kurzvorbei schrieb:Außerdem wären ja sonst schon alle Seesterne und Muscheln ausgestorben, wenn das normal wäre.
Seesterne sind Räuber, zugleich aber auch selber Beute. Wie sehr sie Beutetiere für andere Räuber sind, erkennt man an der Zahl der Nachkommen. So bringt es zum Beispiel (wahllos herausgesucht) der Dornenkronenseestern auf 50 Millionen Nachkommen im Jahr. Da Seesterne mehrere Jahre alt werden (nur einer wird methusalemische 34 Jährchen alt), kann ein Seestern im Leben mehrere hundert Millionen Nachkommen hervorbringen. Bei gleichbleibender Population bedeutet dies, daß ungefähr von hundert Millionen alle bis auf einen als Futter enden.
Nach einem Sturm finden sich am Strand pro Quadratmeter vielleicht dutzende bis 100 Seesterne. Selbst bei 1000 pro m² hieße das, daß auf einen Kilometer Ostseeboden nur ein Seestern pro Quadratmeter lebt und dann dieser gesamte küstennahe Ostseeboden auf 1km Länge seine fünfstrahligen Bewohner komplett an Land gespuckt hätte. Die Ostsee hat grob 7000km Küste, sodaß es entsprechend knapp 7000km² Ostseeboden in maximal 1km Entfernung vom Ufer gibt. Bei insgesamt über 400.000km² Fläche wären also nicht mal 2% aller möglichen Seesterne der Ostsee davon betroffen, wenn ein Sturm alles aus besagter Ein-Kilometer-Zone an Land spülen würde. (Die paar Quadratkilometer Ostseeboden, die zu tief für Seesternbesiedlung sind, fallen nicht ins Gewicht.)
Dabei treten solche Landspülungen nicht gleichzeitig an der gesamten Küste auf.