Das Spiegelprinzip – welches oft missverstanden und falsch interpretiert wird – dreht sich im ursprünglichen Sinn darum, sich über einen Spiegel in das Gegenüber hineinzuversetzen.

Das muss nicht die eigene sondern es kann eine x-beliebige Person sein, sie muss nicht mal von derselben Art sein. Es könnte genausogut ein Bär, ein Elefant, ein Insekt oder eine Pflanze sein.

Wir stellen uns dabei vor, jemand anderes zu sein, dass können unsere Eltern, unsere Kinder, unser Partner, aber auch komplett fremde Personen sein.

Wir bilden uns einfach ein jemand anderes zu sein, und wir setzen alles daran, dass diese andere Person, dieses andere Wesen, das empfängt, was wir uns an seiner Stelle wünschen!

Für einen Dinosaurier könnte dies ein Planet voller Hanf sein, für ein Eichhörnnchen ein Planet voller Nüsse!

Zwischen zwei Liebenden funktioniert dieses Prinzip ausgezeichnet, sie können sich voll und ganz in ihr Gegenüber hineinversetzen, und erhalten unverzüglich Genugtuung. Es ist keine Einbahnstrasse, sondern es gelangt auch umgehend etwas zu ihnen zurück.

Schwieriger wird es wenn du das Spiegelprinzip auf fremde Menschen und wildfremde Arten anwendest.

Trotzdem kann dir das Prinzip in einer schweren Depression Hoffnung geben und dich motivieren aufzustehen und weiterzuleben, weil du dich nicht mehr als Gefangener in deinem eigenen Körper und Geist wahrnimmst, sondern dich über die Grenzen des eigenen Horizontes hinausprojzierst, dich auf der gegenüberliegenden Spiegelseite erlebst. Das kann in fremden Galaxien und Universen, oder in deiner eigenen sein. Das Spiegelprinzip beschränkt sich nicht auf ein einzelnes Wesen, du kannst dir vorstellen alles und jedes zu sein.

Es treibt dich, aus deinem Innern herauszuwachsen, weil du weisst, warum und für wen du unterwegs bist, und du nicht einzig und allein für dich alleine lebst, sondern aus dir herausgehst, du dein Dasein reflektierst, und du für jemand anderen unterwegs bist.

Jemand, der sich am Ende genauso im Spiegel erkennt wie du dich selbst.