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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

16 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Debattenkultur, Informationsflut, Filterbubble ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

25.10.2023 um 20:59
Fast hätte ich diesen Kanal abonniert, aber nur fast. Ich wurde von Themen angelockt, die vordergründig recht vernünftig klingen (ohne diese Videos genauer auf Inhalt und Framing geprüft zu haben). Es geht um den gleichnamigen Kanal von Jasmin Kosubek. Eine Suche mit Google genügte, um sie als ehemalige RT-Journalistin zu entlarven.

Das bringt mich zu der Frage, ob man kritische Stimmen und Meinungen, die von der eigenen abweichen, ausklammern sollte. Zweifelsohne gibt es Beiträge, die einfach Quatsch sind. Aber diesen Quatsch erst einmal zu identifizieren, wenn man es ernst meint, bedeutet Arbeit und kostet Zeit.

In diesem Zusammenhang habe ich mich auch gefragt, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, Nachrichten zu schauen und mich zu informieren. Warum nicht einfach ein gutes Buch lesen oder einen Film anschauen, anstatt sich mit dem x-ten Artikel über die Klimakatastrophe auseinanderzusetzen? Der Drops ist eh gelutscht. Was bringt es, sich damit zu beschäftigen? Und so geht es mit, wahrscheinlich, allen anderen öffentlich geführten Debatten.

Ein weiterer Punkt, der mich beschäftigt, ist der vermeintliche Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien. Mit entsprechender Erwartungshaltung begegnete ich deren Dokumentationen-/Sendungen (also Terra X und Co.). Dann habe ich den Kanal "Geschichtsfenster" gefunden. Der Ersteller lässt sich recherchieren und ich habe nichts Negatives oder Zwielichtiges gefunden. Dieser Kanal kritisiert stark das öffentliche Bild über das Mittelalter und benennt als Schuldigen eben auch Sendungen wie Terra X. Klar, nur Geschichte. Aber auch hier kann man bestimmte Narrative erzählen und wenn schon diese Instanz Risse bekommt, welche Themen sind sonst noch kritisch zu betrachten?

Also, ab jetzt nur noch Gute-Laune-Musik, Fantasyromane und seichte Unterhaltung? Und bloß keine Unterhaltung über Politik und Ökonomie anfangen?

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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

25.10.2023 um 21:40
Zitat von NegevNegev schrieb:Ein weiterer Punkt, der mich beschäftigt, ist der vermeintliche Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien. Mit entsprechender Erwartungshaltung begegnete ich deren Dokumentationen-/Sendungen (also Terra X und Co.).
So manche Fernsehdokus auch der Öffentlich-Rechtlichen werden in der Geschichtswissenschaft kritisiert. Typische Punkte dabei sind die reißerische Aufmachung, Vereinfachung bis zur Verfälschung, veraltete Forschungsstände, unkritischer Umgang mit den Inhalten. Bei einzelnen ZDF-Dokus wurde sogar festgestellt, dass sie völkisch-rassistische Klischees bedienen (z. B. Dr. Ingo Wiwjorra zu Dokus über Amazonen und Andenvölker).
Zitat von NegevNegev schrieb:Klar, nur Geschichte.
So einfach ist es leider nicht, denn Geschichte ist ja nicht nur tote Vergangenheit, sondern hat auch aktuelle (z. B. politische) Bedeutung.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

27.10.2023 um 13:55
@Borromini
Ich wollte damit (insgeheim) auch nicht die Bedeutung in Frage stellen.
Zitat von BorrominiBorromini schrieb:So manche Fernsehdokus auch der Öffentlich-Rechtlichen werden in der Geschichtswissenschaft kritisiert.
Ich unterstellen den öffentlich Rechtlichen einfach mal Nachlässigkeit, vielleicht sind sie auch der Meinung, das sich "Geschichte" nur mit diversen Filtern (Mittelalterfilter) "verkaufen" lässt.
Diese Möglichkeiten ziehe ich in Betracht, alles andere müsste man wohl als Verschwörung deklarieren...

Es ist also Nachlässigkeit, Unwissenheit, Desinteresse. Wie geht das mit dem Bildungsauftrag überein?
Wenn man also diesem Auftrag nicht ernsthaft nachkommt, wie steht es um andere Bereiche der Berichterstattung?

Ich wollte mit meiner Besonderen Erwähnung von Terra X und co. auch keinen Fokus darauf legen. Mich hat diese Erkenntnis nur schwer erschüttert - hier ist eine Säule, eine Instanz weggebrochen.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

27.10.2023 um 15:14
Hallo,
ich hab seit ca. 2 Monaten aufgehört die tagtäglichen Nachrichten zu lesen (also keine tagesschau, rbb, zeitungen, twitter usw).

Vielleicht mal längere Artikel/Aufsätze, die Themen differenzierter betrachten, aber in Worthülsen verpackte Schlagzeilen, die mir eh nichts bringen und nur einen unbewussten dauerhaften Stress erzeugen, tu ich mir erstmal nicht mehr an.

Ich muss sagen, dass es sich am Anfang komisch angefühlt hat, nicht zu wissen, was in meiner Umgebung passiert, aber mittlerweile finde ich es schön so.

Konträre Meinungen sollte man aber nicht ganz weglassen, da sie einen zu Denken anregen und man seine Position so stetig anpasst und auch lernt.
Blöde Propaganda muss aber nicht sein, unabhängig davon ob sie ins eigene Bild passt oder nicht. :)


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

27.10.2023 um 15:52
Zitat von NegevNegev schrieb:Das bringt mich zu der Frage, ob man kritische Stimmen und Meinungen, die von der eigenen abweichen, ausklammern sollte. Zweifelsohne gibt es Beiträge, die einfach Quatsch sind. Aber diesen Quatsch erst einmal zu identifizieren, wenn man es ernst meint, bedeutet Arbeit und kostet Zeit.
Wenn man sich auf objektiver Basis Meinungen bilden will, ist es wohl unablässig auch die Gegenseite anzuhören. Ich gehe davon aus, dass alle Informationen die mir von Menschen angetragen werden, in irgendeiner Weise eingefärbt sind. In Bezug auf die Geschichts-Dokumentationen liegt die Diskrepanz wohl auch daran, dass nicht jeder Historiker die Ansichten aller Historiker teilt.

Vielleicht liegt der Schlüssel darin, sich einfach keine Meinung mehr zu bilden, wenn einem eine objektive Recherche mit mehreren Quellen zu viel Arbeit ist. So versuche ich es jedenfalls.
Zitat von NegevNegev schrieb:Ein weiterer Punkt, der mich beschäftigt, ist der vermeintliche Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien.
Terra X sehe ich selbst eher unkritisch. Lanz hat jedoch eindeutig Tendenzen, wen er bevorzugt. Das fällt schon allein dadurch auf, dass es Gäste gibt, die ausreden dürfen und andere, die es nicht dürfen.

Mai Think X hatte ich letztens mal drauf, da stieß mir auch eine Sache gewaltig auf. Dort wurden Verschwörungstheoretiker als Opfer ihres Confirmation Bias bezeichnet. Das ist für mich viel zu einfach und birgt auch Potenzial für verhärtete Fronten. "Ihr habt euer Denken einfach nicht im Griff, deshalb glaubt ihr das Zeug" ... das hat was Überhebliches.
Zitat von eiieueiieu schrieb:Konträre Meinungen sollte man aber nicht ganz weglassen, da sie einen zu Denken anregen und man seine Position so stetig anpasst und auch lernt.
Blöde Propaganda muss aber nicht sein, unabhängig davon ob sie ins eigene Bild passt oder nicht. :)
Es gibt ja auch nicht DIE eine Lebensrealität. Wenn ich als Zentraleuropäer einem Beduinen erkläre, wie er zu leben hat ... ist das überheblich. Und so unterscheiden sich auch die Lebensrealitäten innerhalb der gleichen gesellschaftlichen Ordnung. Meine Familie kommt aus der DDR, die Großväter waren beide Oberstleutnant der NVA. Glaube nicht, dass die beiden mir eine repräsentative Erzählung über die Realität in der DDR geben können ... aber eine wertvolle Perspektive. Und das höre ich mir persönlich gerne an. Genauso die Gegenseite, von Menschen deren Freiheiten massiv eingeschränkt wurden. Das ergibt dann ein Bild, wenn man mit offenem Geist daran geht.

Interessant war diesbezüglich auch damals das Buch von Rochus Misch, der Leibwächter Hitlers. Er gab dort preis, wie seine Realität als junger Mensch in den 30ern war ... wie er dann diese Position bekam und wie er Hitler im Alltag erlebte. Vieles ist interessant, aber nichts was man unkritisch lesen sollte. Seine Vermutung, Hitler habe nicht gewusst was in den KZs abgeht und hätte dies unterbunden, wenn er es gewusst hätte ... ist schon harter Tobak in Bezug auf "Mein Kampf" etc.

Für mich liegt die Lösung darin, sich mit Dingen zu beschäftigen die einen interessieren und nicht den Anspruch zu haben, eine gefestigte Meinung entwickeln zu müssen. Es ist auch mal okay, von Tagesgeschehen nichts mitzubekommen.

Wenn wir offen uns vorbehaltlos an Menschen herangehen, können wir mehr verstehen als wenn wir andere Meinungen ablehnen.
Hier kommt dann aber wieder das Thema Klarheit für mich ins Spiel. Ich sollte mir bewusst machen, welche Themen sind mir die Mühe wert, damit ich meine Zeit nicht verschwende und dann für bloßes Interesse meine Kapazitäten verbrenne.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

27.10.2023 um 19:09
Zitat von NegevNegev schrieb: ... ob man kritische Stimmen und Meinungen, die von der eigenen abweichen, ausklammern sollte. Zweifelsohne gibt es Beiträge, die einfach Quatsch sind.
Ganz ignorieren sollte man sie wohl nicht, denn unglücklicherweise kann es ja auch sein, dass man selbst Quatsch vertritt.
Zitat von NegevNegev schrieb: Aber diesen Quatsch erst einmal zu identifizieren, wenn man es ernst meint, bedeutet Arbeit und kostet Zeit.
Ja, und es wird immer schwieriger, je komplizierter die Welt wird. Eigentlich wird unser heutiges Leben insgesamt stark von Dingen oder Informationen geprägt, die der Normalbürger selbst gar nicht mehr wirklich nachvollziehen oder überprüfen kann. Man kann dann nur den Quellen vertrauen oder auch nicht. Infolgedessen werden Tatsachen zu Glaubensfragen gemacht und hier setzen dann auch die Manipulierer und Verschwörungstheoretiker an.
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich unterstellen den öffentlich Rechtlichen einfach mal Nachlässigkeit
Klar, es ist fehlende Sorgfalt und das Bedürfnis nach Quote.
Zitat von NegevNegev schrieb:Also, ab jetzt nur noch Gute-Laune-Musik, Fantasyromane und seichte Unterhaltung?
Auch wenn ich den Hang zum Eskapismus verstehe: Man ist nun mal in der Welt und kann nicht einfach alles ausblenden, ist ja mitunter selbst betroffen. Aber gutes Selektieren ist empfehlenswert und besser für die Nerven.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

02.11.2023 um 20:41
Es hat schon immer einen Informationsdschungel gegeben, durch den man sich seinen Weg bahnen musste. Im Moment ist der Weg durch diesen Dschungel für uns Europäer so herzzerreißend wegen der Bilder des Ukraine-Kriegs und den Geschehnissen in Israel. Es geht uns nahe, weil sich diese Regionen so nah zu unseren Grenzen befinden. Ich denke, dass das der Grund ist für die folgenden Fragen:
Zitat von NegevNegev schrieb am 25.10.2023:Also, ab jetzt nur noch Gute-Laune-Musik, Fantasyromane und seichte Unterhaltung? Und bloß keine Unterhaltung über Politik und Ökonomie anfangen?
@Negev
Es ist wichtig, sich über Politik und Ökonomie zu unterhalten, weil dieses Sprechen über das, was wir für erstrebenswert halten, unser Zusammenleben mitgestaltet. So wie @Borromini selektiere ich auch, um zu sehen, ob das, was ich höre und sehe an Vorschlägen und Verhaltensweisen, förderlich ist für ein Zusammenleben oder nicht. Und wenn es mir zuviel wird mit den Greuelbildern, dann gucke ich ein paar Tage keine Nachrichten.

Wichtig ist, die Grundkonstanten nicht aus den Augen zu verlieren. Und dafür finde ich wichtig, sich zu vergegenwärtigen, welche eigene Postition ich vertrete und welche Position der oder die jeweils andere hat. Zum Beispiel kann Frieden nicht durch Krieg geschaffen werden. Das beste Beispiel ist der irrsinnige 14-jährige Bürgerkrieg in Liberia gewesen, wo am Ende immer mehr Gruppen gegeneinander gekämpft haben. Die Situation war absolut verfahren, als Frauenproteste begannen, die dann schließlich zu einem Waffenstillstand führten.

Das gleiche gilt für Israelis und Palästinenser. Nur der Frieden führt zum Frieden. Es gibt einen Friedensmarsch von israelischen und palästinensischen Frauen vor 9 Jahren. Leymah Gbowee, die eine führende Rolle in dem Frauenkampf in Liberia für Frieden spielte, der natürlich auch von besonnenen Männern unterstützt wurde, was sehr wichtig war, spricht ungefähr in der Mitte des Songs der israelischen Sängerin Yael Deckelbaum. Es lohnt sich, das anzuhören, um den Kopf freizubekommen für das, was zählt:

Youtube: Yael Deckelbaum - Prayer Of The Mothers (Official Video)
Yael Deckelbaum - Prayer Of The Mothers (Official Video)
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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

07.11.2023 um 07:33
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb am 02.11.2023:Es ist wichtig, sich über Politik und Ökonomie zu unterhalten, weil dieses Sprechen über das, was wir für erstrebenswert halten, unser Zusammenleben mitgestaltet
Überschätzt man damit nicht etwas seine Rolle in der Welt? Mit viel Fantasie (will ich nicht aktiv dort bin) könnte ich mir noch Kommunalpolitik als ein Ort der Einflussnahme vorstellen?!

Aber auf welche Debatte könnte man mit der eigenen kleine Meinung verändern?


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

07.11.2023 um 11:09
Zitat von NegevNegev schrieb:Überschätzt man damit nicht etwas seine Rolle in der Welt?
Ich halte das eher für eine Grundvoraussetzung für eine demokratische Regierungsform. Wer nicht (oder schlecht) informiert ist, ist in letzter Konsequenz auch nicht mündig und kann seiner Funktion als Souverän nicht wie vorgesehen nachkommen. Mir ist allerdings klar, dass das in unserer gesellschaftlichen Realität mit vielen Problemen und Hindernissen verbunden ist.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

07.11.2023 um 13:45
@paranomal
Dafür gibt's doch Parteien, Regierungen etc. final muss man nur noch wissen, wen man wählt. So die Theorie bzw. Realität.

Aber nun stehen wir doch wieder am Anfang. Es scheint egal zu sein, wen man wählt. Die Politik ist auch nur reaktionär, wenn überhaupt. Eine andere Partei wählen? Funktioniert prima - siehe AfD... passiert wahrscheinlich gerade weil die Leute von diesem Konstrukt enttäuscht sind.

Das die AfD keinem hilft, verstehen die Leute dann doch wohl nicht.

Vielleicht funktioniert Demokratie in einem so großen und System nicht.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

07.11.2023 um 14:39
Zitat von NegevNegev schrieb:final muss man nur noch wissen, wen man wählt.
Ja, und diese Wahlentscheidung sollte ja möglichst nach rationalen Kriterien und bewusst getroffen werden. Der uninformierte Wähler ist der Tod der Demokratie. Ich möchte an dieser Stelle aber nochmal betonen, dass ich damit nicht sagen will, der Wähler sei einfach zu faul oder dumm. Es ist ja durchaus schwierig sich die nötigen Grundlagen und aktuellen Informationen draufzuschaffen, vor allem, wenn man mindestens 8 Stunden am Tag mit Arbeiten beschäftigt ist. Ganz davon abgesehen, dass allein die Auswahl an Informationsquellen viele überfordert. Von der Möglichkeit und der Befähigung die Qualität der Informationen prüfen zu können, ganz zu schweigen. Menschen mit einer bildungsfernen Biographie haben da ohnehin das Nachsehen.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

07.11.2023 um 15:56
@paranomal
Ist es nicht auch zu einem Scheinargument geworden (falls es je etwas anderes war)?
In der grauen Masse geht man einfach unter. Das ist wie, wenn man dem Konsumenten Einfluss zuspricht.

Eine kleine Gruppe von Menschen mags sich durchaus intelligent Verhalten. Aber in der Masse wird alles zusammengerührt. Das Ergebnis ist dann weniger Schmeichelhaft.

Vielleicht muss man sich auch einmal anschauen, welchen Einfluss ökonomische Aspekte auf die Politik hat. Heute haben wenige Menschen viel zu verlieren und da investiert man eben in den eigenen Machterhalt.

Schaut man 50 Jahre zurück - vor Fetcher und Reaggon, wie war es da um den Zustand der Demokratie bestellt oder um den Zustand der Gesellschaft?
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ich halte das eher für eine Grundvoraussetzung für eine demokratische Regierungsform.
Aber ja, aufhören sich zu informieren heißt im Grunde die Demokratie aufzugeben...


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12.11.2023 um 04:32
Zitat von NegevNegev schrieb am 07.11.2023:Aber ja, aufhören sich zu informieren heißt im Grunde die Demokratie aufzugeben
Das kann man aber auch komplett andersrum sehen. Viele haben eine gefestigte Meinung welche Partei sie Wählen und unterstützen. Selbst kleine Skandale von Einzelpersonen ändern da nix dran.
Wenn man wirklich über 3 Jahrzehnte die Politik jeden Tag verfolgt hat, wen kann man da noch wählen? Verdrossenheit kommt auch durch zu viele negative Informationen.

Ich informiere mich nur noch sporadisch und sehr selektiv über Dinge und schon seit Langem schaue ich keine News mehr.
Ich brauche das alles nicht es zieht mich nur noch runter wenn ich das regelmäßig tun würde...


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

12.11.2023 um 09:03
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Selbst kleine Skandale von Einzelpersonen ändern da nix dran.
Hier sollte man vielleicht zwischen Skandalen im politischen und im privaten Bereich der Personen unterscheiden.
Machen private Fehltritte eine Person auch für die Politik charakterlich oder fachlich ungeeignet?
Machen Skandale von Einzelpersonen die ganze Sache schlecht, für die die Person steht?
Kriegen manche dieser Dinge durch die Berichterstattung eine Bedeutung, die sie für die Öffentlichkeit vielleicht gar nicht haben?


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

12.11.2023 um 09:57
Zitat von NegevNegev schrieb am 07.11.2023:@paranomal
Ist es nicht auch zu einem Scheinargument geworden (falls es je etwas anderes war)?
In der grauen Masse geht man einfach unter. Das ist wie, wenn man dem Konsumenten Einfluss zuspricht
Ich empfinde es immer mehr alsm deprimierend, dass eine eine Parallelgesellschaft gibt, die da heißt Handel, Industrie und Konsum.

Egal welche Partei ihr wählt keiner wird den Import an Flachbildfernsehern aus Shenzhen stoppen. Alle sind aber (mehr oder weniger) für die Einhaltung der Menschenrechte.

Am Ende kommt man zu der Einsicht , dass wir den aktuellen Lebensstandard nur durch das Ausnutzen von "bei uns illegalen" Gegebenheiten im Ausland besitzen.

Verzicht ist nichteheheitsfähig, also wird versucht das ganze durch Bürokratie zu lösen.

Und das ist das Problem, in das wir rennen: Verteuerung durch Bürokratie, längerfristigen Wohlstandsverlust.

Das ganze rührt aus der Strategie "Wandel durch Handel". Lasst uns mit Diktaturen, Despoten handeln (billig) und dadurch werden die sich schon wandeln

Nun haben die sich nicht gewandelt, sonder wir. Wir brauchen billige Handys, billige Fernseher , billige Zulieferteile und haben keine Alternative.


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Informationsdschungel: Ist Aufgeben okay?

12.11.2023 um 14:40
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Ich empfinde es immer mehr alsm deprimierend, dass eine eine Parallelgesellschaft gibt, die da heißt Handel, Industrie und Konsum.
Wieso Parallelgesellschaft? Das Primat der Ökonomie ist die Gesellschaft, weil es das Diktat der Politik immerwieder vor die Wahrheit stellt, dass der staatsmonopolistische Ansatz keine ubiquitären Abhängigkeiten schafft, die von Dauer sind. China hat's doch begriffen, dass der Versuch der Globalisierung ein ökonomischer Hebel ist, der wie ein Kuhfuß wirkt, wenn Du ihn richtig einsetzt.


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