Asimov-RobotOriginal anzeigen (0,3 MB)

1950 veröffentlicht, zeigt dieser aus zusammenhängenden Kurzgeschichten bestehende Roman die Entwicklung menschenähnlicher Roboter ab Beginn der 1990er Jahre durch die Firma U. S. Robot Co. aus der Sicht der pensionierten Roboterpsychologin Susan Calvin.

Zusammenhängender Kern der Geschichten sind die drei Grundgesetze der Robotik:

  1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
  2. Ein Roboter muß den Befehlen der Menschen gehorchen - es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum Ersten Gesetz.
  3. Ein Roboter muß seine eigene Existenz schützen, solange dieses sein Handeln nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.
Der erste Roboter der Firma war ein Kindermädchen und die Geschichte schildert die Bedenken der Mutter, dass ihre kleine Tochter eine emotionale Bindung zu einer Maschine entwickelt.

In der zweiten Geschichte weigert sich ein Roboter bei einer Merkurexpedition 2015 zu Selenvorkommen vorzudringen, läuft im Kreis und brabbelt Nonsense. Die Erkenntnis: Regel 2 treibt ihn vorwärts, aber Regel 3 hält ihn zurück, da er einer Strahlung ausgesetzt wäre, die sein Positronengehirn zerstört.

Die nächste Generation (QTi oder Cutie) entwickelt ein Selbstbewusstsein, das sich den Menschen überlegen sieht und die Existenz der Erde mit Menschen bezweifelt. Er glaubt, von einem Meister geschaffen zu sein, dessen Prophet er nun sei. Dennoch erfüllt er seine Aufgaben nach Vorgaben und Plan. Es bleibt die Antwort auf die Frage offen, wie mit einer solchen Robotergeneration umgegangen werden soll.

Die Generation DV 5 (Dave) erlangt nun Befehlsgewalt über seine ihm technisch unterlegenen Arbeitsroboter und lässt sie nach einem militärischen Muster agieren und diese scheinen einem "patriotischen Wahnsinn" verfallen zu sein. Es wird vermutet, dass DV 5 als Ziel die Beherrschung der Menschen habe, um sie nach Gesetz 1 optimal schützen zu können.

Der gedankenlesende Roboter RB 34 (Herbie) ist instabil und wird bei einem unlösbaren Dilemma wahnsinnig. Die Serie wird eingestellt. Das Dilemma: Beim Abbau eines Erzes auf einem Asteroiden sind menschliche Arbeiter kurzfristig einer Gammastrahlung ausgesetzt, die unschädlich ist. Nach erstem Gesetz darf ein Roboter jedoch nicht untätig sein, wenn Menschen in Gefahr geraten können, so hindert er mit Gewalt die Menschen daran, ihre Arbeit zu verrichten. Der Befehl (Gesetz 2), nicht einzuschreiten, hat das unlösbare Dilemma verursacht.

Aus diesem Grund ist der nächsten Generation NS-2 (Nestor) das Grundgesetz 1 verkürzt eingegeben worden. Der Untätigkeits-Passus ist rausgenommen worden. Bei Tests stellt sich jedoch heraus, dass Nestor Menschen nicht retten wird, wenn er selbst bei der Rettung umkommt. Begründung: Wenn er nicht mehr existiere, könne er nie wieder Menschen retten. Er schade also in Hinkunft mehr Menschen, wenn er einen rette, da es ihn nicht mehr gäbe (Gesetz 3). Die Lösung mit dem modifizierten ersten Gesetz erweist sich als nicht optimal.

Die technischen Möglichkeiten in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts entwickelt sich nun rasant. Es wird eine Raumkrümmungsmaschine erfunden, welche interstellare Reisen ermöglicht, auch werden Roboter entwickelt, welche sich äußerlich und in ihrem Verhalten nicht mehr von Menschen unterscheiden. Dem Politiker Stephen Byerley wird nachgesagt, er sei ein Roboter. Um dies zu überprüfen, wird er während einer Wahlkampfveranstaltung so heftig provoziert, dass er einem Kontrahenten einen Faustschlag versetzt. So ist bewiesen, dass er kein Roboter ist. Eine solche Handlung kann wegen des ersten Gesetzes kein Roboter ausführen. Nach Zusammenschluss der Weltregionen zu einer Föderation wird Byerley schließlich der ersten Weltkoordinator.

Die Welt während des Interviews ist nach Zusammenschluss der Weltregionen nach Entscheidungen von Denkmaschinen organisiert, die nach dem Ersten Gesetz der Robotik ihre Entscheidungen treffen. Kriege gibt es nicht mehr, die Wirtschaft floriert. Das Erste Gesetz der Robotik wurde jedoch für die Denkmaschinen adaptiert. Es ist nicht mehr der Einzelmensch gemeint, sondern die gesamte Menschheit. Damit sind auch diktatorische Gewaltregimes möglich: Wenn ein Einzelmensch oder eine Gruppe nach Ansicht der Denkmaschinen die Menschheit in Gefahr bringt, so muss gegen diesen bzw. diese vorgegangen werden, wenn Untätigkeit diese Gefahr nicht behebt.

Die Konklusio von Asimov ist eine Warnung:
Die Maschinen verstehen all diese Kräfte, und keiner kann sich ihnen in den Weg stellen. Wer immer es tut, den werden die Maschinen beseitigen.
Noch ein paar Anmkerkungen zu der Welt, die Asimov präsentiert.

Durch die Entwicklung der Hydroponik (Landwirtschaft ohne Nutzung von Erde - gibt es wirklich) ist der Hunger besiegt, auch werden keine Tiere mehr gehalten, da tierische Produkte und Eiweiße aus Pflanzen hergestellt werden können (Grundlage ist Hefe). Die tropische Region boomt. Der Dschungel ist gerodet, Wüsten sind bewässert, Kohle und Öl wird in Unmengen gefördert. Für unsere eigene Vorstellungswelt eine Horrorvision. Aber die Gefahren eines Eingriffs ins Weltklima kannte Asimov 1950 noch nicht.

Bezüglich Bevölkerungsentwicklung lag Asimov zum Teil richtig. Eine Bevölkerungsabnahme gab es nur in der europäischen Region. Aber für Mitte des 21. Jahrhunderts setzt er nur 3,3 Milliarden Menschen an (1950 waren es etwa 2,7 Milliarden). Die folgende Bevölkerungsexplosion hat er nicht erkannt.