Baturyn-fortress-2010-08-08Original anzeigen (1,1 MB)
Rekonstruktion der Festung von Baturyn (Bild: Håkan Henriksson/Wikimedia. Lizenz: CC BY 3.0)

Am 2. November 1708 wurde während des Großen Nordischen Kriegs um die Vorherrschaft im Ostseeraum die Festung Baturyn nordöstlich von Kyiv von russischen Truppen unter der Führung von Alexander Danilowitsch Fürst Menschikow gestürmt und eingenommen. In der Festung befanden sich zwischen 9.000 und 15.000 Menschen, auch Zivilisten. Sie alle wurden in einem Blutrausch abgeschlachtet.

Von diesem Massaker berichtet der in Charkiw lebende ukrainische Schriftsteller in einem heute frei in der NZZ erschienenen und sehr lesenswerten Beitrag, in dem er darüber schreibt, dass zwischen Russland und der Ukraine seit 900 Jahren Kriegszustand herrsche.

Über das Massaker von Baturyn schreibt Gerasimow:
Am 2. November 1708, um 6 Uhr morgens – schon damals griffen die Russen gerne frühmorgens an – starteten feindliche Truppen unter der Führung von Menschikow, einem Günstling von Zar Peter dem Grossen, einen Angriff auf die ukrainische Stadt Baturin. Zwei Stunden später war die Stadt eingenommen, aber nicht dank dem Mut der Russen, sondern weil ein Verräter dem Feind einen unterirdischen Gang gezeigt hatte, der zur Festung führte. Darauf schlachteten die Russen alle (bis zu 15 000) Einwohner von Baturin ab.

Vor ihrer Hinrichtung wurden die ukrainischen Kosaken auf die raffinierteste Weise gefoltert. Selbst Vlad Dracula wäre nie darauf gekommen: Ihre verstümmelten Körper wurden auf Flösse gelegt, die man den Fluss hinuntertreiben liess, um alle Anwohner einzuschüchtern. Frauen, Kinder und alte Menschen wurden in Stücke gehackt, gerädert oder aufgespiesst.
In der Wikipedia gibt es nicht mal einen deutschsprachigen Eintrag.

Wikipedia: Sack of Baturyn