Zamorra-1

Zurück ins Jahr 1974 und zum ersten "Geisterjäger"-Roman der Zamorra-Serie. Trash der "Modernisierungsverlierer", wie ich unlängst gelernt habe. Autorin war übrigens eine Frau: Susanne Wiemer (Wikipedia).

Diese Heftromanserie hat bis heute überlebt und das Strickmuster ist: Professor Zamorra ist im Besitz eines sarazenischen Amuletts aus dem Jahr 1099, mit dem er alle Mächte der Finsternis besiegen kann. Wie bei Jerry Cotton ist jede Geschichte in sich abgeschlossen, und man weiß von Haus aus, wer gewinnen wird. Der Grusel muss also über die Story vermittelt werden. Scheint zu funktionieren, ansonsten wäre die Serie irgendwann abgebrochen worden.

Dieser Initialroman erzählt die Geschichte, wie der New Yorker Professor für Parapsychologie und Telepathie zum Amulett kommt. Er erbt ein Schloss im Tal der Loire, das Chateau Montagne. In dessen Kellergewölben gibt es eine Kammer mit mörderischen Feuerdämonen, die nur durch das Kreuzzeichen bzw. das Amulett gebannt werden können.

Ein Bösewicht mit brutalem Diener (Dr. Arcaro Ramondo mit dem taubstummen Hünen Acharat) wohnt in einer Villa gegenüber dem Schloss, möchte als eine Art Frankenstein Tote zum Leben erwecken und erfährt vom Amulett. Er dringt ins Schloss ein, foltert dessen Besitzer Louis de Montagne, dringt in die Kammer ein, entkommt gerade noch, aber Louis wird von den Dämonen getötet. Und Zamorra erbt.

Damit ist Raum frei für den Showdown zwischen Zamorra und Ramondo. Selbes Spiel: Folterkammer, Geisterkammer. Doch Zamorra hat bereits das Amulett in der Bibliothek gefunden, Ramondo und Acharat kommen elendiglich ums Leben, Zamorra lässt alle Feuerdämonen zu Staub zerfallen (keine Gnade, ein Unterwerfungsangebot der Dämonen wird abgelehnt).

Eine Frau darf übrigens auch nicht fehlen, die Assistentin Zamorras, Nicole Duval (jung, klug, sexy). Sie wird von Ramondo kurzfristig per Hypnose in seine Gewalt gebracht. Aber man weiß eh: ihr passiert nichts. So ist es auch.

Die Story ist nicht sonderlich aufregend, sondern eher überkandidelt und eigentlich sehr unmotiviert, eher wie ein Comic (alles und jeder ist einfach da). Aber mit Zamorra, dem Amulett und Nicole ist die Basis für weitere Geschichten gelegt.