Die Umweltzone/Feinstaubplakette

Hallo Gemeinde!

In unserer Stadt werden nun nächstes Jahr auch die Umweltzonen verpflichtend eingeführt.
Das sieht dann so aus:

die jeweilige Zone darf dann nur mit entsprechender Plakette befahren werden, z.B.

Ich würde nun gerne ein wenig hier darüber diskutieren:

- Für wie sinnvoll haltet ihr Umweltzonen?
- Was haltet ihr von der Regel, die Autos entsprechend einer Plakette zu kontrollieren?
- Habt ihr selbst schon eine Plakette am Wagen?
- Wurde bei euch schon ein entsprechender Verstoß durch Bußgeld geandet?
...

PS: Suchfunktionn wurde genutzt nach "Feinstaubplakette", "Umweltzone und "Umweltplakette"; wider Erwartens keine Treffer für einen Threat.

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Mein Senf dazu:
Inwieweit die Umweltzonen konkret was gegen die Feinstaubbelastung bringen wird sich wohl zukünftig zeigen, die Meinungen gehen ja in Politik und Medien recht weit auseinander.
Letztendlich urteilen möchte ich darüber noch nicht, aber ein nennenswerter Erfolg zeichnet sich da mMn wohl nicht ab.

Des Weiteren finde ich das Aufkleben einer Plakette an die Windschutzscheibe extrem bescheuert!
Nach der rechtlichen Grundlage muss man dies aber tun, "Problem" ist allerdings, dass eine entsprechende Grundlage zur Ahndung fehlt. Es existiert lediglich die Norm:

Mit einem Kraftfahrzeug trotz Verkehrsverbotes zur Verminderung schädlicher Luftverunreinigungen (Zeichen 270.1, 270.2) am Verkehr teilgenommen

=>http://www.gesetze-im-internet.de/bkatv_2002/anlage_8.html (Archiv-Version vom 26.12.2012)
ich werde das nochmal hinterfragen und dann mal schauen, aber vorerst werde ich sie mitführen und nicht an die Scheibe klaben.

Find das ne super Sache, es ist endlich einmal ein konkreter Schritt in die richtige Richtung. Das es an die Scheibe geklebt werden muss, darüber kann man tatsächlich streiten, mir allerdings fällt keine andere Lösung ein. Dir? Das System wird mit der Zeit sicherlich noch ausgebaut und verbessert werden, selbst wenn Anfangs noch der Erfolg zu wünschen übrig lässt.

In Berlin gibts die schon eine Weile. Ich habe aber öfter gehört, dass es keine nennenswerte Verbesserung der Luft gebracht hat.

@Cesair
Hab selbst bereits eine Grüne im Auto, ist nicht sonderlich hübsch aber stärt mich auch nicht sonderlich. Und wie @fregman bereits sagte, die Stimmen der Kritiker werden immer lauter, augenscheinlich haben diese Plaketten tatsächlich nicht annähernd den gewünschten Effekt.

@Cesair
Ich finde es ganz ok.
Obs was nützt wird sich zeigen in Zukunft.
Wir haben die 4 schon seit etwa 3 Jahren.

Ich bin eigentlich dafür Autos möglichst aus Innenstädten zu verbannen (ausgen. Anwohner etc) Da hilft die Plakette nicht wirklich weiter. Und wie Messungen bestätigen sind die erhofften Effekte wohl ausgeblieben. Keine wirklich gute Sache diese Aufkleber also.

@ivi82

Das ist der größte Mumpitz aller Zeiten.
Da zeigt sich mal wieder, wie stark die Autolobby ist.
Mit Umwelt hat dieser ganze Quatsch rein gar nichts zu tun, allerdings mit der Förderung des Neuwagen Absatzmarktes.
Feinstaub wird nämlich fast nur von Dieselfahrzeugen mit geregeltem Katalysator abgegeben.
Ich hatte mal nen recht alten Volvo mit Dieselmotor, ohne Kat, ohne Turbolader. Was da hinten rauskam, konnte man kaum als Feinstaub bezeichnen. Wenn der Dicke auf der Bahn mal richtig freigeblasen wurde, dann kamen zwar schwarze Wolken hinten raus, aber kein Feinstaub sondern ganz ordinärer Ruß.

Zumal ich da schon mit einer KFZ Steuer von über 600 Euro genug bestraft wurde.

Letztendlich wird der nicht ganz so wohlhabende Autofahrer genötigt, ein sicherlich noch gut funktionierendes Auto gegen einen neuen Haufen Plastik einzutauschen, der nicht mehr selber zu reparieren ist, völlig überteuert ist und über ne Plakette in der Scheibe verfügt.

Zum Umweltaspekt lässt sich auch folgendes zum Nachdenken sagen:
Ein Auto produziert nicht nur Abgase.
Ein Auto muss erst mal gebaut werden. Dazu wird Stahl, Plastik, damit Rohöl und ein Arsch voll Energie benötigt.
Fahre ich also ein sagen wir mal 20 Jahre altes Auto, dann wurde vor 20 Jahren ein Haufen Energie verwendet, um diesen Klumpen Blech mit Rädern zu versehen.
Kaufe ich nun alle drei Jahre ein neues Auto, dann wird alle drei Jahre ein neuer Klumpen Blech mit Rädern versorgt, was wieder alle drei Jahre dafür sorgt, dass die Autoindustrie einen Haufen Energie und Rohstoffe verbrät und CO2 freisetzt.

Letztendlich ist das ganze ein Schuss in den Ofen und fürn Arsch.
Wer schlau ist, kauft sich nen 30 Jahre alten Mercedes oder Volvo Diesel, lässt ihn mit einem H-Kennzeichen versehen, bezahlt nur 197 Euro Steuern und scheißt munter räuchernd auf die Umweltzone. TÜV und AU sind damit auch Geschichte, weil nicht notwendig.

Ergänzend lässt ich noch hinzufügen, dass jeder, der über gewisse Beziehungen verfügt, keinerlei Probleme damit haben wird, sich eine Plakette zu besorgen.
Denn im Gegensatz zu TÜV Plaketten ist keine Nachweispflicht zu führen.
Selbst an ein Auto ohne Kat kann man also ohne Probleme eine grüne Plakette kleben.
Ich hab jedenfalls an meinen beiden Autos keine Plakette geklebt, wobei zumindest eines von beiden wohl eine bekommen könnte.
Aber fünf Euro für den Blick in den Schein und das Aushändigen einer Plakette? Nö.

StUffz schrieb:Selbst an ein Auto ohne Kat kann man also ohne Probleme eine grüne Plakette kleben.

Wenn das so ist, müsste es reichen, ein grünes Auto zu fahren. :D

Alternativ kann man auch ganz auf ein solches verzichten. Ein bisschen unbequemer sind die Öffis zwar, aber billiger als ein Auto und, wenn viele Menschen auf sie umsteigen auf jeden Fall umweltschonender.

@Plan_B
Ja, das kann man machen, wenn man so wohnt, dass man überall hin kommt.
Ich wohne zwar im Stadtgebiet, aber mein Arbeitsplatz liegt am Arsch der Welt, da fährt nicht mal ein Bus hin.
Auch nen Großeinkauf kann man da vergessen, zumal wir zwei Kinder haben. Ich möchte meiner Frau nicht zumuten, mit den beiden "Mal eben" zum Turnverein oder zum Ballett zu fahren. Erstens kann man kaum mehr Zeit verbrennen, bei den Fahrplänen und zweitens können gerade Kinder gerne mal trödeln, und dann kannst du mit zwei Quengelköppen eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Nene, da bleib ich bei der Variante VW Bus für die Frau und Smart für mich.

@StUffz

Das ist klar, wenn deine Lebensumstände so anders sind und kein Bus fährt. Das verstehe ich schon. Es gibt aber auch viele Singles, die ein Auto haben und jeden Meter damit zurücklegen. Das erstaunt mich immer wieder. Wenn man schon nicht an die Umwelt denkt, der eigene Geldbeutel ist normalerweise ein Argument.
Was kostet aktuell ein Auto im Monat, bevor man einen Meter gefahren ist?

Ich weiß, dass die Fahrpläne manchmal nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Sonntags nur alle zwei Stunden, das ist gerade mit Kindern sicher nicht zumutbar.

Bei uns schließen momentan alle erreichbaren Einkaufsläden in der Innenstadt, so dass ich mir ab Januar auch was einfallen lassen muss, ohne Auto ins Industriegebiet zu kommen und mit den Einkäufen wieder zurück.

allmotlEY schrieb:Was kostet aktuell ein Auto im Monat, bevor man einen Meter gefahren ist?

Abhängig vom Auto.
Finanziert oder nicht finanziert etc.

Unsere Autos wurden beide nicht finanziert.
Also haben wir nur Versicherung und Steuern.
Der Bus kostet ca. 320 Euro glaub ich und der Smart 160 im Jahr. (Steuern)
Dann noch je ca. 20 Euro Versicherung im Monat.

Also kostet die Gurke ca. 30 bis 40 Euro im Mittel, ohne dass ein Meter gemacht wurde...

Das ist viel Geld, wenn es knapp hergeht. Benzin kommt noch dazu.
Dafür bekomme ich eine Monatskarte und kann im ganzen Stadtgebiet fahren. Fürn Single ist das lohnend.

So wie du es oben beschreibst, scheint die Plakette eine Farce zu sein, die nicht der Umwelt dient, sondern der Staatskasse.

Was würde denn effektiver helfen? Zumal Feinstaub sich an keine Zonengrenzen hält.

@Plan_B
Fahrverbote für Stadttouristen wie ich einer bin.
Innenstädte dicht machen außer für Anwohner und gut ist.

Oder das Parken für Nichtanwohner drastisch verteuern.

Bei uns gibt es ein allgemeines Fahrvervot in der Innenstadt, die man zu einer Fußgängerzone umdeklariert hat.
Nun stehen an jeder Zufahrt die netten Menschen von der Polizei, wenige Meter hinter der Zufahrtsgrenze wohlgemerkt und halten die Hand auf. Auch ein Weg ...

allmotlEY schrieb:Was würde denn effektiver helfen? Zumal Feinstaub sich an keine Zonengrenzen hält.

Den Neuwagenkauf nicht mehr Subventionieren wäre ein Ansatz. Dass alte Fahrzeuge Unmengen an Sprit verbrauchen, ist ein weit verbreiteter Irrtum.

Wir müssen uns dazu mal ansehen, was in so einem modernen Auto so eingebaut ist:
Klimaanlage, Sitzheizung, Automatikgetriebe, diverse elektrische / elektronische Helferlein, ABS, ASR,...
Der ganze Quatsch ist erstmal schwer. (allein so ne Klimaanlage schlägt schnell mit 40-50kg zu Buche)

Ein Golf 1 hat keine Tonne gewogen. Dementsprechend war sein Verbrauch nicht höher, als der Verbrauch eines modernen Golfs. Im Verhältnis zum Gewicht gesehen natürlich höher, aber wenn wir uns das genau betrachten, hat sich in Sachen Verbrauch nichts getan.

Mein Uraltvolvo mit 6 Zylinder Dieselmotor hat bei vernünftiger Fahrweise 6 - 7 liter genommen.
Das macht ein moderner sechsender auch nicht besser.
Sicherlich hat der 300PS, aber braucht man die oder wird uns das nur von der Industrie und Werbung vermittelt, dass wir die brauchen?

Mit alten Autos erzeugen wir keine neuen Emmissionen durch Neufahrzeugbau, schneiden die Werkstätten nicht, denn die haben dann immer mal wieder was zu tun und wir sparen Rohstoffe.

Das wäre ein Denkansatz.

Viel wäre gewonnen, wenn man den Verkehr auf die Schiene bringt, gerade den Frachtverkehr.
Nur die Bahn baut ab, anstatt auf.
Aber auch das ist in Zeiten von just-in-Time und dem Konzept des rollenden Lagers nicht unbedingt einfach, wenn nicht unmöglich.

Es sollten Anreize geschaffen werden. Statt Steuererleichterungen für Leute die sich jedes Jahr ein neues Auto kaufen, sollte man über Bahn und Busgutscheine für Familien nachdenken. Damit hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Ich schaffe Nachfrage beim ÖPNV und ich erziehe Kinder dazu, Busse und Bahnen zu nutzen. Gleichzeitig entlaste ich die Straße, die Umwelt und sorge mit einer erhöhten Nachfrage dafür, dass sich der ÖPNV sicherlich auch mehr an die Bedürfnisse der Kunden befasst.
Ein Ausbau der Radwege wäre gerade im Stadnahen Bereich wünschenswert.
Dänemark macht es vor. Dort wurde im Großraum Kopenhagen eine "Fahrradautobahn" gebaut.
Breite sauber asphaltierte Pisten mit Mittelstreifen, Pressluftstationen alle paar km um platte Reifen aufzufüllen, Unter und Überführungen um dem KFZ Verkehr aus dem Weg zu gehen.
Wenn doch mal Ampeln da sind, ist in einiger Entfernung ein Knopf zum drücken da, daraufhin wird an der Ampel die Zeit bis "grün" angezeigt, so dass man gar nicht stoppen muss.

Wenn man dann statt Abwrackprämien Zuschüsse für Fahrräder (und wenn es E-Bikes sind) ausgespuckt hätte, dann würde man sicherlich eine wesentlich bessere Entlastung der Umwelt erreichen als mit der ewigen Subventionierung von 500PS Neuwagen.

Und machen wir uns nichts vor:
Wenn ich mir nen kleinen A-Klasse Benz kaufe, dann finanziere ich trotzdem die Entwicklung des SLR McLaren mit, der mit 750 PS ne sicherlich lustige Sache ist, ökologisch gesehen aber in die Abteilung Wahnsinn fällt.
Dann doch bitte die Kosten dafür auch auf den Kaufpreis für die Rennsemmel packen, dann kann man ja auch gleich sehen, wieviel Interesse an dem Eimer noch besteht.

Das sind interessante Überlegungen, die aber dem wirtschaftlichen Denken entgegenstehen. Oder warum sonst setzt man es nicht um? Geht die Umwelt wirklich vor, geht es wirklich um sie? Es kommt mir manchmal scheinheilig vor, was alles in schöne Worte gepackt angeblich getan werden soll.

Te SLR McLaren mit, der mit 750 PS ne sicherlich lustige Sache ist, ökologisch gesehen aber in die Abteilung Wahnsinn fällt.xt

Das unterschreibe ich zu 100%

Das Interesse an der Rennsemmel wird deswegen nicht nachlassen. Wo Emotionen regieren, regiert Geld noch mehr als sonst.
Oder meinst du mit Eimer den A-Klasse Benz?

allmotlEY schrieb:Das Interesse an der Rennsemmel wird deswegen nicht nachlassen. Wo Emotionen regieren, regiert Geld noch mehr als sonst.
Oder meinst du mit Eimer den A-Klasse Benz?

Klar, besteht Interesse.
Nur wenn man die Produktion und Entwicklung nicht mehr auf die anderen Autos umlegt (Von A- bis S-Klasse) dann würde die Karre wahrscheinlich 4 Millionen Euro kosten.
Das Interesse bleibt sicherlich, ebenso wie beim Koenigsegg oder anderen Supersportlern. Allerdings ist der Preis dann dafür verantwortlich, dass sich kaum noch einer die Kiste kauft sondern nur noch die Scheiben im Showroom ansabbert.
Schnell wird sich dann die Frage aufdrängen: Bauen wie das Ding jetzt noch weiter oder verzichten wir auf 50 Einheiten im Jahr.
Denn bei dem Preis und der Fertigungsrate wird man auf Einzelanfertigung umstellen müssen, kein Fleißband lohnt sich dafür.
Das heißt, die Schüssel wird nochmal teurer.
Das wäre sicherlich ne interessante Praxis und würde den irrationalen KFZ markt mal bereinigen.

BTW: In nem SLR duch die Gegend preschen kann jeder.
Wer wirklich Eier in der Hose hat, kauft sich nen Fiat 500 mit 80PS.
Kostet nen Bruchteil von der Kohlefaserkiste und verbraucht auch nur nen Bruchteil davon.

StUffz schrieb:Fleißband

Genial :D

@AllmySpott
Ja, ich habs noch gesehen und wollte es am Ende ändern, ist mir entgangen.
Aber ich denke, man weiß, was gemeint ist.