Merkwürdiges Verhalten beim Haushund

Hallo Leute!

Ich bin 22 und studiere Geschichtswissenschaften. Ich wohne bei meinen Eltern im Haus und habe ein großes (27m²) Zimmer für mich. Über mein Zimmer gelangt man auf den Balkon; also wird da gerade im Sommer viel durchgegangen. Freilich spaziert auch der Hund ein- und aus. Es ist dies ein Deutscher Schäferhund, der bei uns - ganz große Tierliebhaber - ein paradiesisches Leben führt. Gewalt ist uns fremd, erzogen wird mit sanften Methoden.

Nun folgendes:
Seit einiger Zeit scheint mein Hund großen Unwillen zu haben, mein Zimmer zu betreten! Es ist, als wäre da eine unsichtbare Wand; oder als würde etwas im Wege stehen, an dem er sich nicht vorbei traut. Selbst wenn die Tür sperrangelweit offen ist, ich ihm Wurst in kurzen Abständen auf den Boden lege (und er ist immer hungrig!) wagt er es nicht, dieser Wurst-Spur zu folgen, was sehr abnorm ist! Er winselt dann, zieht den Schwanz ein oder bellt sogar.

Geht er doch einmal ins Zimmer, so traut er sich dann nicht mehr raus; er bewegt sich im Zimmer frei, fast unbesorgt, nur im Eingangsbereich traut er sich dann wieder nicht hin. Nicht mal mein Vater, der sozusagen das Alphatier ist und der beste Freund unseres Hundes, schaffte es, ihn an dieser "unsichtbaren Wand" vorbeizubringen. Wir alle staunten nicht schlecht. Weder von der einen Seite, also von außen, noch von der anderen, also innen, traut er sich vorbei.



Habt ihr eine Idee, was das sein könnte?


Post Scriptum:

Ich weiß nicht, ob dies eine Anmerkung wert ist, aber bei der Stelle, wo er sich nicht vorbeitraut - und das ist kein Scherz - habe ich das Eiserne Kreuz I. Klasse von meinem Ur-Opa sowie die Ostmedaille (Winterschlacht in Russland) in einer gläsernen Vitrine an der Wand hängen.

@Tiberios
Wie alt ist der Hund?

5 Jahre alt. Also im besten Alter. Und kerngesund.

@Tiberios

Hatte der hund eventuell mal einen "unfall" an besagter tür? Ich kenne mich jetzt nich so mit hunden aus, aber wenn ihm mal schlimmer der schwanz beispielweise dort eingeklemmt wurde, könnte sich ein hund daran "erinnern" beziehzngsweise die stelle dadurch vermeiden?

also mit einklemmen mein ich jetzt nicht so ein bisschen sondern so das es echt schlimm für den hund war.

da du eine balkontür hast, kann es sein das durch diese etwas reingekommen ist das eurem hund nicht behagt?

Eigentlich nicht ... unser Hund ist relativ furchtlos; der ist vor lauter Hetz auch schon öfters draußen die Stiege runtergefallen und meidet diese auch nicht ... in meinem Zimmer ist nichts passiert, soweit ich das weiß.

Wir dachten zuerst, vielleicht wäre es wegen dem glatten Parkettboden. Dann legte ich einen Teppich hin, aber das half auch nicht. Versuchte es mit gutem Zureden, die ganze Familie ging in mein Zimmer (und er will natürlich immer beim Rudel sein) aber er blieb vor der Tür stehen und winselte nur, bellte sogar rein. Aber letztendlich traute er sich nicht ins Zimmer. Das geschah von einem Tag auf den Anderen, ich habe keine Ahnung, was er hat oder was da sein könnte, was ihm solche Angst einjagt.

Der gesamte Raum ist weit und offen; ein großes Fenster und die Balkontür, also sehr hell, nicht etwa dunkel und zum Fürchten.

@Tiberios
Dein Thema wäre wohl besser hier aufgehoben:
Hunde

Da Du es aber absichtlich in Mystery erstellt hast, hast Du doch bestimmt eine gewisse Erwartungshaltung oder?
Laut Deiner Aussage befindet sich euer Hund also immernoch in Deinem Zimmer, da ihn ja niemand an dieser "unsichtbaren Wand" vorbei bringen kann?

Edit: Kann es sein, dass er speziell mit Dir ein Problem haben könnte?

@DiePandorra

Nein. Manchmal geht er durchaus daran vorbei; halt im größten möglichen Tempo, im Laufschritt, wobei er dann teilweise am Parkett ausrutscht und irgendwo gegen stößt. Es ist wirklich merkwürdig. Manchmal geht er vorbei, als sei nichts, zB geht er rein, dann traut er sich aber nicht raus.

Naja, Mystery deshalb, weil man ja sagt, dass Tiere, speziell auch Hunde, mehr "sehen" und "hören" als wir Menschen.

@Tiberios
Also: so ein Verhalten ist nicht normal.
Was Hunde partout nicht mögen ist Parkett, ist ihnen einfach zu rutschig und zu unsicher.
Wie groß ist denn der Teppich, den Du rein gelegt hast? Ist es nur eine einfache Brücke, die auch auf dem Parkett rutscht?

Ich will jetzt nicht an eurer Familienehre rütteln, aber ich denke eher nicht, dass es mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse von Deinem Ur-Opa sowie der Ostmedaille zusammenhängt. ;)

Nein, ganz sicher kein Normales Verhalten. :(

Der Teppich ist groß und ich müsste mit Anlauf raufspringen um ihn zum Rutschen zu bringen. Also schafft das mein Hund ganz sicher nicht. Er hatte aber die Jahre zuvor auch keinerlei Problem mit dem Parkett Boden. Er ging ja täglich drüber, wuchs praktisch damit auf.

@Tiberios
Vielleicht postest Du Dein Problem doch noch einmal direkt im Hundethread, aber dann lass mal die militärischen Auszeichnungen weg, die tuen wohl nichts zur Sache.

Fakt ist: irgendwas ist ihm unangenehm, ich würde spontan auf den Boden tippen. Das er vielleicht doch mal etwas doller ausgerutscht ist und sich weh getan hat. Obwohl sich Hunde durchaus auch darauf einstellen können, sie mögen es nicht, gehen aber trotzdem darüber. Gerade, wenn die Krallen sehr lang sind, ist es ihnen äußerst unangenehm, auf glatten Fliesen o.ä. zu laufen.

Wart ihr mal beim tierarzt mit dem hund? Gerade schäferhunde bekommen doch schnell irgendwas mit der hüfte im alter, falls ich mich nicht irre? Nicht das der boden wie @DiePandorra gesagt hat nun doch zu rutschig geworden ist. Hervorgerufen durch evtl probleme des hundes.

@Teegarden
5 Jahre ist ja nun nicht alt für einen Schäferhund. Sicherlich können auch schon junge Hunde Hüftprobleme haben, durch die Züchtung bedingt. Aber dann hätte er dieses Verhalten wahrscheinlich schon früher gehabt.

@Tiberios
Sind seine Krallen denn normal lang?

Im Fernsehen zeigte man ein vergleichbares Verhalten eines Hundes. Auch ein glatter Boden. Es wurde vermutet, dass er vielleicht ausgerutscht sein könnte, Zerrung zugezogen.

Versuche nicht, den Hund ins Zimmer zu locken, sondern gehe mit ihm gemeinsam durch die Tür. Beschütze ihn, indem er einen Schritt hinter dir bleiben kann. Vielleicht macht das am besten dein Vater.

@emz Ja, aber der TE schrieb:

Tiberios schrieb: Er hatte aber die Jahre zuvor auch keinerlei Problem mit dem Parkett Boden. Er ging ja täglich drüber, wuchs praktisch damit auf.

Ich vermute mal, dass seine Krallen einfach zu lang sind. Das ist der Fluch, wenn man auf dem Land wohnt, wenn er denn dort wohnt. Auf Betonwegen wetzen sie sich ihre Krallen schön ab, auf Sand- und Feldwegen funktioniert das leider nicht. Die Krallen müssen dann vom Tierarzt beschnitten werden.

@DiePandorra
Ich hatte jetzt keinen Schäferhund, meiner hat begeistert gebuddelt, da gab es keine Probleme mit den Krallen. Aber du könntest schon Recht haben.

@emz
Ich hab hier nur Parkett und/oder Fliesen und meine Schäferhündin hat es gehasst. Sicherlich; sie hat sich dran gewöhnt, aber am glücklichsten war sie im Schlafzimmer, da liegt ein Teppichboden. ;)
Natürlich könnten auch die Auszeichnungen vom Opa ein Grund sein, aber daran glaube ich nicht wirklich.
Vielleicht sagt der TE ja morgen noch etwas erhellendes dazu.

@DiePandorra
Man könnte ja auch, um sicher zu gehen, die Orden von der Wand nehmen. Ich glaube aber auch nicht daran.
Vielleicht sollte man den Durchgang neu gestalten mit einem neuen Teppich oder so, um so vielleicht einen Trigger auszuschalten.

@Tiberios

Tiberios schrieb:weil man ja sagt, dass Tiere, speziell auch Hunde, mehr "sehen" und "hören" als wir Menschen.

Warum msetzt Du hören und sehen in Häckchen?

Nicht besser sehen, aber Hunde können sehr viel besser hören und riechen als Menschen.
Eine Möglichkeit wäre, daß sich Schimmel im Türrahmen gebildet hat und er deswegen nur ungern daran vorbeigeht, weil der Geruch (für ihn) so stark ist.

@Tiberios
Und wenn du die Vitrine mal entfernst? Ich meine jetzt nicht unbedingt, dass der Hund die "Aura" und die Bedeutung von Kreuz und Medaille spürt - Vielleicht irritiert das ihn ja einfach bloß. Mein Hund hat z.B Angst vor Plastiktüten und mag auch nicht an ihnen vorbeilaufen.