Eine Nation kann seine Narren überleben und sogar seine Ehrgeizigen. Aber es kann nicht den Verrat von innen überleben. Der Feind vor dem Tor ist weniger gefährlich, denn er ist bekannt und führt seine Banner offen. Aber der Verräter bewegt sich unter denen zwischen den Toren völlig frei, sein hinterhältiges Flüstern raschelt durch alle Gassen, hört man sogar in den Hallen der Regierung selbst. Denn der Verräter erscheint nicht als Verräter, er spricht die Sprache welche seine Opfer kennen, und er spiegelt ihre Minen und ihre Argumente, er appelliert an die Niederträchtigkeit die tief im Herzen aller Menschen sitzt. Er verfault die Seele einer Nation, er arbeitet heimlich und unbekannt in der Nacht, um die Säulen der Stadt zu untergraben, er infiziert den Körper der Politik, so dass dieser widerstandslos ist. Ein Mörder ist weniger zu fürchten.
Zum Thema Zweifel habe ich auch ein schönes Zitat gefunden:
"Das ist wahre Meditation. Ganz von vorne anfangen, ohne etwas zu wissen. Wenn Sie mit Ihrem Wissen beginnen, enden Sie beim Zweifel. Krishnamurti, Das Licht in dir"
Diese Geschichte spielt im alten Persien. Es war an der Zeit, das Neujahrsfest vorzubereiten. Der König wies seine Leute an: "Ich möchte, daß es ein wirklich königliches Fest wird. Die Gästeliste soll überquellen von illustren Persönlichkeiten. Die Tische sollen sich biegen unter Delikatessen, und der Wein soll nur aus erlesenen Trauben und besten Jahrgängen bestehen." Die Mitarbeiter schwärmten aus und brachten aus allen Landesteilen nur das Köstlichste. Aber der König war nicht zufriedenzustellen. "Im letzten Jahr habe ich ein durch nichts zu überbietendes Fest gegeben. Aber die ganze Stadt sprach nur von dem Fest bei Ramun, dem Maler. Da wurde getrunken und gelacht die ganze Nacht bis zum Nachmittag des nächsten Tages. Im Jahr davor war es dasselbe. Ebenso im Jahr davor und davor. Einmal muß es mir doch gelingen, diesen Wurm zu übertrumpfen, denn ich, ich bin der König." Einer der Mitarbeiter, ein kluger Mann, verneigte sich tief und fragte: "Mein König, habt Ihr je mit dem Maler gesprochen? Es muß doch einen Grund geben, warum die Leute sein Fest so lieben, obwohl sie in schäbiger Hütte ihre mitgebrachten Happen essen und den billigsten Wein trinken müssen." Der König nickte stumm und sagte: "Gut, schafft mir diesen Ramun heran." Und so geschah es. "Warum lieben die Menschen so dein Neujahrsfest?" fragte der König. Worauf der Maler: "Wir sind Freunde und brauchen einander - aber mehr brauchen wir nicht. Deshalb sind wir reich."
"Diese Körper, vorgesehen für die Auflösung, gehören doch zu ihm, dem Ewigen, Unzerstörbaren, Unbeweisbaren, das im Körper ist; deshalb kämpfe, Sohn des Barata!"
"Wenn Vergnügen und Schmerz gleich geworden sind, ebenso wie Gewinn und Verlust, Sieg und Niederlage, dann geh in den Kampf! So bleibst du frei."
"Wer in jeder Situation wunschlos ist, das Günstige wie das Ungünstige annimmt, weder bevorzugt noch gering schätzt, der ist im seelischen Gleichgewicht."
"Wisse, das was den gesamten Körper durchdringt, ist unzerstörbar. Niemand ist imstande, die unvergängliche Seele zu zerstören."
"Für die Seele gibt es weder Geburt noch Tod. Auch hört sie, da sie einmal war, niemals auf zu sein. Sie ist ungeboren, ewig, immerwährend, unsterblich und urerst. Sie wird nicht getötet, wenn der Körper erschlagen wird."