Valentino-Biest

Um Gottes Willen. Der Text ist noch schlimmer als das Cover. Ich kenne das französische Märchen Die Schöne und das Biest, aber keine einzige US-Disney-Adaption, worauf das Buch aufbauen soll. Die Perspektive soll aus der Sicht des Prinzen, der zum Biest wird, die Geschichte wiedergeben. Die Verfasserin ist Fan-Fiction-Autorin und angeblich Drehbuchautorin.

Das Konzept ist noch einigermaßen nachvollziehbar. Ein Teenage-Prinz ist ein Ekel: Er liebt die Jagd, presst seine Untertanen aus und säuft. Sein bester Freund Gaston ist der Sohn eines Jagdpächters, den er reich macht (wie eigentlich, die sind ja noch halbe Kinder?). Der Prinz verliebt sich in ein schönes Mädchen namens Circe aus einer alten Königsfamilie, und Gaston macht ihn darauf aufmerksam, dass sie nur die Tochter eines Schweinehirts sei. Als sich dies bestätigt, verstößt er sie, aber Circe und ihre drei Schwestern sind Hexen und sie verfluchen ihn, dass er zu einem Biest wird, das seine Seele widerspiegelt, und es wird sein Schloss samt Bediensteten verflucht (die Köchin wird zu einem Teekessel - hmmmm).

Der Prinz ist zwar verunsichert, lädt aber zu einem großen Ball, zu dem die schönen Verfügbaren des Landes eingeladen werden. Er verlobt sich mit Tulip Morningstar, einer dümmliche Blonden, mit der er sich aber überwirft, da er sie nicht wirklich liebt. Das bricht ihr Herz.

Die Schwestern Circes verschärfen auf hysterische Weise ihren Fluch, der Prinz verwandelt sich in ein Monster (im ganzen Roman wird der Prinz als "es" angesprochen - "das Monster", was das Lesen nicht gerade erleichtert).

Sprung. Nun vollständig zum Monster geworden hält er ein Mädchen, Belle, in seinem Schloss gefangen, das auch beim Ball war, aber als Außenseiterin gilt, weil sie Bücher liebt (nichts für Frauen) und ihr Vater als Erfinder tätig ist. Wie sie dorthin gekommen ist, bleibt ein Rätsel (oder ich habe es schon wieder vergessen). Circes Schwestern, die alles aus den Augen einer Katze und mit einem Spiegel verfolgen können, planen, Belle mit Hilfe von Wölfen zu töten (warum?), aber das Biest rettet sie. Beide beginnen eine gegenseitige Zuneigung und echte Liebe, sodass der ursprüngliche Fluch Circes, der gelöst werden kann, wenn der Prinz seinen bösen Charakter ablegt, aufgehoben wird und der Prinz seine schöne Gestalt zurückgewinnt. Zuvor gibt es noch einen Kampf mit Gaston, der Belle auch liebt und ihren Vater ins Irrenhaus (WTF!) bringen will, bei dem Gaston getötet wird.

Am Ende heiraten der Prinz und Belle, auch Circe ist glücklich. Und ich bin erlöst von diesem Horrortext.