Sexuelle Fetische (Sammelthread)

violetluna schrieb:Natürlich, da stimme ich dir vollkommen zu.
Ich kann zwar überhaupt nicht nachvollziehen, warum es jemand gut findet, sich jemand anders zu unterwerfen, aber wenn derjenige das freiwillig macht, ist das in Ordnung.

Vielleicht findet man das gut, weil der andere stark und mächtig genug ist, jemanden zu unzerwerfen. Da spielt denke ich auch verehrung eine rolle.

PStanisLove schrieb:Vielleicht findet man das gut, weil der andere stark und mächtig genug ist, jemanden zu unzerwerfen. Da spielt denke ich auch verehrung eine rolle.

Das ist durchaus möglich. Aber auch solche Gedanken sind mir fremd, ich bin nicht der Typ Mensch, der jemanden verehrt. Ich kann auch keinen Gott verehren, ich finde das irgendwie blöd. ;) Auch als Teenager fand ich Mädchen, die bei einer Boyband kreischten und weinen, immer peinlich.

Jemand, der stark und mächtig ist, erlangt bestenfalls meinen Respekt - hängt halt davon ab, wie er mit dieser Stärke und Macht umgeht und wie er sie nutzt.

violetluna schrieb:Unterwerfung hat für mich immer damit zu tun, dass man seinen eigenen Willen dem von jemand anders unterordnet und der dann mit der unterworfenen Person machen kann, was sie will.

Ich denke machen kann was er will trifft es nicht wirklich, da es ja ein Codewort gibt, innerhalb eines „Spieles“ die Verantwortung abgegeben, sich führen lassen... so definiere ich es, mal nicht alles unter Kontrolle haben müssen

devil075 schrieb:Ich denke machen kann was er will trifft es nicht wirklich, da es ja ein Codewort gibt, innerhalb eines „Spieles“ die Verantwortung abgegeben, sich führen lassen... so definiere ich es, mal nicht alles unter Kontrolle haben müssen

Ich habe gelesen, dass auch vor der Session schon besprochen wird, wo die Grenzen liegen und das safeword quasi eine zusätzliche Absicherung bietet. Das ist auch gut und richtig so.

Aber innerhalb dieser Grenzen kann man trotzdem machen, was man will.

Für mich persönlich ist Kontrolle und Verantwortung abgeben überhaupt nichts. Ich habe gerne die Kontrolle und die Verantwortung. Ich gebe auch im Alltag ungern die Kontrolle ab, speziell dann, wenn mir etwas sehr wichtig ist. Meine Ansicht ist halt immer die, dass die Arbeit am besten wird, wenn ich sie selbst erledige. ;) Ich delegiere immer nur unwichtige Dinge, bei denen mir egal ist, wenn es daneben geht, weil ein Fehler nicht viel Schaden anrichten kann.

Ich könnte mir aber niemals vorstellen, sexuell jemanden zu dominieren. Mir würde der Mensch, der da vor mir ist, einfach immer leid tun, selbst wenn ich weiß, dass er das eigentlich möchte.

violetluna schrieb:Aber innerhalb dieser Grenzen kann man trotzdem machen, was man will.

Es geschieht nichts was nicht beide wollen, auch innerhalb der gesteckten Grenzen nicht.
Meist sind es genau solche Menschen, die sonst nirgendwo die Kontrolle abgeben, Menschen die viel Verantwortung haben und eigentlich meinen, nichts abgeben zu können, damit’s auch gut gemacht wird, die es dann genießen einen starken, dominanten Gegenüber die Kontrolle zu überlassen

Es schließt ja nicht aus, dass es der andere gut findet, was der dominante Part macht. Aber was er macht, entscheidet trotzdem er und fragt nicht, ob er das jetzt darf. Seine Verantwortung ist es dafür, die vorher festgelegten Grenzen nicht zu überschreiten und darauf muss sich der andere 100 %ig verlassen können.

Das habe ich schon gehört, dass es oft Menschen sind, sie viel Verantwortung haben. Allerdings tu ich mir schwer damit, das nachzuvollziehen. Ich könnte da nicht so switchen. Entweder, ich mag es, die Kontrolle zu haben und Verantwortung zu übernehmen oder eben nicht. Im Alltag ja, sexuell nein, das passt für mich so gar nicht zusammen.

Aber warum nicht, wenn es jemand so möchte. Tut ja niemandem weh.

violetluna schrieb:Ich gebe auch im Alltag ungern die Kontrolle ab, speziell dann, wenn mir etwas sehr wichtig ist.

Gut. Ich diagnostiziere "Kontrollfreak-Fetisch".:):)

violetluna schrieb:Ich könnte da nicht so switchen. Entweder, ich mag es, die Kontrolle zu haben und Verantwortung zu übernehmen oder eben nicht.

Dass du das nicht kannst wissen wir ja nun.
Ich denke hier spielen ganz individuelle Erfahrungen, Entwicklungen und Umfelder eine ganz entscheidende Rolle und das über eine entsprechend langzeitliche Periode.
Die fetischorientierte und auch sexuelle Orientierung ist ja nicht grundsätzlich in die Wiege gelegt.

devil075 schrieb:Menschen die viel Verantwortung haben und eigentlich meinen, nichts abgeben zu können, damit’s auch gut gemacht wird, die es dann genießen einen starken, dominanten Gegenüber die Kontrolle zu überlassen

Das ist ein Vorurteil.
Es mag vielleicht bei einigen zutreffen, bei mir aber ganz sicher nicht.

Ich bin in jeder Lebenslage dominant. Devot zu sein, widert mich an. Ich muss immer und überall die Kontrolle haben.

violetluna schrieb:Das habe ich schon gehört, dass es oft Menschen sind, sie viel Verantwortung haben. Allerdings tu ich mir schwer damit, das nachzuvollziehen.

Ich kann das auch nicht nachvollziehen.

violetluna schrieb:Im Alltag ja, sexuell nein, das passt für mich so gar nicht zusammen.

Für mich passt das auch nicht zusammen.

Aber jeder soll es bitte so tun, wie es für ihn/ihr gut ist.

FerneZukunft schrieb:Ich bin in jeder Lebenslage dominant. Devot zu sein, widert mich an. Ich muss immer und überall die Kontrolle haben.

Das heißt du denkst, dass ein devoter Mensch in jeder Lebenslage devot ist?

violetluna schrieb:Es schließt ja nicht aus, dass es der andere gut findet, was der dominante Part macht. Aber was er macht, entscheidet trotzdem er und fragt nicht, ob er das jetzt darf.

Falls dann doch mal was kommen sollte, was dem Sub zuviel ist, gibt es ja das Safeword. Dafuer ist es ja da.

devil075 schrieb:Das heißt du denkst, dass ein devoter Mensch in jeder Lebenslage devot ist?

Nein.
Ich weiß, dass dem nicht so ist. Ich (für mich persönlich) verstehe es nicht, dass jemand auf einem Gebiet devot und in einer anderen Lebenslage dominant ist.
Für mich ist das ein Widerspruch.

Es gibt leider immer noch viel zu viele Vorurteile.
ZB glauben einige, dass dominante Menschen eiskalte Egoisten sind, die brutal die Bedürfnisse anderer ignorieren.
Das stimmt nicht!
Dominante Leute haben sehr wohl Mitgefühl, können einfühlsam sein und sind hilfsbereit. Sie wollen nur alles unter Kontrolle haben und setzen ihren Willen durch (nicht immer, aber oft geht es ohne anderen damit zu schaden)

Ich sehe in meinem „dominant sein" keinen Fetisch, das ist einfach meine Persönlichkeit. Ich habe zwei andere Fetische.

FerneZukunft schrieb:Nein.
Ich weiß, dass dem nicht so ist. Ich (für mich persönlich) verstehe es nicht, dass jemand auf einem Gebiet devot und in einer anderen Lebenslage dominant ist.
Für mich ist das ein Widerspruch.

Dass kommt doch immer auf die Person an, manche leute tragen ja alles dazu bei, dass man dominiant sein muss.

FerneZukunft schrieb:ZB glauben einige, dass dominante Menschen eiskalte Egoisten sind, die brutal die Bedürfnisse anderer ignorieren.

Solche vorurteile und solches denken zeigt meiner Meinung nach nur, wie einfach manche leute gestrikt sind.

FerneZukunft schrieb:Sie wollen nur alles unter Kontrolle haben und setzen ihren Willen durch (nicht immer, aber oft geht es ohne anderen damit zu schaden)

Dominanz im wahren leben ist so zu verstehen, Sexuelle Dominanz bedeutet aber eher, mit jemandem vieles oder alles machen zu wollen und können was man, und im besten fall, was der andere will.

FerneZukunft schrieb:Ich sehe in meinem „dominant sein" keinen Fetisch, das ist einfach meine Persönlichkeit. Ich habe zwei andere Fetische.

Wer im leben Dominant ist, der muss nicht Sexuell auf Dominanz stehen. Umgedreht ist es das selbe.

FerneZukunft schrieb:Das stimmt nicht!

Das seh ich gleich, ein dominanter Mensch kann all das auf alle Fälle sein, er übernimmt nur Führung

PStanisLove schrieb:Wer im leben Dominant ist, der muss nicht Sexuell auf Dominanz stehen. Umgedreht ist es das selbe.

Und genau deswegen ists kein Widerspruch

FerneZukunft schrieb:Ich weiß, dass dem nicht so ist. Ich (für mich persönlich) verstehe es nicht, dass jemand auf einem Gebiet devot und in einer anderen Lebenslage dominant ist.Für mich ist das ein Widerspruch.

Ist es aber gar nicht. Manche Menschen sind im Alltag dominant, weil sie es sein muessen, nicht, weil es ihrer Natur entspricht. Und gerade dann, wenn sie sich entspannen wollen, geben sie dann die Fuehrung, die Verantwortung gerne ab. Das muss sich nichtmal zwingend im Sexleben abspielen, sondern kann auch ganz einfach im Privatleben passieren. Ich kenne einige Leute in Fuehrungspositionen, die saemtliche Entscheidungen im Privatbereich dem Partner ueberlassen.

PStanisLove schrieb:Dass kommt doch immer auf die Person an, manche leute tragen ja alles dazu bei, dass man dominiant sein muss.

Man muss sich durchsetzen, wenn man nicht komplett untergehen will.
Jemand, der sich durchsetzt obwohl er gegen sein inneres Wesen handelt steht für mich mit beiden Beinen fest im Leben. Ich stelle "sich notgedrungener Weise durchstzen" mit dominant nicht gleich.

PStanisLove schrieb:Sexuelle Dominanz bedeutet aber eher, mit jemandem vieles oder alles machen zu wollen und können was man, und im besten fall, was der andere will.

Das ist die bekannteste Form von "Spielchen", da gibt es aber noch andere Möglichkeiten, wie einer dominant beim Sex sein kann.

PStanisLove schrieb:Wer im leben Dominant ist, der muss nicht Sexuell auf Dominanz stehen. Umgedreht ist es das selbe.

Das trifft sicher auf viele zu. Ich kann aus Spaß, Berechnung oder um den anderen einen Gefallen zu tun, problemlos beim Sex die Devote spielen, aber Erfüllung bringt mir das nicht. Wenn ein Partner das ständig von mir erwarten würde, ginge diese Beziehung in die Brüche.
Aber wenn jemand diesen Fetisch hat, soll er/sie ihn doch bitte ausleben. Egal ob er/sie im Leben dominant ist oder nicht.

Alarmi schrieb:Manche Menschen sind im Alltag dominant, weil sie es sein muessen, nicht, weil es ihrer Natur entspricht. Und gerade dann, wenn sie sich entspannen wollen, geben sie dann die Fuehrung, die Verantwortung gerne ab. Das muss sich nichtmal zwingend im Sexleben abspielen, sondern kann auch ganz einfach im Privatleben passieren. Ich kenne einige Leute in Fuehrungspositionen, die saemtliche Entscheidungen im Privatbereich dem Partner ueberlassen.

Auch ich muss im Beruf härter sein, als ich will und bin mit Ungerechtigkeiten konfrontiert, die mich ankotzen.
Ich könnte aber niemals daheim Entscheidungen anderen überlassen. Ich muss alles unter Kontrolle haben.
Sehr wohl habe ich daheim eine "andere Welt" Ich kann daheim "einfach" und "kindisch" sein und muss mich nicht gebildeter geben, als ich bin.
Aber das hat nichts mit Fetisch zu tun.

FerneZukunft schrieb:Ich könnte aber niemals daheim Entscheidungen anderen überlassen. Ich muss alles unter Kontrolle haben.

Mag sein, das ist aber nunmal nicht bei jedem so. :)

FerneZukunft schrieb:Aber das hat nichts mit Fetisch zu tun.

Hat es nicht, aber es kann sich dahin entwickeln.

DrKartoffel schrieb:Gut. Ich diagnostiziere "Kontrollfreak-Fetisch".:):)

Kontrollfreak - definitiv. Fetisch - nein. Es erregt mich ja nicht sexuell und das ist für mich die Bedingung für einen Fetisch. Ich bin einfach so.

DrKartoffel schrieb:Ich denke hier spielen ganz individuelle Erfahrungen, Entwicklungen und Umfelder eine ganz entscheidende Rolle und das über eine entsprechend langzeitliche Periode.
Die fetischorientierte und auch sexuelle Orientierung ist ja nicht grundsätzlich in die Wiege gelegt.

Das wird vermutlich so sein. Wobei man noch nicht weiß, ob sexuelle Orientierung angeboren ist oder nicht.

FerneZukunft schrieb:ch weiß, dass dem nicht so ist. Ich (für mich persönlich) verstehe es nicht, dass jemand auf einem Gebiet devot und in einer anderen Lebenslage dominant ist.
Für mich ist das ein Widerspruch.

Genau das verstehe ich eben auch nicht. Auch für mich ist das ein Widerspruch.

Alarmi schrieb:Ist es aber gar nicht. Manche Menschen sind im Alltag dominant, weil sie es sein muessen, nicht, weil es ihrer Natur entspricht. Und gerade dann, wenn sie sich entspannen wollen, geben sie dann die Fuehrung, die Verantwortung gerne ab. Das muss sich nichtmal zwingend im Sexleben abspielen, sondern kann auch ganz einfach im Privatleben passieren. Ich kenne einige Leute in Fuehrungspositionen, die saemtliche Entscheidungen im Privatbereich dem Partner ueberlassen.

Aber warum machen sie dann so einen Job, in dem sie dominant sein müssen, wenn das gar nicht ihrer Natur entspricht? Das verstehe ich nicht, ich würde das nie machen. Ich könnte auch beruflich nie ein reiner Befehlsempfänger sein, das würde mich zutiefst unglücklich machen. Ich brauche eine gewisse Entscheidungsfreiheit.

Ich habe das schon öfter gehört, dass (meistens Männer) im Berufsleben eine Führungsperson sind und Entscheidungen treffen und zu Hause haben sie nichts zu reden. Ich wundere mich immer, dass das gutgeht, aber oft genug geht es gut.

violetluna schrieb:Aber warum machen sie dann so einen Job, in dem sie dominant sein müssen, wenn das gar nicht ihrer Natur entspricht?

Gibt in der Regel mehr Kohle! Manchmal sind es auch einfach Erwartungen, des Umfelds oder von einem selbst. Das muss halt so sein, also macht man's.

Aber mal nur so nebenbei: ich bin selbst ein Kontrollfreak. Und ich habe trotzdem eine Vorliebe, bei der ich alle Kontrolle abgeben muss. Nur so kann ich wirklich abschalten. Warum das so ist? Keine Ahnung. Aber es ist so.