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Ausschnitt aus Die Namenlosen 1914 auf zeno.org (Gemeinfrei/Public Domain)


Der expressionistische Tiroler Maler Albin Egger-Lienz war für kurze Zeit an der Südtirolfront eingesetzt, wurde aber wegen Herzprobleme abgezogen und diente als Kriegsmaler. Von kunsthistorischer Bedeutung sind aber seine ab 1916 ohne Auftrag entstandenen Monumentalgemälde, welche den anonymen Soldaten beim Kampf zwischen den Linien zeigen, beim Sturm und beim Tod.


Das erste Gemälde hat dementsprechend auch den Titel Die Namenlosen 1914. Heute ist das Gemälde im Heeresgeschichtlichen Museum Wien zu sehen.

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Foto und Lizenz: Hubertl / Wikimedie Commons / CC BY-SA 4.0

Dieses Gemälde wurde variiert und technisch etwas anders gemalt erhält es den Titel Nordfrankreich 1917 und damit auch die Botschaft, dass sich in drei Jahren Krieg von außen betrachtet nichts, aber auch gar nichts verändert hat. Dieses Gemälde befindet sich in Privatbesitz, war aber in Ausstellungen unter anderem in Metz (2012) und Wien (2014) zu sehen.


Dass diese Stagnation nicht für den einzelnen Frontsoldaten gilt, zeigt Egger-Lienz in zwei weiteren Werken. Das erste ist Leichenfeld II betitelt.

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Quelle: WikiArt / xennex, Public Domain


Aber auch das Sterben des Frontsoldaten in und zwischen den Schützengräben hat sich in den Kriegsjahren nicht geändert, wie das 1918 entstandene Gemälde Finale zeigt, dem die Jahreszahl 1914 zugefügt ist.

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IMAGNO/Austrian Archives (Archiv-Version vom 22.12.2018)


Die Kunst von Albin Egger-Lienz wurde erst ab den 1960er Jahren verstärkt rezipiert. In der Zwischenkriegszeit war sie nicht opportun, und nach 1945 hing ihm nach, dass für kurze Zeit die Nationalsozialisten den 1926 verstorbenen Maler für ihre Propaganda zu reklamieren versuchten, dann jedoch gewahr wurden, dass seine Gemälde keine Heroisierung des Soldatentums zuließen. Einen kurzen Überblick über Leben und Schaffen bietet das Österreichische Staatsarchiv.