Ein paar Gedanken zur Vorstellungswelt der Hopi-Indianer

Sind die Kachinas außerirdische Kulturbringer?

Nun ist es Zeit zu den Kachinas zu wechseln,
die das eigentliche Thema dieser kurzen Darstellung sein sollen.
Derweil sollte klar sein, daß im "Buch der Hopi" in Raumschiffen fliegende
Kachinas unbekannt sind. Auch bei Waters kann man lesen (S. 121):
"Jedes Jahr kamen die Kachinas, um den Menschen zu helfen,
und brachten Segen von anderen Sternen, Welten und Planeten."
Nur wenn man nicht weiterliest kann man schließen, daß es sich dabei um
Außerirdische handelt, denn sie kommen so wie die Zyklen der Natur
kommen und gehen. Ein Kachina kommt beispielsweise, um den Pflanzen
beim Wachsen zu helfen (Waters, S. 175). Da gibt es z.B.
die Zeremonie "Heimgehen des Kachinas" (Waters, S. 208), das ist die
Wintersonnenwende! Damit wird schon klar, daß das Wesen der Kachinas
recht komplex ist, und daß man ersteinmal ein paar grundlegende Fäden
zusammenführen muß. Wer oder was sind die Kachinas?

Kachinas kommen, da gehen die Anschauungen unter den Hopi
(nur scheinbar) auseinander, von den San-Franzisko-Bergen,
und zwar aus dem Innern der Erde, oder aus Sternen und Sternbildern,
einer "Gegend", die die Hopi "Geisterwelten" nennen (Waters, S. 175,
178). Besser kommen wir weiter, wenn ich kurz aus dem "Buch der Hopi"
zitiere (S. 176):

Ein Kachina ist also die innere Gestalt oder der geistige Bestandteil der
äußeren, physischen Lebensform; ihn kann man anrufen, daß er seine
wohltätige Macht wirken lasse, damit die Menschen ihre niemals endende
Reise fortsetzen können. Sie sind unsichtbare Lebenskräfte -
keine Götter, eher Vermittler, Boten. Ihre Hauptaufgabe ist es daher,
Regen zu bringen, eine reichliche Ernte und die Fortdauer
des Lebens zu sichern."

Schon jetzt, mit dieser Stelle, ist doch ziemlich klar geworden,
daß das keine Beschreibung außerirdischer Kulturbringer sein kann.
Die Betonung liegt immer auf "Geist", weil china "Geist" bedeutet.
Ka bedeutet "Ehrfurcht", somit sind die Kachinas Geister, vor denen man
Ehrfurcht hat (Waters, S. 177). Jetzt kommt aber das Entscheidende:
Kachinas sind die "Geister der Toten, Geister der Mineralien, der Pflanzen,
Vögel, Tiere und menschlichen Wesen, der Wolken, anderer Planeten
und Geister von Sternen, die noch nicht an unserem Himmel erschienen
sind; Geister aller unsichtbaren Lebenskräfte" (Waters, S. 177).
Die Kachinas sind augenscheinlich personifizierte
Eigenschaftsbeschreibungen des Kosmos, der Lebenswelt der Hopi,
und wenn ein Hopi stirbt, vorausgesetzt er hat die Gesetze beachtet,
wird er ein Kachina, Geist eines Sterns, eines Steins oder eines Tieres
(Waters, S. 176 & passim!). Und das Leben der Hopi sich nach den
Gestirnen und ihrer Stellung am Himmel richtet, nehmen die Kachinas
und ihre Gestirne einen wesentlichen Rang ein (Waters, S. 159): "Wir,
die religiösen Führer, haben stets die Himmelsbilder vor Augen,
die unsere Rituale leiten und beherrschen. Am wichtigsten ist die Sonne
(hat auch einen Kachina!), und wenn die Sonne untergegangen ist,
leiten wir unsere Zeremonien nach den Sternen der Nacht." Ihrem Wesen
nach sind die Hopi eine kosmologische Gesellschaft (Waters, S. 133).
Und nach dem bisher gesagten ist die Aussage des Satzes, daß z.B.
die Kachinas Palátkwapi erbaut haben und dabei von Kachinas eingewiesen
wurden, darin zu finden, daß die Vorfahren der Hopi diese geheimnisvolle
Stadt des Südens errichtet haben, die darin wiederum von ihren
Vorfahren und den Gestirnen eingewiesen wurden (Waters, S. 80).

Hier der Link zum weiterlesen....
http://www.benben.de/Hopi.html

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