Flamel1

Dies ist der erste Band der sechsteiligen Kinderfantasy-Serie Die Geheimnisse des Nicholas Flamel des irischen Autors Michael Scott. Obwohl Scott für diese Serie ausgiebig recherchiert hat, ist es schlichtweg zuviel des Guten.

Im Zentrum steht Abrahams Buch der Magie, das im 14. Jahrhundert verfasst ist und dem wirklich existierenden Alchemisten Nicolas Flamel bekannt war. Scott macht daraus ein achttausend Jahre altes Buch vom biblischen Abraham, das auf Metall geschrieben ist und dessen Buchstaben tanzen. Es beinhaltet unter anderem einen Zaubertrank, der Unsterblichkeit verleiht (so für Nicholas und seine Frau Perenelle).

Neben Flamel gibt es einen weiteren unsterblichen Menschen, John Dee. Auch ihn hat es wirklich gegeben. Er war angesehener Wissenschafter, Berater und Agent der englischen Königin Elisabeth I., der seine Botschaften mit 007 zeichnete. 00 für die beiden Augen der Königin, 7 als Kürzel für sich selbst.

In diesem Roman existieren neben den Menschen (Humani) und den unsterblichen Menschen praktisch alle Götter, Göttinnen und mythologischen Figuren, die jemals niedergeschrieben wurden. Sie werden mehr oder weniger in einen Mixer geschüttet und ordentlich durcheinandergerührt.

Die Geschichte beginnt damit, dass Flamel in San Francisco einen Buchladen führt und eines Tages nach Schwefel stinkende Leute in Mafia-Anzügen (Dee und Golems aus Lehm) auftauchen und den Buchladen zerstören. Sie stehlen das Buch und entführen Perenelle. Ohne Buch wären Flamel und seine Frau binnen eines Monats tot (keine Kopie?). In die Story werden sein fünfzehnjähriger Ferialpraktikant Josh Newman sowie seine gegenüber in einem Café arbeitende Zwillingsschwester Sophie reingezogen. Sie begeben sich mit Flamel auf die Suche nach dem Buch und Flamels Frau.

Die Zwillinge sind aber keine normalen Menschen. Sophie hat eine silberne Aura, Josh eine goldene. Von ihnen berichtet Abrahams Buch in einer Prophezeiung, dass sie das Potenzial hätten, die Welt zu retten oder zu zerstören (Teenager-Fantasie par excellence).

Die göttlichen Figuren werden "die Älteren" genannt, und die stärksten sind die "Erstgewesenen", die noch auf Atlantis geboren waren. Sophie werden von Hekate in ihrem Schattenreich gleich bei San Francisco ums Eck ihre magischen Kräfte geweckt, und als das vollzogen ist, darf dieses Schattenreich von Dees Tierarmeen zerstört werden. Sophie hat aber genug Kraft, um zumindest dem Buchhändler-Clan die Flucht zu ermöglichen. Hekate wird von Dee mit Hilfe des Schwerts Excalibur, das er hat, getötet.

Die Flucht geht weiter, Josh stiehlt den Hummer von Dee und sie düsen nach Süden zu der Mutter aller Hexen, auch eine Erstgeborene, in den Ort Ojai. Sophie erhält per Aurenübertragung sämtliches Wissen von der Hexe von Endor, noch bevor Dee mit einer Zombiearmee, die er aus dem örtlichen Friedhof rekrutieren kann, den Ort verwüstet. Vor dem Angriff versucht er noch Josh auf seine Seite zu holen: Er könne auch bei ihm seine magischen Kräfte entfesseln, außerdem sei er der Gute und nicht Flamel. Die verschmähten "dunklen Alten" hätten nur das Ziel, ihre alte Atlantis-Zivilisation wiederherzustellen, die mit der Natur in Einklang stand und nicht die Umwelt zerstört hätte. Warum die Alten dafür einen Menschen brauchen, bleibt ein Rätsel. Die Flamel-Partie kann durch einen magischen Spiegel, der als Teleportationsportal dient, vor dem vernichtenden Angriff nach Paris fliehen. Der Bevölkerung von Ojai werden die Ereignisse als etwas daneben gegangene Spezialeffekte einer Filmproduktion "verkauft".

Und Perenelle? Sie wird von Dees Firma Enoch Enterprises in einem Keller auf Alcatraz festgehalten und von einer Sphinx bewacht, die ihre Zauberkräfte bannen kann.

Cliffhanger.