DiePandorra
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Neger, Neger, Schornsteinfeger
25.02.2016 um 00:04Als meine Söhne 6 und 1 Jahr alt waren, bin ich mit meinem damaligen Ehemann in seinen Heimatort gezogen. Er hatte dort ein Haus und das ständige Pendeln zwischen Großstadt und Dorf hatte endlich ein Ende.
Mein Großer wurde dort eingeschult und hatte auch bald neue Freunde, einer davon war Mick.
Mick war der Sohn einer Deutschen und eines Medizinstudenten aus Ghana und schwarz.
Er hat seinen Vater nie kennen gelernt, da dieser nach dem Studium als Arzt zurück in seine Heimat ging und seine Mutter schwanger zurück ließ. Sie kam mit der Situation nicht zurecht, das Kind war im Weg. Also gab sie ihn bei ihren Großeltern ab, in dem Dorf, in dem wir jetzt auch wohnten.
Die Großeltern waren liebe, einfache Leute. Aber die "Schande" war für sie nur schwer zu ertragen.
Wer jemals in einem kleinen Ort gewohnt hat, weiß, was ich meine.
Nicht nur gesundheitlich, auch intellektuell waren sie Mick haushoch unterlegen. Ich hab mich eigentlich gewundert, dass das Kind bei ihnen aufwachsen durfte, aber es hat ihm materiell an nichts gefehlt. Allerdings konnte er, auf Grund ihres Alters, auch nicht viel mit ihnen anfangen.
Mick verbrachte viel Zeit bei uns, die beiden Jungs waren unzertrennlich, machten aber auch viel Blödsinn. Jaaa, Jungs eben. ;)
Wenn wir Ausflüge machten, war Mick meistens mit von der Partie.
Ich erinnere mich an einen Zoobesuch in einer Stadt in Brandenburg. Nach einigen Stunden wollten wir im Zoo-Restaurant Mittag essen und wurden freundlich empfangen. Mick ist schnell auf die Toilette gegangen und kam erst, als wir schon am Tisch saßen. Daraufhin teilte uns der Kellner mit, dass der Tisch eigentlich reserviert war und es ihm leid tue, er uns aber keinen anderen Tisch geben könnte.
Ich fand das komisch, dachte mir aber nichts weiter dabei. Ärgerlich, aber kann ja passieren.
Trotzdem hat es mich gewurmt und ab dem Tag hab ich darauf geachtet, wie unsere Umwelt uns begegnet. Ich muss dazu sagen, dass ich oft ziemlich blind durch die Welt renne, was meine Umwelt macht, ist mir meistens egal.
Nachdem ich wie gesagt aufmerksamer wurde, hat mich die volle Wucht der Realität erwischt.
In einem Burgerrestaurant wurde getuschelt, 2 blonde blauäugige Jungs und dann dieser Schwarze.
Ich wurde angesehen, als ob ich sonstwas verbrochen hätte. Nach dem Motto: "Na, fremd gegangen? Sieht man ja gar nicht!"
Einkaufen, Schwimmbad, Eis essen ... immer diese abfälligen Blicke!
Ich muss gestehen, damit hätte ich nie gerechnet. In meiner Welt gab es keinen Rassismus.
Das muss man erstmal aushalten können, aber ich habe es ausgehalten.
Langsam wurde ich wütend! Sollen sie mich so ansehen, okay. Aber doch nicht ihn!
Was kann ein Kind für seine Herkunft, für seine Eltern? Gar nichts!
Ich glaube, ich hab mich noch nie im Leben so für meine Mitmenschen geschämt!!
Als die Jungs älter wurden, haben wir auch oft darüber gesprochen.
Einmal sagte Mick: "Es tut mir leid, dass Du meinetwegen immer so schief angeguckt wirst.
Mach Dir nichts draus. Wenn ich groß bin, gehe ich hier weg und komme nie wieder."
Heute ist er groß, hat sein Abi gemacht und studiert. Mittlerweile lebt er in Manhattan und er hat sein Versprechen wahr gemacht. In seinen Heimatort hat er keinen Fuß mehr gesetzt, die Großeltern sind schon vor Jahren gestorben.
Einmal hat er mich besucht, ich wohne allerdings auch nicht mehr dort.
Ein großer, schlanker, kluger junger Mann. Mein Mick. :lv:
Mein Großer wurde dort eingeschult und hatte auch bald neue Freunde, einer davon war Mick.
Mick war der Sohn einer Deutschen und eines Medizinstudenten aus Ghana und schwarz.
Er hat seinen Vater nie kennen gelernt, da dieser nach dem Studium als Arzt zurück in seine Heimat ging und seine Mutter schwanger zurück ließ. Sie kam mit der Situation nicht zurecht, das Kind war im Weg. Also gab sie ihn bei ihren Großeltern ab, in dem Dorf, in dem wir jetzt auch wohnten.
Die Großeltern waren liebe, einfache Leute. Aber die "Schande" war für sie nur schwer zu ertragen.
Wer jemals in einem kleinen Ort gewohnt hat, weiß, was ich meine.
Nicht nur gesundheitlich, auch intellektuell waren sie Mick haushoch unterlegen. Ich hab mich eigentlich gewundert, dass das Kind bei ihnen aufwachsen durfte, aber es hat ihm materiell an nichts gefehlt. Allerdings konnte er, auf Grund ihres Alters, auch nicht viel mit ihnen anfangen.
Mick verbrachte viel Zeit bei uns, die beiden Jungs waren unzertrennlich, machten aber auch viel Blödsinn. Jaaa, Jungs eben. ;)
Wenn wir Ausflüge machten, war Mick meistens mit von der Partie.
Ich erinnere mich an einen Zoobesuch in einer Stadt in Brandenburg. Nach einigen Stunden wollten wir im Zoo-Restaurant Mittag essen und wurden freundlich empfangen. Mick ist schnell auf die Toilette gegangen und kam erst, als wir schon am Tisch saßen. Daraufhin teilte uns der Kellner mit, dass der Tisch eigentlich reserviert war und es ihm leid tue, er uns aber keinen anderen Tisch geben könnte.
Ich fand das komisch, dachte mir aber nichts weiter dabei. Ärgerlich, aber kann ja passieren.
Trotzdem hat es mich gewurmt und ab dem Tag hab ich darauf geachtet, wie unsere Umwelt uns begegnet. Ich muss dazu sagen, dass ich oft ziemlich blind durch die Welt renne, was meine Umwelt macht, ist mir meistens egal.
Nachdem ich wie gesagt aufmerksamer wurde, hat mich die volle Wucht der Realität erwischt.
In einem Burgerrestaurant wurde getuschelt, 2 blonde blauäugige Jungs und dann dieser Schwarze.
Ich wurde angesehen, als ob ich sonstwas verbrochen hätte. Nach dem Motto: "Na, fremd gegangen? Sieht man ja gar nicht!"
Einkaufen, Schwimmbad, Eis essen ... immer diese abfälligen Blicke!
Ich muss gestehen, damit hätte ich nie gerechnet. In meiner Welt gab es keinen Rassismus.
Das muss man erstmal aushalten können, aber ich habe es ausgehalten.
Langsam wurde ich wütend! Sollen sie mich so ansehen, okay. Aber doch nicht ihn!
Was kann ein Kind für seine Herkunft, für seine Eltern? Gar nichts!
Ich glaube, ich hab mich noch nie im Leben so für meine Mitmenschen geschämt!!
Als die Jungs älter wurden, haben wir auch oft darüber gesprochen.
Einmal sagte Mick: "Es tut mir leid, dass Du meinetwegen immer so schief angeguckt wirst.
Mach Dir nichts draus. Wenn ich groß bin, gehe ich hier weg und komme nie wieder."
Heute ist er groß, hat sein Abi gemacht und studiert. Mittlerweile lebt er in Manhattan und er hat sein Versprechen wahr gemacht. In seinen Heimatort hat er keinen Fuß mehr gesetzt, die Großeltern sind schon vor Jahren gestorben.
Einmal hat er mich besucht, ich wohne allerdings auch nicht mehr dort.
Ein großer, schlanker, kluger junger Mann. Mein Mick. :lv:
