Der Spiegel ist wirklich.
Das Bild ist wirklich.
Der Spiegel ist das Bild.
Das Bild bist du.

Teil I
Erde - Himmel

1

Du bleibst in mir durch alle Zeit,
das helle Licht scheint nicht.
Bis dein Erscheinen sich begibt,
weilst still du in des Dunkels Weite.

Für deinen Blick sind Zeit und Raum
noch ganz und gar verschlossen.
Ich ruhe dort, wo du nicht bist,
in ungesagten Worten.

Der Schein des Seins,
er hat noch nicht begonnen.
Das Feine und das Grobe
gibt es nicht.

Du bist aus nichts,
aus nirgendwo, aus niemals.
Dein Sein ist still,
verborgen und verhüllt.

Wenn deine Stunde kommt,
erscheinst du in der Fülle
der Herrlichkeit
der Güte und des Lichts.

Du gehst hervor
aus Freiheit und aus Liebe.
Dein Selbst erscheint,
ein Lichtreflex von mir.

Du bist der Schein,
der leuchtet aus der Tiefe
des Raumes, der in mir ist
und das Sein in sich enthält.

2

Wer du bist,
das ist dir selbst verborgen.
Im Lauf der Zeit
wird es dir offenbar.

Du bist der Lichtstrahl,
der im Raume schwingt.
Du bist das Photon,
das durchs Universum fliegt.

Du bist das Quantum,
das mit allem eines ist.
Du bist Wahrscheinlichkeit
im Feld der Möglichkeiten.

Du bist das Feste,
das Flüssige, das Leichte,
das Feurige auch
und das, was es gebiert.

Du bist das Große
und das Kleine,
das Obere, das Untere
und jenes in der Mitte.

Du bist das Weite
und das Enge,
das Frühe und das Späte,
die Raumzeit und das darin.

Du bist das Ganze
und die Teile,
das Dauernde
und der Trug.

Du bist die Leere
und die Fülle,
du bist du selbst.
Das ist genug.

3

In deinem Sein
entsteht, was ist,
die Fülle
des Erschaffens.

Du wirst
zu dem,
was immer war
und ist.

Dein Weg
führt
vom Kristall
zur Zelle,

zur Amöbe,
zur Pflanze
und
zum Tier.

Als Mensch
erscheinst du,
mit deiner Welt
als Spiegel.

Du hörst
und siehst,
was du
in dir geschaut.

4

Du bist
mein Bild,
in Zeit
und Raum erschienen.

Dein Weg
ist vorgezeichnet
von
der Güte Macht.

Das Herz
dir sagt,
was recht für dich,
was unrecht.

Dein Sein
begibt sich
in der Liebe
Kraft.

5

Das Leben
in der Welt
neigt sich
dem Ende.

Der Tod
nimmt mit sich,
was die Zeit
gebar.

Der Körper
Hülle
wird von dir
genommen.

Das Feine
und das Grobe
löst sich
auf.

6

Der Zeiten Lauf
ist nun für dich vollendet.
Du kehrst zurück
dorthin, woher du kamst.

Das Bild der Welt,
das du in dir erschaffen,
löst sich mit dir
in Freude und in Licht.

Der Weg, den du genommen,
bleibt erhalten,
der Staub von deinen Füßen
dauert nicht.