Vermögenssteuer - warum sind wir so dumm?

Svenco schrieb:Die Möglichkeiten mit Fleiß und Einsatz zu enormen Reichtum zu gelangen sind eigentlich nicht gegeben.

Du hast ne gute Idee, das Können und die Intelligenz, erfindest was tolles, gründest ein Unternehmen, bist natürlich erstmal klein, überzeugst einen Investor von deiner Idee, usw usw . Irgendwann bist Millionär
dass man nicht zu denen gehört, die Fleiß, Intelligenz, gute Ideen und Glück in der Richtigen Kombination hatten, ist nicht unfair.
Ich sehe da erstmal nur Neid.

@Realo
Weil der Grossteil der Reichen dann zu den Nazis der AfD rennt und flennt

Es würde ja schon helfen, auf die Steuersätze der 90er Jahre zurückzugehen (Grenzsteuersatz 53 %)  ...

Und die Finanztransaktionssteuer EU-weit einzuführen.

Durch eine Vermögenssteuer allein bekommen wir kein gerechteres Wirtschaftsystem hin. Ich darf mal daran erinnern, dass Spitzenverdiener gerne steuerlich auswandern. Und wenn sie denn schon hierbleiben, können sie einen Teil ihres Einkommens steuerbegünstigt so anlegen, dass es steuermindernd wirkt und sie um den Spitzensteuersatz herumkommen.

@Lupo63

Du vermischst hier Vermögenssteuer und Einkommensteuer.
Bei Einkommensteuer zahlt von denen eh jeder den Spitzensteuersatz. Nicht das Einkommen ist das Problem, sondern das gigantische Vermögen, von dem ein großer Teil dem Wirtschaftskreislauf (und damit dem BIP) entzogen ist.

Ist schon klar. Aber wie wollen wir verhindern, dass - wie bei einigen Weltkonzernen - das Vermögen bei einer Briefkastenfirma im steuergünstigen Irland landet und dann auch die Steuer entsprechend gering ist. Für die Iren wohl immer noch hoch genug

Deutschland hat die zweithöchste Abgabenquote aller OECD Staaten. Gegen Mißgunst und Verweigerungshaltung helfen keine Steuern. 

@Lupo63

Ja, das geht nur weltweit, und wie gesagt, wenn sich schon die EU nicht einigen kann, wie soll das dann die Welt tun? Spätestens die USA sagen zu all dem grundsätzlich nein. Und die Steuerparadiese werden sich hüten, weil sie davon erheblich profitieren. Was wäre Liechtenstein ohne seine 200.000 Briefkastenfirmen?

@Durchfall
Hatte dir eigentlich schon nen schönen Text verfasst aber...

@Lupo63
Da gäbe es mit Sicherheit Möglichkeiten. Aber es wird ja auch nichts in diese Richtung versucht. Was wahrscheinlich auch an der Haltung liegt, nichts an der Sache ändern zu können.

Reicht denn die bloße Androhung der Auswanderung aus, um alle möglichen Gesetze zu verhindern. Das kann ja nicht wirklich sein oder?

RosaBlock schrieb:Freihandel mit afrikanischen Ländern zerstört dort den lokalen Markt.  Punkt.  Dadurch ist die Metapher von Realo passend.  Durch Verweise auf die Amerikanische Wirtschaft wird das nicht weniger wahr.

Naja, so einfach ist es auch nicht über den Freihandel kommen auch viele Dinge die wieder Märkte schaffen, z.B. haben die lokalen Geflügelbauern durchaus ihre Ausrüstung, Futter und auch die Küken teilweise aus dem Ausland importiert. Viele Artikel gibt es auf dem lokalen Markt gar nicht und die können verkauft werden. Diejenigen die das billige Fleisch kaufen und die es verarbeiten und verkaufen dürften auch davon profitieren.

Durchfall schrieb:Du hast ne gute Idee, das Können und die Intelligenz, erfindest was tolles, gründest ein Unternehmen, bist natürlich erstmal klein, überzeugst einen Investor von deiner Idee, usw usw . Irgendwann bist Millionär
dass man nicht zu denen gehört, die Fleiß, Intelligenz, gute Ideen und Glück in der Richtigen Kombination hatten, ist nicht unfair.
Ich sehe da erstmal nur Neid.

Glaube gegen einen Millionär haben noch die wenigsten etwas aber irgendwo sollte schon eine Grenze sein, kein Mensch benötigt mehrere Millionen oder gar Milliarden.

@taren
Wieso Milliarden...alleine auf den Cayman Islands warten dreissig Billionen um ganze Kontinente über Nacht kaputtzuspekulieren,oder die Preise für Weizen in unangeahnte Höhen,oder Kaffee in den Keller

http://www.appell-vermoegensabgabe.de/index.php5 (Archiv-Version vom 01.05.2017)

http://www.deutschlandfunk.de/ich-zahle-eben-immer-weniger-steuern.694.de.html?dram:article_id=67774

Wir müssten alle die Oberschicht zu fall bringen. Das Geld könnte man dann gerecht verteilen.

ElvisP schrieb:Vermögenssteuer? Opium für das Volk. Eine ganz billlige Masche der Linken um an Ministerposten zu kommen.

Uneingeschränkte Zustimmung. Über HarztIV-Dynastien wird hier leider nicht gesprochen.

Lupo63 schrieb:Durch eine Vermögenssteuer allein bekommen wir kein gerechteres Wirtschaftsystem hin. Ich darf mal daran erinnern, dass Spitzenverdiener gerne steuerlich auswandern. Und wenn sie denn schon hierbleiben, können sie einen Teil ihres Einkommens steuerbegünstigt so anlegen, dass es steuermindernd wirkt und sie um den Spitzensteuersatz herumkommen.

Deswegen sollte europaweit aehnlich wie in den USA die Einkommensteuer sich nach dem Geburtsland richten, und nicht wie jetzt, nach dem Ort wo es erwirtschaftet wird. Aber das wird nie geschehen, solang wir eine CDU/SPD an der macht haben. Nein, auch die AfD wäre da alles andere als eine Lösung. Es gibt nur eine Partei die dies fordert..

Ich mach es kurz; Um etwas mehr soziale Gerichtigkeit wieder herzustellen (geld fliesst zu sehr nach "oben) , muessen die Steuern aus Einkommen grösser sein als die aus dem Lohn. Fertig. Es kann nicht sein das Reiche weniger Steuer (%) bezahlen, aus einer Arbeit die sie gar nicht verrichten, wobei der Angestellte / Arbeitnehmer, prozentual gesehen mehr zur Kasse gebeten wird.

@Realo
wird erst dann wieder glücklich sein, wenn der Lohn der Arbeit wieder ist, dass die volkseigenen Betriebe wieder stolz solche Schilder am Werkstor anbringen:



Alles schon mal dagewesen. Und die Wirtschaft im gerechten Teil Deutschlands florierte so richtig.


@Kunstprodukt
Das erscheint mir schon weitaus realistischer. Warum Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit höher besteuern als Kapitalerträge?

Rick_Blaine schrieb:Das erscheint mir schon weitaus realistischer. Warum Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit höher besteuern als Kapitalerträge?

So ist es. Es gibt einfach keinen Grund hierfür. Aber das wurde ja durch die Regierung Schröder so gewollt. Kommt mir hier bitte keiner mit, die wären ja "Links" =) Genossen der Bosse eben ;)

@Kunstprodukt

Langfristig ist das eh alles zu Kurz gedacht. Die Arbeitskosten, also vor allem die Lohnnebenkosten, werden mehr und mehr noch zum Problem, dazu die unaufhaltsame Automatisierung. Anstatt Vermögen nur einfach wegzuversteuern, was ja nichts anderes ist, als am Ende den Privateigner durch den Staat zu ersetzen, der unternehmerisch keineswegs besser agiert - das hatten wir ja in der DDR - muss ein ganz neues System angedacht werden, in dem der grundsätzliche Stellenwert von Arbeit neu definiert werden muss. Aber das haben wir ja eher im Thread zum bedingungslosen Grundeinkommen.

Rick_Blaine schrieb:Langfristig ist das eh alles zu Kurz gedacht. Die Arbeitskosten, also vor allem die Lohnnebenkosten, werden mehr und mehr noch zum Problem, dazu die unaufhaltsame Automatisierung. Anstatt Vermögen nur einfach wegzuversteuern, was ja nichts anderes ist, als am Ende den Privateigner durch den Staat zu ersetzen, der unternehmerisch keineswegs besser agiert - das hatten wir ja in der DDR - muss ein ganz neues System angedacht werden, in dem der grundsätzliche Stellenwert von Arbeit neu definiert werden muss. Aber das haben wir ja eher im Thread zum bedingungslosen Grundeinkommen.

Ich behaupte ja auch nicht das dies die Lösung aller Probleme ist. Vermutlich gibt es DIE LÖSUNG schlechthin eh nicht. Jedoch würde man der Umverteilung entgegentreten. Irgend etwas muss ja gemacht werden, wenn wir nicht einfach zusehen wollen das Vermögen immer ungleicher verteilt wird.

Kunstprodukt schrieb:Jedoch würde man der Umverteilung entgegentreten. Irgend etwas muss ja gemacht werden, wenn wir nicht einfach zusehen wollen das Vermögen immer ungleicher verteilt wird.

Eigentlich geht es doch um mehr Umverteilung. Von oben nach unten.

Aber Du hast schon Recht, eine Lösung für die sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu finden ist so leicht, wie die Quadratur des Kreises.