Eure seltsamsten Erlebnisse
21.03.2011 um 12:12
Vor einiger Zeit bin ich von Bubaneshwar nach Dehli geflogen. Am Flughafen angekommen hat vorne so eine dieser schwenkbaren Gangways angedockt und wir sind alle raus, entlang den Gängen, den Schildern zur Gepäckabholung gefolgt, bis uns plötzlich ein paar Beamte überholt haben, die uns baten wieder zum Flugzeug zurück zu gehen. Das hat ne Zeit gedauert und als wir wieder am Flugzeug waren, wurde direkt neben dem Flugzeugeingang eine kleine Tür geöffnet. Dahinter ging eine steile Treppe runter auf den Flughafen. Als die ersten sich nach unten begaben, kamen wieder aufgeregt die Beamten und stoppten diese Leute, wohl damit sie nicht von den noch laufenden Turbinen weggeblasen werden konnten.
Dann bat man uns wieder im Flugzeug Platz zu nehmen. Wir also alle wieder rein und irgendwo hingepflanzt. Dann sagte man uns endlich den Grund - wir waren statt am nationalen am internationalen Flughafen gelandet und man würde uns nicht durch den Transit, sowie die Immigration lassen, da wir ja auch keinen internationalen Flug gehabt hätten.
Aha!
Ja was dann? –
Die wollten uns dann mit dem Flugzeug zum nationalen Flughafen fahren, was aber, wie sich nach kurzer Zeit herausstellte, gar nicht so einfach war, da der Pilot plötzlich nicht mehr aufzufinden war.
Ja was dann? –
Mit Bussen darüber fahren!!! -, aber über die steile Treppe wollten sie uns nicht lassen, deshalb
musste eine fahrbare Gangway für den Hinterausgang des Flugzeugs besorgt werden, welche nach ca. 30 Minutenbereit stand.
Leider klemmte aber die Tür am Hinterausgang, doch glücklicherweise gab es noch eine auf der anderen Seite, die dann doch aufging. Bis die Gangway auf der anderen Seite war, war eine Stewardess, die die Tür vorschnell geöffnet hatte, fast herausgefallen, aber ein geistesgegenwärtiger Passagier hat sie gerade noch festgehalten – Glück gehabt!.
Leider war nur ein Bus da und ich bin bei der ersten Fahrt nicht mitgekommen. War vielleicht auch gut so, denn der erste Bus hatte sich verfahren und musste für ca. 1 Stunde Flugzeuge vor sich vorbeifahren lassen. Wir waren deshalb 5 Minuten früher da haha – denn wir sind die Strecke gelaufen!
Leider sind dann auch all unsere Koffer weg gewesen, - aber mittlerweile habe ich meinen wieder.
Einziger Wehrmutstropfen an diesem Abend war noch, dass die am nationalen Flughafen
mittlerweile den Flug von der Tafel genommen hatten und es bekannt gegeben worden war, dass der Flug zum internationalen Flughafen umgeleitet werden musste. Deshalb war auch unser Fahrer, der uns abholen sollte, mittlerweile vom nationalen hinüber zum internationalen Flughafen gefahren, wo seinem Handy leider der Akku ausgegangen war. Deshalb mussten wir dann außen um den Flughafen vom nationalen zum internationalen laufen, was nur mit Handgepäck gar nicht so schlimm war.
Irgendwann kamen wir dann auch ins Bett.
Am nächsten Tag war der Flieger pünktlich. Wir also rein und schon mal in die Sitze gelümmelt.
Der Flug sollte um 1:35 starten. Einer der Kollegen, der wegen Stau erst um 12:50 am Flughafen angekommen war, durfte nicht mehr in den Flieger. Ja das tut uns leid – war der Kommentar der Fluggesellschaft.
Um 14:00 stand der Flieger immer noch mit offener Tür am Gate. Um 14:30 haben wir dann mal nachgefragt wann es denn losgeht und warum unser Kollege nicht ins Flugzeug kommt, denn es wäre ja genug Zeit für ihn gewesen. Wir hatten zwischendurch mit ihm telefoniert und er hat dann wieder und wieder versucht ins Flugzeug zu kommen, aber man hat ihn halt nicht gelassen.
Man informierte uns dann, dass wir noch auf ein paar Gäste warten würden, es aber bald losgehen würde.
Wir haben dann darauf hingewiesen, dass unser Kollege am Gate wartet aber nicht mehr herein darf –
und wir es befremdlich finden, das wir auf andere warten und falls dem wirklich so sei, das doch paradox sei, da einerseits der Flieger halb lehr ist und unser Kollege nicht herein darf – und wir auf Leute warten müssten, so dass wir unsere eigenen Verbindungsflüge nicht mehr mitbekommen würden - und so gezwungen wären eine Nacht woanders zu übernachten, bzw. als Konsequenz unsere Kunden- und Besprechungstermine nicht einhalten könnten.
Aber das Flugzeugpersonal ignorierte das und bat uns wieder Platz zu nehmen. Um 17:30 haben wir dann gesagt, das wir langsam bereit sind das Flugzeug in Gemeinschaft zu verlassen, wenn es jetzt nicht losginge. Nebenbei sei gesagt, dass man unseren Kollegen wiederholt in dieser Zeit gesagt hat, dass das Flugzeug schon geschlossen wäre und er gefälligst die Abendmaschine zu nehmen habe.
Wir wurden mittlerweile scharf von Sicherheitsbeamten gebeten Platz zu nehmen, welche aus
irgendwelchen unerfindlichen Gründen begannen uns langsam als Sicherheitsproblem einzustufen.
Während unserer beginnenden Meuterei erschien jedoch ein verspäteter (???) Gast, der schnell in der ersten Klasse verschwand.
Und darauf ging es dann um 17:45 endlich auf das Rollfeld (unser Kollege kam dann am nächsten Tag hinterher).
2 Tage später musste ich von Mumbai nach Babuneshnawar. Ich war spät dran, hatte aber Durst und wollte noch schnell ein Bier trinken. Die Fluggesellschafft mit der ich fliegen sollte war KINGFISCHER AIRLINES.
Ca. 15m neben dem Gate A7 – durch das ich musste - war auch so ein halb Café, halb Restaurant mit großer KINGFISCHER Werbung. Dort hatte man einige Biere zur Auswahl. Ich entschied mich für mein erstes KINGFISCHER BIER, welches ein Produkt der besagten Airline war. Gerade als ich die Dose jedoch aufmachen wollte, sah ich, dass das Boarding schon begonnen hatte und steckte die Dose in meine Aktentasche.
Im Flugzeug dann hatte ich Glück, denn ich saß am Notausgang, wo man etwas mehr Beinfreiheit hat.
Leider hatte ich nicht mit der Verantwortung gerechnet, die ein solcher Platz mit sich bringt. Ich wurde einige Minuten von einer Stewardess belehrt, was ich im Notfall alles machen muss. Die redete so schnell und mit Nachdruck, dass ich kaum zum Nicken kam. Vielleicht hat sie mich deshalb gefragt, ob ich die Verantwortung zu tragen bereit bin, bzw. ob ich nicht lieber woanders sitzen möchte.
Doch ich nahm sie an.
Dann war sie so freundlich und nahm meine Aktentasche um sie zu verstauen, doch ich war schnell genug und sagte – wait please. Dann öffnete ich die Tasche, nahm das Bier heraus und gab sie ihr mit meinem freundlichsten Lächeln wieder.
Sir, was ist das, fragte Sie mit einem drohendem Unterton in der Stimme –
Ich wusste gar nicht was die meinte und schaute aus dem Fenster um zu sehen ob da ein Ufo oder irgend etwas anderes am Fenster vorbei flog.
Geben Sie mir das bitte SOFORT!
He?
The CAN?
Ich guckte ratlos und gab ihr die Dose in die Hand, während die Stewardess aufgeregt die anderen Stewardessen herbeirief, welche gefolgt vom Sicherheitsoffizier schnell herbei eilten. Dann redeten alle auf mich ein, so dass ich kaum etwas verstand. Schließlich übernahm eine der Stewardessen das Wort, wohlgemerkt die unfreundlichste Person, die mir seit langem untergekommen ist (die hatte einen Ton am Laib, als würden wir uns im Kriegszustand befinden – und es ginge nur um die Frage exekutieren oder nicht).
Wo haben Sie das her?
Ich wollte antworten, aber der Sicherheitsoffizier war schneller.
Wo haben Sie das her wurden Sie gefragt.
Ich bin eigentlich ziemlich abgeklärt, aber ich begann zu stottern, denn die Situation war so bizarr, dass ich irgendwie nicht ruhig blieb.
Von drauaußen sagte ich nur.
Das kann nicht, wooooo haben Sie das her??
Mittlerweile hatte ich meine Fassung wiedergefunden und antwortete – von dem KINGFISCHER RESTAURANT neben dem Gate – worauf die erstmal untereinander in Hindi zu diskutieren begannen.
Man hat mir nicht geglaubt, dann meine Personalien aufgenommen und mir bereitgestellt das
Flugzeug zu verlassen, da der Genuss von Alkohol an Bord verboten sei.
Dann ist mein Indischer Kollege eingesprungen, der das ganze Theater von ein paar Sitzreihen
dahinter verfolgt hatte und sich mittlerweile zu uns gesellt hatte. Was die dann besprochen haben, weiß ich nicht im Einzelnen, aber letztendlich wurde mir angerechnet, dass ich ja noch nichts getrunken hatte und ich durfte im Flieger verbleiben, -nachdem man die Dose entsorgt hatte. Allerdings könnte ich davon ausgehen, dass ich bei KINGFISCHER AIRLINES möglicherweise nicht mehr willkommen wäre, bzw. kämen da Folgen (????????????????????????).
Alkohol ist auf Domestic Flügen in Indien nicht gestattet musste ich lernen.
Ich kenne diese Regel nicht und ich bin auch der Überzeugung, dass ich mit ins Flugzeug nehmen kann was man nach der Sicherheitskontrolle kaufen kann – also bereits im Abfertigungsbereich, wo man in den Duty Free Shops ja auch härtere Getränke, z.B. in Flaschen die man ja auch als Waffe benutzen könnte, kaufen kann.
Dazu kommt noch, dass ich von London nach Mumbai auch mit KINGFISCHER AIRLINES geflogen bin.
Dort wurde sehr viel Alkohol an Bord ausgeschenkt und einige Briten sind mir in ihrem besoffenen Schädel so richtig auf den Geist gegangen.
Ironischer weise habe ich auf diesem Flug gar nichts getrunken und wurde von mit KINGFISCHER BEER abgefüllten Briten genervt.