maschinenteil mit der ganzen Maschine zusammen, und ein
Körperteil arbeitet mit dem gesamten Körper zusammen.
Die Hände, Füße, Augen, Beine usw. sind alles Teile des
Körpers, doch sind sie nicht wirklich die Genießer - der
Genießer ist der Magen. Die Beine bewegen sich; die
Hände sammeln Nahrung und bereiten diese zu; die Zähne
kauen, und so sind alle Teile des Körpers damit beschäftigt,
den Magen zufriedenzustellen, da der Magen der
Hauptfaktor in der Organisation des Körpers ist. Deshalb
sollte alles dem Magen gegeben werden: praŠopaharac ca
yathendriyaŠam (SB. 4.31.14). Man nährt den Baum, indem
man die Wurzel bewässert, und man kann sich gesund
erhalten, das heißt, die Teile des Körpers - die Hände,
Beine, Augen, Ohren, Finger usw. - bleiben gesund, wenn
sie mit dem Magen zusammenarbeiten. In ähnlicher Weise
ist das Höchste Lebewesen, der Herr, der Genießer und
Schöpfer, und wir, die untergeordneten Lebewesen, die
Produkte der Energie des Höchsten Herrn, sind dafür
bestimmt, mit Ihm zusammenzuarbeiten. Diese
Zusammenarbeit wird uns helfen. Wenn zum Beispiel die
Finger etwas Schönes zum Essen nehmen und denken:
"Warum sollen wir das dem Magen geben? Laßt uns selbst
genießen!", so ist dies ein Fehler. Die Finger sind nicht
imstande zu genießen. Wenn die Finger aus einer
bestimmten Speise Genuß ziehen wollen, müssen sie diese
dem Magen zuführen. In ähnlicher Weise ist alles so
angeordnet, daß der Höchste Herr der Mittelpunkt der
Schöpfung und des Genusses ist und daß die Lebewesen
einfach mit Ihm zusammenarbeiten sollen. Durch
Zusammenarbeit genießen sie. Die Beziehung gleicht der
des Dieners zum Meister. Wenn der Meister völlig
zufrieden ist, dann ist der Diener von selbst zufrieden. In
ähnlicher Weise sollte der Höchste Herr zufriedengestellt
werden - auch wenn die Lebewesen die Neigung haben,
selbst Schöpfer zu werden und die materielle Welt zu
genießen. Diese Neigungen sind in den Lebewesen, weil
auch der Höchste Herr, der die manifestierte kosmische
Welt erschaffen hat, diese Neigungen besitzt.
Wir werden daher sehen, daß in der Bhagavad-g…ta das
vollkommene Ganze, das sich aus dem Höchsten Herrscher,
den beherrschten Lebewesen, der kosmischen
Manifestation, der ewigen Zeit und Tätigkeit
zusammensetzt, umfassend erklärt wird. All diese Dinge
zusammengenommen nennt man die Absolute Wahrheit.
Das vollkommene Ganze oder die vollkommene Absolute
Wahrheit ist daher die vollkommene Persönlichkeit Gottes,
Sri Krisna. Wie erklärt wurde, haben alle Manifestationen
ihren Ursprung in Seinen verschiedenen Energien. Er ist
das vollkommene Ganze.

In der Gita wird ebenfalls erklärt, daß das unpersönliche
Brahman der vollkommenen Person untergeordnet ist.
BrahmaŠo hi prati˜haham (Bg. 14.27). Das unpersönliche
Brahman wird im Brahma-s™tra deutlicher durch den
Vergleich mit den Strahlen der Sonne erklärt. Das
unpersönliche Brahman ist die leuchtende Ausstrahlung des
Höchsten Brahman oder der Höchsten Persönlichkeit
Gottes. Die Erkenntnis des unpersönlichen Brahman und
auch die Erkenntnis des Paramatma sind daher nur
unvollkommene Erkenntnisse des absoluten vollkommenen
Ganzen. Auch diese Dinge werden erklärt: puruottamayoga.
Beim Lesen des Kapitels über puruottama-yoga
werden wir sehen, daß die Höchste Persönlichkeit,
Puruottama, über der unpersönlichen Brahman-Erkenntnis
und der Erkenntnis des Paramatma steht.
Die Höchste Persönlichkeit Gottes wird als sac-cid-anandavigraha
bezeichnet.

"Govinda, Krisna, ist die Ursache aller Ursachen. Er ist der
Urerste Herr, und Er ist die reine Gestalt ewigen Seins,
ewigen Wissens und ewiger Glückseligkeit."
Der Herr, die Höchste Persönlichkeit Gottes, ist also saccid-
ananda-vigraha. Die unpersönliche Brahman-
Erkenntnis ist die Erkenntnis Seines sat- (Ewigkeits-)
Aspektes. Paramatma-Erkenntnis ist die Erkenntnis des
sac-cit- (Ewigkeits- und Wissens-) Aspektes. Doch die
Erkenntnis der Persönlichkeit Gottes als Krisna ist die
Erkenntnis aller transzendentalen Aspekte: sat, cit und
ananda (ewiges Sein, Wissen und Glückseligkeit) in
vollkommener vigraha (Gestalt).
Avyaktaˆ vyaktim apannaˆ manyante mam abuddhayaƒ
(Bg. 7.24): Weniger intelligente Menschen glauben, die
Höchste Wahrheit sei unpersönlich, doch ist Sie eine
transzendentale Person, und alle vedischen Schriften
bestätigen dies, Nityo nityanam cetana cetananam (Kat. U.
2.2.13). Ebenso, wie auch wir alle Personen, individuelle
Lebewesen, sind und unsere Individualität haben, so ist
auch die Höchste Absolute Wahrheit letztlich eine Person,
und die Erkenntnis der Persönlichkeit Gottes bedeutet die
Erkenntnis aller transzendentalen Aspekte, nämlich sat, cit
und ananda, in vollkommener vigraha. Vigraha bedeutet
Form; also ist das vollkommene Ganze nicht formlos. Wäre
der Höchste formlos oder hätte Er irgend etwas anderes
nicht, könnte Er nicht das vollkommene Ganze sein. Das
vollkommene Ganze muß alles beinhalten, was innerhalb
und außerhalb unserer Erfahrung liegt, denn sonst wäre der
Herr nicht vollkommen. Das vollkommene Ganze, die
Persönlichkeit Gottes, besitzt unermeßliche Kräfte: parasya
aktir vividhaiva r™yate (Svet. U. 6.8).
Auch das wird in der Bhagavad-gita erklärt, wie nämlich
Krisna durch verschiedene Energien wirkt. Diese
Erscheinungswelt oder materielle Welt, in die wir gesetzt
worden sind, ist ebenso in sich selbst vollkommen. Die
vierundzwanzig Elemente, aus denen, der sa‰khya-
Philosophie zufolge, das materielle Universum
vorübergehend manifestiert ist, sind völlig darauf
abgestimmt, vollkommene Nachschubquellen
hervorzubringen, die zur Erhaltung und Versorgung des
Universums notwendig sind. Keine zusätzliche Bemühung
seitens irgendeiner anderen Einheit ist erforderlich, um das
Universum zu erhalten. Es hat seine eigene Zeit, die durch
die Energie des vollkommenen Ganzen festgesetzt ist, und
wenn diese Zeit abgelaufen ist, werden die zeitweiligen
Manifestationen durch die vollkommene Einrichtung des
Vollkommenen aufgelöst. Den winzigen vollkommenen
Einheiten, nämlich den Lebewesen, sind vollkommene
Möglichkeiten gegeben, den Vollkommenen zu erkennen,
und alle Arten von Unvollkommenheit werden nur
erfahren, weil das Wissen über den Vollkommenen
unvollkommen ist. Die Bhagavad-g…ta beinhaltet das
vollkommene Wissen der vedischen Weisheit.

Das vedische Wissen ist also vollkommen, denn
es ist über alle Zweifel und Fehler erhaben, und die
Bhagavad-gita ist die Essenz allen vedischen Wissens.
Vedisches Wissen hat daher nichts mit Forschung zu tun.
Unsere Forschungsarbeit ist unvollkommen, weil wir die
Dinge nur mit unseren unvollkommenen Sinnen
untersuchen. Folglich ist das Ergebnis unserer
Forschungsarbeit ebenfalls unvollkommen. Es kann nicht
vollkommen sein. Wir müssen vollkommenes Wissen
annehmen, das so zu uns herabkommt, wie es in der
Bhagavad-gita (4.2) erklärt wird: evaˆ paramparapraptam
imaˆ rajarayo viduƒ. Wir müssen Wissen von
der richtigen Quelle, einer Schülernachfolge von
spirituellen Meistern, empfangen, die mit dem Herrn Selbst
beginnt. Die Bhagavad-gita wurde vom Herrn persönlich
gesprochen, und Arjuna, der Schüler, der die Lehren der
Bhagavad-g…ta empfing, nahm alles so an, wie es ist, ohne
etwas auszuklammern. Das ist nämlich ebenfalls nicht
gestattet: einen Teil der Bhagavad-gita anzunehmen und
einen anderen abzulehnen. Wir müssen die Bhagavad-gita
annehmen, ohne zu interpretieren, ohne etwas
auszuklammern und ohne uns nur launenhaft mit der Sache
zu befassen. Die Gita sollte als das vollkommenste
vedische Wissen angesehen werden. Das vedische Wissen
wird aus transzendentalen Quellen empfangen, da die
ersten Worte vom Herrn Selbst gesprochen wurden. Vom
Herrn gesprochene Worte nennt man apaurueya oder
"nicht von einer Person der irdischen Welt geäußert", die
mit vier Unvollkommenheiten behaftet ist. Ein Lebewesen
der materiellen Welt hat vier Mängel: (1) Es begeht mit
Sicherheit Fehler; (2) es hat unvermeidlich falsche
Vorstellungen; (3) es hat die Neigung, andere zu betrügen,
und (4) es ist durch unvollkommene Sinne beschränkt. Mit
diesen vier Unvollkommenheiten kann man keine
vollkommene Auskunft über alldurchdringendes Wissen
geben.

Vedisches Wissen wird nicht von solchen unvollkommenen
Lebewesen überliefert. Es wurde Brahma, dem
ersterschaffenen Lebewesen, durch das Herz offenbart, und
Brahma gab dieses Wissen an seine Söhne und Schüler so
weiter, wie er es ursprünglich vom Herrn empfangen hatte.
Der Herr ist p™rŠam, in jeder Beziehung vollkommen, und
daher besteht keine Möglichkeit, daß Er unter den Einfluß
der Gesetze der materiellen Natur gerät. Man soll daher
intelligent genug sein zu verstehen, daß außer dem Herrn
niemand der Besitzer irgendwelcher Dinge im Universum
ist,

Der Herr ist der ursprüngliche Schöpfer.
Niemand soll also behaupten, irgend etwas
zu besitzen; man soll nur Dinge annehmen, die einem zur
Erhaltung des Körpers vom Herrn als Anteil beiseite gelegt
sind.

Es gibt viele Beispiele, wie wir die Dinge verwenden
sollen, die für uns vom Herrn beiseite gelegt sind. Auch das
wird in der Bhagavad-gita erklärt: Zu Beginn beschloß
Arjuna, nicht zu kämpfen. Diese Entscheidung entsprang
seiner eigenen Überlegung. Arjuna sagte zum Herrn, er
könne sich des Königreichs nicht erfreuen, nachdem er
seine eigenen Verwandten getötet hätte. Diese
Betrachtungsweise beruhte auf der körperlichen
Lebensauffassung, denn er dachte, sein Körper sei er selbst
und seine körperlichen Beziehungen und Erweiterungen
seien seine Brüder, Neffen, Schwäger, Großväter usw. Er
dachte so, um seine körperlichen Bedürfnisse zu
befriedigen. Der Herr verkündete die Bhagavad-g…ta, um
diese Auffassung zu ändern, und am Ende der
Unterweisungen beschloß Arjuna, unter der Führung des
Herrn zu kämpfen, als er sagte: kariye vacanaˆ tava. "Ich
werde ganz nach Deinen Worten handeln." (Bg. 18.73)
In dieser Welt ist es dem Menschen nicht bestimmt, sich
wie die Hunde und Katzen abzuquälen. Er muß intelligent
genug sein, die Bedeutsamkeit des menschlichen Lebens zu
erkennen, und sich weigern, wie ein gewöhnliches Tier zu
handeln. Ein Mensch sollte das Ziel seines Lebens
erkennen. Diese Anweisung wird in allen vedischen
Schriften gegeben, und die Essenz finden wir in der
Bhagavad-gita. Die vedische Literatur ist für Menschen,
nicht für Hunde und Katzen, bestimmt. Hunde und Katzen
dürfen andere Tiere töten, um sich zu erhalten, und
sündigen dabei nicht, doch wenn ein Mensch ein Tier zur
Befriedigung seines unbeherrschten Gaumens tötet, bricht
er die Gesetze der Natur und muß sich dafür verantworten.
In der Bhagavad-gita wird erklärt, daß es in Entsprechung
zu den verschiedenen Erscheinungsweisen der materiellen
Natur drei Arten von Tätigkeiten gibt: Tätigkeiten in
Tugend, in Leidenschaft und in Unwissenheit. In ähnlicher
Weise gibt es auch drei Arten von Nahrungsmitteln:
Nahrungsmittel in Tugend, in Leidenschaft und in
Unwissenheit.

All dies wird eingehend erklärt, und wenn
wir die Unterweisungen der Bhagavad-gita richtig nutzen,
wird unser ganzes Leben geläutert werden, und schließlich
werden wir imstande sein, den höchsten Bestimmungsort zu
erreichen: yad gatva na nivartante tad dhama paramaˆ
mama (Bg. 15.6). Aus der Bhagavad-gita erfahren wir, daß
es jenseits des materiellen Himmels noch einen anderen,
spirituellen Himmel gibt, der als sanatana-Himmel bekannt
ist. Wir sehen, daß in unserem materiellen Himmel alles
vergänglich ist. Etwas tritt ins Dasein, bleibt eine Zeitlang
bestehen, erzeugt einige Nebenprodukte, zerfällt und
vergeht schließlich. Das ist das Gesetz der materiellen
Welt, ob wir als Beispiel unseren Körper, eine Frucht oder
irgend etwas anderes hier Geschaffenes nehmen. Doch
jenseits dieser zeitweiligen Welt gibt es noch eine andere
Welt, von der wir Berichte und Beschreibungen haben:
paras tasmat tu bhavo ’nyo (Bg. 8.20). Es gibt noch eine
andere Natur, die sanatana (ewig) ist, und der j…va wird
ebenfalls als sanatana beschrieben: mamaivaˆo j…va-loke
j…va-bh™taƒ sanatanaƒ (Bg. 15.7). Sanatanaƒ bedeutet
ewig, und auch der Herr wird im Elften Kapitel als
sanatanaƒ beschrieben. Weil wir eine vertraute Beziehung
zum Herrn haben und da wir alle qualitativ eins sind - das
sanatana-dhama oder ewige Reich, die sanatana-Höchste-
Persönlichkeit und die sanatana-Lebewesen -, besteht der
Sinn der Bhagavad-gita darin, unsere sanatana-
Beschäftigung, das heißt unser sanatana-dharma, die ewige
Beschäftigung des Lebewesens, wiederzubeleben. Wir sind
jetzt vorübergehend mit verschiedenen Tätigkeiten
beschäftigt, doch können diese geläutert werden, wenn wir
alle zeitweiligen Tätigkeiten aufgeben (sarva-dharman
parityajya; Bg. 18.66) und nach den Anweisungen des
Höchsten Herrn handeln. Dann beginnt unser wahres
Leben.

Wie oben erwähnt, ist der Höchste Herr sanatanaƒ, und
Sein transzendentales Reich, das jenseits des materiellen
Himmels liegt, ist ebenfalls sanatanaƒ, und auch die
Lebewesen sind sanatanaƒ. Die Gemeinschaft der
sanatana-Lebewesen mit dem sanatana-Höchsten-Herrn
im sanatana-Reich ist das endgültige Ziel des
menschlichen Lebens. Der Herr ist zu den Lebewesen sehr
gütig, weil sie Seine Söhne sind. Srir Krisna erklärt in der
Bhagavad-gita (14.4): sarva-yoniu ... ahaˆ b…ja-pradaƒ
pita. "Ich bin der Vater aller Lebewesen." Natürlich gibt es
viele verschiedene Arten von Lebewesen, je nach ihrem
unterschiedlichen karma, doch hier erklärt der Herr, daß Er
der Vater aller ist. Aus diesem Grund steigt der Herr in die
materielle Welt hinab, um nämlich die gefallenen,
bedingten Seelen zum sanatana- (ewigen) Himmel
zurückzurufen, auf daß die sanatana-Lebewesen ihre
sanatana-Stellung in der ewigen Gemeinschaft des Herrn
wiedererlangen können. Der Herr kommt entweder Selbst
in verschiedenen Inkarnationen oder schickt Seine
vertrauten Diener als Söhne oder Seine Gefährten oder
acaryas, um die bedingten Seelen zurückzurufen.
Sanatana-dharma bezieht sich daher nicht auf irgendeinen
sektiererischen religiösen Vorgang. Es ist die ewige
Aufgabe der ewigen Lebewesen in Beziehung zum ewigen
Höchsten Herrn. Sanatana-dharma bezieht sich, wie
gesagt, auf die ewige Beschäftigung des Lebewesens.
Ramanujacarya hat das Wort sanatana erklärt als "das, was
weder Anfang noch Ende hat." Wenn wir also von
sanatana-dharma sprechen, müssen wir aufgrund der
Autorität Sri Ramanujacaryas davon ausgehen, daß es
weder Anfang noch Ende hat.

Das Wort Religion und der Begriff sanatana-dharma
unterscheiden sich ein wenig voneinander. Religion
vermittelt die Idee des Glaubens, und Glauben mag sich
ändern. Ein Mensch mag sich zu einem bestimmten
Glauben bekennen, und er mag diesen Glauben wechseln
und einen anderen Glauben annehmen, doch sanatanadharma
bezieht sich auf die Tätigkeit, die niemals
gewechselt werden kann. Man kann zum Beispiel nicht die
Flüssigkeit vom Wasser oder die Wärme vom Feuer
trennen. In ähnlicher Weise kann auch die ewige Funktion
des ewigen Lebewesens nicht vom Lebewesen getrennt
werden. Sanatana-dharma ist ewig mit dem Lebewesen
verbunden. Wenn wir von sanatana-dharma sprechen,
müssen wir daher auf der Grundlage der Autorität Sri
Ramanujacaryas anerkennen, daß sanatana-dharma weder
Anfang noch Ende hat. Das, was weder Ende noch Anfang
hat, kann auf keinen Fall sektiererisch sein oder durch
irgendwelche Begrenzungen eingeschränkt werden.
Dennoch werden diejenigen, die einem sektiererischen
Glauben angehören, dieses sanatana-dharma zu Unrecht
ebenfalls für sektiererisch halten. Wenn wir es jedoch etwas
eingehender betrachten und mit den Augen echter
Wissenschaft sehen, werden wir erkennen können, daß
sanatana-dharma die Aufgabe aller Menschen auf der Welt
ist - ja aller Lebewesen im Universum.
Ein Glaube, der nicht sanatana ist, hat in den Annalen der
Menschheitsgeschichte einen Anfang, doch sanatanadharma
hat keinen Anfang, da er mit den Lebewesen ewig
verbunden bleibt. Was die Lebewesen betrifft, so heißt es in
den autoritativen astras, daß es für das Lebewesen weder
Geburt noch Tod gibt. In der Bhagavad-gita (2.20) heißt es
eindeutig, daß das Lebewesen niemals geboren wird und
niemals stirbt. Es ist ewig und unzerstörbar und lebt selbst
nach der Zerstörung seines zeitweiligen materiellen
Körpers weiter. In bezug auf den Begriff sanatana-dharma
müssen wir versuchen, von der Sanskritwurzel des Wortes
dharma her die Bedeutung von "Religion" zu verstehen.
Dharma bezieht sich auf das, was mit einem bestimmten
Gegenstand immer verbunden ist. Wie wir bereits
erwähnten, lautet unsere Schlußfolgerung, daß Wärme und
Licht zusammen mit Feuer bestehen; ohne Wärme und
Licht verliert das Wort Feuer seine Bedeutung. In ähnlicher
Weise müssen wir den wesentlichen Teil des Lebewesens
entdecken, das heißt den Teil, der es ständig begleitet.
Dieser ständige Begleiter ist seine ewige Eigenschaft, und
diese ewige Eigenschaft ist seine ewige Religion.
Als Sanatana Gosvam… Sri Caitanya Mahaprabhu nach dem
svar™pa eines jeden Lebewesens fragte, antwortete der
Herr, das svar™pa oder die wesensgemäße Stellung des
Lebewesens bestehe darin, der Höchsten Persönlichkeit
Gottes zu dienen. Wenn wir diese Erklärung Sri Caitanyas
genauer untersuchen, können wir leicht verstehen, daß
jedes Lebewesen ständig damit beschäftigt ist, einem
anderen Lebewesen zu dienen. Ein Lebewesen dient
anderen Lebewesen in vielerlei Weise, und indem es sich so
verhält, genießt es das Leben. Die niederen Tiere dienen
den Menschen, und Diener dienen ihrem Meister. A dient
dem Meister B; B dient dem Meister C; C dient dem
Meister D, und so fort. So gesehen dient ein Freund seinem
Freund; die Mutter dient ihrem Sohn; die Frau dient ihrem
Mann; der Mann dient seiner Frau und so fort. Wenn wir
diese Betrachtungsweise weiter fortsetzen, erkennen wir
bald, daß niemand in der Gesellschaft lebender Wesen vom
Dienen ausgenommen ist. Der Politiker präsentiert sein
Programm der Öffentlichkeit, um sie von der Güte seines
Dienstes zu überzeugen. Die Wähler geben dann dem
Politiker ihre wertvollen Stimmen, weil sie glauben, er
werde der Gesellschaft guten Dienst leisten. Der
Ladenbesitzer dient dem Kunden; der Arbeiter dient dem
Kapitalisten; der Kapitalist dient der Familie; die Familie
dient dem Staat, und all dies geschieht aufgrund der ewigen
Eigenschaft des ewigen Lebewesens. Wir sehen also, daß es
kein Lebewesen gibt, das davon ausgenommen ist, anderen
Lebewesen zu dienen, und daher können wir die
Schlußfolgerung ziehen, daß Dienst der ständige Begleiter
des Lebewesens ist, und so kann man mit Gewißheit sagen,
daß Dienen die ewige Religion des Lebewesens darstellt.
Aber dennoch bekennt sich ein Mensch zu einer
bestimmten Glaubensrichtung, die sich von der besonderen
Zeit, den Umständen und seiner Geburt herleitet, und
behauptet somit, Hindu, Moslem, Christ oder Buddhist zu
sein oder irgendeiner anderen Sekte anzugehören. Solche
Bezeichnungen sind jedoch nicht sanatana-dharma. Ein
Hindu mag seinen Glauben wechseln und Moslem werden,
und ein Moslem mag seinen Glauben wechseln und Hindu
oder Christ werden, usw.., doch unter allen Umständen
beeinträchtigt der Wechsel des Glaubens nicht die ewige
Beschäftigung, anderen zu dienen. Der Hindu, Moslem
oder Christ dient unter allen Umständen immer irgend
jemandem. Sich zu einer bestimmten Art von Glauben zu
bekennen bedeutet daher nicht, sich zu seinem sanatanadharma
zu bekennen. Der ständige Begleiter des
Lebewesens, das heißt Dienen, ist sanatana-dharma.
Tatsächlich sind wir mit dem Höchsten Herrn durch eine
Beziehung des Dienstes verbunden. Der Höchste Herr ist
der Höchste Genießer, und wir Lebewesen sind ewiglich
Seine Diener. Wir sind für Seinen Genuß geschaffen, und
wenn wir an diesem ewigen Genuß der Höchsten
Persönlichkeit Gottes teilnehmen, werden wir glücklich
werden. Wir können nicht auf andere Weise glücklich
werden. Es ist nicht möglich, unabhängig glücklich zu sein,
ebenso wie kein Teil des Körpers glücklich sein kann, ohne
mit dem Magen zusammenzuarbeiten. In ähnlicher Weise
ist es für das Lebewesen nicht möglich, glücklich zu sein,
ohne dem Höchsten Herrn in transzendentaler Liebe zu
dienen.
Verschiedene Halbgötter zu verehren oder ihnen zu dienen
wird in der Bhagavad-gita nicht gutgeheißen.

„"Diejenigen, deren Geist durch materielle Wünsche verzerrt
ist, ergeben sich Halbgöttern und folgen, ihrem eigenen
Wesen entsprechend, bestimmten Regeln und Vorschriften
zur Verehrung."

Hier heißt es eindeutig, daß diejenigen, die von Lust
getrieben werden, die Halbgötter, und nicht den Höchsten
Herrn, Sri Krisna, verehren. Wenn wir den Namen Krisna
erwähnen, beziehen wir uns nicht auf irgendeinen
sektiererischen Namen. Krisna bedeutet die höchste Freude,
und es wird bestätigt, daß der Höchste Herr das Behältnis
oder der Speicher aller Freude ist. Wir alle sehnen uns nach
Freude. šnandamayo ‘bhyasat (Vs. 1.1.12). Die Lebewesen
sind, genau wie der Herr, von Bewußtsein erfüllt und
streben nach Glück. Der Herr ist immer glücklich, und
wenn wir mit dem Herrn zusammenkommen, Ihm dienen
und mit Ihm zusammenarbeiten, werden wir ebenfalls
glücklich.

Im Fünfzehnten Kapitel der Bhagavad-g…ta wird eine
treffende Darstellung der materiellen Welt gegeben. Es
heißt dort:

r… bhagavan uvaca
™rdhva-m™lam adhaƒ-akham
avatthaˆ prahur avyayam
chandaˆsi yasya parŠani
yas taˆ veda sa veda-vit

Der Höchste Herr sprach: "Es gibt einen Banyanbaum,
dessen Wurzeln nach oben und dessen Zweige nach unten
zeigen, und die vedischen Hymnen sind seine Blätter. Wer
diesen Baum kennt, kennt die Veden." (Bg. 15.1)
Hier wird die materielle Welt als ein Baum beschrieben,
dessen Wurzeln nach oben zeigen (™rdhva-m™lam). Auch
in unserem Erfahrungsbereich gibt es einen Baum, dessen
Wurzeln nach oben zeigen: Wenn man am Ufer eines
Flusses oder Gewässers steht, kann man sehen, daß die
Bäume im Wasser umgekehrt gespiegelt werden. Die
Zweige zeigen nach unten und die Wurzeln nach oben. In
ähnlicher Weise ist die materielle Welt eine Spiegelung der
spirituellen Welt. Die materielle Welt ist nichts weiter als
ein Schatten der Wirklichkeit. Der Schatten hat keine
Wirklichkeit oder Substanz, doch können wir anhand des
Schattens verstehen, daß es die Wirklichkeit gibt. In der
Wüste gibt es kein Wasser, aber eine Luftspiegelung läßt
darauf schließen, daß so etwas wie Wasser existiert. In der
materiellen Welt gibt es kein Wasser bzw. kein Glück - das
wirkliche Wasser tatsächlichen Glücks ist in der spirituellen
Welt zu finden.
Der Herr legt uns nahe, die spirituelle Welt auf folgende
Weise zu erreichen:

nirmana-moha jita-saŠga-doa
adhyatma-nitya vinivtta-kamaƒ
dvandvair vimuktaƒ sukha-duƒkha-saˆjñair
gacchanty am™haƒ padam avyayaˆ tat

"Wer von Illusion, falschem Prestige und falscher
Gemeinschaft frei ist, wer das Ewige versteht, die
materielle Lust hinter sich gelassen hat und von der
Dualität von Glück und Leid befreit ist und wer weiß, wie
man sich der Höchsten Person ergibt, erreicht dieses ewige
Königreich." (Bg. 15.5)
Dieses padam avyayam oder ewige Königreich kann
jemand erreichen, der nirmana moha ist. Nirmana bedeutet,
daß wir nach Bezeichnungen streben: Jemand möchte
Sohn, ein anderer Herr und wieder ein anderer Präsident
oder ein reicher Mann oder König oder irgend etwas
anderes werden. Solange wir an solchen Bezeichnungen
haften, sind wir an den Körper gebunden, denn
Bezeichnungen gehören zum Körper. Wir sind aber nicht
unser Körper, und diese Erkenntnis bildet die erste Stufe
spiritueller Verwirklichung. Jita-sa‰ga-doa: Wir sind mit
den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur
verbunden, müssen uns jedoch durch hingebungsvollen
Dienst für den Herrn von ihnen lösen. Solange wir uns
nicht zum hingebungsvollen Dienst für den Herrn
hingezogen fühlen, können wir uns nicht von den
Erscheinungsweisen der materiellen Natur lösen. Deshalb
sagt der Herr: vinivtta-kamaƒ. Diese Bezeichnungen und
Anhaftungen sind zurückzuführen auf unsere Lust und
unser Begehren, das heißt unser Verlangen, die materielle
Natur zu beherrschen. Solange wir diese Neigung, die
materielle Natur zu beherrschen, nicht aufgeben, besteht
keine Möglichkeit, in das Königreich des Höchsten, das
sanatana-dhama, zurückzukehren. In dieses ewige
Königreich, das niemals zerstört wird wie die materielle
Welt, kann jemand eingehen, der von den Verlockungen
falscher Genüsse nicht verwirrt ist (am™haƒ). Wer im
erhabenen Dienst des Höchsten Herrn verankert ist, kann
sehr leicht in dieses ewige Königreich zurückkehren.
Dieses ewige Königreich benötigt weder Sonne noch
Mond, noch Elektrizität. Somit haben wir also einen
kleinen Einblick bekommen, wie man dieses ewige
Königreich erreichen kann.
An einer anderen Stelle in der Bhagavad-g…ta heißt es:

"Dieses höchste Reich wird unmanifestiert und unfehlbar
genannt und ist das höchste Ziel. Geht jemand dorthin,
kehrt er nie wieder zurück. So beschaffen ist Mein höchstes
Reich." (Bg. 8.21)
Avyakta bedeutet unmanifestiert. Nicht einmal in der
materiellen Welt ist uns alles sichtbar. Unsere Sinne sind so
unvollkommen, daß wir nicht einmal alle Sterne und
Planeten in diesem einen materiellen Universum sehen
können. Die vedischen Schriften geben uns viele Auskünfte
über die verschiedenen Planeten, und es liegt an uns, dieses
Wissen anzunehmen oder nicht. Alle wichtigen Planeten
werden in den vedischen Schriften, vor allem im ®r…mad-
Bhagavatam, beschrieben; doch die spirituelle Welt, die
jenseits des materiellen Universums liegt (paras tasmat tu
bhavo 'nyo; Bg. 8.20), wird als avyakta (unmanifestiert)
beschrieben, und sie ist das paramaˆ gatim (höchste Ziel).
Unser ganzes Wünschen und Sehnen sollte darauf gerichtet
sein, in dieses höchste Königreich zu gelangen, denn wenn
man es erreicht (yaˆ prapya), braucht man nicht wieder in
die materielle Welt zurückzukehren (na nivartante)."



und soweiter und sofort.

entschuldigt bitte die zeichenfehler bei manchen worten,aber sanskrit wird leider nich unterstützt *gg*


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Wollt Ihr wirklich verstehen?

13.03.2005 um 08:18

"Wenn Du dein Herz nicht hart werden läßt,
wenn Du Deinen Mitmenschen kleine Freundlichkeiten erweist,
werden sie Dir mit Zuneigung antworten.
Sie werden Dir freundliche Gedanken schenken.
Je mehr Menschen du hilfst,
desto mehr dieser guten Gedanken werden auf Dich gerichtet sein.
Daß Menschen dir wohlgesonnen sind,
ist mehr wert als Reichtum.”


Aus dem Buch: “Weißt du, daß die Bäume reden” von Henry Old Coyote



Wenn der Tag vorüber ist,
denke ich an alles, was ich getan habe.
Habe ich den Tag vergeudet, oder habe ich etwas erreicht?
Habe ich mir einen neuen Freund gemacht oder einen Feind?
War ich wütend auf alle, oder war ich freundlich?
Was ich auch heute getan habe, es ist vorbei.
Während ich schlafe, bringt die Welt einen neuen, strahlenden Tag hervor,
den ich gebrauchen kann oder vergeuden. Oder was immer ich will.
Heute Abend nehme ich mir vor: ich werde gut sein, ich werde freundlich sein,
ich werde etwas tun, was wert ist, getan zu werden.


“Dieser Tag ist vorüber” von Calvin O.John



Wir wurden zusammen mit allen Geschöpfen auf diese Erde gesetzt.
Alle diese Geschöpfe, auch die kleinsten Gräser
und die größten Bäume, sind mit uns eine Familie.
Wir sind alle Geschwister und gleich an Wert auf dieser Erde.


Dankgebet der Irokesen von Gayle High Pine



So vielfälftig sind die Wunder der Schöpfung,
daß diese Schöhnheit niemals enden wird.
Die Schöpfung ist hier. Sie ist genau jetzt in dir,
ist es schon immer gewesen.
Die Welt ist ein Wunder. Die Welt ist Magie.
Die Welt ist Liebe. Und sie ist hier, jetzt.


von Hyemeyohsts Storm/Cheyenne



Geh aufrecht wie die Bäume,
Lebe Dein Leben so stark wie die Berge,
Sei sanft wie der Frühlingswind,
Bewahre die Wärme der Sonne im Herzen
und der große Geist wird immer mit Dir sein.
Willst Du mehr wissen?


von Indianerhäuptling Sun Bear und Wabun



Die Erde ist für diejenigen,
die ein Leben führen,
das stets offen für
die Lehren der Schöpfung ist,
ein magischer Ort und der Ursprung
unerschöpflichen Staunens.


von Sun Bear Chippewa-Indianer aus Minnesota



Nach Ansicht der Indianer gehört die Erde dem Grossen Geist, und dem Menschen ist sie nur in Obhut gegeben.Das Land, das ich nutze, ist nicht mein, es ist mir vom Grossen Geist nur zu meinem Nutzen und zum Nutzen für die Generationen derer, die nach mir kommen, geliehen.Die Bereitschaft des Indianers, mit seinen Mitmenschen zu teilen, war eine grossartige Sache. Oft gab er versteckt hinter einer Maske oder unerkannt für den Empfaenger, so dass dieser denken musste, das Geschenk komme vom Grossen Geist. Er kannte echte soziale Sicherheit in der Art eines wechselseitigen Beistandpaktes zwischen sich und seinen Mitmenschen. Wenn ein Mann heiratete, griff jeder mit an und half, ihm ein Heim zu errichten.Er brauchte nicht eine Hypothek von 20000 Dollar aufzunehmen, an der er den Rest seines Lebens zahlte. Wenn er auf die Jagd oder zum Fischfang ging und mehr heimbrachte, als er brauchte, teilte er seine Beute mit anderen.Sein Sinn, sich zu allem Zeit zu lassen, verlieh ihm geistige und körperliche Gesundheit. Und weil er so handelte und lebte, bescherte ihm der Grosse Geist viele Tage. Er wurde alt und lebte ein gutes Leben. Möge es euch auch so ergehen, meine Freunde



Wer die Erde nicht respektiert, zerstört sie,
wer nicht alles Leben so wie das eigene respektiert, wird zum Mörder.
Der Mensch glaubt manchmal, er sei zum Besitzer, zum Herrscher erhoben worden.
Das ist ein Irrtum. Er ist nur ein Teil des Ganzen.
Seine Aufgabe ist die eines Hüters, eines Verwalters, nicht die eines Ausbeuters.
Der Mensch hat Verantwortung, nicht Macht.
Wir denken bei jeder Entscheidung an die siebte der kommenden Generationen.
Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen nach uns, die noch ungeborenen Generationen,
eine Welt vorfinden, die nicht schlechter ist als die unsere - und hoffentlich besser.


Oren Lyons, Häuptling der Onondaga-Nation



Es gibt mehr als eine Strasse, die zum Leben nach dem Leben führt,
es gibt mehr als eine Art zu lieben, es gibt mehr als einen Weg,
die andere Hälfte seines Selbst in einem anderen Menschen zu finden,
es gibt mehr als eine Art, den Feind zu bekämpfen.
Wer sein Selbst nicht lieben kann, kann niemanden lieben.
Wer sich seines Körpers schämt, schämt sich alles Lebendigen.
Wer seinen Körper schmutzig findet, ist verloren.
Wer die schon vor der Geburt erhaltenen Gaben
nicht respektieren kann, kann nie etwas richtig respektieren.


von einer Nootka Indianerin


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -




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Wollt Ihr wirklich verstehen?

13.03.2005 um 08:33

Wir sind ein Teil der Erde
Erzählung nach einer Rede des Häuptlings Seattle
vor dem Präsidenten der USA im Jahre 1855

"Der große Häuptling in Washington sendet Nachricht, daß er unser Land zu kaufen wünscht.

Der große Häuptling sendet uns auch Worte der Freundschaft und des guten Willens. Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen, er bedarf unserer Freundschaft nicht. Aber wir werden sein Angebot bedenken, denn wir wissen - wenn wir nicht verkaufen, kommt vielleicht der weiße Mann mit Gewehren und nimmt sich unser Land. Wie kann man den Himmel kaufen oder verkaufen - oder die Wärme der Erde? Diese Vorstellung ist uns fremd. Wenn wir die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen? Wir werden unsere Entscheidung treffen.

Was Häuptling Seattle sagt, darauf kann sich der große Häuptling in Washington verlassen, so sicher, wie sich unser weißer Bruder auf die Wiederkehr der Jahreszeiten verlassen kann.

Meine Worte sind wie die Sterne, sie gehen nicht unter. Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig, jede glitzernde Tannennadel, jeder sandige Strand, jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes.

Die Toten der Weißen vergessen das Land ihrer Geburt, wenn sie fortgehen, um unter den Sternen zu wandeln. Unsere Toten vergessen die wunderbare Erde nie, denn sie ist des roten Mannes Mutter. Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler - sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys und des Menschen - sie alle gehören zu der gleichen Familie.

Wenn also der große Häuptling in Washington uns Nachricht sendet, daß er unser Land zu kaufen gedenkt, so verlangt er viel von uns. Der große Häuptling teilt uns mit, daß er uns einen festen Platz gibt, wo wir angenehm und für uns leben können. Er wird unser Vater sein und wir seine Kinder. Aber kann das jemals sein? Gott liebt euer Volk und hat seine roten Kinder verlassen. Er schickt Maschinen, um dem weißen Mann bei seiner Arbeit zu helfen, und baut große Dörfer für ihn. Er macht euer Volk stärker, Tag für Tag. Bald werdet ihr das Land überfluten, wie Flüsse Schluchten hinabstürzen nach einem unerwarteten Regen.

Mein Volk ist wie eine ebbende Gezeit - aber ohne Wiederkehr. Nein, wir sind verschiedene Rassen. Unsere Kinder spielen nicht zusammen, und unsere Alten erzählen andere Geschichten. Gott ist euch gut gesonnen, und wir sind Waisen. Wir werden euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Das wird nicht leicht sein, denn dieses Land ist uns heilig.

Wir erfreuen uns an diesen Wäldern. Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die eure.

Glänzendes Wasser, das sich in Bächen und Flüssen bewegt, ist nicht nur Wasser - sondern das Blut unserer Vorfahren. Wenn wir euch Land verkaufen, müßt ihr wissen, daß es heilig ist, und eure Kinder lehren, daß es heilig ist, und daß jede flüchtige Spiegelung im klaren Wasser der Seen von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Leben meines Volkes erzählt. Das Murmeln des Wassers ist die Stimme meiner Vorväter. Die Flüsse sind unsere Brüder, sie stillen unseren Durst. Die Flüsse tragen unsere Kanus und nähren unsere Kinder.

Wenn wir unser Land verkaufen, so müßt ihr euch daran erinnern und eure Kinder lehren: Die Flüsse sind unsere Brüder und eure -, und ihr müßt von nun an den Flüssen eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch. Der rote Mann, zog sich immer zurück vor dem eindringenden weißen Mann - so wie der Frühnebel in den Bergen vor der Morgensonnen weicht. Aber die Asche unserer Väter ist heilig, ihre Gräber sind geweihter Boden, und so sind diese Hügel, diese Bäume, dieser Teil der Erde uns geweiht. Wir wissen, daß der weiße Mann unsere Art nicht versteht. Ein Teil des Landes ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder, der kommt in der Nacht und nimmt von der Erde, was immer er braucht.

Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er läßt die Gräber seiner Väter zurück und kümmert sich nicht. Er stiehlt die Erde von seinen Kindern und kümmert sich nicht. Seiner Väter Gräber und seiner Kinder Geburtsrecht sind vergessen. Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Bruder, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als die Wüste.

Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die eure. Der Anblick eurer Städte schmerzt die Augen des roten Mannes. Vielleicht, weil der rote Mann ein Wilder ist und nicht versteht.

Es gibt keine Stille in den Städten der Weißen. Keinen Ort, um das Entfalten der Blätter im Frühling zu hören oder das Summen der Insekten. Aber vielleicht nur deshalb, weil ich ein Wilder bin und nicht verstehe. Das Geklappere scheint unsere Ohren nur zu beleidigen. Was gibt es schon im Leben, wenn man nicht den einsamen Schrei- des Ziegenmelkervogels hören kann oder das Gestreite der Frösche am Teich bei Nacht. Ich bin ein roter Mann und verstehe das nicht. Der Indianer mag das sanfte Geräusch des Windes, der über eine Teichfläche streicht - und den Geruch des Windes, gereinigt vom Mittagsregen oder schwer vom Duft der Kiefern. Die Luft ist kostbar für den roten Mann, denn alle Dinge teilen denselben Atem: das Tier, der Baum, der Mensch - sie alle teilen denselben Atem. Der weiße Mann scheint die Luft, die er atmet, nicht zu bemerken. Wie ein Mann, der seit vielen Tagen stirbt, ist er abgestumpft gegen den Gestank. Aber wenn wir euch unser Land verkaufen, dürft ihr nicht vergessen, daß die Luft uns kostbar ist, daß die Luft ihren Geist teilt mit all' dem Leben, das sie erhält. Der Wind gab unseren Vätern den ersten Atem und empfängt ihren letzten. Und der Wind muß auch unseren Kindern den Lebensgeist geben. Und wenn wir euch unser Land verkaufen, so müßt ihr es als ein besonderes und geweihtes schätzen, als einen Ort, wo auch der weiße Mann spürt, daß der Wind süß duftet von den Wiesenblumen.

Das Ansinnen, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken, und wenn wir uns entschließen, anzunehmen, so nur unter einer Bedingung: Der weiße Mann muß die Tiere des Landes behandeln wie seine Brüder.

Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe tausend verrottende Büffel gesehen, vom weißen Mann zurückgelassen - erschossen aus einem vorüberfahrenden Zug. Ich bin ein Wilder und kann nicht verstehen, wie das qualmende Eisenpferd wichtiger sein soll als der Büffel, den wir nur töten, um am Leben zu bleiben. Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort. so stürbe der Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden.

Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde.

Ihr müßt eure Kinder lehren, daß der Boden unter ihren Füßen die Asche unserer Großväter ist. Damit sie das Land achten, erzählt ihnen, daß die Erde erfüllt ist von den Seelen unserer Vorfahren. Lehrt eure Kinder, was wir unsere Kinder lehrten: Die Erde ist unsere Mutter. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespeien sie sich selbst. Denn das wissen wir - die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört zur Erde. Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint. Alles ist verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine Faser. Was immer ihr dem Gewebe antut, das tut ihr euch selber an. Nein, Tag und Nacht können nicht zusammen leben. Unsere Toten leben fort in den süßen Flüssen der Erde, kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt, und es ist ihre Seele im Wind, der die Oberfläche der Teiche kräuselt.

Das Ansinnen des weißen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken. Aber mein Volk fragt, was denn will der weiße Mann kaufen? Wie kann man den Himmel oder die Wärme der Erde kaufen - oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir euch diese Dinge verkaufen - und wie könnt ihr sie kaufen? Könnt ihr denn mit der Erde tun, was ihr wollt, nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet und es dem weißen Manne gibt? Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen? Könnt ihr die Büffel zurückkaufen, wenn der letzte getötet ist? Wir werden euer Angebot bedenken. Wir wissen, wenn wir nicht verkaufen, kommt wahrscheinlich der weiße Mann mit Waffen und nimmt sich unser Land. Aber wir sind Wilde. Der weiße Mann, vorübergehend im Besitz der Macht, glaubt, er sei schon Gott, dem die Erde gehört. Wie kann ein Mensch seine Mutter besitzen?

Wir werden euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Tag und Nacht können nicht zusammenleben - wir werden euer Angebot bedenken, in das Reservat zu gehen. Wir werden abseits und in Frieden leben. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Unsere Kinder sahen ihre Väter gedemütigt und besiegt. Unsere Krieger wurden beschämt. Nach Niederlagen verbringen sie ihre Tage müßig - vergiften ihren Körper mit süßer Speise und starkem Trunk. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Es sind nicht mehr viele. Noch wenige Stunden - ein paar Winter - und kein Kind der großen Stämme, die einst in diesem Land lebten oder jetzt in kleinen Gruppen durch die Wälder streifen, wird mehr übrig sein, um an den Gräbern eines Volkes zu trauern, das einst so stark und voller Hoffnung war, wie das eure. Aber warum soll ich trauern um den Untergang meines Volkes. Völker bestehen aus Menschen - nichts anderem. Menschen kommen und gehen wie die Wellen im Meer. Selbst der weiße Mann - dessen Gott mit ihm verwandelt und redet, wie Freund zu Freund, kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch Brüder - Wir werden sehen.

Eines wissen wir, was der weiße Mann vielleicht eines Tages erst entdeckt: Unser Gott ist derselbe Gott. Ihr denkt vielleicht, daß ihr ihn besitzt, so wie ihr unser Land zu besitzen trachtet, aber das könnt ihr nicht. Er ist der Gott der Menschen - gleichermaßen der roten und der weißen. Dieses Land ist ihm wertvoll. Und die Erde zu verletzen heißt ihren Schöpfer zu verachten.

Auch die Weißen werden vergehen, eher vielleicht als alle anderen Stämme. Fahret fort, euer Bett zu verseuchen, und eines nachts werdet ihr im eigenen Abfall ersticken. Aber in eurem Untergang werdet ihr hell strahlen, angefeuert von der Stärke des Gottes, der euch in dieses Land brachte und euch bestimmte über dieses Land und den roten Mann zu herrschen. Diese Bestimmung ist uns ein Rätsel. Wenn die Büffel alle geschlachtet sind, die wilden Pferde gezähmt, die heimlichen Winkel des Waldes schwer vom Geruch vieler Menschen und der Anblick reifer Hügel geschändet von redenden Drähten - wo ist das Dickicht? Fort! Wo der Adler? Fort! Und was bedeutet es, Lebewohl zu sagen dem schnellen Pony und der Jagd:

Das Ende des Lebens - und der Beginn des Überlebens! Gott gab euch Herrschaft über die Tiere, die Wälder und den roten Mann, aus einem besonderen Grund - doch dieser Grund ist uns ein Rätsel. Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir wüßten, wovon der weiße Mann träumt, welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Winterabenden schildert und welche Visionen er in ihre Vorstellungen brennt, so daß sie sich nach einem Morgen sehnen. Aber wir sind Wilde - die Träume des weißen Mannes sind uns verborgen. Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eignen Wege gehen. Denn vor allem schätzen wir das Recht eines jeden Menschen, so zu leben, wie er selber es wünscht - gleich wie verschieden von seinen Brüdern er ist.

Das ist nicht viel, was uns verbindet.
Wir werden euer Angebot bedenken. Wenn wir zustimmen, so nur, um das Reservat zu sichern, das ihr versprochen habt. Dort vielleicht können wir unsere kurzen Tage auf unsere Weise verbringen.

Wenn der letzte rote Mann von dieser Erde gewichen ist und sein Gedächtnis nur noch der Schatten einer Wolke über der Prärie, wird immer noch der Geist meiner Väter in diesen Ufern und diesen Wäldern lebendig sein. Denn sie liebten diese Erde wie das Neugeborene den Herzschlag seiner Mutter. Wenn wir euch unser Land verkaufen, liebt es, so wie wir es liebten, kümmert euch, so wie wir uns kümmerten, behaltet die Erinnerung an das Land so, wie es ist, wenn ihr es nehmt. Und mit all eurer Stärke, eurem Geist, eurem Herzen erhaltet es für eure Kinder und liebt es - so wie Gott uns alle liebt. Denn eines wissen wir - unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig. Selbst der weiße Mann kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch - Brüder. Wir werden sehen.
"

***

Diese Rede wurde 1855 von Chief Seattle, Häuptling der Duwamish-Indianer, vor dem Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika gehalten.

1856 wurde der Stamm aus seinem Wohngebiet, dem Abfluß des Washington-Sees, an die Ostküste der Bainbridge-Insel umgesiedelt, wenig später zur Holderness-Landspitze an der Westseite der Eliot-Bucht.

Wo einst die Jagd- und Fischgründe der Indianer waren, stehen heute Stahlwerke, Maschinenfabriken, Werften und viele andere Großbetriebe, darunter die ausgedehnten Anlagen der Boeing-Werke, die Flugzeuge und Raketen herstellen. Seattle, die nach dem Häuptling benannte Stadt im Staate Washington, ist ein wichtiger Handelsmittelpunkt ...

***

Meine Worte sind wie Sterne, sie gehen nicht unter.
Chief Seattle, Häuptling der Duwamish

Brief von Chik-sik-ah an Tecumseh
19. März 1779

Wenn ein Weißer einen Indianer in einem fairen Kampf tötet, nennt man das ehrenhaft, aber wenn ein Indianer einen Weißen in einem fairen Kampf tötet, nennt man das Mord. Wenn eine weiße Armee eine Schlacht gegen die Indianer gewinnt, nennt man das einen großen Sieg, aber wenn sie verlieren nennt man das ein Massaker und größere Armeen werden aufgestellt. Falls der Indianer vor der Übermacht einer solchen Armee flieht und dann versucht in sein Land zurück zu kommen, dann findet er, daß jetzt Weiße dort leben wo vorher der Indianer lebte. Falls er versucht solche Armeen abzuwehren wird er getötet, das Land wird in jedem Fall genommen. Wenn ein Indianer getötet wird, ist es ein großer Verlust, welcher eine Lücke reißt in unserem Volk und Trauer in unser Herz bringt; wenn ein Weißer fällt, werden drei oder vier andere geschickt, um seinen Platz einzunehmen und da ist kein Ende in Sicht.

Die Europäer versuchen ständig die Natur zu erobern, sie ihrem Willen zu unterwerfen und zu verschwenden, bis alles verbraucht ist und dann ziehen sie einfach weiter, lassen ihren Abfall zurück und halten Ausschau nach neuen Plätzen zur Einnahme. Die ganze weiße Rasse ist ein Monster das immer hungrig ist und was es frißt ist Land.




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- Platon -



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Wollt Ihr wirklich verstehen?

13.03.2005 um 17:45
uff!

ihr beiden ;)

Zeitgemäße Demokratie-Definition:Die Wähler bestimmen, wen die Reichen bestechen müssen.


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14.03.2005 um 01:59
@ lesslow

Dem was du hier schreibst ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Leider erkennen die wenigsten daß man unsere Welt als Eins betrachten muß, und daß wir nicht außerhalb dieser Welt stehen, sondern ein Teil davon sind.
Manche Menschen haben das schon vor langer Zeit bemerkt. Die moderne Wissenschaft braucht wohl ein wenig länger dazu.
Aber der arroganten Menschheit fällt es eben nicht leicht zu akzeptieren daß wir nicht außerhalb dieser Welt stehen, sondern einfach nur ein Teil davon sind.

------------------------------------------------------------
Here I go again on my own,going down the only road I've ever known
Like a drifter I was born to walk alone, cos I know what it means, to walk along the lonely street of dreams



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14.03.2005 um 02:02
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14.03.2005 um 02:36
@lesslow
@crom

Fein, fein! Schöne Texte. Wenngleich ich als Kenner dieser indianischen Kultur hier doch auf einiges aufmerksam machen möchte. Das soll keine abwertung sein, denn letztlich es egal WER etwas stimmiges sagt.

Aber;

Der gute Sum Bear wird von den wicasha wacan der indianischen Traditionalisten SO eingeschätzt: "Es sei ja gut und schön, was er so sage und mache, aber er habe wohl vieles von seiner deutschen Frau übernommen" -gg*

und:

Die Rede des Häuptlings Seattle ist NICHT von Häuptling Seattle, sondern eine, wenn auch wohlgemeinte und wunderschöne Erfindung weißer Umweltschützer. Zudem gibt es mindestens zwei Versionen. Eine für agnostische Grüne und eine für die christlichen Umweltschützer.

DAs vergleiche ich gerne mit dem "Papalagi - Reden eines Südseehäuptlings", die auch von keinem Südseehäuptling stammen, sondern von dem deutschen Erich Scheurmann

Und die Entstehungsgeschichte diese kleinen Biches ist be,erkenswert:

Eine unbekannte Autorin kommentiert:

Die Zeit war günstig. So kurz nach dem Krieg bestimmte harter Kampf um Arbeit und einen Platz in der schnell wachsenden Industriegesellschaft das tägliche Leben. Sehnsucht nach innerer Ruhe und unterdrückte Wünsche nach kleinen idyllischen Fluchten machten empfänglich für exotische Botschaften. Erich Scheurmann kam auf eine - im wahrsten Sinne des Wortes - blendende Idee: Er ersann einen Südsee-Häuptling, "Tuiavii aus Tiavea", und begab sich ans Schreiben. Er stellte den Häuptling als edlen Wilden vor, der ihm aus Freundschaft einige Gedankenfragmente anvertraut hatte: Entwürfe von noch ungehaltenen Reden, die Tuiavii nur für sein eigenes Volk angedacht hatte. Gedanken, die Tuiavii sich machte, als er sich einst auf Reisen in Europa befand und die Welt des Fortschritts kennenlernen wollte - und die er seinen polynesischen Landsleuten kundtun wollte zur Warnung vor den Verrücktheiten des "Weißen Mannes". Im Namen des Häuptlings brachte Scheurmann Dinge zu Papier, die in scheinbarer Einfalt den Nagel auf den Kopf trafen. Er ließ Tuiavii sprechen mit Worten, die an Einfallsreichtum nicht zu überbieten waren, wenn man bedenkt, daß da jemand einem Naturvolk die Zivilisation erklären will. Er schrieb so geschickt, so authentisch naiv, daß die Reden des Südseehäuptlings jahrzehntelang als Originale galten. Im gesamten deutschsprachigen Raum hatte das Buch einen durchschlagenden Erfolg, und schon bald wurde es in viele andere Sprachen übersetzt. Eigentlich war es ein einfacher literarischer Kunstgriff, den Scheurmann benutzte. Fiktive Reiseberichte waren damals nichts Unbekanntes. Doch an diesem Werk zweifelte niemand. Und Erich Scheurmann schwieg. Nach einigen Auflagen geriet "Der Papalagi" in Vergessenheit.

Doch dann geschah etwas, das ihn wie Phönix aus der Asche wiederauferstehen ließ. Die Hippiebewegung entdeckte dieses Büchlein für sich und verehrte die Worte des Häuptlings Tuiavii wie eine Neuoffenbarung. "Der Papalagi" wurde zur Aussteigerbibel, zum Kultbuch der zivilisationsmüden Europäer, die ihrem Alltagsstreß entfliehen und ihren Traum von meditativer Natürlichkeit leben wollten. Der unbestechliche Blick des Urvolkhäuptlings aus Polynesien war naiv und weise in einem. Seine Sprache wirkte wie Zauberworte aus einer anderen Welt, nach der man sich unbewußt schon lange gesehnt hatte. Da das Buch in diesen 1970er Jahren einen so hohen ideellen Wert erlangte und wie ein Sendungsauftrag gesehen wurde, geriet es aber auch nun in das Blickfeld von kritischen Augen. Große Zeitungen wie "Die Zeit" widmeten dem Häuptling jetzt ihre Aufmerksamkeit. Die Ethnobibel der Friedensbewegung wurde auch für Literaturwissenschaftler interessant. Sie setzten ihre Lupe an und Erich Scheurmann geriet in die unangenehme Lage, einiges näher zu erklären. Bei einer Neuauflage 1977 räumte er dann ein, daß er "vieles, selbstverständlich nicht alles ... dem Geist des Polynesiers abgelauscht" habe. Und er gab zu: "So, wie das Buch vorliegt, ist es natürlich zum großen Teil mein Werk".

Harrie Verstappen entdeckte nicht nur, daß "Tuiavii" auf deutsch "Chef" heißt, sondern, daß in der Zeit, in der Scheurmann Samoa bereiste, ein Häuptling namens Agaese in Tiavea lebte. Er erfuhr von Grant McCall von der University of New South Wales, Sidney, Australia, daß Agaese (= Tuiavii) Soldat der deutschen Armee in Samoa und keinesfalls anti-europäisch und anti-fortschrittlich/technisch eingestellt war. Agaese war zudem Christ und hatte nie Europa besucht und beabsichtigte nie Reden an sein Volk zu halten.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Wollt Ihr wirklich verstehen?

16.03.2005 um 19:52
"Der Mensch ist ein räumlich und zeitlich begrenztes Teil eines Ganzen,das wir 'Universum' nennen. Er erfährt sich selbst,seine Gedanken und Gefühle als etwas vom Rest Getrenntes ... eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins.
Diese Täuschung ist sowas wie ein Gefängnis für uns,das uns auf unsere persönlichen Wünsche und die Zuneigung zu den wenigen Personen,die uns besonders nahe stehen,beschränkt.
Unsere Aufgabe muss darin bestehen,uns aus diesem Gefängnis zu befreien,indem wir unseren Kreis des Mitleids so erweitern,dass wir alle Lebewesen und die gesamte Natur in ihrer Schönheit darin aufnehmen können."

(Albert Einstein)


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17.03.2005 um 18:15
strahl
genau der richtige stoff für mich verstrahlte nase, alles aufm stick gespeichert
und aufm weg nach hause.
weiter so, ich will morgen das viel meer sehen :-)

ich bin der, der ich bin & Werde Wohlgeordnet Wahnsinnig


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22.03.2005 um 22:58
Religion an der Schwelle zum neuen Zeitalter

Eine Analyse religiöser und pseudoreligiöser Motivationen


Die gegenwärtige Wendezeit macht in allen Bereichen die Auflösung
starrgewordener Denkmuster notwendig, nicht zuletzt auch im Bereich der
Religionen.

Der Autor Armin Risi, der selbst zwölf Jahre lang als indischer Mönch
gelebt hat, analysiert kritisch die Gefahren und Hoffnungen, die vom
Phänomen "Religion" ausgehen, und kommt zum Schluß: Die Wiederkehr des
kosmischen Bewußtseins erfordert ein neues, universales Religionsverständnis
– und ein waches Unterscheidungsvermögen.

Laut vielen Visionären und Prophezeiungen wird das von ihnen angekündigte "New Age" ein Zeitalter sein, in dem die Menschen wieder in Harmonie mit Gott und Gottes Schöpfungsgesetzen leben werden; die Menschheit werde wieder zum ursprünglichen Gottesbewußtsein, zu einer universalen Religiosität, zurückfinden.

Gegenwärtig ist "Religion" jedoch eines der wirkungsvollsten Machtmittel jener
Mächte, die die Welt beherrschen. An gewissen Orten der Welt werden Massen
und ganze Nationen durch Religionen manipuliert, ähnlich wie an anderen Orten
durch Atheismus und Konsumismus. Das Abdriften der Menschheit in diese
beiden Extreme (in die Ablehnung von Religion oder Verfälschung von Religion)
wurde ebenfalls vorausgesehen, insbesondere von den ältesten diesbezüglichen
Prophezeiungen, die in den altindischen ("vedischen") Schriften zu finden sind.
Aber auch aus dieser Quelle geht hervor, daß das qualvolle dunkle Zeitalter
(Kali-yuga) in ein "goldenes Zeitalter" übergehen wird, und die dann erblühende
universale Religion wird ebenfalls beschrieben.

Im folgenden sollen die Grundzüge dieses prophezeiten neuen Bewußtseins
dargelegt werden, was es auch ermöglicht, gewisse Machtfaktoren der
Gegenwart besser zu verstehen. Auch wenn die Leserinnen und Leser nicht mit
allen Gedankengängen übereinstimmen mögen, lohnt es sich, das besagte Thema einmal aus dieser Perspektive zu betrachten.

Ist alles relativ?

Einer der populärsten Glaubenssätze des modernen Menschen lautet: "Alles ist
relativ." Was richtig für dich ist, muß nicht auch für die anderen richtig sein.
Und was für dich schlecht ist, muß nicht für alle anderen schlecht sein.

Diese beliebte Philosophie ist jedoch mit einer doppelten Problematik verbunden
– mit einer Falle und mit einem Denkfehler!

Wenn alles relativ ist, gibt es keinen allgemein gültigen Maßstab; deshalb kann
diese Situation leicht ausgenützt werden – von wem, ist klar: einmal mehr von
den Mächtigen und Reichen im Hintergrund, die dadurch noch mächtiger und
noch reicher werden. Natürlich gibt es "allgemein" verbindliche Gesetze, doch
wie viele halten sich daran? Die Mächtigen – diejenigen, die die Gesetze
aufstellen – fühlen sich jedenfalls nicht an sie gebunden.

Wenn alles relativ ist, herrscht ein subtiles Faustrecht. Die Allgemeinheit mag
z.B. der Meinung sein, das Verschmutzen der Meere, das Durchführen von
Atomtests und das Abholzen der Regenwälder sei schlecht, doch wenn ein paar
wenige Menschen – die stärker sind als die Allgemeinheit – denken, dies sei gut,
findet diese Umweltzerstörung dennoch statt, trotz des Protestes der
Mehrheit.

Man könnte noch viele andere Beispiele anführen: Kriegsinszenierungen,
Waffenlieferungen, Drogenproduktion, Chemiepropaganda, Dritte-Welt-
Ausbeutung, Verharmlosung der Radioaktivität und Genmanipulation,
Menschenhandel, Tiermißhandlung ... Die Liste ist erschreckend lang. Überall
geht es um das Interesse einiger weniger Leute; deshalb sind diese verborgenen Nutznießer sehr erfreut, wenn die ganze Welt denkt, alles sei relativ. Weil dann sie entscheiden können, was gut und schlecht ist bzw. was geschieht und nicht geschieht.

Die Menschen sind so sehr in das Relative abgeglitten, daß sie nichts anderes
mehr sehen. Wer fragt sich heute, ob es noch etwas anderes gibt als das
Relative? Die meisten Menschen haben sogar eine angeborene oder anerzogene
Abneigung gegen dieses "andere", das hinter oder über dem Relativen ist: das
Absolute.

Das Relative ist immer mit dem Absoluten verbunden (so wie Schatten mit dem
Licht). Die Menschen ziehen es jedoch vor, sich einseitig auf das Relative zu
beschränken und die Frage nach dem Absoluten zu verdrängen. "Denn alles ist
relativ." Und genau hier liegt der bereits angedeutete Denkfehler: Die Aussage
"Alles ist relativ" (= "Es gibt nichts Absolutes") ist nämlich ebenfalls eine
absolute Aussage!

Das Wort absolut hat heute einen sehr üblen Beigeschmack, weil man sogleich an die Absolutheitsansprüche verschiedener Religionen erinnert wird. Deshalb soll hier klar festgehalten werden: Wenn die Aussage "Alles ist relativ" relativiert wird, soll dies nicht irgendwelchen Absolutheitsansprüchen das Tor öffnen. Im Gegenteil, wenn die Menschen verstehen, was die wirkliche Bedeutung von absolut ist, fallen alle Absolutheitsansprüche in sich zusammen.

Atheismus und Fanatismus

Unter den Menschen hat sich ein Phantom eingenistet und konnte größtes Unheil
anrichten: das Phantom der religiösen Absolutheitsansprüche. Wie noch klar
werden wird, kam es nicht zufällig zu dieser Entwicklung.

Dogmatismus und Fanatismus sind die machtvollsten Mittel, um Religion von innen her zu untergraben. Daraus entsteht doppeltes Unheil: Einerseits wird die
Heiligkeit der Religion an sich zerstört, das heißt, Gottes Offenbarung wird
durch die Menschen verfälscht, und andererseits kann die Religion, ist sie einmal verfälscht, als despotisches Machtmittel eingesetzt werden – weil es plötzlich möglich ist, im Namen von "Gott" Feindbilder zu schaffen, blinde Leidenschaft zu schüren und jegliche Brutalität abzusegnen.

Das mag überspitzt klingen, aber übertrieben ist es nicht. Diskrimination,
Inquisition, Kreuzzüge, "heilige" Kriege, Elitestreben, Absolutismus, Diktatur –
wie die Geschichte zeigt und noch zeigen wird, kann im Namen von "Gott" viel
Unglaubliches und Unvorstellbares inszeniert werden.

Die scheinbar entgegengesetzten Behauptungen "Alles ist relativ" und "Wir sind
die einzigen" haben also eine auffällige Gemeinsamkeit: Beides sind
Absolutheitsansprüche! Beides führt zur Verfälschung der Wahrheit und zur
Verführung der Massen, wodurch sie gegen jede höhere Vernunft "immun", d.h.
leicht manipulierbar werden.

Absolut und absolutistisch

Die vedische Definition von "absoluter Wahrheit" vermag all diese Bestrebungen
bereits im Ansatz zu entlarven, denn sie unterscheidet strikt zwischen absolut
und absolutistisch.

Absolut bedeutet "das, was alles Relative miteinschließt". Absolutistisch
bedeutet: "das, was einzig gültig sein will und deshalb alles andere ausschließt".

Das Absolute ist das Allumfassende, das Alles-Vereinende. Das Absolutistische
ist das Alles-Bekämpfende, ist das, was die Menschen und die Religionen spaltet.
Das Absolute ist göttlich. Das Absolutistische ist das Gegenteil von göttlich.

Mit anderen Worten: Atheismus (Relativierung des Absoluten) und
Pseudoreligion (Dogmatismus, Fanatismus) sind nichts anderes als die zwei
Seiten derselben Münze, zwei Tricks der gleichen absolutistischen Mächte.

Absolutistisch und absolut – diese beiden Konzepte mögen manchmal sehr ähnlich erscheinen, doch in Wirklichkeit sind sie grundverschieden.

Nur das wahrhaft Absolute, das Allumfassende, vereinigt alles Relative in sich,
denn es ist die harmonische Einheit hinter der Vielfalt. Dies ist das vedische
Hauptkriterium für die Unterscheidung zwischen absoluter Religion und
absolutistischer Irreligion. Fördert eine Religion die harmonische Einheit oder
die Vertiefung der Gegensätze? (Das Absolutistische, eben weil es nicht absolut
ist, kann nicht alles Relative in sich vereinen und kann sich nur durch das
Niedermachen der "anderen" als absolut aufspielen – was letztlich immer
scheitern muß.)

Yoga und Re-ligio – Jenseits von Atheisumus und Fanatismus

Jede relative Situation in der materiellen Welt bekommt einen göttlichen Sinn
und wird zu einer relativen Wahrheit, wenn sie in Beziehung zum Absoluten, zu
Gott, gesehen wird. Diese Beziehung besteht immer, denn das Relative ist immer mit dem Absoluten verbunden (d.h. vom Absoluten abhängig).

Man kann sogar weitergehen und sagen: Erst in Beziehung zum Absoluten findet
das Relative seinen Sinn.

Die ewige Beziehung zwischen dem Relativen und dem Absoluten wird im Sanskrit
mit einem bekannten Wort umschrieben: Yoga. Wörtlich bedeutet Yoga
"Verbindung". Dieser oft mißverstandene und mißbrauchte Sanskritbegriff
bezieht sich auf die Verbindung zwischen dem Relativen und dem Absoluten, die
Verbindung zwischen dem Individuum und Gott. Im Lateinischen gibt es hierfür
ebenfalls ein bekanntes Wort mit derselben Bedeutung: re-ligio (von religare,
"sich wiederverbinden mit Gott"). Religion und Yoga bedeuten ursprünglich also
dasselbe!

Die Verbindung mit Gott ist nicht etwas Starres oder Dogmatisches, sondern
etwas höchst Individuelles, denn jedes Individuum hat eine einzigartige,
persönliche Beziehung zu Gott (obwohl sich die meisten in der relativen Welt
dessen nicht bewußt sind).

Die universale Religion des neuen Zeitalters wird also kein starres,
absolutistisches Religionssystem sein, sondern ein harmonisches Zusammenleben
von Menschen, die sich gegenseitig mit Respekt und Liebe helfen und fördern.
Deshalb bietet die vedische Offenbarung den verschiedenen Individuen auch
verschiedene Formen von Re-ligio und Yoga an, und jede dieser Formen hat ihre
Berechtigung und ihren Wert. Unheil entsteht dann, wenn jemand die Form, die
er vertritt, plötzlich als einzige Wahrheit herausstellen will.

Erwachen aus der Illusion

Der Mißbrauch der Religion hat dazu geführt, daß sich viele Menschen entweder
von Gott abwenden (d.h. atheistisch werden) oder Gott für ihre absolutistischen
Ziele vereinnahmen (d.h. fanatisch werden).

Auf diese Weise wird das wahre Wesen Gottes durch irdische und außerirdische
Interessen verzerrt, und die Menschen verlieren ihre Verbindung (religio/ yoga)
mit Gott. Die Menschen haben, zum Teil unbewußt, eingewilligt, nicht-göttlichen
Zielsetzungen zu dienen. Welchen Kräften dienen wir in Wirklichkeit durch
unseren Beruf, unsere Zahlungen, unseren Konsum, unsere Freizeit, usw.?

Es ist ein typisches Merkmal des Kali-yugas, insbesondere der Kali-yuga-
Religionen, daß das wahre Wesen Gottes, das absolut ist, durch absolutistische
Auffassungen verhüllt wird.

Erinnern wir uns an die ursprüngliche Bedeutung von absolut: abgeleitet vom
lateinischen Wort absolutum, "ungebunden; losgelöst" (Partizip Perfekt des
Verbes absolvere). Gott als die allumfassende, "absolute" Realität vereint alles
Relative in sich, ohne selber an das Relative gebunden zu sein. So lautet die
vedische Definition Gottes: "Wisse, von allem, was materiell und spirituell ist in
dieser Welt, bin Ich sowohl der Ursprung als auch die Auflösung. Es gibt keine
Wahrheit über Mir. Alles ruht auf Mir wie Perlen auf einer Schnur" (Bhagavadgita
7.6-7).

"Ich bin der Ursprung der spirituellen [absoluten] und der materiellen [relativen]
Welt. Die Weisen, die dies vollkommen erkannt haben, beschäftigen sich mit
Liebe und Hingabe in Meinem Dienst" (Bhagavad-gita 10.8).

Mit anderen Worten: Das Allumfassende (Absolute) ist die Quelle des Relativen
und umfaßt in ihrer reinen, ursprünglichen Form alle Aspekte, die wir in der
relativen Welt vorfinden: Liebe, Bedingungslosigkeit und Individualität
("Unteilbarkeit") der ewigen Seelen – Eigenschaften, die sich in der relativen,
materiellen Welt als Gier, Neid und Ego spiegeln.

In diesem Licht wird auch verständlich, warum es in Gottes Schöpfung das
"Böse" gibt; es ist Teil der materiellen Dualität und existiert nur in der
materiellen Welt.

Zur Dualität der materiellen Welt gehören auch die Einflüsse des Bösen und
Gewaltsamen entsprechend den Gesetzen des Karma. Diese Einflüsse
entsprechen Gottes Gesetzen, aber nicht Gottes Willen. Gott will, daß die
Lebewesen aus ihrer Illusion erwachen und nach dem Verlassen des sterblichen
Körpers (d.h. nach dem Tod) in die spirituelle Welt zurückkehren. Einheit
bedeutet also nicht Einssein (Auflösung der Individualität), sondern Einheit mit
dem Willen Gottes. "Dein Wille geschehe!"

Die materielle Welt: ein Gefängnis für Freiwillige

Die materielle Welt ist wie der Schatten der spirituellen Welt, und jedes
Lebewesen hat die Freiheit zu wählen, wo es sich aufhalten will. Solange wir in
der materiellen Welt leben, erfahren wir immer wieder die Extreme der Dualität
(Freude und Leid, gut und böse, usw.), bis wir erkennen, daß wir als ewige Seele
nicht Teil der Vergänglichkeit sind.

Auch die materielle Welt ist Gottes Schöpfung, denn die Existenz dieser
Schöpfung erlaubt es allen Lebewesen, ihren freien Willen anzuwenden und zu
wählen, wo sie leben wollen: in der spirituellen Welt, in liebender Harmonie mit
dem Ganzen, oder in der materiellen Welt, wo es möglich ist, das eigene Ego im
Zentrum sehen zu wollen. Diese Ego-Zentrik bedeutet, daß die Seelen freiwillig
aus der liebenden Einheit mit Gott heraustreten, was ein Leben in der Dualität
nach sich zieht. Für diese Seelen erschafft Gott (im Sanskrit: Vishnu) die
materielle Welt, denn dies ist der Ort, wo die Illusion der Ego-Zentrik möglich
ist.

Gott vereint in sich das Materielle und das Spirituelle, aber untereinander ist
das Materielle kategorisch vom Spirituellen verschieden. Die Begriffe
"materiell" und "spirituell" beschreiben also zwei ewige Energien, die vom
gleichen Ursprung ausgehen, aber verschiedene Funktionen haben. Alle
Individuen haben die Freiheit, ein materielles oder ein spirituelles Leben zu
wählen. Spirituelles Leben bedeutet, daß man bewußt mit Gott verbunden ist
(yoga). Im materiellen Leben ist man von Gott "befreit", das heißt, man kann sich
in der Illusion wähnen, von Gott unabhängig zu sein.

Aber: Gott ist überall gegenwärtig, müßte also immer und überall zu sehen sein.
Wie ist es dann möglich, das Allgegenwärtige nicht zu sehen? Dadurch, daß wir
wünschen, es nicht zu sehen. Wenn wir Gott nicht mehr sehen wollen, erfüllt
Gott diesen Wunsch – in der materiellen Welt. Denn nur dort ist aufgrund des
Ego-Prinzips Illusion möglich.

Und so finden wir uns freiwillig in einer Welt, in der Geschöpfe leben, die
allesamt Gott mehr oder weniger vergessen haben und alles andere für wichtiger
halten.

Liebe – das Erleben der allumfassenden Einheit

Wenn wir denselben Gedankengang zurückgehen, wird plötzlich klar, wie wir uns
von dieser Illusion befreien können: dadurch, daß man den Einfluß des Ego-
Prinzips überwindet; das geschieht dadurch, daß man nicht mehr sich selbst im
Zentrum sieht, sondern Gott, der sowieso schon das Zentrum ist, und dadurch,
daß man sich wieder bewußt in die spirituelle Realität einfügt – und das ist ein
freiwilliger Akt der Liebe. Gott "muß" man sich freiwillig fügen. Hierin besteht
die Freiheit des Lebewesens. Gott zwingt niemanden, die Unwissenheit
aufzugeben, denn die Unwissenheit kann nur aus freiem Willen aufgegeben
werden. Gott erzwingt diese Freiwilligkeit nicht, denn Freiwilligkeit ist ein
Zeichen von Liebe, und Liebe ist das einzig "herrschende" Prinzip in der
spirituellen Welt.

Sich Gott zu fügen würde also bedeuten, freiwillig das Prinzip der spirituellen
Welt anzunehmen: Gott zu lieben. Und wenn man jemanden liebt, dient man der
geliebten Person, um ihr eine Freude zu bereiten, und nicht, um einen Lohn zu
bekommen. Diese selbstlose oder, genauer gesagt, ego-freie Liebe findet in
Beziehung zu Gott ihre Vollkommenheit. In dieser ewigen Beziehung dient man
und bereitet man Freude, ohne an die eigene Freude zu denken, denn Gott zu
erfreuen ist die höchste Freude. Die Realität dieser Liebe erfährt man, wenn
man von Unwissenheit und falschem Ego frei ist.

Freiwillig wählen gewisse Seelen die materielle Welt (um nicht Gott dienen zu
"müssen"), und freiwillig wählen gewisse Seelen die spirituelle Welt (weil sie Gott
dienen wollen). Diese Verbindung (yoga) mit Gott durch Liebe wird im Sanskrit
bhakti genannt. Bhakti-yoga ist also das Ent-scheidende: die Überwindung der
Scheidung von Gott, die das Lebewesen selbst gewählt hat.

Bhakti bedeutet, daß man sich entscheidet, das natürliche, ursprüngliche Ziel
(Gott) anzustreben und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Nicht mein
Wille geschehe, aber auch nicht kein Wille geschehe, sondern "Dein Wille
geschehe"!

Auf diesem Weg zurück zum Ursprung gibt es zahllose Stufen, selbst wenn bei
einem Großteil der Stufen das Ziel noch nicht klar in Sicht ist.

Das charakteristische Merkmal der prophezeiten universalen Religion des neuen
Zeitalters wird das friedliebende, sich ergänzende Nebeneinander all dieser
verschiedenen Stufen sein. Es wird nicht eine heuchlerische "Alles ist relativ"-
Philosophie sein, aber auch keine absolutistische Massenmanipulation im Stil der
Kali-yuga-Religionen.

Gerade heute, wo bekannt wird, daß in vielen Religionen der Auftrag des
Bekehrens, ja sogar des Hassens und Eroberns aller Andersgläubigen
einprogrammiert ist, wird ersichtlich, wie notwendig ein klares Verständnis von
echter, "absoluter" religio ist: das Verständnis des gemeinsamen Zieles aller
verschiedenen Wege zu Gott. Dadurch wird jeder Absolutheitsanspruch
hinfällig, und die Welt-Religionen müßten ihrer weltlichen Macht entsagen.
Deshalb ist es auffällig, daß sie alle, trotz ihrer unerbittlichen Konkurrenz
untereinander, eine große Gemeinsamkeit haben: Sie alle fürchten sich vor dem
"New Age" und predigen vehement dagegen!

Aus dem vorliegenden Artikel geht hervor, warum. Diese Analyse stützt sich sich
auf älteste Quellen, die zeitlos aktuell sind, weil die Geschichte sich zyklisch
wiederholt.


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Wollt Ihr wirklich verstehen?

22.03.2005 um 22:59
ps: es folgen auch noch ein paar von mir geschriebene texte,aber diese benötigen noch ein wenig feinschliff. ^^


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Wollt Ihr wirklich verstehen?

22.03.2005 um 23:02
moin

lesslow,
feiner text.
allein, der letzte satz....

buddel


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