Tschick

Vor gut zehn Jahren war das Buch ein totaler Renner, der auch erfolgreich verfilmt wurde. Ich finde das Buch ziemlich zäh. Das erste Viertel besteht aus Schenkelklopfer aus dem Schulleben im Stil von Gregs Tagebuch für ein bisschen ältere Kids, Andrej Tschichatschow (Tschick) kriegt volle Kanne Vorurteile ab, die es gegen "Russendeutsche" gibt (Russenmafia, Autoklauer, Plattenbausozialwohnung), und Maik Klingenberg ist der typisch wohlstandsverwahrloste Typ scheinbar reicher Eltern (Einfamilienhaus, Garten mit Pool), dessen Eltern jedoch am Ende sind (Mutter Alkoholikerin, Vater hat sich bei Immobilien- und Aktienspekulation in tiefe Schulden gestürzt). Dazu kommt noch eine Menge an pubertären Problemen, mit Mädchen Kontakt aufzunehmen.

So fahren die beiden in den Sommerferien, während Maik allein das Haus hüten soll, mit einem von Tschick gestohlenen Lada Niva planlos durch Südostdeutschland mit dem sinnbefreiten Ziel, in Südostrumänien Verwandte von Tschick aufzusuchen. Fahren kann keiner der beiden 14-Jährigen, sie verirren sich im Hinterland südlich von Berlin, spritzen den Lada um, stehlen mehrfach Kennzeichen, auf der Autobahn schrotten sie den Wagen, Tschick bricht sich ein Bein, sie fliehen aus dem Krankenhaus, schnappen sich den zerbeulten Lada, fahren weiter und krachen auf der Autobahn in einen umgestürzten LKW. Das war's dann. Tschick wird in ein Heim gesteckt, Maik muss 60 Tage Sozialarbeit bei "Mongos" leisten. Am Schluss schmeißt Maiks Mutter im Suff das Möbiliar in den Pool.

Nicht nur der Plot ist gaga, auch die aufgesetzte Jugendsprache ist sehr nervig. Mich hat das Buch jetzt nicht vom Hocker geschmissen.