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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

58 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Erneuerbare Energie, Stromkosten, Erneuerbare ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

18.08.2023 um 08:22
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ja, und die Steuerzahler in Bayern zahlen auch diesen Strompreis und zusätzlich die Schulden der anderen Bundesländer.
Was ist daran gerecht?
Finanzausgleich und Strompeis sind zwei Themen. Die Aufteilung von Steuereinnahmen haben nichts mit den Stromkosten zu tun. Außerdem bräuchte Bayern nach einer Deindustrialisierung unterm Strich nichts mehr in den Finanzausgleich einzuzahlen, weil dann natürlich auch die Steuereinnahmen zurück gehen. Eventuelle Verschuldungen würden dann andere Länder für Bayern mit bezahlen. Was die Einnahmen der einzelnen Bundesländer angeht, da würde ich jede Wette eingehen, dass es da in den nächsten Jahrzehnten große Verschiebungen gibt. Vielleicht erledigt sich das Thema für Bayern dann ganz von selbst.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich werde auch eine Kooperation mit BW anstreben, die sollen sich aus Finanzkraftausgleich zurückziehen und wir bauen eine Ost West Trasse von BY über BW nach Frankreich bauen, die haben Atomstrom und wir werden mit ihnen kooperieren, es könnte klappen dass wir in BY und BW den Strom kostenlos anbieten, zumindest zu einen Mikropreis.
Einverstanden, machen wir mal so?
Im Prinzip spräche nichts dagegen, wenn BY und BW eine Strompreiszone würden. Das Merrit-Order-Prinzip würde den Rest der Republik dann ja nicht mehr betreffen. Aber einmal abgesehen davon, dass man in der Zone dann wahrscheinlich generell den höchsten Strompreis hätte, wären in regelmäßigen Abständen auch noch Spitzenpreise zu erwarten. Neben dem Umstand, dass letztes Jahr fast die Hälfte der AKW wegen irgendwelcher Mängel monatelang abgeschaltet werden mussten, mussten einige AKW auch noch gedrosselt werden, weil durch den niedrigen Wasserstand einiger Flüsse das Kühlwasser ausgegangen ist. Ein Betrieb war überhaupt nur noch möglich, weil zusätzlich auch noch ein paar Umweltschutzgesetze außer Kraft gesetzt wurden. Ist doch klar, dass das Problem in Folge der Klimakrise immer häufiger auftreten wird. Die EDF hat das natürlich erkannt und fordert nun ein Lockerung der Umweltvorschriften, nach denen die AKW das Restwasser der Flüsse praktisch auf beliebige Temperaturen aufwärmen kann:
Vorschriften müssen passend zum Klimawandel angepasst werden
Parallel dazu dringt EDF auf eine Neubewertung der Umweltstandards, die die Einleitung in Flüsse begrenzen. „Die Umweltkonzepte basieren auf Studien aus den siebziger Jahren, aber der Klimawandel verändert die Umwelt bereits“, sagte EDF-Umweltdirektorin Laugier. Als Beispiel nannte sie die Temperatur des Flusses Garonne, die im Sommer oberhalb des EDF-Kraftwerks Golfech manchmal um die 28 Grad liege. Dies entspreche dem Höchstwert, der für Wassereinleitungen des Konzerns festgelegt wurde. „Die Vorschriften müssen sich auf die Höhe der Erwärmung und nicht auf eine absolute Temperatur beziehen.“ Gespräche dazu würden mit der Behörde für nukleare Sicherheit geführt.
https://www.focus.de/earth/news/investitionen-in-kuehlwasser-frankreich-will-atomkraftwerke-besser-fuer-hitzewellen-ruesten_id_194137191.html

Grob ausgedrückt, ein Gewässer fängt an zu kippen , wenn die Lebewesen darin in Folge von Sauerstoffmangel anfangen zu sterben und sich Lebewesen, die keinen oder wenig Sauerstoff benötigen, vermehren. Das ist in der Regel bei etwa 28°C der Fall. Frankreich wird hier wahrscheinlich keine Wahl haben. Aber ist doch klar, dass es in den nächsten Jahren regelmäßig große Fischsterben geben wird. Salopp ausgedrückt, je mehr Strom aus Frankreich, destso mehr tote Fische in Frankreich. An der Oder haben wir letztes Jahr ja mitbekommen wie so etwas aussieht.

Das ist aber nicht das einzige jetzt schon absehbare Problem. Die AKW in Frankreich sind alles ziemlich alte Kisten. An der Hälfte davon waren letztes Jahr größere Reparaturen notwendig. Da war dann viel politischer Druck dahinter, die AKW wieder schnellst möglich in Betrieb zu bekommen. Es hat trotzdem über ein halbes Jahr gedauert. Nur, die andere Hälfte dürfte in den nächsten Jahren doch auch noch ausfallen. Dann muss Frankreich wieder Strom aus Deutschland und Dänemark importieren. Den für die Leitung von BY und BW natürlich auch. Ich möchte nicht wissen, was der dann kosten wird.

Das nächste Problem kündigt sich auch schon an. Frankreich bezieht einen Großteil seines Urans aus Niger. Nach dem Putsch dürfte die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in Schwierigkeiten kommen. Zumal Frankreich dort als ehemalige Kolonialmacht eher unbeliebt ist und jetzt auch noch immer öfter russische Flaggen von der Bevölkerung geschwenkt werden.

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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

18.08.2023 um 08:24
Zitat von FölixFölix schrieb:Finanzausgleich und Strompeis sind zwei Themen.
Mit einer Gemeinsamkeit : Geld. Bayerische Steuerzahler haben nichts davon in anderen Ländern die schlecht haushalten Schulden zu zahlen.
Zitat von FölixFölix schrieb:Die Aufteilung von Steuereinnahmen haben nichts mit den Stromkosten zu tun.
Ich will aber das beides besprochen wird, das Geld geht aus der gleichen Tasche raus.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.08.2023 um 16:57
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 17.08.2023:Mit den 10 Mrd. auf Finanzkraftausgleich, Bayern trägt 53% der Gesamtlast bundesweit, können wir bei der einfachen Rechnung 1kWp PV ca. 600€ (da große Menge und keine Umsatzsteuer) um die 16GWp pro Jahr installieren
Warum installiert die Industrie das nicht einfach? Warum muss man schon wieder subventionieren?
Der reinste Sozialismus in deiner Welt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 17.08.2023:wir bauen eine Ost West Trasse von BY über BW nach Frankreich bauen
Das will ich sehen. Du kriegst bei den Wutbürgern in der Pampa kein Meter verlegt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 18.08.2023:Bayerische Steuerzahler haben nichts davon in anderen Ländern die schlecht haushalten Schulden zu zahlen.
Erst jahrzehntelang profitieren vom System und wenn man selbst zahlen muss, torpedieren. Das nenne ich mal asozial.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.08.2023 um 17:10
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Warum installiert die Industrie das nicht einfach? Warum muss man schon wieder subventionieren?
Der reinste Sozialismus in deiner Welt.
Nicht so schnell:
- man muss festlegen wer für Grundversorgung zuständig ist, wenn ihr tatsächlich wollt dass dies die Industrie macht...empfehle ich nochmal drüber nachzudenken
- die Industrie ist nicht ideologiebetrieben oder vom Hass auf andere Bundesländer, wo kein Wind weht (bzw. ausreichend), werden die auch nichts aufstellen
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Das will ich sehen. Du kriegst bei den Wutbürgern in der Pampa kein Meter verlegt.
Halbes Zitat, wenn die Bürger Strom umsonst bekommen und nicht mehr Zahlmeister für Besserwisser sind...dann gehts.
Zudem habe ich eine andere Idee©: die Trassen werden entlang der Autobahn(en) in 3-4m Höhe in isolierten Rohren verlegt, man muss nur bei den Ausfahrten überhöhen, das geht ruckzuck.
Das geht eh nur über unattraktive Grundstücke, der Rand ist meistens schon verdichtet, der Transportweg ist die Autobahn selbst.
Aber ich weiss Visionäre wie ich sind unerwünscht, Bayern soll zahlen, das ist wichtiger.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Erst jahrzehntelang profitieren vom System und wenn man selbst zahlen muss, torpedieren. Das nenne ich mal asozial.
Schon mal Gesamtrechnung gemacht? Bayern hat insgesamt 105Mrd. bezahlt, am meisten von allen BL. (BW Platz 2 82Mrd.)


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.08.2023 um 17:50
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Halbes Zitat, wenn die Bürger Strom umsonst bekommen und nicht mehr Zahlmeister für Besserwisser sind...dann gehts.
Nein, den Wutbürgern geht es um das Prinzip. Das wird auch in dieser Form nichts. Wir sind in Deutschland! Das verstehst du nicht.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Zudem habe ich eine andere Idee©: die Trassen werden entlang der Autobahn(en) in 3-4m Höhe in isolierten Rohren verlegt, man muss nur bei den Ausfahrten überhöhen, das geht ruckzuck.
Auch entlang von bereits bestehenden Verkehrswegen lehnt man sowas ab. Siehe die Diskussion zur NBS Hamburg - Hannover. Diese soll entlang der A7 führen und damit genau die Bündelung vornehmen. Schaue Dir die Diskussionen dazu an.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Schon mal Gesamtrechnung gemacht?
Was soll diese Aufrechnung? Das bringt uns kein Zentimeter weiter. Wenn du unbedingt möchtest, dann musst du auch die Inflation bereinigen.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.08.2023 um 19:03
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Erst jahrzehntelang profitieren vom System und wenn man selbst zahlen muss, torpedieren. Das nenne ich mal asozial.
In Baden-Württemberg ist es genauso. Ich verstehe nicht warum das nicht erwähnt wird. Oh doch ich verstehe es da du nicht neutral gegen die CSU bist. Baden-Württemberg ist sogar noch schlechter als Bayern in Bezug auf Anteil an Erneuerbaren an der Energie und dort regieren Grüne seit Jahren und haben wenig für Erneuerbare gemacht (teilweise mit SPD und CDU als Juniorpartner).

Du hast alle möglichen Parteien die dort geschlafen haben Grüne, SPD, CDU, CSU.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Warum installiert die Industrie das nicht einfach? Warum muss man schon wieder subventionieren?
Der reinste Sozialismus in deiner Welt.
Zitat von FölixFölix schrieb am 18.08.2023:Finanzausgleich und Strompeis sind zwei Themen.
Ja das ist überall gleich wenn man von etwas profitiert und Geld bekommt will man es beibehalten. Da aber der Strompreis Geld für dich kostet und du profitieren würdest wenn es mehrere Zonen gibt, willst du es getrennt behandeln.

Aber das ist dann auf beiden Seiten asozial, wenn es asozial ist.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nicht so schnell:
- man muss festlegen wer für Grundversorgung zuständig ist, wenn ihr tatsächlich wollt dass dies die Industrie macht...empfehle ich nochmal drüber nachzudenken
- die Industrie ist nicht ideologiebetrieben oder vom Hass auf andere Bundesländer, wo kein Wind weht (bzw. ausreichend), werden die auch nichts aufstellen
Da sind alle Gruppen gleich. Bekommt man Geld ist man dafür und muss man Geld zahlen ist man dagegen. Da so zutun dass man es für die Umwelt tut, ist auch Blödsinn. Man kann ja das Geld aus dem Finanzausgleich für Erneuerbare verwenden. Dann bekommen die Nordstaaten nichts und die Erneuerbaren werden gebaut und im Süden ist der Strom billiger. Das würden sie dann auch nicht wollen.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Nein, den Wutbürgern geht es um das Prinzip. Das wird auch in dieser Form nichts. Wir sind in Deutschland! Das verstehst du nicht.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Auch entlang von bereits bestehenden Verkehrswegen lehnt man sowas ab. Siehe die Diskussion zur NBS Hamburg - Hannover. Diese soll entlang der A7 führen und damit genau die Bündelung vornehmen. Schaue Dir die Diskussionen dazu an.
Ich denke nicht, dass es ihnen ums Prinzip geht. Was sollte das für ein Prinzip sein? Einfach dagegen sein?

Wenn du die mit "Wutbürger" beleidigst wird das wohl auch nicht besser. Ich denke mal die denken, dass ihnen die Strahlung schadet. Zumindest fällt mir auf die Schnelle kein andere Grund ein. Manche glauben, dass Hochstromleitungen ungesund sind. Dann sollte man vielleicht Studien machen und die Leute über die Effekte aufklären. Das wäre meine Idee.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.08.2023 um 19:57
Zitat von blueavianblueavian schrieb:Da aber der Strompreis Geld für dich kostet und du profitieren würdest wenn es mehrere Zonen gibt, willst du es getrennt behandeln.
Das ist ja gerade der Irrtum. Von Strompreiszonen würden alle profitieren, weil dann alle einen Anreiz hätten ihren Anteil an Erneuerbaren zu bauen um günstigen Strom zu bekommen. Den absoluten Supergau bekäme man, wenn im Süden nur Gaskraftwerke gebaut würden und im Norden nur erneuerbare Energie erzeugt würde. Das Merit-Order Prinzip würde dann dazu führen, dass auch im Norden der Strom praktisch immer zu Gaskraftwerkspreisen verkauft werden muss, obwohl die Erzeugung so gut wie nichts gekostet hat. Das ist auch der Grund, warum Backup Kraftwerke in Gebieten gebaut werden müssen, in denen die Erneuerbaren ausgebaut sind. Die Backup Kraftwerke laufen dann nur an, wenn bei den Erneuerbaren nichts mehr geht. Und nur dann greift in dem Fall fur sie das Merrit-Order Prinzip.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

22.08.2023 um 18:41
Zitat von blueavianblueavian schrieb:Baden-Württemberg ist sogar noch schlechter als Bayern in Bezug auf Anteil an Erneuerbaren an der Energie
Der Bezug auf Bayern kommt halt daher, dass sich die Dampfnudel Söder als der größte Held verkauft und dabei nur heisse Luft produziert. Ein Herr Kretschmann weiß einfach das er zu wenig gemacht hat und hält damit zu dem Thema auch die Klappe.

Den Unterschied merkst du, oder?
Zitat von blueavianblueavian schrieb:Da aber der Strompreis Geld für dich kostet und du profitieren würdest wenn es mehrere Zonen gibt, willst du es getrennt behandeln.
Die Aufteilung in Zonen ist aber lebensnotwendig, damit überhaupt ein Netz regelbar bleibt. Es macht kein Sinn, Strom über hunderte von Kilometern zu transportieren. Das muss eben auch lokal erzeugt werden und nur im Störungsfall wird aus anderen Netzen dann eingegriffen. Genau da möchte die EU und die Bundesregierung hin.
Zitat von blueavianblueavian schrieb:Ich denke mal die denken, dass ihnen die Strahlung schadet.
Dann sind diese Menschen noch verstrahlter als gedacht.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.09.2023 um 15:50
Da werden mal wieder die Leute veräppelt:

mai20 09Original anzeigen (0,4 MB)
https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/videos/maischberger-video112.html
57:22 Markus Blume (CSU): .. wir haben massive Importe, Kohlestrom aus Polen, Atomstrom aus Frankreich.
Glatt gelogen. In beiden Fällen haben wir Nettoexporte:

IMPEXPOriginal anzeigen (0,2 MB)
https://energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=DE

Hohe Importe haben wir nur aus Dänemark. Und die haben fast nur Erneuebare. Wenn Markus Söder endlich einmal anfangen würde die Windenergie auszubauen, dann könnten wir auf die Importe auch noch verzichten.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.09.2023 um 20:03
https://app.electricitymaps.com/zone/DE

Deutschland importiert gerade Strom aus Frankreich, den ganzen Tag übrigens.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.09.2023 um 20:52
@Kies-Richard

Das Deutschland schon den ganzen Tag Atomstrom aus Frankreich importiert wird in deinem Link leider nicht angezeigt. Wenn doch, dann mach mal einen Screenshot und markiere die Stelle, wo man das sehen kann.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.09.2023 um 21:16
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Deutschland importiert gerade Strom aus Frankreich, den ganzen Tag übrigens.
Es gibt einen ständigen Austausch zwischen den Ländern. Der dient u.A, der gegenseitigen Stabilisierung der Netze. Unter dem Strich ist nur der Nettoexport im Jahreszyklus aussagefähig. Der sollte in etwa ausgeglichen sein. Genau genommen müsste man jetzt den Zeitraum September 2022-September 2023 berrachten. Da sind dann auch die jahreszeitlich bedingten Ausgleichsmaßnahmen wieder in der Waage. Das ändert in dem Fall aber nichts an der Aussage:

Markus Blume verberitet hier Fake-News. Genau so, wie etliche seiner Kollegen von CDU und FDP.
Der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kruse, äußerte sich ebenfalls gegenüber der „Bild“-Zeitung. Er kritisierte, dass die Energiewende der Grünen maßgeblich auf Atomstromimporte aus Frankreich angewiesen sei. Dies sei problematisch,
Jens Spahn (43, CDU) zu BILD: „Die Ampel redet das Stromproblem seit Krisenbeginn klein. Ohne Kernkraft aus Frankreich wären wir aufgeschmissen. Die Ampel ist die Koalition der Atom-Doppelmoral.
https://www.bz-berlin.de/deutschland/deutschland-braucht-atomstrom-aus-frankreich
Zusammen bestätigen dann alle das, was die AFD doch schon vor einigen Jahren vorausgesagt hat: "Wenn in Deutschland aufgrund der Energiewende der Strom knapp wird, läuft es also darauf hinaus, dass wir beispielsweise Atomstrom aus Frankreich importieren." Den Link dazu erspare ich mir. Und so mancher Bürger macht sich dann so seine Gedanken: Ja, die AFDler haben das ja schon vor Jahren vorausgesagt. Und der Markus Blume hat es jetzt noch mal bestätigt.

CDU/CSU und FDP unterstützen hier mit der Verbreitung von Fake-News, den Unsinn den die AFD schon lange verbreitet. Man kann sich ja einmal überlegen, wem die Gläubigen dann am ehesten zutrauen, die Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Wenn dann noch eine so genannte Wirtschaftsweise behauptet, die würden den Strom verbilligen, dann dürfte das auch noch einmal Stimmen beim Original bringen. Das waren allerdings auch Fake-News. Ich glaube, das war hier schon mehrfach und über unterschiedliche Begründungen erörtert worden.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.09.2023 um 21:53
Zitat von FölixFölix schrieb:Genau genommen müsste man jetzt den Zeitraum September 2022-September 2023 berrachten.
Man muss den Zeitraum ab dem 16.04.2023 betrachten, alles andere verfälscht die Daten.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

21.09.2023 um 22:25
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Man muss den Zeitraum ab dem 16.04.2023 betrachten, alles andere verfälscht die Daten.
Bei einer mittleren Last von, über den Daumen, 60GW, war die Kernkraft bis April noch mit 2GW-3GW beteiligt. Das kann man getrost vergessen. Man darf auch nicht vergessen, dass wir die letzten 20 Jahre immer Exportüberschuss hatten. Wenn man dann ein paar GW wegschaltet, dann wird erst einmal der Überschuss kleiner. Eine Mangelversorgung ist jedenfalls keine zu erkennen. Und die Kohlekraftwerke sind im Sommer anscheinend auch auf Sparflamme gelaufen. Daher wahrscheinlich auch der geroße Anteil an Erneuerbaren aus Dänemark.


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22.09.2023 um 09:05
Noch einmal zur Rolle der Kernkraftwerke zur Versorgungssicherheit.

stromaustOriginal anzeigen (0,2 MB)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/

Die Kernkraftwerke sind 2023 noch 3,5 Monate mit einer durchschnittlichen Leistung von etwa 3GW gelaufen. Macht dann 24h*30Tage*3,5Monate*3GW/1000GWh/TWh=7,6 TWh, wenn ich mich nicht vertan habe.

Bei einem Überschuss von 27,5TWh im letzten Jahr, spielen die jetzt fehlenden 7,6 TWh keine Rolle bei der Versorgung. Aus Dänemark haben wir dieses Jahr über 9TWh netto importIert. Praktisch alles Erneuerbare. Wir brauchen also mehr Erneuerbare und eben keine Atomkraftwerke, zumal man die AKW ja noch nicht einmal abschalten kann, wenn wir Überschuss bei den EE haben. Und den werden wir immer öfter bekommen.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

22.09.2023 um 22:43
Zitat von FölixFölix schrieb:Kies-Richard schrieb:
Deutschland importiert gerade Strom aus Frankreich, den ganzen Tag übrigens.

Es gibt einen ständigen Austausch zwischen den Ländern. Der dient u.A, der gegenseitigen Stabilisierung der Netze. Unter dem Strich ist nur der Nettoexport im Jahreszyklus aussagefähig.
Ich habe gerade gesehen, im Faktencheck von Maischberger wird das auch falsch dargestellt. Dabei hat Luisa Neubauer eindeutig vom Netto Export gesprochen. Was anderes würde auch keinen Sinn ergeben.
Neubauer: "Wir sind Netto-Exporteur. Das ist wirklich Fake-News, was Sie hier verbreiten. Wir sind Netto-Stromexporteur. 
….
Blume:  …

Neubauer: "Wir importieren keinen französischen Atomstrom. Das stimmt einfach nicht."
Fazit  Faktencheck bei Maischberger:
Dass Deutschland überhaupt keinen französischen Atomstrom importiert, wie Luisa Neubauer in der Sendung sagte, ist nicht denkbar. Die Aussage von Luisa Neubauer darf auf der Grundlage der gegebenen Datenanalyse als falsch betrachtet werden.
Die Datenanalyse zeigt eindeutig, dass wir nach Frankreich in diesem Jahr einen einen Netto Export von 1,7 TWh haben. Die vom Autor offensichtlich unterstellte Behauptung ist aus dem Zusammenhang herausgerissen.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

23.09.2023 um 00:42
https://app.electricitymaps.com/map

Vielleicht einfach mal diese Map im Auge behalten. Also in den letzten Tagen haben wir immer Strom bzw. Atomstrom aus Frankreich erhalten. Atomstrom aus Tschechien ist auch dabei.


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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?

23.09.2023 um 10:01
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Vielleicht einfach mal diese Map im Auge behalten. Also in den letzten Tagen haben wir immer Strom bzw. Atomstrom aus Frankreich erhalten. Atomstrom aus Tschechien ist auch dabei.
Was zählt, das ist die Bilanz am Ende eines Jahres.

imp exp 22

https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/presseinformationen/2023/Stromerzeugung_2022.pdf

Letztes Jahr hatten wir 27,5 TWh Überschuss. Etwas weniger als das, was die noch in Betrieb gewesenen AKW erzeugt haben (32,8TWh). Über die Hälfte des Überschusses ist nach Frankreich gegangen, weil dort etliche AKW wegen Wassermangel in den Flüssen gedrosselt oder wegen irgendwelchen Schäden an den Meilern abgeschaltet werden mussten.


Was jeden Tag so hin und her geschoben wird ist uninteressant. Wenn z.B. ein Regengebiet über Frankreich nach Deutschland zieht, dann hat zuerst Deutschland Überschuss an Sonnenstrom. Wenn das Regengebiet dann über Deutschland steht, ist der Überschuss in Frankreich. Entsprechend wird auch Strom ständig hin und her geschoben um die Netze stabil zu halten. Interessant ist nur, was saisonbereinigt am Ende eines Jahres in der Summe übrig bleibt. Das ist dann echter Überschuss. Die Entwicklung kann man an Einfachsten hier verfolgen:

imp exp 23
https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&chartColumnSorting=default&source=tcs_saldo&interval=year&sum=0&partsum=1

Dass dieses Jahr bei uns der Atomstrom aus Frankreich eine Rolle spielt, dürfte ziemlich unwahrscheinlich sein. Klimaneutralen Strom importieren wir hauptsächlich aus Dänemark. Der ist dann auch wirklich überwiegend grün und offensichtlich ja auch billiger als der Atomstrom aus Frankreich.

Mit dem weiteren Ausbau der EE bei uns, werden wir in den kommenden Jahren eher wieder in Frankreich aushelfen müssen, wenn die andere Hälfte der maroden Kisten dort in Reparatur gehen muss und der Klimawandel wieder zu Wassermangel in den Flüssen dort führt.


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