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Buddhismus & Wiedergeburt?

285 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wiedergeburt, Buddhismus, Anatta ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Buddhismus & Wiedergeburt?

29.11.2012 um 00:44
@libertarian

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Wissen tue ich es natürlich nicht, aber ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas gibt, für dermassen gering, dass ich sie gar nicht mehr in Erwägung ziehe.
Ein Leben nach dem Tod, wie es uns die gängigen Religionen anpreisen, ist ja auch gar nicht wünschenswert (hätte z. B. der Islam recht, würden wir alt aussehen). Im Samkhya (für manche der Vorläufer des Buddhismus) wird die erlöste Seele mit einem Spiegel verglichen, in den kein Reflex mehr fällt - ein Bewusstsein ohne Inhalt. So etwas scheint mir nicht erstrebenswert, da ziehe ich die "materialistische" Variante (no brain - no gain^^) vor. Auch die "Einswerdung" mit Brahman, wie z. B. im Advaita-Vedanta angepriesen, finde ich nicht erstrebenswert. Eine gute Kritik zu diesem "Alles ist Eins" stellt übrigens "Mythos Zen" von A. Binder dar. Um schliesslich noch zum eigentlichen Punkt zu kommen: Die Beschreibung(en) des Nirvana finde ich derart nebulös, dass ich mir darunter nichts vorstellen kann. Selbst wenn es einen solchen Zustand geben sollte, gehe ich davon aus, dass es sich dabei nicht um etwas "Übernatürliches" handeln würde, sondern höchstens um einen temporären Gehirnzustand, der spätestens beim Hirntod verschwindet.

Ausserdem glaube ich nicht, dass Buddha (oder sonst wer) tiefere Einsichten im Sinne einer "Erleuchtung" (der Weisheit letzter Schluss) hatte. Schon alleine deswegen nicht, weil ich nicht an so etwas wie eine "Erleuchtung" glaube und auch deswegen nicht, weil sie eigentlich nichts von sich gaben, das ein "transzendentes Wissen" erfordet hätte. Schade, haben all die "Erleuchteten" (Buddha, Mahavira etc.) selber keine Schriften hinterlassen. So könnte man ihre "Weisheit" sicher besser beurteilen. :D

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Buddhismus & Wiedergeburt?

29.11.2012 um 09:44
@arikado
Zitat von arikadoarikado schrieb:Im Samkhya (für manche der Vorläufer des Buddhismus) wird die erlöste Seele mit einem Spiegel verglichen, in den kein Reflex mehr fällt - ein Bewusstsein ohne Inhalt.
Der Samkhya ist mithin der Vorläufer aller indischen Systeme. Aber das was du hier ansprichst ist mir auch immer noch schleierhaft. Ich kann mir ein Bewusstsein ohne Inhalt nicht vorstellen. Was soll das sein? Ich habe auch noch nie einen Spiegel gesehen, der nichts spiegeln würde. Wäre das nicht in vollkommener Dunkelheit der Fall und das wiederum in gewisser Hinsicht auch nichts? Sieht man ja nichts mehr. :)

Allerdings bin ich trotzdem sehr angetan vom Samkhya, auch wenn ich (noch) nicht alles nachvollziehen kann.
Zitat von arikadoarikado schrieb:Ausserdem glaube ich nicht, dass Buddha (oder sonst wer) tiefere Einsichten im Sinne einer "Erleuchtung" (der Weisheit letzter Schluss) hatte. Schon alleine deswegen nicht, weil ich nicht an so etwas wie eine "Erleuchtung" glaube und auch deswegen nicht, weil sie eigentlich nichts von sich gaben, das ein "transzendentes Wissen" erfordet hätte.
Was verstehst du denn unter Erleuchtung? Die psychologischen Texte des Buddhismus jedenfalls würde ich nicht einfach als irrelevant bzw. uneinsichtsvoll in das Wesen des Menschen betrachten. Im Gegenteil. Man muss unter Erleuchtung nicht gleich etwas Überweltliches vermuten.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

29.11.2012 um 19:11
@libertarian
Zitat von alamerrotalamerrot schrieb am 20.06.2012:Was soll das sein?
Weiss ich auch nicht.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Wäre das nicht in vollkommener Dunkelheit der Fall und das wiederum in gewisser Hinsicht auch nichts?
...und doch sollen sich die Anhänger des Samkhya, wie auch die Buddhisten und Jainisten, gegen die Ansicht der altindischen Materialisten (Charvaka), die den Glauben an ein Leben nach dem Tod ablehnten, gewehrt haben. :alien:
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Man muss unter Erleuchtung nicht gleich etwas Überweltliches vermuten.
Muss man nicht, ja. Tun aber die meisten. Ich - wie bereits erwähnt, jedoch nicht. Ich halte die Erleuchtungserfahrungen für Gehirnzustände und nicht für transzendente Realitäten. So betrachtet, also ganz nüchtern, verliert das Ganze aber seinen Reiz. Ich denke, in 20 Jahren oder so, kannst du irgendwo in ein Studio gehen (oder so ähnlich) und dort all die möglichen Bewusstseinszustände (für die man ansonsten Drogen nehmen, lange Meditieren oder Yoga machen müsste) simuliert bekommen.

Für Samadhi bitte Knopf A. Für Nirvana Knopf B. Für Unio Mystica Knopf C. Für ein erotisches Erlebnis Knopf S.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

29.11.2012 um 19:27
ich will das Risiko trotzdem nicht eingehen, dass danach nichts mehr kommt.

Ich meine, ich bin ja schließlich schon mal aus dem Nichts gekommen, wer sagt mir dass das nicht wieder passiert, allerdings verstehe ich nicht wie ich jemals aus Samsara kommen könnte wenn ich ja sowieso alles vergesse :(


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Buddhismus & Wiedergeburt?

30.11.2012 um 17:27
Zitat von arikadoarikado schrieb:Für Samadhi bitte Knopf A. Für Nirvana Knopf B. Für Unio Mystica Knopf C. Für ein erotisches Erlebnis Knopf S.
Das wäre nichts für mich und das widerspräche auch der Erleuchtung bzw. Befreiung. Denn ein wesentliches Merkmal von Samadhi und Nirvana ist gerade die dauerhafte Ungebundenheit und Unabhängigkeit gerade auch äußerer Zwänge und Abhängigkeiten. Dies wäre hier aber vorhanden. In gewisser Hinsicht also ein Widerspruch in sich, sich von solch einem Gerät zwecks Erleuchtung bzw. Erleuchtungserlebnis abhängig zu machen, will ich meinen.
Zitat von arikadoarikado schrieb:...und doch sollen sich die Anhänger des Samkhya, wie auch die Buddhisten und Jainisten, gegen die Ansicht der altindischen Materialisten (Charvaka), die den Glauben an ein Leben nach dem Tod ablehnten, gewehrt haben. :alien:
Diese Streitgespräche kenne ich gar nicht. Hast du dazu Links? Wurden diese von Buddha oder von seinen (späteren) Anhängern geführt und bezogen sich diese auf das Nirvana oder das Samsara?


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Buddhismus & Wiedergeburt?

30.11.2012 um 17:29
Zitat von mile83mile83 schrieb:Ich meine, ich bin ja schließlich schon mal aus dem Nichts gekommen, wer sagt mir dass das nicht wieder passiert, allerdings verstehe ich nicht wie ich jemals aus Samsara kommen könnte wenn ich ja sowieso alles vergesse :(
Gute Fragen.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

30.11.2012 um 17:49
Und angenommen die Zeit geht rückwirkend in die Unendlichkeit, Samsara hat ja keinen Anfagn, müssten wir dann nicht schon längst alle erlöst worden sein?? ^^ Oh Mann ,,,


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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 00:20
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Das wäre nichts für mich und das widerspräche auch der Erleuchtung bzw. Befreiung. Denn ein wesentliches Merkmal von Samadhi und Nirvana ist gerade die dauerhafte Ungebundenheit und Unabhängigkeit gerade auch äußerer Zwänge und Abhängigkeiten. Dies wäre hier aber vorhanden. In gewisser Hinsicht also ein Widerspruch in sich, sich von solch einem Gerät zwecks Erleuchtung bzw. Erleuchtungserlebnis abhängig zu machen, will ich meinen.
Meine Version fände ich deswegen besser, weil die möglichen Erfahrungen so für mehr Menschen zugänglich wären und man sich dafür auch nicht mehr in ein Kloster zurückziehen und ein "parasitäres" (Fütterung durch den Pöbel) Leben führen müsste.
Dauerhaft ist die Erleuchtung ja eh nicht. Spätestens wenn die Struktur deines Gehirns ausreichend beschädigt ist, verschwindet dieser Zustand. Diese verschiedenen "Erleuchtungserfahrungen" sind wahrscheinlich nichts weiter als Fehlfunktionen des Gehirns.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Diese Streitgespräche kenne ich gar nicht. Hast du dazu Links? Wurden diese von Buddha oder von seinen (späteren) Anhängern geführt und bezogen sich diese auf das Nirvana oder das Samsara?
Ich habe dazu mal etwas gelesen, finde diesen Text jetzt auf die Schnelle jedoch leider nicht mehr. lol


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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 06:57
@arikado
Um was es hier nicht gehen soll:

-um die Frage ob es Wiedergeburt gibt oder nicht
-um Wiedergeburt in anderen Religionen als dem Hinduismus und dem Buddhismus

Um was es hier gehen soll:

-um Wiedergeburt im Buddhismus
-um die verschiedenen (?) Ansichten von Wiedergeburt im Buddhismus

Ich möchte in diesem Thread speziell das Verhältnis vom Buddhismus zur Wiedergeburt besprechen. Es wäre schön, wenn sich auch "praktizierende" Buddhisten oder "Buddhismusexperten" zu Wort melden würden. Mal sehen, ob die das alle gleich sehen, oder ob sich da "gewisse" unterschiedliche Meinungen ergeben.

Meine Version fände ich deswegen besser, weil die möglichen Erfahrungen so für mehr Menschen zugänglich wären und man sich dafür auch nicht mehr in ein Kloster zurückziehen und ein "parasitäres" (Fütterung durch den Pöbel) Leben führen müsste.
Dauerhaft ist die Erleuchtung ja eh nicht. Spätestens wenn die Struktur deines Gehirns ausreichend beschädigt ist, verschwindet dieser Zustand. Diese verschiedenen "Erleuchtungserfahrungen" sind wahrscheinlich nichts weiter als Fehlfunktionen des Gehirns.
Glaubst du wirklich, das sich "praktizierende Buddhisten" (die es in diesem Forum fast eh nicht gibt) ernsthaft auf deine polemischeeine Diskussion mit dir einlassen wenn du solchen "Nonsens" schreibst wie "Gehirnbeschädigung" und "Fehlfunktion" des Gehirn ?

@arikado
Auch die "Einswerdung" mit Brahman, wie z. B. im Advaita-Vedanta angepriesen, finde ich nicht erstrebenswert. Eine gute Kritik zu diesem "Alles ist Eins" stellt übrigens "Mythos Zen" von Auch die "Einswerdung" mit Brahman, wie z. B. im Advaita-Vedanta angepriesen, finde ich nicht erstrebenswert. Eine gute Kritik zu diesem "Alles ist Eins" stellt übrigens "Mythos Zen" von A. Binder dar. Um schliesslich noch zum eigentlichen Punkt zu kommen: Die Beschreibung(en) des Nirvana finde ich derart nebulös, dass ich mir darunter nichts vorstellen kann. dar. Um schliesslich noch zum eigentlichen Punkt zu kommen: Die Beschreibung(en) des Nirvana finde ich derart nebulös, dass ich mir darunter nichts vorstellen kann.
Verfehrter Arikado, ich habe mir mal kurz einen Text von Herrn A.Binder reingezogen.

http://hpd.de/node/7985

Sorry , aber selten habe ich so einen dämlichen "kritischen" Text über das Zen gelesen. Keine Ahnung, in welchen "Zenkreisen" Herr Binder verkehrt hat, und wie er auf so abstuse "Versprechungen" des Zen, auf "psychische Unverwundbarkeit" oder auf das "Transzendente" des Zen.
Nichts gegen eine gute und fundierte Kritik, aber wenn du dein "Wissen" auf solchen Nonsens aufbaust kommst bringt es nichts ....

:-)


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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 10:17
Wenn diese "Fehl"funktion gewünscht ist können wir sie ja auch "Richtig"funktion nennen. :D


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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 20:02
@Ikkyu
Zitat von IkkyuIkkyu schrieb:Glaubst du wirklich, das sich "praktizierende Buddhisten" (die es in diesem Forum fast eh nicht gibt) ernsthaft auf deine polemischeeine Diskussion mit dir einlassen wenn du solchen "Nonsens" schreibst wie "Gehirnbeschädigung" und "Fehlfunktion" des Gehirn ?
...nach etlichen Beiträgen kommt der Meister und wirft mir vor, meine Beiträge wären polemisch.
Zitat von IkkyuIkkyu schrieb:Sorry , aber selten habe ich so einen dämlichen "kritischen" Text über das Zen gelesen.
Polemik!

Du müsstest das Buch schon lesen.

Aber egal. Mir geht's hier primär ja gar nicht um den Zen-Buddhismus und dessen Vorstellung einer Erleuchtung, sondern darum, wie man sich das wohl im Früh-Buddhismus vorgestellt hat.

Was bleibt vom Erleuchteten übrig?
Meine Frage scheint berechtigt, denn diesbezüglich existieren mindestens zwei Deutungen. Eine positive (das Nirvana ist ein Zustand der Glückseligkeit) und eine negative (das Nirvana ist das Nichts und zwar wirklich im Sinne von Nicht-Sein).

Der zweite Text unter nachfolgendem Link, ANATTA- ZWEIERLEI DEUTUNG, macht dies deutlich:

http://www.palikanon.com/buddhbib/02leerwelt/leerwelt4.html

PS: Natürlich halte ich als nicht-religiöser Mensch sämtliche "Erleuchtungserfahrungen" für Fehlfunktionen des Gehirns. Täte ich dies nicht, würde ich ja zustimmen, dass es sich dabei um eine "transzendente Realität" handelt.


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Ikkyu ehemaliges Mitglied

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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 21:49
@arikado
Zitat von arikadoarikado schrieb:Du müsstest das Buch schon lesen.
Sorry, aber diese 4 Seiten von Herr Binder genügen mir vollkommen

Transzendens
Pschychische Unverwundbarkeit
Versprechungen

Diese drei Worte zeigen mir, das er eigentlich gar nicht weis, wovon er schreibt. Da hat Herr Binder Jahrelang einen Weg praktiziert aber offensichtlich die ganze Zeit mit diversen Missverständnissen. Weil sich seine Erwartungen nicht erfüllt haben gibt er nun die Schuld dem besagtem Weg ....

Auch seine historischen Kenntnisse sind nicht ganz auf dem laufenden ... Natürlich wurde das Zen in Japan während des 2. Weltkrieges missbraucht .... und da gibts auch sehr fundierte Studien darüber (die übrigens von Zenmeistern geschreiben wurden) .... und natürlich (was Herr Binder verschweigt) gab es eben auch authentische Zenmeister und Lehrer, die sich geweigert haben in den Krieg zu ziehen, die sich geweigert haben, die Lehre des Zen zu ideologisieren oder sich geweigert haben, Leute oder Kriegsgefangene zu töten, OBWOHL sie wussten das diese Einstellung (das Befolgen des Buddhaweges des Nicht-Tötens) sie entweder ins Gefängniss, vors Kriegsgericht oder vor ein Erschiessungskommando bringen wird ....
Herr Binder schürft aber leider nicht so tief ... ihm geht es um seine persönliche Enttäuschung .... was mich auch nicht verwundert wenn ich die Oberflächlichkeit dieser 4 Seiten lese ....

Und was mann sich im "Frühbuddhismus" vorgestellt hat ? Leider weis man das nicht, denn der "Frühbuddhismus" hat sich nicht erhalten. Selbst die "älteste Schulrichtung" , der Theravadad eine von 18 (!) Buddhistische Schulritungen, die als einzige überlebt hat. Betreffend deiner Frage,
Zitat von arikadoarikado schrieb:Meine Frage scheint berechtigt, denn diesbezüglich existieren mindestens zwei Deutungen. Eine positive (das Nirvana ist ein Zustand der Glückseligkeit) und eine negative (das Nirvana ist das Nichts und zwar wirklich im Sinne von Nicht-Sein).
wird die niemand eine objektive Antwort geben können, denn Nirvana ist etwas, das wir uns nun mal nicht vorstellen können und daher immer eine Spakulation bleibt. Wenn man den Geschmack eines Weines kennen will, muss man ihn trinken. Wenn man das nicht kann oder nicht will bleibt einem eben nur eines übrig: Die Spakulation

_( )_


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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 22:04
@Ikkyu

Ich empfehle dir nochmals, das ganze Buch zu lesen und nicht nur vier Seiten.
Zitat von IkkyuIkkyu schrieb:wird die niemand eine objektive Antwort geben können, denn Nirvana ist etwas, das wir uns nun mal nicht vorstellen können und daher immer eine Spakulation bleibt
Das ist ähnlich, wie wenn jemand einen Geist gesehen hat.^^

Darüber kann man auch nur speckulieren... mhhh Speck.


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Ikkyu ehemaliges Mitglied

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Buddhismus & Wiedergeburt?

01.12.2012 um 23:33
@arikado
Zitat von arikadoarikado schrieb:Ich empfehle dir nochmals, das ganze Buch zu lesen und nicht nur vier Seiten.
Wenn du möchtest, gebe ich dir meine Postadresse und du kannst es mir mit der Post senden. Geld gebe ich für solche 3.Klassige Literatur jedenfalls keines aus

:-)))


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Buddhismus & Wiedergeburt?

02.12.2012 um 13:05
Zitat von arikadoarikado schrieb:Meine Frage scheint berechtigt, denn diesbezüglich existieren mindestens zwei Deutungen. Eine positive (das Nirvana ist ein Zustand der Glückseligkeit) und eine negative (das Nirvana ist das Nichts und zwar wirklich im Sinne von Nicht-Sein).
Das Nichts ist nicht das Nichts, wie wir es hier im Westen verstehen. Leerheit (Shunyata) ist Form und Form ist Leerheit, so heißt es. Man könnte fast sagen: Nichts ist Alles.

Vergleich zu einer hinduistischen Lehre:
Zitat von arikadoarikado schrieb:Der zweite Text unter nachfolgendem Link, ANATTA- ZWEIERLEI DEUTUNG, macht dies deutlich:
Der Text ist interessant und lesenswert. Er greift auch genau das auf, was ich vor einer Seite an dich adressierte. Ich bin der Überzeugung, dass Buddha deswegen nicht über das Ich reden wollte, da es dies schon wieder zu etwas gemacht hätte, und damit Identifikation stattgefunden hätte. Vergleiche hierzu die hinduistische Lehre von Vyakta und Vyakti.

Ich greife hier manche der Kapitel davon nochmal auf und setze sie in Beziehung zu der Lehre von Nisargadatta:

Taten aber kein Täter? Das Ich ist nichts? Aus dem Dialog (Iam unborn)
V: Who is doing this?
M: That is the trap of your mind. If you do not experience your mind, you are liberated. Why do you
call anything logical? Waking and sleep states are your experience. You don’t accept what I say,
because in doing so you are nothing.
In reality nothing can be given and taken, call it logic, experience.
Take it as you like, here acceptance and rejection are transcended. Parents have given you a name;
apart from that can you give me your name or identification? The Atman is formless, names and forms
are of the body. Consciousness is also an illusion, non-personal, non-verbal. The moment you do not
recognize mind and body you feel no pinch, can you say the sky is diseased?


Das findet sich allerdings durchaus ähnlich in den Upanishaden wieder, nur dass man es mit einem Subjekt ausdrückte: Nicht kannst du sehen den Seher des Sehens, nicht denken den Denker des Denkens usw. Wobei Buddha es anders ausdrückt, ähnlich wie Ken Wilber:
Sie können einen Hörenden niemals hören. Was Sie einen Hörenden nennen, ist in Wirklichkeit nur die Erfahrung des Hörens

Das Subjekt wird als solches abgelehnt, da, will ich meinen, man nicht ständig ein Hörender und nur ein Hörender ist und sich dies nicht vollkommen aus dem wahren Selbst ergibt, sondern aus den Daseinsgruppen, die man als nicht sein erkennen sollte, als vergänglich.

Dazu als Vergleich aus deinem Link:
Wenn wir glauben, dieser Körper täte etwas, so ist das offenbar eine Täuschung; denn ein Körper, der etwas tun könnte, ist überhaupt nicht vorhanden. Was wir in Wirklichkeit beobachten, ist nur ein ständiges Sichverändern, ein Tun.

Genau das gleiche gilt für die geistig-seelische Komponente der Persönlichkeit, das Fühlen, Denken und Wollen. Betrachten wir, "wie Gefühle und Gedanken gesetzmäßig entstehen und vergehen", so zeigt sich, daß auch hier kein Subjekt zu finden ist, das fühlt und denkt und will, sondern nur ein ständiges Kommen und Gehen, ein Fließen von Gefühlen, Gedanken und Willensregungen.


Wieder Nisargadatta:
Das äußere Selbst (Vyakti, Individualität) ist nur eine Projektion des inneren Selbst (Vyakta, wörtl.: das Entfaltete), das wiederum ein Ausdruck des Absoluten (Avyakta, wörtl.: das Unentfaltete) ist, das alles und nichts ist... Wenn die Vyakti ihre Nicht-Existenz in Separation vom Vyakta realisiert und der Vyakta die Vyakti als seinen eigenen Ausdruck sieht, dann kommen die Ruhe und der Frieden des absoluten, unentfalteten Zustandes zum Tragen. In Wirklichkeit sind die drei Eines: Vyakta und Avyakta sind untrennbar, während Vyakti die wahrnehmende, fühlende, denkende Aktivität ist, die aus dem Körper entsteht, der aus den fünf Elementen entsteht.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

02.12.2012 um 13:36
Noch was:
Zitat von arikadoarikado schrieb:Diese verschiedenen "Erleuchtungserfahrungen" sind wahrscheinlich nichts weiter als Fehlfunktionen des Gehirns.
Die Natur macht keine Unterschiede zwischen richtig und falsch, Fehler und Richtigkeit. Das bist du selbst, denn deine Neuronen kennen keine Intentionalität (Siehe hier die Philosophie des Geistes). Ich halte den Materialismus für mehr oder weniger eindeutig widerlegt. Er ist Glaubenssache, auch wenn seine Anhänger sich in empirisch wissenschaftliches Gewand kleiden. Er ist aber kein Teil der empirischen Wissenschaften, sondern eine Philosophie. Die Wissenschaften, die auf Empirik aufbauen, werten nur Daten aus und verknüpfen diese sinnvoll zu Theorien und bestätigen diese durch weitere Untersuchungen oder verwerfen sie bzw. passen sie an. Wenn der Ausfall von Neuronen zu Veränderung von Charaktereigenschaften führt, ist dies kein Beweis für den Materialismus, sondern beweist lediglich eine Korrelation von Materie und Charakter bzw. Geist.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

02.12.2012 um 17:15
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Der Text ist interessant und lesenswert. Er greift auch genau das auf, was ich vor einer Seite an dich adressierte. Ich bin der Überzeugung, dass Buddha deswegen nicht über das Ich reden wollte, da es dies schon wieder zu etwas gemacht hätte, und damit Identifikation stattgefunden hätte. Vergleiche hierzu die hinduistische Lehre von Vyakta und Vyakti.
Vor allem der Teil hier ist interessant:

Die oft vorkommenden Worte, mit denen beschrieben wird, wie ein Bhikkhu die Befreiung und damit das Nirvana erreicht, werden in einigen Handschriften so wiedergegeben "vimuttasmim vimuttam iti nyānam hoti", in anderen Handschriften aber so: "vimuttasmim vimutt'amhī ti nyānam hoti". Gesprochen klingen beide Lesearten fast gleich, aber in der Schrift sieht man einen wichtigen Unterschied. Die erstere Lesart bedeutet: "In dem Befreiten ist ein Befreites, dieses Wissen entsteht." Die andere: "In dem Befreiten entsteht das Wissen: ich bin befreit."

Schlussendlich kann man die Anatta-Lehre verschieden interpretieren.

Interpretation Nr. 1: Anatta bedeutet, dass es kein Selbst gibt - weder im Samsara noch ausserhalb davon. Nirvana bedeutet nichts Anderes als das Verlöschen der Daseinsfaktoren. Zu den Daseinsfaktoren zählt auch Bewusstsein. Der Erleuchtete hört also bei seinem Tod auf zu existieren, es kommt zu keinen Wiedergeburten mehr. Nirvana = Nicht-Sein.

Interpretation Nr. 2: Anatta bedeutet, dass alles, womit sich ein Mensch normalerweise identifiziert, nicht sein Selbst ist. Über sein wahres Selbst kann nichts ausgesagt werden, es hat eine transzendente Grösse. Nirvana = transzendenter Zustand der Erlösung.
Diese Interpretation kommt auch dem Vedanta sehr nahe. Dort heisst es ja auch, die emiprische Welt sei eine Illusion bzw. nicht das wahre Selbst.

Wenn wir jetzt noch wüssten, wie das der historische Buddha gesehen hat, dann könnten wir die Diskussion beenden.

Oder siehst du noch eine weitere Interpretation vor?
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Ich halte den Materialismus für mehr oder weniger eindeutig widerlegt.
Ich finde ihn hundertmal plausibler als den Dualismus, oder den idealistischen Monismus. Aber da ich den Thread nicht weiter in diese Richtung lenken will, sondern beim eigentlich Thema bleiben möchte, belasse ich es jetzt dabei.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

03.12.2012 um 16:06
Zitat von arikadoarikado schrieb:Der Erleuchtete hört also bei seinem Tod auf zu existieren, es kommt zu keinen Wiedergeburten mehr. Nirvana = Nicht-Sein.
Ich würde das durch Parinirvana übersetzen, denn zu Lebzeiten ist das Sein samt Erleuchtung unweigerlich noch vorhanden, auch wenn es anders erlebt wird. Und hier will ich auch gleich einhaken: Das Nirvana muss mindestens eine neue Stufe der Erlebnis und auf jeden Fall eine Erkenntnis (Für Buddhisten die Erkenntnis schlechthin) sein. Andernfalls wären wir alle bereits erleuchtet, da die Erkenntnis längst vorhanden ist.

Das wird im Artikel so auch ähnlich ausgeführt. Und dass dieser Interpretation entsprechend die menschliche Erkenntnis uneingeschränkt sei, da es nichts gebe, was dieser Grenzen setzen würde, wenn hinter einer Grenze nichts wäre. Das deswegen, da die Erkenntnis, dass hinter dieser nichts wäre schon wieder die Grenze aufhebt und nur noch alles übrig bleibt, was schon ist, uneingeschränkt. Leerheit ist Form und Form ist Leerheit. Leerheit ist Fülle. Nichts ist Alles.
Zitat von arikadoarikado schrieb:Über sein wahres Selbst kann nichts ausgesagt werden, es hat eine transzendente Grösse. Nirvana = transzendenter Zustand der Erlösung.
Für diese Interpretation werden in deinem Artikel meiner Meinung nach durchaus gute Argumente angeführt.
Zitat von arikadoarikado schrieb:Oder siehst du noch eine weitere Interpretation vor?
Eine Analogie zum Zustand der Erleuchtung:
Ich muss noch mal auf das Subjekt der Upanishaden zurückgreifen, auch wenn es Buddha ablehnte, da die Dinge nicht aus sich heraus getan werden, sondern eine Abhängigkeit bzw. ein bedingtes Werden darstellen. Aber man kann es mit einem Subjekt besser auf den Punkt bringen: Nicht kannst du den Erkenner des Erkennens erkennen. Lass dir diesen Satz mal auf der Zunge zergehen, und du wirst sehen, dass nichts, gar nichts über den Erkenner ausgesagt werden kann, denn jede Erkenntnis ist eine Erkenntnis, die aus dem Erkenner stammt und er erkennt. Aber er kann sich selbst nicht erkennen, da jedes Erkannte ein Objekt ist, er als Subjekt davon also grundverschieden. Er ist in steter Distanz und Trennung zum Erkannten. Nicht kannst du den Seher des Sehens sehen. Man kann nicht sagen, dass dieser Seher existiert, noch sagen, dass er nicht existiere. Das deswegen, da er unser empirisches Sein transzendiert und gerade seine Bedingung, seinen Grund darstellt. Aus ihm wird. Aber man kann auch nicht sagen, dass er nicht existiere, da es sonst kein Sehen gäbe.

Das mal als Versuch einer Analogie.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

03.12.2012 um 16:09
Zitat von arikadoarikado schrieb:Ich finde ihn hundertmal plausibler als den Dualismus, oder den idealistischen Monismus. Aber da ich den Thread nicht weiter in diese Richtung lenken will, sondern beim eigentlich Thema bleiben möchte, belasse ich es jetzt dabei.
Können wir dabei belassen. Eine Empfehlung habe ich aber noch an dich: David Chalmers, ein Vertreter des Eigenschaftsdualismus.


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Buddhismus & Wiedergeburt?

03.12.2012 um 19:50
@libertarian
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Aber er kann sich selbst nicht erkennen, da jedes Erkannte ein Objekt ist, er als Subjekt davon also grundverschieden.
Hume meinte, das Selbst sei kein einfacher Gegenstand der Wahrnehmung, keine Perzeption sozusagen, daher würde es so etwas wahrscheinlich gar nicht geben. Leibniz meinte, dass wenn wir dazu in der Lage wären, durch unsere Köpfe zu wandern, wir zwar zahlreiche Mechanismen am Werke sehen würden, jedoch nirgends ein Bewusstsein. Wenn wir in den Spiegel schauen, sehen wir ja auch nicht uns, sondern lediglich unsere Körper. Überhaupt sehen wir uns selber nie. Irgendwie absurd.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Leerheit ist Form und Form ist Leerheit. Leerheit ist Fülle. Nichts ist Alles.
Das kenne ich so von Buddha eigentlich nicht. Stellt wohl eher eine Beschreibung des Tao dar, oder kommt aus dem Zen.
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Für diese Interpretation werden in deinem Artikel meiner Meinung nach durchaus gute Argumente angeführt.
Ich neige eher dieser Interpretation zu. Denke nicht, dass Buddha tatsächlich das Nicht-Sein lehrte. Dafür gab es bereits die Materialisten (Charvaka).
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Können wir dabei belassen. Eine Empfehlung habe ich aber noch an dich: David Chalmers, ein Vertreter des Eigenschaftsdualismus.
Den kenne ich sogar schon. Den Eigenschaftsdualismus kann man aber nur noch bedingt zu den Dualismen zählen. Auf ein Leben nach dem Tod läuft er auch nicht unbedingt hinaus. Von daher spielt es keine Rolle, ob sich nun der Materialismus oder der Eigenschaftsdualismus, als richtig erweisen sollte.


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