Manchmal tun sich Welten auf. Oder besser: ganze Universen. Möglicherweise noch Größeres. Wer kann das wissen.
(Da steht jetzt absichtlich kein Fragezeichen.)

Wo will der Text hin? Was hat er zu sagen? Wozu noch einen Text schreiben, wo doch schon eine unüberschaubare Anzahl von sich aneinanderreihenden Buchstaben, sich über die Jahrtausende hinwegquälen, ohne flächendeckende Anerkennung zu finden? Wahrscheinlich ist es in der Natur des Menschen verankert, mittels dieses schlichten Kommunikationswerkzeuges zu vermitteln, was eigentlich gar nicht vermittelt werden kann. Es ist vermutlich genauso im Wesen des Menschen verankert, nicht auf- oder nachzugeben, wenn Überzeugungen nach Verbreitung verlangen. Das entscheidet aber nicht die Überzeugung allein. Wäre ja noch schöner, wenn sich jede dahergelaufene Überzeugung einfach verselbständigen dürfte. Nein, da hat Freund Wille (nicht zu verwechseln mit Willie) das letzte Wort und auch die entsprechende Macht. Da kann die Überzeugung noch so überzeugt von sich sein, wenn Wille nicht mitmacht, geht da gar nix. Aber den einen oder anderen Impuls, den kann man auf dem holperigen Pfad des geschriebenen Wortes durchaus weitergeben. In irgendeiner fragenden Hirnwindung wird dieser dann seiner Verpflichtung nachkommen und etwas Licht spenden.

Jetzt bin ich noch nicht allzulange in diesem Forum beheimatet, aber die Zeit, die ich in ihm bisher verbringen durfte, reichte. Ja, sie reichte vollkommen aus, um ein weiteres Mal Zeuge eines Phänomens, eines ungeschriebenen Gesetzes zu sein, welches man überall dort antrifft wo sich Überzeugungen begegnen. Dieses ungeschriebene Gesetz lautet: da, wo das eine ist, da ist das andere auch nicht weit. Bezieht man das jetzt auf das multipostulierte Resonanzgesetz oder das universelle Gesetz der Anziehung könnte man dem Irrtum verfallen, es ziehe sich irgendwie nur das an, was sich gleicht. Davon gehe ich aus. Aber es scheint in diesem Gesetz ein Paragraph 'reingepfriemelt worden zu sein, der genau so unsichtbar ist, wie das Gesetz selbst: Der gefürchtete Paragraph des, nein, nicht Schreckens sondern Gegensatzes.
(Bitte, nicht immer diese Unterbrechungen.)
Dieser Paragraph findet möglicherweise nur in dualistischen Systemen seine Anziehung. Genaueres entzieht sich komplett meiner Kenntnis, da der ungehinderte Zugriff auf die breite Wissensbasis höherer Welten, noch seiner Erfahrung harrt. Hier irrt man noch im tiefsten und finstersten Buschwerk oder Unterholz der Vermutungen herum. Dieser Gegensatz-Paragraph tritt stets dann auf den Plan, wenn eine große Gruppe mit Namen 'einhelliger Meinung' dabei ist, eine Art Schlagseite auszubilden. Das Gesetz der Anziehung hat es zwar gerne, wenn sich gleiches zu gleichem gesellt, aber der Paragraph ist der Mechanismus, der einen Ausgleich schafft. Denn das Kennzeichen des Dualismus ist ja nun einmal die Gegensätzlichkeit. Wenn also Menschenfragmente zuviel Liebe ausprägen, dann werden andere Fragmente, die davon viel zu wenig haben magnetisch angezogen. Also, was ist zu tun? Geben. Natürlich. Da kann es in der Liebes-Fraktion noch so kuschelig und anheimelnd zugehen, wenn da draußen noch Mangel-Fragmente umherirren, die vor Lieblosigkeit schon zu Eiszapfen erstarrt sind, heißt es:
'Macht hoch die Tür, die Tor macht weit', damit Liebe den Weg in die fröstelnden Herzen findet. So gesehen, ist der Paragraph ein ganz formidables Werkzeug, um das Geben und Nehmen solange zu proben, wie der Faktor Zeit es zulässt. Bei dieser ausgleichenden Gerechtigkeit hat das Resonanzgesetz ganz große Lust mitzuwirken. Denn dann geht es um das Empfangen.
Was Du gibst, empfängst Du.

Nun ist es aber auch so, dass neben diesem Resonanzprinzip auch das Einheitsprinzip gültig ist. Die Menscheit und wahrscheinlich auch alle übrigen Universums-Insassen bilden eine Einheit, sind ein Ganzes. Ein großer Kuchen. Da es wohl kaum jemanden gibt, der sich gerne selber Schmerzen zufügt, außer er möchte um diese Erfahrung reicher werden, ist es ratsam, von schädigenden Verhaltensweisen größtmöglichen Abstand zu gewinnen. Nicht nur auf sich selbst sondern gerade auf den anderen bezogen. Weil, wie gesagt, Du+Ich=Eins. Durch Schuldzuweisungen und Schuldanerkennungen gerät so, eine Trennung in Lichtgeschwindigkeit zum traumatischen Karmaereignis. Wenn also davon ausgegangen wird, dass der andere Mensch ein Teil des eigenen Selbst ist, dann haut man sich durch einen Angriff quasi mit Schmackes selbst die Axt ins Bein.Und kommt sich dabei auch noch gerecht und toll vor, wenn man den anderen so richtig schön in die Knie zwingt. Da wäre es mehr als sinnvoll, einen Moment innezuhalten und sich zu fragen, möchte ich tatsächlich mit diesem Schnitzwerk im Bein durch's Leben humpeln. Ja, höchstwahrscheinlich sogar durch mehrere. Denn es kommt der Zeitpunkt, wo der irdische Körper, wie ein Kleid abgelegt und vieles aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet wird. Warum? Weil neben dem irdischen Gewand auch noch die irdischen Gedanken abgelegt werden, die ja dazu geführt haben, dass man sich diese Axt gezielt ins Bein gehauen hat. Der andere hat dann übrigens ein identisches Merkmal an seinem Bein. Anhand dessen kann man ihn in der nächsten Runde auf dem Rad des Lebens ganz fantastisch wiederkennen. Also, mal ganz ehrlich Leute, besser geht's doch wohl wirklich nicht. Man erkennt sich, aufgrund der Schnitzereien, die man sich so im Laufe vieler Leben gegenseitig und mit wachsender Begeisterung beigebracht hat. Es ist doch immer schön, alte Freunde wiederzutreffen. Die Begeisterung für den Akt an selbstinszenierten Verstümmelungen findet aber irgendwann einmal ein Ende. Irgendwann erkennt man kein Vergnügen mehr darin, ständig mit einer Axt durch's Leben zu laufen. Dann hält man wirklich inne. Man hält inne und lauscht auf die innere Stimme, die einem sanft und höchst liebevoll zuflüstert: halte inne.
Natürlich sagt sie noch mehr. Aber, das braucht hier ja nicht en detail ausgebreitet werden.
Ist ja schließlich kein Grabbeltisch im Schlußverkauf.

Hinreichend ist Zeugnis darüber abgelegt worden, dass der einzelne Mensch durch sein Denken und Handeln dazu beiträgt, Schuld zu mehren oder zu verringern. Nach obiger Ausführung dürfte es kein Problem mehr sein, ein eigenverantwortliches Leben zu führen, das darauf ausgerichtet ist, nicht allen anderen die Schuld für ein missglücktes 'Privat-Manöver' zu übertragen, sondern SICH im Fokus zu behalten. Man wird ausnahmslos zu nichts gezwungen, alle Entscheidungen trifft man selbst. Im Übergang vom Diesseits zum Jenseits sitzt man über sich selbst Gericht. Perfekt und göttlich! Weil man in diesem Moment eine mitfühlende und liebevolle Empfindungsebene eingenommen hat, beurteilt man sich auch nach ganz anderen Kriterien, als es im Diesseits der Fall ist. Das Ego kann nämlich nicht mehr dazwischenquatschen. Ego ist dann wirklich tot. R.I.P. Der Mensch sitzt sich praktisch allein gegenüber. Denn nur er allein sieht sich als Täter, Opfer und Richter. Wenn er also als Zuschauer seiner One-Man-Show, seinen Lebensfilm noch mal in aller Ruhe, Sequenz für Sequenz und auch mittels Rück- oder Vorlauf, Revue passieren läßt, fällt ihm die ein oder andere Episode ins Auge, an die er gar nicht mehr gedacht hatte. Ein Grund mehr, immer schön mit Bewusstsein durchs Leben zu gehen. Und wenn schon ohne Bewusstsein, dann doch bitteschön mit Liebe. Aber, Gott wäre nicht Gott, wenn er nicht auch dafür eine Notbremse eingebaut hätte. Nach einem Entspannungsurlaub, in dem sich die Seele mal so richtig baumeln lässt, kann sie noch mal wählen und alles wieder gut machen.
Aber, wozu warten? Fangen wir doch gleich damit an!