William-Shakespeare-Romeo-und-Julia-194x

Die Story kennt wohl jeder, aber zu meiner Schande: bisher habe ich das Drama noch nicht gelesen gehabt, was ich jetzt in Schlegels Übersetzung nachgeholt habe.

Die Kernstory würde heutzutage wohl kaum mehr die PC-Selbstkontrolle bestehen: die grade mal vierzehnjährige Julia verliebt sich nach einem Kussraub bei einem Maskenball unsterblich in Romeo, sodass beide sich heimlich bei einem ihnen bekannten Mönch namens Lorenzo trauen lassen und eine Nacht mitsammen verbringen.

Die Situation ist verkompliziert durch den tödlichen Fehdestreit zwischen ihren beiden Familien (den Montagues und den Capulets). In einem Straßenkampf tötet Romeo einen Vetter Julias und muss auf Geheiß des Prinzen von Verona diese Stadt verlassen: er zieht nach Mantua.

Die Eltern Julias wollen nun diese innerhalb von drei Tagen mit einem gewissen Paris verheiraten, doch Lorenzo gibt ihr einen Trunk, der sie in einen Scheintod versetzt. Romeo soll sie aus der Familiengruft abholen. Doch der Brief Lorenzos kommt nie bei Romeo an, ein Freund berichtet von ihrem Tod, worauf Romeo nach Verona in die Gruft der Capulets geht und sich dort vergiftet. Julia erwacht, sieht den toten Romeo und sticht sich mit einem Dolch ins Herz.

Geschockt beenden die Capulets und Montagues ihre Fehde.

Neben dieser Kerngeschichte gibt es noch so manche Witzeleien und Zoten zwischen verschiedensten Bediensteten, sodass es streckenweise nicht klar ist: soll das eine todernste Tragödie sein oder eine Komödie mit tragischem Beiwerk? Dass Shakespeare nicht nur ein ernsthafter Dramenautor, sondern auch ein Befütterer einer Bühnenshow war, ist nicht zu überlesen.