Elanus

Elanus ist der erste Roman der gehypten österreichischen Thriller-Schriftstellerin Ursula Poznanski, den ich gelesen habe, und muss konstatieren: Das ist ein ziemlicher Blödsinn.

Der ziemlich kindlich und kindisch wirkende, soziopathische siebzehnjährige Jona soll ein mathematisches Wunderkind sein und erhält deswegen an einer Privatuniversität in einem kleinen fiktiven Ort namens Rothenheim ein Stipendium. Diese will sich mit ihm irgendwann rühmen können, da davon ausgegangen wird, dass er eine steile Karriere absolvieren wird. Die Privat-Uni wird gesponsort von russischen Oligarchen, die ihre Kinder dorthin verfrachten, dafür werden für ansäßige Kinder und Hochbegabte freie Studienplätze bereitgehalten.

Jona lebt bei einer Gastfamilie, in die er sich nicht integrieren will, sondern er nutzt die Zeit, mit seiner per Telefonnummer eines Handys gesteuerten selbstgebastelten Drohne Mädchen, die ihm gefallen, nachzuspionieren. Um die Steuerungs-App auf ein Handy zu bekommen, reicht es, dass auf eine SMS, die er mit seiner eigenen Messenger-App versendet, geantwortet wird. Wie das technisch überhaupt funktionieren soll, bleibt im Dunkel. Wie alles, was Technisches anbelangt in diesem Roman.

So geht es dahin. Bis er das erste von ihm geliebte Mädchen bei einem Hausbesuch ertappt und er kindische Drohzettel verteilt: "Ich kenne dein Geheimnis." Ab dann geht es rund, seine Drohne wird entdeckt und im Garten der Familie wird er zusammengeschlagen.

Im letzten Drittel kulminiert der Schwachsinn, indem wirklich alles reingestopft wird, was möglich ist. Der von dem Mädchen besuchte Herr ist Lehrender an der Uni und hat sich erhängt. Der lange Zeit nicht in seinem Büro gewesene Rektor der Uni liegt ermordet in der Tiefkühltruhe von Jonas Gastfamilie und als die Leiche vom Polizeichef der Stadt und einem Catering-Chef im Fundament eines von Russen finanzierten Neubaus entsorgt werden soll, kommt Jona dahinter und er wird gleich mit in den Beton geschmissen, aber vom BKA, das zwei in die Angelegenheit eingeweihte Freunde Jonas gerufen haben, gerettet.

Die Auflösung: Der Rektor wurde vom Universitätslektor erschlagen, weil er die Beziehung zu einer Studentin unterbinden wollte. Niemand an der Uni wollte den neuen Rektor, da er dahinter kam, dass sich sehr viele im Ort an den Finanzspritzen der Russen bereicherten. Mögliche Zeugen werden im Krankenhaus von der düpierten Gattin des Lektors im künstlichen Koma gehalten. Alles viel zu dick aufgetragen.

Und am Ende ist sogar Jona ganz lieb und reitet mit einem eh ganz netten reichen Mädchen dem Sonnenuntergang entgegen. Halt ... nein ... das ist Lucky Luke gewesen. Die beiden gehen Händchen haltend irgendwohin.

Was für ein Schmarrn!