Menschen sind schon eigenartig. Wenn ich manchen so zuschaue fällt es mir schwer zu verstehen warum dabei ist es eigentlich garnicht so schwer.
Das was mich manchmal ein wenig erschreckt ist die Angst in den meisten. Die Angst und die Unsicherheit. Menschen, die sich über das inet unterhalten sind häufig aufgeschlossener als wenn sie dieser meist fremden Person real gegenüber stehen würden. Warum sollten sie sich auch verstecken, man kann ihre eigentlich Unsicherheit schließlich weder sehen noch raushören, man kann sie nur rauslesen, wenn man zwischen den Zeilen liest. Ich kenne kaum einen Menschen, der keine Verzweiflung und Unischerheit in seiner Stimme trägt. Ständig.
Heute bin ich mit einem Schulbus nachhause gefahren. Eigentlich eher unfreiwillig aber so musste ich mir eben ein Gespräch anhören, von ich weiß garnicht wievielen "Kindern" geschätztes Altes von 12-14. Sie haben sich über das Sterben unterhalten. Nun kann man vielleicht meinen sie sind jung und haben noch nicht wirklich eine Ahnung von alle dem aber...da war sie wieder, diese Verzweiflung in den Stimmen. Ich hab sie nicht gesehen, nur gehört. Die Verzweiflung im Kampf um Akzeptanz und Anerkennung. Ich denke es war ihnen völlig gleichgültig ob das, was sie da sagten ernst gemeint war oder nicht, das wichtigste war (und wird wohl auch lange bleiben) welchen Eindruck es auf die anderen hinterlässt. Es mag sein, dass sie jung waren aber ich denke das spielt nicht wirklich eine Rolle, ich kenne genug, die um einiges älter sind und immernoch diese Verzweiflung in ihrer Stimme und ihren Augen tragen. Ich hab mich auch schon gefragt ob ich mir das nur einbilde aber das glaube ich mittlerweile nichtmehr. Spricht man solche Personen auf das an, was ihnen Angst macht (woher soll man das wissen? Ich weiß es nicht aber ich sehe es ...) reagieren sie zurückhaltend, ängstlich? So als wäre es ihnen peinlich, unangenehm. Nein, dabei geht es nicht um intime Themen sondern viel mehr um persönliche, um Fragen nach dem Glück, der Lebenseinstellung, dem "Plan". Viele wissen garnicht wohin. Sie haben eine grobe Vorstellung, aber Angst vor dem ungewissen, dass auf sie zukommt. Angst vor den Urteilen anderer Menschen. Sie sind ein nichts ohne die anderen. Ist das nicht falsch? Aber warum? Menschen sind Rudeltiere, sie kämpfen gegen sich selbst an, wenn sie nicht einer Gruppe folgen und gleichzeitig auch wenn sie sich der Gruppe zuordnen. Der Mensch ist ein Widerspruch in sich. Er weiß selbst nicht wohin und hat Angst vor sich selbst, weil er sich doch so fremd ist...
Manchmal find ich es etwas belustigend, wie sie versuchen diesen Widerspruch zu erklären, aufzulösen, zu verstecken. Ich denke, dass ist das was den Menschen wirklich von den Tieren unterscheidet, nein, nicht seine überragende Intelligenz sondern seine widersprüchliche Unvollkommenheit, die er sich am liebsten selbst nicht eingestehen will und seine Angst vor der Wahrheit. Irgendwo tief in sich kennt sie jeder, die Wahrheit, nur macht diese Angst und deshalb verdrängt man sie und verkriecht sich in seiner ganz eigenen Lüge.
Ehrlichkeit ist eine Tugend, zumindest die, die sich am nächsten der Lügenwelt angleicht.
In dem Sinne...passt auf euch auf und immer dran denken, es macht keinen Sinn streng mit sich selbst zu sein, warum die eigene Unehrlichkeit verfluchen? Die anderen sind nicht besser ;)