Klimarat-EndberichtOriginal anzeigen (0,3 MB)

Der sog. Österreichische Klimarat hat heute 93 Empfehlungen zur Erreichung der Klimaneutralität vorgelegt. Dieser Endbericht ist online als PDF-Datei verfügbar. Er enthält sehr viele Fotos und ist auf Hochglanz getrimmt, und man hofft, dass er elektronisch bleibt und nicht zu vielen Bäumen das Leben kosten wird.

Der Klimarat wurde auf Beschluss des Nationalrats (erste Kammer des Parlaments) eingerichtet und besteht aus 100 von der Statistik Austria per Zufallsprinzip und Repräsentativitätskriterien ausgewählten Personen, um die österreichische Bevölkerung zu spiegeln. Zitat von Seite 11:
Die Auswahl der Bürgerinnen und Bürger, die am Klimarat teilnahmen, wurde mittels Zufallsprinzip von der Statistik Austria durchgeführt. Der Klimarat spiegelte die österreichische Bevölkerung im Hinblick auf folgende Merkmale wider: Alter, Geschlecht, höchste abgeschlossene Schulbildung, Einkommen, Regionen, Geburtsland, Urbanisierungsgrad. Die Teilnehmer:innen waren mindestens 16 Jahre alt und hatten ihren Hauptwohnsitz seit mindestens fünf Jahren in Österreich. Die jüngste Person im Klimarat war 17 Jahre, die älteste 79 Jahre.
Insgesamt wurde an sechs Wochenenden von Jänner bis Juni 2022 alternierend in Salzburg und Wien getagt.

Den Empfehlungen werden sechs Grundprinzipien vorangestellt:

- Klimaschutz darf keine individuelle Entscheidung sein
- Klimaschutz darf kein Luxus sein
- Klimaschutz darf niemanden zurücklassen
- Klimaschutz braucht globale Verantwortung
- Klimaschutz gelingt nur gemeinsam
- Klimaschutz muss auf dem neuesten Stand bleiben

Die Empfehlungen sind in fünf Kategorien gegliedert:

- Energie
- Konsum und Produktion
- Ernährung und Landwirtschaft
- Wohnen
- Mobilität

Die meisten Empfehlungen sind aus den Medien bekannt und wurden einstimmig angenommen bis auf vier Ausnahmen:

- Steuerliche Besserstellung nachhaltiger Lebensmittel (zwei Gegenstimmen)
- Höhere Steuern für klimaschädliche Fahrzeuge (eine Gegenstimme)
- Ökologisierung von Pendlerpauschale und Kilometergeld (drei Gegenstimmen)
- Geschwindigkeitsreduktion auf Österreichs Straßen (fünf Gegenstimmen)

Einem Foto nach zu schließen, wurden die Abstimmungen offen per Handzeichen durchgeführt. Ich will ja nicht sagen, gute alte bolschewistische Tradition ;)