Etwas wie im Zeitraffer "erleben" - anlernbar?

Das Gehirn kann in lebensbedrohlichen Situationen bekanntlich seine Leistung in dem Maße steigern, dass die Umgebung in einer Art Zeitraffer wahrgenommen wird, deutlicher und scheinbar langsamer als im Normalzustand.

-> tatsächliche Steigerung der Aufnahmefähigkeit

Wenn man auf der Autobahn stundenlang mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs ist und dann im verkehrsberuhigten Bereich mit 30km/h fährt, kommen diese einem unlaublich langsam vor. Das selbe geschieht, wenn man ein Video erst in Normalgeschwindikeit schaut, dann in doppelter, und wieder in normaler Geschiwndigkeit. Beim dritten mal scheint das Video spürbar verlangsamt abzulaufen, langsamer als beim ersten mal.

-> einfach nur die relative Wahrnehmung der Zeit.

Wie könnte man diese erhöhte Hirnleistung trainieren/abrufen, die eine Verlangsamung unbekannter Situationen ermöglicht? Ohne entsprechende Notfallsituation (Fight or Flight Syndrom oder was auch immer) als Grundlage zu haben?

z.B. heißt es, dass Formel 1 Fahrer in ihrer Routine und Streckenlänge die hohen Geschwindigkeiten relativ langsamer wahrnehmen, manche jedoch fähig sind schwierige Überholmanöver verlangsamt zu erleben.

Wie lässt sich dieses "schnelle Auge" routinieren? Selbst wenn man alle Sinne auf einen Vorgang richtet, wird dieser unter Normalbedingungen nicht wie gewünscht in die Länge gezogen.

Hat jemand Gedanken oder Erfahrung auf diesem Gebiet?

Hm nun ja normalerweise ändert sich dein Zeitempfinden ja durch ANpassung undGewöhnung... Sprich du musst diesen "Apparat", der das kontrolliert überwinden.

Duschreibst:
Selbst wenn man alle Sinne auf einen Vorgang richtet, wird dieser unterNormalbedingungen nicht wie gewünscht in die Länge gezogen.
Natürlich nicht...weil sich dein Zeitempfinden an den Informationsgehalt anpasst und nicht an deineKonzentration.

Ich denke, dazu müsste man volle Kontrolle über Bewusstsein und unbewusstes erlangen.Aber was das im gehirn genau steuert weiß ich nicht...mal schauen.

mal was interessantes dazu :

Gehirn und Zeit
Wie sich das Gehirn die Gegenwartstrukturiert

Die Zeit fließt in unserer Wahrnehmung nicht kontinuierlich, sondern"stößt sich voran" in Schritten von 30 Millisekunden. Dazu strukturiert unser Bewußtseindie Gegenwart in Drei-Sekunden-Einheiten. Der Münchner Hirnforschers Ernst Pöppel: EinHändedruck, ein Blick zurück, eine Zeile eines Gedichts, ein Schluck Wein, all diesdauert ungefähr drei Sekunden, und das sei kein Zufall. Das Gehirn frage sich ungefähralle drei Sekunden: Was gibt es Neues in der Welt?Wie sich das Gehirn die Gegenwartstrukturiert
Das läßt sich auch mit den bekannten Vexierbildern, die sich auf zweiWeisen (etwa als Glas oder als Gesicht) interpretieren lassen, überprüfen: Wenn maneinmal beide Interpretationen "gesehen" hat, springt das Bild ungefähr alle drei Sekundenum. Es gibt übrigens auch ein akustisches Pendant dazu: Wenn man sich eine regelmäßigeFolge zweier Silben, zum Beispiel "kubakubakubakubakubakubaku", vorsagt, kann man dieseauf zweierlei Arten interpretieren: als Abfolge von "kuba" oder von "baku". Hat maneinmal beide Interpretationen "im Ohr", dann wechseln sie ungefähr alle dreiSekunden.

Man kann mit einigem Recht sagen, daß die Gegenwart uns keinkontinuierliches Fließen von der Vergangenheit in die Zukunft ist, sondern aus diskretenEinheiten - Pöppel spricht von "Wahrnehmungsgestalten" - von etwa drei Sekunden Dauerbesteht. Die Kontinuität des Erlebens entsteht trotz dieser Zerstückelung dadurch, daßaufeinanderfolgende Wahrnehmungsgestalten miteinander inhaltlich vernetzt sind. Beiextremen Fällen von Schizophrenie ist dieser Strom unterbrochen - offenbar weil dieGedächtnisfunktionen, die aufeinanderfolgende Inhalte verketten sollen, gestört sind.Diese Drei-Sekunden-Einheit ist aber nicht die kleinste Einheit in der das menschlicheHirn die Zeit strukturiert: Darunter liegen "Systemzustände" von einer Dauer von zirka 30Millisekunden. "Das Jetzt dauert 30 Millisekunden", sagt Pöppel und: "Die Zeit fließtnicht, sie stößt sich voran."

Ja, das ist eine interessante Erkenntnis.

3 Sekunden sind schon eine lange Zeit umsich nach neuen Dingen zu "erkundigen" , trotzdem spricht das Gehirn auf Veränderungenunmittelbar an, also lässt sich der oben beschriebene Fall von dieser Alltagserkennunglösen.

Naja "unmittelbar" ist auch nicht ganz richtig. Es braucht schon seine Zeit dieInformation überhaupt aufzunehmen.... und zu verarbeiten. Ich denke wenn wir schnellerdenken könnten als alle 30ms würden wir vieleicht merken wie die Information "fließt".Oder das sie einige Zeit braucht. Wir können diese schnelle Informationsübertragung nichterkennen, deshalb erscheint sie "unmittelbar". :D

ES GAB MAL EINEN MANN DER HATTE EINEN TUMOR IM KOPF DER AUF IRGENDWAS IM GEHIRN GEDRÜCKTHAT.....dieser herr hat dann alles in einer geschwindigkeit erlent die um ein vielfacheshöher ist als im normalzustand....

solche zustände zu erlernen....ich weiß nicht...könnte schwierig werden

>>Das Gehirn kann in lebensbedrohlichen Situationen bekanntlich seine Leistung in demMaße steigern, dass die Umgebung in einer Art Zeitraffer wahrgenommen wird, deutlicherund scheinbar langsamer als im Normalzustand. <<

Ich glaube nicht, daß so etwasanlernbar ist, da dieser Zustand ein "Notprogamm" des Hirns ist.
In so einerlebensbedrohlichen Notlage nimmt das Auge statt ca. 50 Bilder pro Sekunde, ca. 100 Bilderpro Sekunde auf. Manchmal kann es auch passieren, daß man alles in Schwarz/Weiss sieht,da alles zu schnell geht, um da noch Farbe mitreinzu mischen. (Ganz naiverklärt).
Dadurch erscheint uns in diesen Zustand alles wie in Zeitlupe.
Mir istdas mal passiert, als mir in einer unübersichtlichen Kurve ein Auto entgegenkam, aufmeiner Spur, einen Anderen überholend. Plötzlich lief alles in Zeitlupentempo ab, dasAuto schwebt langsam auf mein Auto zu, ich hatte noch Zeit zu überlegen, was ich jetztmachen sollte, wir fuhren beide mit ca. 90 km/h aufeinander zu, und ich konnte ganz knapprechts "ausweichen", nachdem ich überlegt hatte, ob sich dies auch ausginge. Ging sichauch nur deshalb aus, weil ich so ein schmales Auto hatte.
Lieben Gruß snafu

Das geht leider nur bei Spiderman oder in der Matrix wenn Mensch mal wieder den Kugelnvon Agent Smith ausweichen muss. Nein das einzige was du machen kannst ist auf eineVerkürzung deiner Reaktionszeit, Reflexe hin zu trainieren. Aber das Hirn so zuTrainieren das du auf Wunsch alles im Zeitraffer erlebst, ist wohl leider nicht möglich.
1984

Nein das einzige was du machen kannst ist auf eine Verkürzung deiner Reaktionszeit,Reflexe hin zu trainieren.

Das mache ich seit ca. 2 Jahren,Reaktionsgeschwindigkeit und Reflexbereitschaft immer wieder fordern und trainieren. Ichdenke, dass meine Zeiten schon sehr gut sind (bin auch ein wenig darauf angewiesen) undaus dieser Motivation heraus entstand auch dieses Thema.

In so einerlebensbedrohlichen Notlage nimmt das Auge statt ca. 50 Bilder pro Sekunde, ca. 100 Bilderpro Sekunde auf.

Man könnte das Auge doch durch spezifische Komplexaufgabendarauf hin trainieren. Genau so wie es spezielles Augenmuskeltraining,Sichtfelderweiterung und so weiter gibt.

Das Notprogramm wird doch durch dasBewusstsein aktiviert, also muss man mittels Bewusstsein auch einen Auslösereiz dafürhervorrufen können. Die Simulation von Lebensgefahr z.B.

Oder man spritzt sich den entsprechenden Botenstoff.

test_acc schrieb:Genau so wie es spezielles Augenmuskeltraining, Sichtfelderweiterung und so weitergibt.

Wie geht das?

1984 schrieb:Das geht leider nur bei Spiderman oder in der Matrix wenn Mensch mal wieder denKugeln von Agent Smith ausweichen muss.

Wieso dann Spiderman?

@krist

Das war nen Film, oder?

"[...](bin auch ein wenig darauf angewiesen)"

hm, schwerer junge ,wie *g*

mastermind
Wieso dann Spiderman?

In dem ersten Spiderman Film nachdem Petervon der Spinne gebissen wurde kommt es am nächsten Tag in der Schule zu einer Rangellei.Als ihm der Widersacher vor den Spinten einen Schlag ins Gesicht verabreichen will nimmter das Ganze in Zeitraffer war und weicht einfach aus.
Deshalb auchSpiderman.

Für welche Gefahren Situationen Trainierst du denn seit 2 Jahren deineReflexe.
Oder besser gefragt warum bist du darauf angewiesen?
,,(bin auch ein wenigdarauf angewiesen),,
1984

Sorry der letzte Abschnitt ging an @test_acc

Für welche Gefahren SituationenTrainierst du denn seit 2 Jahren deine Reflexe.
Oder besser gefragt warum bist dudarauf angewiesen?
,,(bin auch ein wenig darauf angewiesen),,
1984

@test
Man könnte das Auge doch durch spezifische Komplexaufgaben darauf hintrainieren. Genau so wie es spezielles Augenmuskeltraining, Sichtfelderweiterung und soweiter gibt.

Das Problem ist das das viel Energieaufwändiger ist. Und ich weißnicht ob dein Körper es schafft. Außerdem wird der Adrenalinausstoß erhöht, damit deinKörper die Leistung bringen kann, die er in dieser Notsituation braucht. Du kannst alsonich nur dein Auge trainieren, für sowas musst du nicht nur deinen ganzen Körpertrainieren, du musst auch seine natürlichen Mechanismen umgehen.

Für welche Gefahren Situationen Trainierst du denn seit 2 Jahren deineReflexe.
Oder besser gefragt warum bist du darauf angewiesen?

ab Dezemberhab ich diverse Wettkämpfe in Planung. Da ist es schon so, dass die ganze Angst beiBeginn plötzlich verfliegt und Adrenalin wirkt, aber diese Erhöhung derInformationsaufnahme wäre sicherlich eine feine Angelegenheit - das ganze ist ein wenigder Hintergedanke dabei, auch wenn in 6 Monaten keine großen Superkräfte draus werden.

ab Dezember hab ich diverse Wettkämpfe in Planung.

Wenn du kampfsport betreibstversuche doch das in einer Schule zu erlernen:

Chi-Sao (Klebende Arme). DiesePartnerübung soll schnelle Reflexe hervorbringen, die dann die ausgeklügeltenKampftechniken wie von selbst entstehen lassen. Die Reflexhandlung ist eine unbewußteReaktion auf einen unerwarteten Reiz.Denn dazu gibt uns der Gegner keine Gelegenheit.Deshalb gibt es auch leider so viele Kampfsportler, die schon seit 8 oder 10 JahrenAbwehr-und Gegenangriffsmethoden üben, aber diese Bewegungen in einem richtigen Kampfnicht so anwenden können, wie sie gerne möchten. Der Grund ist: Sie haben es nie gelernt,ohne nachdenken zu müssen, reflexartig das Richtige zu tun. Die beste Trainigsmethodedafür ist eben Chi-Sao!
Das Chi-Sao-Training ermöglicht es dem Kämpfer, seinNervensystem so zu konditionieren, daß es automatisch die richtige Reaktion auslöst, dieuns vor dem überraschenden Angriff schützt. In einem wirklichen Kampf greift uns derGegner so schnell an, daß wir keine Zeit haben, um die Information, welche die Augenempfangen haben, an das Gehirn weiterzuleiten und darauf zu warten, daß uns das Gehirndie notwendigen Instruktionen gibt, welche Körperteile welche Maßnahmen ergreifen sollen.Wenn wir aber die Reflexe ausnutzen können, haben wir eine bessere Chance. Die Reflexemachen es möglich, daß unsere Arme bzw. Beine angreifen oder abwehren, ohne das wir aufdie Entscheidung des Gehirns warten müssen. Wahre Kampftechniken sind nie durchirgendwelche Regeln geprägt. Förmlichkeit und Regelmäßigkeit (welche aber meistens imTraining anderer Stile praktiziert wird) haben keinen Platz bei der Vorbereitung aufeinen richtigen Kampf. Durch Chi-Sao-Trainig lernt unser Körper bedingt selbstständig zuhandeln und stets intuitiv das in der Situation Richtige zu tun.

1984