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Matthias Brandt - Blackbird

3 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Coming of age, Jugendroman ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Matthias Brandt - Blackbird

20.12.2025 um 11:17
Brandt-Blackbird

2019 erschien dieser Coming of Age-Roman des damals fast 60-jährigen Fernseh-Schauspielers Matthias Brandt, in dem er den 15-jährigen Morten "Motte" Schumacher in den 70er Jahren in einer deutschen Stadt aufwachsen lässt. Es wird ziemlich dick aufgetragen. Seine Eltern leben in Trennung, seine erste Liebe schmust mit einem anderen im Kino (er hat bezahlt), sein bester Freund stirbt an Krebs, im Suff springt er nächtens vom 10-Meter-Turm des Schwimmbads, landet in der Irrenanstalt und verliert die Sprache. Beim Begräbnis finden die Schulkameraden zusammen und er hat eine neue Liebe, eine Rauchfangkehrerin (der Gymnasiast mit einer Azubi).

Sprachlich versucht sich Brandt an einen 15-jährigen anzubiedern, was dabei rauskommt, ist zwar zeitweise witzig, aber letztlich wirkt die Sprache im Vergleich zur Reflexionskraft des Ich-Erzählers (da bricht wohl der 58-jährige Brandt durch) streckenweise verblödet, da unterste Schublade. So richtig angesprochen hat mich der Text nicht. Alle Protagonist:innen bleiben irgendwie farblos und der Plot ist zu konstruiert.


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Matthias Brandt - Blackbird

gestern um 09:53
Hallo! Der Autor nutzt natürlich eine Sprache, die bei seinem Aufwachsen in den 70ern bei den Jugendlichen die Regel war.
Das die anderen Figuren blass bleiben, hat dem Fokus auf die Zerrissenheit Mottes zu tun, der mitten einer schwierigen Lebensphase steckt und so viele schlimme und gute Dinge gleichzeitig passieren. Hätte Brandt noch mehr Handlungsstränge eingebaut und Charakteren mehr Raum gegeben, wäre der Fokus verrutscht, wie es heutzutage in vielen vollgestopften Filmen passiert, wo man immer erklären will, warum jede einzelne Figur warum wie agiert und alles am Ende überladen wird, die Zuschauer überfordert sind und abschalten.
Kennst Du die ganz besonderen familiären Hintergründe des Autors? Wenn man sich damit etwas beschäftigt, erkennt man auch ganz viele autobiographische Einflüsse, die in dem Roman zu finden sind. Gerade seine Eltern und seine Beziehung zu jedem Elternteil erkennt man sehr deutlich.
Brandts erstem Buch "Raumpatrouille" mit Geschichten aus seiner Kindheit ist ein guter Satz vorgestellt: „Alles, was ich erzähle, ist erfunden, einiges davon habe ich erlebt, manches von dem, was ich erlebt habe, hat stattgefunden.“


Quelle:


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Matthias Brandt - Blackbird

gestern um 10:46
Zitat von Phantasia2Phantasia2 schrieb:Kennst Du die ganz besonderen familiären Hintergründe des Autors?
Nur was allgemein bekannt ist. Matthias Brandt ist der Sohn Willy Brandts. Der Roman ist 1977 angesiedelt (Referenz zum Album Rattus Norvegicus von den Stranglers). Brandt war damals zwar schon drei Jahre nicht mehr Bundeskanzler, aber dass sich die Exfrau im Roman eine billige Wohnung neben einer Bahntrasse suchen muss, ist für mich autobiographisch nicht unbedingt schlüssig.

Ebenso überzeugt mich die geringe Höhe des Taschengelds nicht unbedingt. Gut. Ich weiß nicht, wie knausrig die Eltern Brandts waren.
Zehn Mark!
Ohne Scheiß jetzt.
Da hätte man ja auch mal drüber diskutieren können. Das war mein Taschengeld für zwei Wochen.
Zehn Mark 1977 sind heute ziemlich genau zwanzig Euro in Bezug auf Kaufkraft. Würde heute also 10 Euro die Woche bedeuten.

Dass Jugenderinnerungen eine Rolle spielen, kann schon sein. Für mich bleibt der Text jedoch fiktiv und ich bin nicht überzeugt, dass es sich um Autofiktion eines Kanzlersohns handelt.


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