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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

16 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Atom, Kernenergie, Dual-fluid-reaktor ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 18:17
Die heutige Zeit ist ja von einem sehr ausgeprägtem Anti-Atom-Wahn gekennzeichnet.
Und da kann es natürlich nicht sein, daß im Auswahlverfahren eines renommierten Umweltpreises,
dem "GreentecAward" , eine Erfindung auftaucht, die den Kernreaktor revolutionieren will.

Wikipedia: Greentec Awards

Da taucht ein neues Reaktorkonzept auf, das sich auf der Homepage der Erfinder fast schon wie die eierlegende Schokovollmilch...ähm...Wollmilchsau ;) darstellt.

http://dual-fluid-reaktor.de/

Ich muß zugeben, mir fiel es schwer, bei so viel Licht auch Schatten zu entdecken.
Immerhin soll er inhärent sicher (eigensicher-das heißt, im Schadensfall erfolgt keine Leistungsexkursion) sein, und zudem fast ausschließlich mit passiven Sicherheitssystemen ausgestattet sein.
Außerdem ist er in der Lage, radioaktiven Abfall zu "verwerten" und in neue Elemente umzuwandeln,, die entweder sofort nutzbar oder mit einer fast zu vernachlässigenden Reststrahlung (im Vergleich zu heutigem Atommüll) behaftet sind.

Wikipedia: Transmutation

Was haltet ihr von diesem Reaktor, hat er Chancen?
Gibt es ernstzunehmende Kritik zu äußern?
Außer halbseidene Seiten wie Topnews aktuell konnte ich keine wirkliche Kritik im Netz finden.
Aber wie immer laß ich mich gern belehren.

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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 18:39
Die Atomkraft ist sicher genug imho. Chernobyl und Fukuschima sind Ausnahmen.
Fukuschima wurde überflutet und bei Chernobyl waren es starke Verstöße gegen die Sicherheitsmaßnahmen.


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 18:40
@NullDunst
Komisch - andere Quellen behaupten das, dass DFR bereits diesen Preis erhalten hat - was aber laut Wikipedia nicht stimmt.

Die Webpräsenz sieht jenseits von seriös und glaubhaft aus - so kann man kein "bahnbrechendes" Internationales Konzept verkaufen. Auch gibt es nur in Blogs und Foren berichte über dieses Wunderding. Nichtmal beim Kopp-Verlag, welche bekannt sind jeden Strohhalm zu veröffentlichen, haben keinen Mucks dazu gesagt.

@Kirschi
Sicher (in der EU Zone zumindest) bestimmt - jedoch ist hier die Frage nach der Endlagerung.
Aber es gilt ja allseits bekannt "Nach mir die Sintflut"


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 19:01
@RobbyRobbe


Daß der Kopp-Verlag sich dazu nicht äußert, muß kein schlechtes Zeichen sein.
Ich finde es ja auch mysteriös, daß außer in Bezug zum GreenTec-Award und auf der Homepage selbst nix zu finden ist.
Vor der Gala gab es einen mündlichen Termin mit dem Urteil " Abgelehnt! " , danach sofort eine Berufung, aber der Termin wurde erst später verhandelt :ask:

Quelle

http://nuklearia.de/category/reaktortypen/dual-fluid-reaktor/


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 19:06
@Kirschi
Zitat von KirschiKirschi schrieb:Die Atomkraft ist sicher genug imho.
Im Prinzip ja!
Wenn man sie aber noch sicherer machen kann, warum tut man es nicht?
Weil zumindest in Deutschland die Hexenjagd in vollem Gange ist.
Neue Konzepte werden wir wohl erst aus dem Ausland kennenlernen, um festzustellen, daß die Technologie mal wieder aus...tadaaaa...!!! Deutschland kommt!


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 22:25
Chernobyl und Fukuschima sind Ausnahmen, aber es gab Weltweit beinahe Desaster auch ohne Überschwemmung und Erdbeben z.B. in Harrisburg kam es aufgrund falscher Füllstandsanzeige und Fehlmanipulation zu einer Teilkernschmelze und beinahe zum grossen Desaster: https://www.greenpeace.de/themen/der-gau-harrisburg

Die Kaskade von Versagen, die für unmöglich gehalten wird, ist existent. Das Problem ist, dass auch ein abgeschaltetet Reaktor ausreichend gekühlt werden muss. Ein System aber das physikalisch nicht ausser Kontrolle geraten kann, würde alle diese Unsicherheiten beseitigen.

Zweiter Punkt ist, dass unsere AKW's hoch inneffizient sind, was die Ausbeute der gespeicherten Energie der Brennstäbe angeht. Nur ein kleiner Bruchteil wird von Wärme in Strom gewandelt, der Rest verpufft im Abklingsbecken und gibt fröhlich weiter seine Wärme im Endlager ab.

Kurzum, das heutige AKW Konzept ist ranzig, entweder was Neues oder überhaupt keine mehr.

Der DualFluid wäre zumindest eine weitere Erforschung wert, denn das Konzept ist interessant.

Aber..was da abgelaufen ist, war geradezu wie im Bilderbuch. Saubere Energie ja, tolles Konzept! Bis denen auffällt dass es Kernenrgie, Atom! (böses Wort!) ist und gleich erfolgte der Rauswurf.
Der Dual-Fluid-Reaktor hatte als Projekt des Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) an den GreenTec Awards teilgenommen und war vom Publikum per Online-Voting für die Endrunde nominiert worden.

Offenbar erst nach diesem Voting wurde wurde den Machern der GreenTec Awards klar, was sie sich mit dem DFR eingehandelt hatten: einen Kernreaktor! Nuklear! Pöhse! Das paßt nicht ins ideologische Weltbild der GreenTec Awards! Es folgten der Rauswurf des DFR aus dem Wettbewerb durch eine nachträgliche Regeländerung sowie eine juristische Auseinandersetzung:

GreenTec Awards werfen DFR aus dem Rennen.
IFK klagt beim Landgericht Berlin gegen den Rauswurf.
Landgericht Berlin (erste Instanz) weist die Klage zurück und gibt den GreenTec Awards recht.
IFK erwirkt vor dem Berliner Kammergericht (letzte Instanz) eine einstweilige Verfügung. Die bestätigt die Nominierung des DFR für die Endrunde und seine Teilnahme an der Gala am 30. August 2013.
GreenTec Awards suchen Entscheidung in der Hauptsache und erwirken ein Urteil des Landgerichts Berlin (erste Instanz) gegen die Nominierung des DFR – wenige Tage vor der Gala.
IFK geht beim Berliner Kammergerichts (letzte Instanz) in Revision. Das Kammergericht kann jedoch wegen der knappen Zeit bis zur Gala nicht mehr rechtzeitig ein Urteil sprechen.
http://nuklearia.de/2014/02/04/dual-fluid-reaktor-ein-spaeter-sieg/#more-2530


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 22:32
Zitat von KirschiKirschi schrieb:Fukuschima wurde überflutet
Das kommt davon, wenn man so dämlich ist und ein Atomkraftwerk direkt an der Küste baut, wo man doch ganz genau weiß, daß es da immer wieder Tsunamis geben kann.


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

14.08.2014 um 22:40
Das Gelände wo die Reaktoren stehen, wurde beim Bau noch extra um einige Meter abgesenkt, damit das Wasser weniger hoch gepumpt werden muss xD Warum der Batterieraum im Untergeschoss sein muss und eine Türe die den Wassermassen nicht stand hält, scheint auch ziemlich dumm.

Das schlimmste aber war, dass die Betreiber vor Ort nicht wussten, dass das Ventil für den Notkondensator bei Stromausfall von Hand geöffnet werden muss, die dachten der sei am Laufen.

und was ich auch überhaupt nicht verstehen kann, warum keiner mal einen Blick nach Aussen machte, da wäre zu sehen gewesen, dass alles meterhoch überflutet ist (Aussenkammeras wären auch nicht schlecht gewesen) Die waren im Kommandoraum und wussten nicht warum der Strom weg ist.

Fehler passieren und man muss mit den Schlimmsten rechnen.


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iwok ehemaliges Mitglied

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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

15.08.2014 um 00:27
Zitat von NullDunstNullDunst schrieb:Was haltet ihr von diesem Reaktor, hat er Chancen?
also ich finde dieses konzept so schlecht eigentlich gar nicht...
zudem gefällt mir das mit dem flüssigen blei als kühlmittel.
allerdings stellt sich mir die frage, was passiert wenn der reaktor, z.b. aus störungsgründen, mal abeschaltet werden muss. geht dann der kühlkreislauf kaputt?

naja, ich habe mir mittlerweile die website vom dual-fluid reaktor mal ein wenig näher angeschaut, obwohl so überschriften wie "Er frisst alles" imo nicht unbedingt wirklich gut rüberkommen ...

mir stellt sich da aber die frage wie das mit dem transmutationsprozess den gehen soll
Desweiteren verbessern sich die nuklearen Eigenschaften so, dass endzulagernde radiotoxische Substanzen wie z.B. das berühmte Plutonium häufiger gespalten als neu gebildet werden (bei heutigen Reaktortypen ist dies genau umgekehrt). Der DFR wird damit zu einer hocheffizienten Transmutationsanlage, die nebenbei preisgünstig Strom und Kraftstoffe produzieren kann.
quelle: http://dual-fluid-reaktor.de/technik/prinzip (Archiv-Version vom 20.09.2014)

weil soweit ich weiß ist es dafür eigentlich nötig die unterschiedlichen radioaktiven stoffe vorher zu trennen (partitionierung) ....
das wird einfach mal verschwiegen, haben die etwa ein komplett neues transmutationsverfahren erdacht oder ist das einfach nur mal eine dreiste behauptung?
Partitionierung

Ein Kernbestandteil des Verfahrens wäre die Partitionierung, d. h. die Auftrennung von Abfällen in verschiedene Substanzen oder Substanzgruppen. Eine solche würde nicht nur auf den ursprünglichen Atommüll angewandt; vielmehr müssten die bestrahlten Elemente wiederholt der Partitionierung zugeführt und in neue zu bestrahlende Elemente überführt werden.

Die für die Partitionierung benötigten Verfahren wären eine Erweiterung der bereits in diversen Wiederaufarbeitungsanlagen durchgeführten Prozesse. Dort wird insbesondere bereits das Plutonium abgetrennt, und es wären noch einige zusätzliche Schritte notwendig. Die benötigten zusätzlichen Verfahren sind bereits im Labormaßstab demonstriert worden, müssten aber noch weiter entwickelt werden, um auch im industriellen Maßstab durchgeführt werden zu können. Man beachte, dass eine sehr präzise Abscheidung von Substanzen benötigt wird, nachdem die Partitionierung wiederholt durchgeführt werden muss.

Die technischen Probleme der Partionierung für die Transmutation sind wohl lösbar, allerdings nur mit hohem finanziellem Aufwand. Dies dürfte kaum in Frage kommen für Länder, die die Kernenergie nicht dauerhaft nutzen möchten.

Das Gefahrenpotenzial der Partitionierung ist eher größer als das des Betriebs von Reaktoren, weil große Mengen radioaktiver Stoffe in sehr gefährlichen (auch flüchtigen) Formen gehandhabt werden müssen. Insbesondere sind auch die radioaktiven Emissionen solcher Anlagen im Normalbetrieb sowie bei den relativ häufigen Störfällen erheblich. (Die Emissionen von Kernreaktoren sind nur bei sehr schweren Störfällen noch wesentlich größer.) Deswegen dürfte es vielerorts schwierig sein, dafür eine Akzeptanz der Bevölkerung zu erreichen.
quelle: http://www.energie-lexikon.info/transmutation.html

übrigens finde ich da (siehe quelle) den begriff transmutation viel besser erklärt als wikipedia es macht ....

naja, ob das konzept jetzt wirklich sicher ist oder nicht, kann man ja eigentlich nur in der praxis herausfinden ...
aber leichte zweifel hab ich da schon ... vor allem weil:
Es muss betont werden, dass sich die inhärente Sicherheit immer auf bestimmte Schadensverläufe bezieht. Ein Reaktortyp, der generell inhärent sicher ist, existiert bislang nicht und dürfte auch schwer realisierbar sein, insbesondere wenn zusätzliche Anforderungen wie Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden müssen.
quelle: http://www.energie-lexikon.info/reaktorsicherheit.html


@mayday hast du da diese Doku gesehen, ich glaube sie hatte den titel fukushima chronik eines desasters ... also diese hier:
Spoiler https://www.youtube.com/watch?v=TFD0VJPIKmU ?
ja, da ist so einiges schief gelaufen, obwohl man solche sachen wie mit dem kondensator-ventil bereits im vorfeld hätte wissen können (schulung des personals ... )
und auch bei der konstruktionsplanung sind wirklich vermeidbare patzer gemacht worden...
jeder der keine lust hat sich die doku in voller länge reinzuziehen, kann natürlich alternativ auch auf wikipedia fündig werden....
---> Chronik der Nuklearkatastrophe von Fukushima
allerdings sehr umfangreich ...

wenn man so etwas (als zitat folgend) liest, stellt sich eher die frage besteht überhaupt ein wille seitens der betreiberfirmen kernkraft sicher zu gestalten? ... sehr paradox...
Am 12. Oktober 2012: TEPCOS interne Untersuchungskommission unter Leitung des Firmenpräsidenten Naomi Hirose gesteht zum ersten Mal ein, dass die Firma es unterlassen habe entschiedenere Maßnahmen zur Vermeidung von Katastrophen wie der von Fukushima zu ergreifen, da befürchtet wurde, das dies indirekt zu (1) Protesten bzw. gerichtlichen Klagen führen, (2) Anti-Atom Einstellungen in der Bevölkerung Vorschub leisten und (3) negativen Einfluss auf den Kraftwerksbetrieb haben könnte. [550][551][552]

In dem Kommissionreport stellt TEPCO fest, dass man die Folgen des Unglücks hätte mindern können, wenn die Energieversorgungs- und Kühlsysteme der Anlage redundanter ausgelegt worden wären wie es auch die internationalen Standards vorsehen.
Darüber hinaus gesteht der Bericht ein, das TEPCO es nicht hätte zulassen dürfen, das die Notfallübungen als obligatorische Formalität absolviert wurden statt als praktische Übungen zum Krisenmanagement. [552]
TEPCO schreibt in dem internen Bericht: „Es gab Befürchtungen das – sollten neue Maßnahmen gegen ernste Unfälle ergriffen werden – in den Gastgeber-Gemeinden (der Reaktoren) sich Sorgen über Sicherheitsprobleme der gegenwärtigen Kraftwerke breit machen würden.“
Weiter schreibt TEPCO das bereits 2002 Maßnahmen gegen schwere Unglücke ergriffen wurden, die die den Druckablass im Notfall sowie die Verknüpfung der Energieversorgungssysteme untereinander betrafen, dass aber weitergehende Maßnahmen nie umgesetzt wurden, da diese zu „Verunsicherung der Öffentlichkeit führen und die Anti-Atom Bewegung stärken könnten“. [553]
quelle: Wikipedia: Chronik der Nuklearkatastrophe von Fukushima#2012

anscheinend behindert die Anti-Atom Bewegung die sicherheit in sachen kernenergie :D :D oO :D :D


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

15.08.2014 um 01:44
@iwok
Ich muss mich da erst auch noch einlesen. Nur ganz schnell, danach muss ich ins Bett.
Desweiteren verbessern sich die nuklearen Eigenschaften so, dass endzulagernde radiotoxische Substanzen wie z.B. das berühmte Plutonium häufiger gespalten als neu gebildet werden (bei heutigen Reaktortypen ist dies genau umgekehrt). Der DFR wird damit zu einer hocheffizienten Transmutationsanlage, die nebenbei preisgünstig Strom und Kraftstoffe produzieren kann.
Der Dualfluid ist ähnlich wie ein Flüssigsalzreaktor nur eben mit ein paar modifikationen wie zwei Kreisläufe, dem Blei usw.

Was oben beschrieben wird ist nicht neu, es ist Neutronenphysik. Mit harten (schnellen) Neutronen kann Plutonium besser zum Spalten gebracht werden. Der Witz dahinter unschädlich machen von Plutonium mit Hilfe von Uran.

Der Reaktor wird allgemein auf einem "höheren" Level betrieben d.h. spaltet schneller/härter und damit lässt sich unsauberes Material (Abfall) spalten und somit unschädlich(er) machen. Da man das Uran viel mehr verteilt (Flüssigkeit), gibt es keine Hotspots wie Konventionellen (z.B. schnellen Brütern wie sie z.B. Frankreich stehen) und damit soll es sicher(er) werden.


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iwok ehemaliges Mitglied

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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

15.08.2014 um 03:07
genau, man kann mittels "neutronenbeschuss" radioaktive elemente stabil bzw. in andere isotope mit geringerer halbwertszeit umwandeln (transmutation)
Prinzip und theoretisches Potenzial

Es ist mögliche, diverse radioaktive Abfälle durch Transmutation unschädlich oder zumindest weniger problematisch zu machen. Die Grundidee ist, dass radioaktive Isotope mit hoher Halbwertszeit (langer Lebensdauer) durch die Bestrahlung mit Neutronen in andere Isotope umgewandelt werden könnten, die entweder stabil sind (also nicht mehr strahlen) oder aber wesentlich kürzere Halbwertszeiten aufweisen. Dies würde in manchen Fällen durch eine induzierte Kernspaltung, in anderen durch einen Neutroneneinfang ohne Kernspaltung geschehen, wobei meist weitere radioaktive Zerfälle geschehen würden. Wenn diese aber bald abklingen, wäre das Ziel erreicht.
quelle: http://www.energie-lexikon.info/transmutation.html

allerdings muss man ja um auch wirklich transmutation zu betreiben* wissen was man da so bestrahlt.
*im sinne von abfall unschädlich(er) machen...

demzufolge muss "getrennt" / partioniert werden.
Zitat von iwokiwok schrieb:Partitionierung

Ein Kernbestandteil des Verfahrens wäre die Partitionierung, d. h. die Auftrennung von Abfällen in verschiedene Substanzen oder Substanzgruppen. Eine solche würde nicht nur auf den ursprünglichen Atommüll angewandt; vielmehr müssten die bestrahlten Elemente wiederholt der Partitionierung zugeführt und in neue zu bestrahlende Elemente überführt werden.
quelle: http://www.energie-lexikon.info/transmutation.html

naja und mittlerweile ist so eine transmutationsanlage (versuchsweise) in belgien geplant.
Versuchsanlage könnte ab 2023 in Betrieb gehen

Ab 2014 soll in Mol in Belgien eine Pilotanlage entstehen, um zu untersuchen, ob mit dem Verfahren der Transmutation Plutonium und minore Actinide in kurzlebigere und weniger toxische Spaltprodukte umgewandelt werden können.
quelle: http://www.dw.de/die-entsch%C3%A4rfung-des-atomm%C3%BClls/a-15313602


offensichtlich braucht man um transmutation zu betreiben noch einen teilchenbeschleuniger...
Die daraus hergestellten Brennstäbe kommen anschließend in eine Transmutationsanlage. Diese ähnelt einem flüssigmetallgekühlten Kernreaktor. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Die Kernreaktion, die sich im Transmutationsreaktor abspielen soll, ist unterkritisch. Das bedeutet: Es wird keine sich selbst erhaltende Kettenreaktion geben. Die schnellen Neutronen, die für die Kernreaktion benötigt werden, kommen also nicht aus dem Reaktorkern selbst, sondern von außerhalb. Dadurch lässt sich die Kernreaktion kontrollieren und jederzeit stoppen.

Zunächst schießen die Wissenschaftler Protonen aus einem Teilchenbeschleuniger auf ein Blei-Wismut-Flüssigmetall, das zur Kühlung des Reaktors eingesetzt wird. "So entsteht eine Kernreaktion, und es bilden sich Neutronen", erklärt die Karlsruher Kernphysikerin Concetta Fazio die Reaktion im Reaktor. "Diese Neutronen treffen auf die Brennstoffe mit den minoren Actiniden und es kommt zu einer weiteren Kernreaktion, der sogenannten Transmutation." Dabei werden die minoren Actinide zerstört und in kurzlebigere Spaltprodukte umgewandelt.

Erste Versuche, die dazu benötigten schnellen Neutronen zu erzeugen, sind der Forscherin und einem internationalen Team in einem Teilchenbeschleuniger in der Schweiz bereits geglückt. "Wir konnten auch messen, wie viele Neutronen pro Proton entstehen, das Experiment ist sehr positiv abgelaufen", sagt Fazio.
quelle: http://www.dw.de/die-entsch%C3%A4rfung-des-atomm%C3%BClls/a-15313602

hmm, ich denke mal damit transmutation nicht zufällig abläuft (weil es geht auch in die andere richtung...* ), kann eine "Brennstoffsuppe" nicht verwendet werden...
weil der dual-fluid-reaktor "frisst" ja alles ...
Für die Herstellung des Flüssigsalz-Brennstoffs ist es nicht nötig, die Bestandteile des Brennstoff-Mixes zuerst aufwendig chemisch mit dem sogenannten Purex-Verfahren zu trennen - um daraus Brennstäbe oder -Kugeln herzustellen. Die Ausgangsmaterialien kommen einfach in die Brennstoff-Suppe hinein.
quelle: http://www.dw.de/darf-kernkraft-umweltfreundlich-sein/a-17050926

also imo ist das mit der transmutationsanlage einfach mal eine behauptung die so nicht erfüllt werden kann ...
um das sinnvoll zu betreiben muss man anscheinend kontrollieren was mit was "reagiert" ...

naja, nun gut ich bin kein kernphysiker ...



*z.b. im medizinischen bereich wird cobalt-60 verwendet ... und das wird aus cobalt-59 hergestellt..
Transmutationen werden häufig verwendet, um diverse Isotope für medizinische Behandlungen herzustellen. Beispielsweise wird Cobalt 60 durch Neutronenbestrahlung des natürlichen Stoffs Cobalt 59 gewonnen und für Krebstherapien verwendet.
quelle: http://www.energie-lexikon.info/transmutation.html


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

16.08.2014 um 09:59
Wie schon angemerkt, ist das Thema DFR nicht gerade mit überbordender Netzpräsenz ausgestattet.
Google allein gibt nur ein mageres Grundgerüst an Infos her.


Auf Nuklearia.de
http://nuklearia.de/2013/07/15/dual-fluid-reaktor-macher-antworten-auf-kritik/ (Archiv-Version vom 17.11.2013)

nimmt einer der Erfinder, Dr. Götz Ruprecht, Stellung zu Kritikpunkten, die ein gewisser Holger Narrog auf seiner Webseite

http://kernkraftwerkderzukunft.npage.de/

geäußert hat. Herr Narrog ist wohl ein Kernkraft-Befürworter, hat aber Bedenken zum DFR...kurz gesagt, ich kann über seine Qualifikation nicht viel sagen.
Zudem ist die Seite im Moment nich erreichbar.

Die Stellungnahme ist zwar recht lang geraten +Kommentare, gibt aber zusätzlichen Einblick in die technischen Details.


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iwok ehemaliges Mitglied

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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

17.08.2014 um 16:54
Zitat von NullDunstNullDunst schrieb:Die Stellungnahme ist zwar recht lang geraten +Kommentare, gibt aber zusätzlichen Einblick in die technischen Details.
ja und es hat auch mir einige antworten gegeben ...
wie z.b. das was ich zur transmutation anmerkte ...
Für einen Fachmann sind verschiedene Optionen einer Transmutation der Spaltprodukte sofort ersichtlich, z.B. eine getrennte Rohrführung um den Reaktorkern. Für das „nukleare Endlagerproblem” ist dies ohnehin bedeutungslos, denn hier geht es lediglich um eine Verkürzung der 300 Jahre Lagerzeit im Zwischenlager. Eine Antwort sind wir hier nicht „schuldig”.
quelle: http://nuklearia.de/2013/07/15/dual-fluid-reaktor-macher-antworten-auf-kritik/ (Archiv-Version vom 17.11.2013)

also nicht so wirklich, dass was ich vom DFR erwartet hatte ...


mir stellt sich allerdings gerade die frage wer dieser herr götz ruprecht ist....
Zitat von NullDunstNullDunst schrieb:Auf Nuklearia.de
http://nuklearia.de/2013/07/15/dual-fluid-reaktor-macher-antworten-auf-kritik/ (Archiv-Version vom 17.11.2013)

nimmt einer der Erfinder, Dr. Götz Ruprecht, Stellung zu Kritikpunkten,
... denn unter den erfindern taucht er zumindest in der patentschrift nicht auf ...
da steht nur
Als Erfinder benannt: Kottowski, Heinz, Ranco; Grass, Dr. phil. Günther, Casciago (Italien)
quelle: internationales Patent unter WO002013041085A2 @ depatisnet.dpma.de (Archiv-Version vom 14.02.2024) findet man auch unter JP002001133572A und
US000003251745A den namen Götz Ruprecht nicht ...


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

17.08.2014 um 18:37
Na doch, in der ersten Spalte, unter Punkt 72


CZERSKI KONRAD, DE ; GOTTLIEB STEFAN, DE ; HUKE ARMIN, DE ; HUSSEIN AHMED, CA ; RUPRECHT GOETZ, DE


wird er doch mit aufgeführt. Hab ich aus dem depatis-link :)

Vielleicht klappt das mit den google-patents, zu verlinken


http://www.google.com/patents/WO2013041085A2?cl=de

Daß es mit der Transmutation nicht einfacher geht als in anderen "schnellen Reaktoren"- da kann man eben die Physik auch nicht austricksen.
Das wäre ja zu schön, alles "in die Suppe rein" und am Ende kommt sortenreiner kaum bis gar nicht strahlender Aball raus.


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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

17.08.2014 um 18:46
Hab mal wieder vergessen, im Post ein

@iwok

einzufügen, mit " bearbeiten" macht mein Tablet da nur Murks ...:{


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iwok ehemaliges Mitglied

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Dual-Fluid-Reaktor - der Schlüssel zur sicheren Kernenergie?

17.08.2014 um 18:56
Veröffentlichungsnummer WO2013041085 A2
quelle: http://www.google.com/patents/WO2013041085A2?cl=de
ja, tatsächlich in der veröffentlichung wird hr. götz genannt ...
in DE000001807986A halt nicht ... naja, das liegt wohl daran, dass die "Offenlegungschrift 1 807 986" etwas älter ist ... "Offenlegungstag 11.06.1970"
Zitat von NullDunstNullDunst schrieb:Das wäre ja zu schön, alles "in die Suppe rein" und am Ende kommt sortenreiner kaum bis gar nicht strahlender Aball raus.
^^
das wäre super.
vielleicht wäre sowas möglich, wenn man den dfr mit einem teilchenbeschleuniger kombinert (siehe: Beitrag von iwok (Seite 1) ) und irgendwie in den dfr sowas wie ein automatische partitionierungssystem* integriert...

*ich wüsste allerdings nicht wie das aussehen soll


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