Halb zwei durch, sitze ich da im bläulichen Schein des Monitors.
Niemand da ausser mir und der ganzen Welt. Es scheint ein Widerspruch in sich doch gleich da.
Bewege mich kaum, denke nach. Denken, Segen und Fluch des Menschens. Knechtschaft wo doch keine ist.
Warum ereilen mich diese schweren Gedanken zu so später Stund?
Ich sollte wohl zu Bett gehen doch etwas hindert mich. Vielleicht die Angst vor dem Morgen, die Angst einen weiteren Tag zu verschwenden.
Alkohol hilft zu verdrängen doch nicht zu vergessen. Es ist die Quadrille des Lebens welche mich nicht ruhen lässt. Quält sich durch meine Hirnwindungen auf der Suche nach Antworten, auf der Suche nach der Antwort.

Ein humanoides Wesen lebt im Durchschnitt 27'375 Erdentage.
Sind das genug um sie zu verschwenden? Genug um zu ruhen, zu rasten?
Die Ziele sollten gut gewählt sein, denn die Zeit ist begrenzt und es bleibt kaum genug sie zu erreichen.
Das Schlimmste haben wir schon immer selbst geschaffen.
Schlag der Zeit, der natürliche Feind des Menschen, erschaffen durch ihn selbst.

Ewige Jugend ist deren gleich zuviel. Denn wer ewig jung bleibt wird nicht altern, weder der Körper noch der Geist. Doch der Geist bestimmt die Intelligenz eines Menschen.
Wer will schon mit der naiven Dümmlichkeit eines Jungspundes sein Leben bestreiten?
Die Suche nach dem Jungbrunnen ist vergebens, wer jung bleibt im Herzen, säumt sich die Allee des Lebens selber.

Wirklichkeit, Zeiger der Uhr
Kein Entfliehen aus Gedanken
Vergeht immer gleich stur
Um welche sich Mythen ranken

Schloss Schwarzstein einst prächtig
Nun, Zahn der Zeit an ihm nagt
Nichts mehr, nur noch schmächtig
Nur noch zart es zu stehen vermagt'

Was auch ward, was auch kommt
Es zählt was ist und was scheint
Wie die Biene in der Luft summt
Weiterfliegt, niemals weint



© Challenger