Die Schöne und das Biest

Einst trafen sich vor langer Zeit ,
ein Mann und eine holde Maid.

Sie war schön und lebensfroh,
er dagegen gar nicht so.

Er war böse bis zum Grunde,
wartete auf seine Stunde.

Doch sie oh sie , sie war es nicht
Sie war ein Herz , ein Meer aus Licht.

Mal sah er sie mit Tieren spielen ,
auf die er hatte wollen zielen.

So war es auch das erste mal ,
doch sie bemerkte es , fatal !

Drum stellte sie ihm voller Klagen ,
lauter komplizierte Fragen.

Doch er , er hörte gar nicht zu,
Er sagte nur " ach gib doch Ruh.

Was willst du mir mit deinem Leid ,
dafür hab ich doch keine Zeit".

Doch insgeheim ganz innerlich,
zerriss sein Herz so fürchterlich.

So flüchtete er vor ihr fort ,
an einen kargen dunklen Ort.

Wo er um seine Fassung kämpfte ,
mühsam seine Tränen dämpfte.

Und plötzlich oh , ein böser schreck ,
sie stand frech hinter ihm , wie keck !

Sie grinste über ihr Gesicht ,
ein Lächeln strahlender als Licht.

Und sagte ihm dem dummen Toren ,
flüsternd was in seine Ohren.

„Du hast ein Herz ich wusst es doch ,
du hast ein Herz und doch kein Loch."

Er sah sie an mit kühnem Blick,
und sprach „ das war doch nur ein Trick.

Sieh mal auf mich , sieh dich mal an.
Ich bin für dich der falsche Mann.

Weil geben kann dir kein Glück,
mein Kind komm renn Nachhaus zurück."

Sie sah ihn an mit strengem Blick ,
und sprach " das war doch gar kein Trick .

Ich seh es doch , du hast ein Herz,
verbirgst du gerne deinen Schmerz ?"

Er dachte wohl darüber nach,
bevor er halb zusammenbrach .

Dann sprach er wütend , kalt und bitter
" ich bin kein glänzend schöner Ritter

Und ja so ist es , sieh es ein ,
ich bin ein Scheusal , hundsgemein !

Mag auch dein Antlitz mich erschüttern ,
wird es am End mich nur verbittern.

Weil du mich lieben , nie und Nimmer ,
da seh ich keinen Hoffnungsschimmer.

Doch ich ich liebe wohl nur dich,
Die Welt sie ist mir widerlich ."