Habe ich Heute auf Arte gesehen. Ich denke das ist ein wichtiges Thema.
Wiederholung Donnerstag 21. Januar 09:15
In der Tiefsee hat eine Art Goldrausch begonnen. Die ungebremste Ausbeutung von Bodenschätzen mit schwerem Gerät in den Tiefen der Ozeane ist ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Die Dokumentation von Sarah Zierul zeigt, dass angesichts immer knapper werdender Rohstoffvorkommen an Land weit vor den Küsten Fakten geschaffen werden, deren Folgen für Menschen und Umwelt noch nicht abzusehen sind.

Die Suche nach immer neuen und immer größeren Rohstoffvorkommen hat jetzt den größten und am wenigsten erforschten Lebensraum der Erde erreicht, die Tiefsee. Lange Zeit galt sie als tote Wüste. Heute entdecken Forscher in Tausenden Metern Tiefe Landschaften von atemberaubender Schönheit, ungezählte neue Lebewesen, aber auch Rohstoffe in unvorstellbaren Mengen. Die aufwendig recherchierte Dokumentation begleitet erstmals die weltweit wichtigsten Projekte, die die Erschließung der Schätze des Meeresbodens planen.
Vor Neuseeland sind deutsche, neuseeländische und amerikanische Forscher auf der Suche nach wertvollen Mineralien. Mit dem modernsten Tauchroboter der Welt erkunden sie ein Gebiet, in dem Gold, Kupfer und andere Metalle lagern - die Erzminen der Zukunft.
Der französische Erdöl-Konzern Total setzt schon seit Jahren auf die Ölreserven vor der Küste Angolas, die von schwimmenden Fabriken aus 1.400 Metern Tiefe gepumpt werden. Die Reichtümer der Tiefsee machen aus dem westafrikanischen Staat ein neues Eldorado und sorgen dafür, dass sich die militärische Präsenz der USA immer weiter verstärkt.
Mitten im Pazifik suchen deutsche Regierungsbeamte nach riesigen Feldern von Manganknollen. Meeresbiologen warnen allerdings davor, dass der Tiefseebergbau den gesamten Ozean in Gefahr bringt, mit unabsehbaren Folgen für die Nahrungskette und das Weltklima.
Die Dokumentation macht deutlich, dass mit den ehrgeizigen Vorhaben nicht nur Chancen, sondern auch enorme Risiken verbunden sind. Denn oft ist unklar, wem die Bodenschätze aus der Tiefe eigentlich gehören. Grenzverläufe existieren auf hoher See nicht und selbst in Küstennähe sind die Grenzen häufig umstritten. Es drohen politische Konflikte, internationale Machtverschiebungen und Umweltschäden in einem Gebiet, über das wir so gut wie nichts wissen.

Filmemacherin Sarah Zierul verbindet eindrucksvolle Aufnahmen auf hoher See mit seltenen Unterwasserbildern, lässt Forscher und Konzernchefs ebenso zu Wort kommen wie Völkerrechtler und Biologen.