Helmut Kohl, der Kanzler der Einheit, ist tot!

@FF
Die nennen sich Netzwerker,das sind amorphe Gestalten ohne Vision,Strahlkraft und Meinung...ganz zu schweigen von einer eigenen...deren einziges Ziel ein Job im Entscheidersegment ist.
Diese Leute haben vor allem eines,das gewisse Nichts...und es sind allesamt verstockte Neoliberale

Wikipedia: Netzwerk Berlin

FF schrieb:Schröder wurde zur Wiedervereinigung noch nicht befragt und Lafontaine hatte nur gewarnt, dass das teuer wird. Was eingetroffen ist. Er war aber nicht gegen die Wiedervereinigung, sondern nur gegen die unmittelbar Wärungsunion und den 1:1- Umtausch.

achso


Ohhhh. Liest sich aber hier anders im Fokus. habe mal Zitiert mit Quellangaben. Da sieht es Schröder Lafontaine ganz anders.

GERHARD SCHRÖDER

als SPD-Oppositionsführer in Niedersachsen am 12. Juni 1989 in „Bild“

Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht. Und es gibt wichtigere Fragen der deutschen Politik in Europa.

„am 27. September 1989 in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“

Eine auf Wiedervereinigung gerichtete Politik sei „reaktionär und hochgradig gefährlich“.

Landtag, 11. Mai 1989

Meine Position . . . ist die, dass ich nicht glaube, dass das Beschwören einer Wiedervereinigung . . . eine historische Chance für uns ist. Wir haben . . . für eine solche Form von Wiedervereinigung keine Partner, im Osten nicht, im Westen nicht, vor allen Dingen im Westen nicht . . .“

OSKAR LAFONTAINE

als stellvertretender SPD-Vorsitzender am 18. Dezember 1989 beim Parteitag in Berlin

Welch ein historischer Schwachsinn!“

JOSCHKA FISCHER

als grüner Fraktionschef in Hessen, 27.7.1989 im „Bunte“-Interview

Ein wiedervereinigtes Deutschland wäre für unsere Nachbarn . . . nicht akzeptabel. Das Wiedervereinigungsgebot im Grundgesetz wäre in seiner Konsequenz ein Unglück für das deutsche Volk. Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Vorteil die Deutschen aus einer Wiedervereinigung hätten . . .“

Nur paar Auszüge. Rest steht hier.. Quelle.

http://www.focus.de/politik/deutschland/10-jahre-einheit-und150-wendehaelse-illusion-nicht-vision_aid_185563.html

Fazit für mich: Kohl war zum Thema Wiedervereinigung zur richtigen Zeit am richtigen Platz

FF schrieb:Du must übrigens nicht jeden Beitag unterschreiben, denn jeder weiß, dass er von Dir ist.

Ehm echt jetzt. Gibt es dazu eine Regel? Lase mich gerne eines besseren belehren ansonsten würde ich mal darum bitten das ich das so mache wie ich es gewohnt bin.

FF schrieb:wie ein Schmidt oder Schröder oder eine Merkel in der gleichen Situatuon reagiert hätten? "Was, die wollen die Wiedervereinigung? Mir doch egal." oder wie?

Alle hätten es versucht, Schmidt und Schröder hätten es wohl vermutlich mit einem anderen Ansatz umgesetzt. Herr Lafontaine aus der damals gleichen Partei hatte einen vorgestellt. Merkel hätte es natürlich auch versucht. Ob diese drei es so reibungslos oder besser geschafft hätten wissen wir einfach nicht. Kohls Verhältnis zu Thatcher und Mitterand war jedenfalls für mich mitentscheidend das es so lief. Das Reagan ein eigenes Interesse hat habe ich in meinem Post einfach als logisch vorausgesetzt. Hier aber auch, hätte er so viele Zugeständnisse einem anderen Kanzler gemacht? Es kann nur eine Vermutung sein.

Das Helmut Kohl seinen Freunden gegenüber integer war wissen wir, das hatte ich öfters ausgeführt, das er damit gegen geltendes Recht verstößt, stimmt so auch nicht, niemand muss sich selbst belasten, man darf schweigen. Das er die Spenden angenommen hat war verwerflich, das weitere ergab sich daraus.

hm... war das nicht so dass die Stasi wusste wer die Spender waren bzw sein seiner Akte steht?

Ich denke da könnte man doch nun langsam mal was offenlegen oder nicht?

@neugierchen
Wäre Schmidt 1989 Bundeskanzler gewesen, hätte er die Wiedervereinigung vermutlich hinbekommen. Schröder und Lafontaine hätten wahrscheinlich schwersten Schaden angerichtet. Lafontaine schon, weil er aus ideologischen Gründen gar nicht hinter der Idee der Deutschen Einheit gestanden hätte und von vornherein auf eine Zweistaatenlösung gesetzt hätte; was wirtschaftlich ein großes Problem gewesen wäre, da dann ein Großteil der DDR-Bürger in den Westen ausgewandert wäre und in der selbständigen DDR niemand investiert hätte. Bei Schröder wäre das nicht ganz so ideologisch geworden, er hätte aber für die notwendigen Schritte und Maßnahmen vermutlich nicht die Rückendeckung seiner Partei gehabt.

Helmut Kohls Stärken kamen in dieser hochkomplexen zeitgeschichtlichen Situation voll zum Tragen: Sein Verhandlungsgeschick, seine Fähigkeit, Netzwerke und persönliche Kontakte herzustellen, seine Hartnäckigkeit, sein Pragmatismus und sein Mangel an ideologischen Vorbehalten gegen Deutschland. Kohl hatte eine Vorstellung von einem geeinten Deutschland, als Teil eines geeinten Europas.  Kohl hatte damit eine Vorstellung von einem Ziel, auf das man hinarbeiten konnte. 

Merkel dagegen war schon damals eine reine Opportunistin ohne jede innere Leitlinie, ohne jeden Plan, jede Vision, jede Vorstellung.  Sie war und ist eine Frau ohne Werte, eine Nihilistin. Sie handelt nur danach, was ihrem eigenen Machterhalt dient oder zu dienen scheint und lässt sich dazu von Meinungsumfragen leiten. Sie wäre in den Herausforderungen der Wiedervereinigungsperiode gnadenlos untergegangen und blutig mit ihr Europa.

@Hödecken555
Das hast Du im Großen und ganzen wunderbar auf den Punkt gebracht. Ich erinnere mich noch an einen Stern Artikel in dem philosophiert wurde wie der Nachfolgestaat der DDR unter Modrow als zweiter deutscher Kanzler in der EU integriert wird.

Allerdings glaube ich das in der Zeit der Wiedervereinigung, Willy Brandt lebte noch, in der SPD schon eine Mehrheit für die Wiedervereinigung war.

hmm...ok.... naja n 2. deutscher Staat mit 2. Kanzler...naja evt. wärs n paar Jahre gut gegangen, ich wäre dann nicht im Sachsen-Anhalt zur Schule gegangen sondern weiterhin im Bezirk Magdeburg...aber lange hätte das nicht funktioniert...höchstens 5, 6 Jahre.

naja lassen wir das…. :D

Mal ganz fernab zur aktuellen Situation mit seiner Beerdigungszeremonie...das ist doch nun wirklich bizarr was da wieder vor sich geht.
Nur nen europäischen Staatsakt, Merkel sollte erst keine Rede halten, die Söhne haben weiterhin Hausverbot usw.... :palm:

und im Grunde genommen alles wegen der Spendenaffäre, und somit ganz nüchtern gesehn wegen Zahlen aufm nem Konto! Ich meine muss das denn sein? Es sind ja nur Zahlen auf Konten die irgendwo hingeflossen sind, und worüber er dann eben nur ungern sprechen wollte.

Aber wirklich mal wieder ein schönes Beispiel in welche Abgründe Geld führen kann.
Wirklich bis über den Tod hinaus. Es muss abgerechnet werden, koste es was es wolle!

Also ich finde das wirklich das letzte, bzw. sehr Schade das er damit seinen Frieden nicht geschlossen hat. Das er im Angesicht seiner schweren Krankheit es mal gut sein gelassen hat, und die Zahlen aufm Konto einfach mal Zahlen...

Ein verbitterter, alter Mann! Bald so wie Walter Ulbricht damals, als sie ihn abgesetzt hatten.
Ok ja, der Vergleich ist nun wieder n wenig fragwürdig, aber es scheint jedenfalls nach außen so, also das Grabenkämpfe in der CDU nicht viel anders ablaufen als in der ehemaligen SED. Muss man leider so sagen.

oder wie seht ihr das?

knopper schrieb:die Söhne haben weiterhin Hausverbot usw..

Nicht nur die Söhne, die Enkel, die ihm ja nichts "getan" haben, wollte er auch nicht sehen. Ich hab auch noch nie gehört, dass sich jemand nicht neben seiner Ehefrau, die seine Kinder gebar, die ihn jahrelang begleitet hat und in diesem Fall wohl auch daran zerbrochen ist, beisetzen lässt.

Das ganze Verhalten passt auch nicht zu einem Christen. Da konnte er 5 Mal am Tag in den Dom zu Speyer rennen, so verhält man sich nicht.

Ob Hannelore Kohl wohl jemals gedacht hätte, dass sie nun alleine in Ludwigshafen liegt? Vllt. hätte sie ihr Leben dann anders gestaltet und sich auch etwas gegönnt.

Ich muss auch würgen wenn man ihn einen " Staatsmann" nennt. Ein Staatsmann ist ein Mann mit Charakter, auch im Privaten, davon ist er wahrlich weit weg. Helmut Schmidt, das war ein Staatsmann - ein Ehrenmann.

Ich finde, ein Staatsbegräbnis hätte Kohl gar nicht zugestanden. Irgenwann muss mit der Heuchelei auch Schluß sein.

@Frau.N.Zimmer 

Ich denke, Kohl sollte einen deutschen Staatsakt erhalten.

Es geht hierbei nicht um ihn als Menschen und "schlechten Christen", sondern um seine Funktion in Staat und Nation, also letztlich um uns.

Lesenswert in diesem Zusammenhang ist Ernst Kantorowicz "The King's Two Bodies", in dem herausgearbeitet wird, dass gedanklich zu unterscheiden ist zwischen der natürlichen Person und der Verkörperung des Staates durch den König resp. den Kanzler. Diese Differenzierung war konstitutiv für die Entstehung des modernen Staates und die Herausbildung eines modernen Amtsverständnisses überhaupt. 

Nach Luther sind wir übrigens alle gleich sündig, ob wir uns privat wie Helmut Kohl benehmen oder mit viel gutem Willen unseren Mitmenschen gefällig sind. Wir alle benötigen zur Erlösung die völlig unverdiente Gnade..

Hödecken555 schrieb:Es geht hierbei nicht um ihn als Menschen und "schlechten Christen", sondern um seine Funktion in Staat und Nation, also letztlich um uns.

Letztlich war er "uns "gegenüber unehrlich, wegen der Spendenaffaire.

Das Ganze nimmt langsam groteske Züge an. Natürlich ist es Privatsache, aber es wird eben öffentlich ausgetragen. Und selbst wenn der Sohn Walter jetzt den öffentlichen Eklat suchen sollte, erstens ist es meiner Meinung nach mehr als verständlich und zweitens gibt der neuen Frau doch nichts das Recht, dem Sohn mit seinen Kindern den Zugang zum Elternhaus und zum toten Vater/Großvater zu verwehren und ihm einen Platzverweis zu erteilen. Das ist unfassbar und mit nichts zu rechtfertigen.

Er hätte die politische Bühne mit Würde verlassen können, aber er hat sich mit seinem Schweigen dagegen entschieden. Dies hat er sich selbst zuzuschreiben. Genauso, dass sein zerrüttetes Privatleben jetzt in der Öffentlichkeit breit getreten wird. Der Kanzler der Einheit hätte seine Familie vor dem Tod vereinen sollen, um sich genau das, was jetzt los ist, zu ersparen.

PurePu schrieb:zweitens gibt der neuen Frau doch nichts das Recht, dem Sohn mit seinen Kindern den Zugang zum Elternhaus und zum toten Vater/Großvater zu verwehren und ihm einen Platzverweis zu erteilen. Das ist unfassbar und mit nichts zu rechtfertigen.

Irgendwie scheint die Frau zu Kohl gepasst zu haben. Sowas kennt man ja sonst nur von Asozialen und da nur selten.

PurePu schrieb: und zweitens gibt der neuen Frau doch nichts das Recht, dem Sohn mit seinen Kindern den Zugang zum Elternhaus und zum toten Vater/Großvater zu verwehren und ihm einen Platzverweis zu erteilen. Das ist unfassbar und mit nichts zu rechtfertigen.

Vielleicht ist das ja Helmuts Wunsch gewesen? Würde ich sogar eher denken. Der Witwe kann es doch egal sein.
Wenn der Dicke sich schon zu Lebzeiten nicht mehr mit seinen Kindern verstanden hat, wäre es naheliegend, dass er das nach seinem Ableben auch nicht möchte.

Ich weiß es natürlich nicht, aber nochmals, warum sollte die Kohlwitwe sowas von sich aus entscheiden?

@Frau.N.Zimmer
@martialis 

Die Auseinandersetzung fängt jetzt erst an. Ihr werdet noch sehen, wie die Wogen hochschlagen, wenn sich öffentliche Archive mit der Witwe um den historisch-politisch bedeutsamen Nachlass des Altkanzlers auseinandersetzen müssen.

Die Frau spielt schon seit Jahren ihr eigenes Spiel. Eine völlig unbedeutende Frau, die sich auf Kosten einer Person der Zeitgeschichte persönlich aufwertet...

Hödecken555 schrieb:Die Auseinandersetzung fängt jetzt erst an. Ihr werdet noch sehen, wie die Wogen hochschlagen, wenn sich öffentliche Archive mit der Witwe um den historisch-politisch bedeutsamen Nachlass des Altkanzlers auseinandersetzen müssen.

Die Frau spielt schon seit Jahren ihr eigenes Spiel. Eine völlig unbedeutende Frau, die sich auf Kosten einer Person der Zeitgeschichte persönlich aufwertet...

Kann ich nicht beurteilen. Weiß gerade nicht mal wie die Frau aussieht. ;)

H.K. war ein guter Politiker, auch wenn ich nicht mit all seinen Ansichten, Visionen und Taten konform gehe. Solche durchsetzungsfähigen Leute fehlen momentan in der deutschen Politik.

Darauf sollte man sich als Aussenstehender beschränken. Was die da Privat machen, gemacht haben oder machen werden, sollte Privatsache bleiben.

@Hödecken555

Sehe ich auch so.

martialis schrieb:Darauf sollte man sich als Aussenstehender beschränken. Was die da Privat machen, gemacht haben oder machen werden, sollte Privatsache bleiben.

Finde ich nicht. Für mich gehört es schon dazu, wenn sich ein hochgradiger Politiker aufführt wie der letzte Asi. Wäre er Musiker bei den Toten Hosen, Rammstein oder so, dann wäre das was anderes.

Frau.N.Zimmer schrieb:Finde ich nicht. Für mich gehört es schon dazu, wenn sich ein hochgradiger Politiker aufführt wie der letzte Asi. Wäre er Musiker bei den Toten Hosen, Rammstein oder so, dann wäre das was anderes.

Was meinst du mit "Aufführt" ? Was hat denn das Privatleben mit seiner politischen Arbeit zu tun (zu tun gehabt)?
Weißt du, was Angela Merkel privat macht? Ich nicht. Ich weiß nur, wo sie wohnt. ;)

martialis schrieb:Was hat denn das Privatleben mit seiner politischen Arbeit zu tun (zu tun gehabt)?

Ja, das frage ich mich bei Donald Trump auch immer. Bei dem wird sogar sein kleiner Sohn übelst angegriffen. Bei dem Dicken soll man es nicht, warum genau? Weil er Deutscher war?

Wenn es für dich leichter zu verstehen ist? Ersetze " aufführt" durch "benimmt"

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja, das frage ich mich bei Donald Trump auch immer. Bei dem wird sogar sein kleiner Sohn übelst angegriffen.

Ja, bei dem wird sogar sein kleiner Sohn übelst angegriffen. Fragt sich nur von wem? Sicher nicht von dir oder mir. Mir persönlich und ich kann natürlich nur für mich sprechen/schreiben, ist das Privatleben von Politikern völlig Wurscht. Natürlich nur, solange das Privatleben keinen markanten Einfluss auf deren Arbeit nimt.

Warum soll/muss es Politikern anders ergehen als anderen in der Bevölkerung. Mir sind im weiteren Bekanntenkreis einige bekannt bei denen sich durch die zweite Partnerwahl, sei es durch Scheidung oder Tod, die Beziehung zu den Kindern änderte.

Es gibt diesen schönen Satz bei uns in der Gegend, hast Du Geschwister oder habt ihr schon geerbt. Wenn dann noch eine erheblich jüngere Frau (natürlich bei manchen auch Mann) ins Spiel kommt ist es häufig aus mit dem trauten Familienleben.

Lasst ihn in Frieden ruhen, er hat seinen Beitrag zur Geschichte geleistet.