Glaube ich richtig?

@pescado
Vorrausgesetzt der Grund auf dem gebaut werden soll, ist ein guter.
Wenn die Kirche aber Absichten verfolgt, um bspw. rein irdisch besser da zu stehen sind diese Maßnahmen nichts wert.
Denn der Glaube, den muss ein Mensch jeder für sich IN sich haben und darnach handeln, erst dann übt er richtigen Gottesdienst.
Deswegen bezweifel ich sehr dass die Kirche mit diesen Maßnahmen wahre und hohe Ziele verfolgt.

Der Christentum ist nach meiner meinung nach die einzig wahr religion

Gut kommen wir zum Thema zurück -bitte.

Kann man eigentlich "falsch" glauben? - Sicher, wenn man glaubt, es wird morgen regnen und dann scheint die Sonne.

Spaß bei Seite ;)

Bei Glaubensangelegenheiten gibt es kein "falsch", auch wenn immer wieder irgendwelche Institutionen dies einem einzureden versuchen. Natürlich ist der andere Glaube, der da als "falsch" propagiert wird ... Nun ja, man will seine Schäfchen beisammen halten. :)

Pallas schrieb:Bei Glaubensangelegenheiten gibt es kein "falsch"

Was reizt einen dann sich einem völlig beliebigen Wertesystem oder Weltbild zu verschreiben?

@PetersKekse

Die Traditon, der Glaube oder die Religion der Eltern vielleicht ...

@Pallas
Gut, das kann man vielleicht unter Ignoranz verbuchen, aber jeder der mal einen Moment drüber nachdenkt und das unter der Vorgabe, es gäbe kein "falsch glauben", der muss sich doch der Beliebigkeit dieses Unterfangens bewusst sein. Wenn ich glauben kann, was mir beliebt kann daraus doch keinesfalls ein intellektuell(in Ermangelung eines treffenderen Wortes) belastbares System erschaffen werden.

Ebenso halte ich die Meinung, Glaube sei ein hohes Gut, für absoluten Unfug.

Ich glaube, wir glauben alle nicht richtig...

Ich weiß nicht wo ich meine Gedanken hinpacken soll, vielleicht hätte ich es auch in "Liebe und Frieden" schreiben können oder in "Parallelen zwischen Islam und Christentum"...

In Anbetracht dessen, dass sich die Gemüter der jeweiligen Religionen immer wieder ziemlich erhitzen, wenn es um Glaubensfragen geht, wo man eben nicht der gleichen Ansicht ist, bin ich inzwischen der Ansicht, dass wir alle nicht richtig glauben.

Statt Liebe und Frieden, entsteht Hass, Zwietracht und Krieg. Statt Gemeinsamkeiten zu suchen, gräbt man lieber immer wieder die Unterschiede aus der Mottenkiste und reitet dogmatisch auf seinen religiösen Prinzipien herum. Und das auf allen Seiten gleichermaßen. Das ist das, was ich sehe.

Wenn ich jetzt Gandhi wäre, würde ich mal wieder in den Hungerstreik treten... Also es macht mich echt traurig, das wollt ich mal sagen !

Egal was man sich anguckt, ob es nun um den "Bau von Minaretten" geht, oder um "Integration" um "Drogen im Islam" oder um "Alkohol im Christentum" oder um "Die Stellung der Frau im Islam und Christentum" ... Es ist immer das gleiche - es verlagert sich eben nur von einem Thema zum anderen...

Ich habe auch wenig Lust, mich noch an diesen Themen großartig zu beteiligen, weil es am Ende immer nur darauf hinausläuft, dass man gegenseitig mit dem Finger auf die Fehler der anderen zeigt, immer das schlechte bei den anderen hervorhebt und sich selbst mit seiner Religion besonders hervortun will als etwas besseres, schließlich wird alles zerfetzt und dann bleibt nur noch die Schließung des Threads... Was aber auch nichts nützt, bis wieder jemand einen anderen Thread aufgemacht hat, wo das ganze Spielchen wieder von neuem anfängt und sich hochschaukelt...

Ich gucke es mir natürlich aus meiner christlichen Perspektive an und damit bin ich auch schon nicht mehr neutral und unbefangen. Aber ich meine, wenn ich sehe, dass hier Muslime immer mehr in den Westen, der eindeutig christlich geprägt war und immer noch ist, drängen und dann sagen: Wieso esst ihr eigentlich Schweinefleisch, das ist doch verboten von Allah... Wieso trinkt ihr denn Alkohol, das ist doch im Koran verboten... Wieso laufen eure Frauen denn nicht mit Kopftuch herum, das müsstet ihr nach der Bibel doch genauso tun wie wir... Da frag ich mich dann schon: Und was macht ihr dann hier?

Das gleiche würde man auch die Christen in islamischen Ländern fragen, wenn die daherkämen und sagen würden: Wieso lebt ihr hier eigentlich ganz anders als wir das tun? ... Ihr müsst doch so leben wir wir...? Warum müssen andere sich nach den Glaubensvorstellungen anderer richten? Weil immer der eigene Glaube natürlich nur der allein wahre und richtige sein kann? Weswegen der Glaube der anderen natürlich dann nur falsch sein muss, klar... Das ist doch keine Lebensgrundlage für ein echtes friedliches Miteinander, oder?

Wir leben hier eben etwas freiheitlicher. Da ist eigentlich Platz für (fast) jeden. Und ich habe auch nichts dagegen, wenn Muslime einen anderen Lebensstil haben und diesen hier leben wollen. Genauso wenig wie ich etwas dagegen habe, wenn Juden einen anderen Lebensstil pflegen und diesen hier leben wollen. Da habe ich auch nichts gegen. Nur was die anderen machen und wie sie leben, das ist dann ebenso deren Sache.

Glaube ich richtig, wenn ich nur mit meinen eigenen Glaubensüberzeugungen überall herum laufe und den anderen vorwerfe: Ihr macht alles falsch, ihr müsstet nämlich so und so glauben...? Glaube ich richtig, wenn mein Glaube zum Dogma wird und der Glaube des anderen als ein feindliches Element angesehen wird, dass weder toleriert werden darf, noch als Gleichberechtigt daneben stehen darf? Glaube ich richtig, wenn von Nächstenliebe die Rede ist und man nicht richten soll und dann überall und ständig über die Glaubensansichten anderer herfalle? Glaube ich noch richtig, wenn der Glaube zum alleinigen Maßstab aller Dinge erhoben wird und ich alles und jeden nur danach bewerte und beurteile, wie es meine Religion sieht?

Das wichtigste beim Glauben ist die ganz individuelle Beziehung zwischen "Ich und Gott". Die kann hier jeder leben, ohne sich an der Andersartigkeit des anderen reiben zu müssen. Und wer keinen Gott hat, an den er glaubt, der kann auch eine Beziehung zwischen "Ich und Ich" oder "Ich und Du" als Alternative wählen, ohne dabei jemand anderem auf die Füße zu treten.

Solange wie der gläubige Mensch im anderen, andersgläubigen Menschen nicht seinen Bruder oder seine Schwester sieht, als ebensloches von Gott geschaffenes und geliebtes Wesen, sondern einen Gegener, einen Feind oder einen Irregegangenen, solange glaube ich, dass wir alle noch nicht richtig glauben...

Wie sollen wir denn einst vor Gott dastehen? Wenn Gott uns fragt: Und wie bist du mit deinen Brüdern und Schwestern umgegangen? In Liebe und Frieden?...

Nachtrag:

Wenn man sich über Glaubensdinge austauscht, dann sollte man doch zumindest mit einem einheitlichen Maßstab messen. Das wird aber in der Regel nicht gemacht. Beispiel: Wenn ein Muslim von seinem Glauben spricht, dann ist damit gemeint, wie ein Muslim idealerweise nach dem Islam leben soll - alles andere ist dann nicht Islam. Spricht er aber über das Christentum, dann wird es gesehen wie es ist, mit all den Fehlern über die Jahrunderte hinweg und nicht, wie es sein soll !

Und umgekehrt ist es im übrigen genau das Gleiche. Wenn ein Christ von seinem Glauben spricht, dann ist damit ebenfalls gemeint, wie ein Christ idealerweise nach dem Christentum leben soll. Spricht er aber über den Islam, dann wird auch hier dieser gesehen wie er ist und nicht wie er sein soll !

Es gibt auch andere, ich will damit niemanden persönlich kritisieren, es ist nur ein Beispiel was verdeutlichen soll: Hier wird doch von beiden Seiten mit zweierlei Maß gemessen ! Ich meine, entweder man sieht sich beide Religionen an, so wie sie sind oder eben beide so wie der Mensch nach der jeweiligen Religion sein soll. Das wäre ein Austausch auf Augenhöhe.

Und wenn wir alle mal ehrlich sind, dann kann wohl niemand von sich sagen: Ich lebe meinen Glauben zu absolut 100% und bin genauso wie Gott mich als Muslim, als Christ oder wie auch immer tatsächlich haben will.

Anstatt sich auf die jeweiligen Schultern zu klopfen und zu sagen: Hach, was bin ich doch für ein guter Muslim oder Christ, guck mal die anderen an... da sollte man sich lieber auf die Brust klopfen und sagen: Ach was bin ich doch eigentlich für ein schlechter Muslim oder schlechter Christ. Ich weiß was ich sein soll und weiß genau was ich wirklich bin. Von dem was ich sein soll, bin ich doch Meilenweit entfernt. Und was will ich da bei einem anderen messen? Wie sieht es denn bei mir selber aus?

Ich meine, das wäre die in meinen Augen richtige, demütige Haltung, erst mal vor sich selbst und vor Gott und damit dann auch gegenüber dem anderen. Und unter diesem Aspekt gehe ich dann doch auch nicht her um in anderer Leute Augen die Splitter zu suchen...?

@pescado
Wenn der Glaube dich erfüllt, dich stark macht und dir hilft, dann glaubst du richtig. :)
Alles Weitere kommt dann später.

Ich bin in der glücklichen Lage, einer Relegion anzugehören in der sich diese Frage nicht stellt, wenn du deine Beiträge gezahlt hast.

Wenn du eine Relegion suchst in der diese und solche FRAGEN wirklich gestellt werden .. dann suche dir eine HARDCORE evenagelische Sekte heraus... die werden dich dann schon die richtigen Glauben lehren.

Gruss
Reverend Theokratis

Eine Religion die mir nur Rettung verspricht, wenn ich meine Beiträge gezahlt habe ... LOL

Wie sagte Jesus: Nehmt das Wasser des Lebens - umsonst ! :D

@Fabiano
Sehe es von der anderen Seite .. eine Relegion die dir die Erlösung verspricht wenn du deine Beiträge zahlst.
In anderen Relegionen werden dann mal schnell die AGB's (soweit du Sie denn wirklich gelesen hast) geändert und du musst feststellen das deine Erklösung in Gefahr ist und die Jahre an Kirchensteuer und oder Monatliche Beiträge nix zählen.

Möglicherweise ist es nicht Euer Weg zum 'Richtigen Glauben' aber wenigstens habe ich eine Quittung.

Ja so ist das mit den Religionen ... Ich tue das, was mir mein Herz sagt und was ich für richtig halte. Unabhängig davon, ob mir jemand eine Qittung für Beiträge gibt, ja sogar unabhängig davon ob mir jemand Rettung garantiert.

PS: Was machst du mit der Quittung, wenn du doch in der Hölle landest? Kaufst du dir dann ein Buch, wie man es sich dort trotzdem recht gemütlich machen kann???

@subgenius

@Fabiano

'Bob' verspricht allen SubGenius für 30$ "Ewige Erlsöung oder dein dreifaches Geld zurück".
Der Chef zahlt das dann persönlich aus wenn ich doch in die Höhlle kommen sollte.
Ausserdem noch ein Bücherangebot für 89,98$ 'Wie werde ich mit 2 Cent in der Hölle glücklich.'.- Der Art wird nirgendwo sonnst geboten !

'Bob' läßt es uns dafür frei an Ihn oder Irgendetwas zuglauben, aber wer Ihn das Geld überwiesen hat MUSS doch wirklich glauben oder eine Schraube lockerhaben ... oft trifft beides zu.

Das ist ja gerade der Clou :D Kauf dir deine Erlösung - Wenn du doch woanders landest, kannst du dir in der Hölle vom Restgeld ein Buch kaufen, wie man mit den übrig gebliebenen 2 Cent doch noch irgendwie (angeblich) glücklich werden kann... Wenn es einem dann noch etwas nützt???

@subgenius

Ein Versuch wäre es ja wert :D

Ich bin garnichts gutes. :D

@Hesher
lol, was?

Man kann glauben richtig zu glauben, auch wenn man tatsächlich nicht richtig glaubt.

Und trotzdem glaubt man richtig zu glauben.

Was ist schon Glaube...