Bundeswehr-Affären: Sollte zu Guttenberg sein Amt niederlegen?

Bundeswehr-Affären:

Sollte zu Guttenberg sein Amt niederlegen?

Warum sollte er sein Amt niederlegen? Was würde das bringen?
Gutenberg ist Politiker. Für die Ordnung und Disziplin in der Truppe sind gut bezahlte, hochdekorierte Offiziere und Generäle verantwortlich. Von einer Bundeswehraffaire würde ich wegen sowas sowieso nicht sprechen.

NEIN! Wozu auch? Ich glaube sowieso, daß das ganze künstlich aufgebauscht wird, um von allem möglichen anderen abzulenken.

martialis schrieb:Gutenberg ist Politiker.

@martialis

Gutenberg ist der oberste Dienstherr einer 300.000 Mann starken Bundeswehr und da er Oberbefehlshaber dieser Organisation ist, hat er die Verpflichtung zur Dienstaufsicht!

Wenn bei der Bundeswehr was schief läuft, dann hat das der Verteidigungsminister zu verantworten, oder sehe ich das falsch?

@kinglon

kinglon schrieb:Gutenberg ist der oberste Dienstherr einer 300.000 Mann starken Bundeswehr und da er Oberbefehlshaber dieser Organisation ist, hat er die Verpflichtung zur Dienstaufsicht!

Rechtlich natürlich schon, aber die Bundeswehr ist nun mal eine hierarchische Organisation.
Da ist der näheste verantwortliche Vorgesetzte zuständig bis hoch zum Kommandanten.
Wenn man bei der BW am Ende alles auf den Verteidigungsminister abwälzt, haben wir keine fähigen militärischen Führer in dieser Armee.

Es ist doch Blödsinn, dass jeder Chef, gerade jeder Minister, immer gleich aufgefordert wird, von seinem Amt ,,zurückzutreten".

So sehe ich das auch bei Herrn Guttenberg.

Als ob bei einem Peter Struck, Ex-SPD-Verteidigungsminister, nicht auch solche Ereignisse wie auf der Gorch Forck oder ein Soldatentod beim Spiel in Afghanistan geschehen könnte.

Weshalb?

Weil der Verteidigungsminister hunderte oder gar tausende Kilometer entfernt ist vom Schauplatz des Ereignisses.
Weil er hunderttausende Leute ,,unter sich" hat und es sich hier weder um brave, kleine Kinder noch um programmierte Roboter handelt, sondern um erwachsene, individuelle Menschen.

In das direkte Tagesgeschehen von Ausbildung oder Kriegsführung greift der Verteidigungsminister ohnehin nicht ein, dazu fehlen ihm Wissen und Zeit, um dies überhaupt vernünftig machen zu können - nicht umsonst gibt es viele Berater, die sich mit dem jeweiligen Thema auskennen.

Es ist gar nicht möglich, dass selbst der beste Verteidigungsminister der Welt immer ALLES kontrollieren kann, was gerade irgendwo in irgendeiner Ausbildungsstätte oder einem Feldlager geschieht.

Guttenberg tut das genau das Richtige: Er lässt sich nicht auf diese dummen Forderungen und kleinen Scharmützel ein, mit denen man ihn aus der Reserve locken will und forciert eine anständige Aufklärung.
Zudem gefällt mir sehr gut, dass er auch als einer der ganz wenigen Politiker in der Lage ist, Fehler einzugestehen und es nächstes Mal besser machen zu wollen.


Diese reflexartigen Rücktrittsforderungen seitens Linker, SPD, Grüner und anderer Kritiker ist lediglich lächerlicher, taktischer Natur um dem Gegner ,,ans Bein zu pinkeln" und ein wenig am verhassten, positiven Image Guttenbergs kratzen zu können.
Konstruktiv sind sie auf keinen Fall, ein Rücktritt würde Aufklärung eher behindern.

Und die Betreffenden wissen auch, dass diese Forderung unkonstruktiv und sinnlos ist, garantiert.

@kinglon

kinglon schrieb:Gutenberg ist der oberste Dienstherr einer 300.000 Mann starken Bundeswehr

Aber er ist kein Militär, sondern ein ziviler Politiker.

Thalassa schrieb:Aber er ist kein Militär, sondern ein ziviler Politiker.

@Thalassa

Ich dachte immer er wäre Oberbefehlshaber der Bundeswehr.

@kinglon

kinglon schrieb:Ich dachte immer er wäre Oberbefehlshaber der Bundeswehr.

Ist er laut Gesetz auch, trotzdem ist er kein Soldat. Im Kriegszustand ist übrigens der Bundeskanzler oberster Befehlshaber, wenn ich mich nicht irre.

Trotzallem, wenn irgendwo im Krankenhaus jemand durch Ärztepfusch stirbt, tritt der Gesundheitsminister auch nicht zurück, oder???

Am Mittwoch reihte sich auch Altkanzler Helmut Schmidt ins Lager der Kritiker ein.

Schmidt kritisierte die schnelle Ablösung des «Gorch-Fock»-Kapitäns Norbert Schatz. An die Adresse des Verteidigungsministers sagte der Sozialdemokrat der «Zeit», deren Herausgeber er ist: «Um einen Rat gebeten, würde ich sagen:

Sorge dafür, dass die Vorschriften eingehalten werden.

Zu den Regeln gehört beispielsweise auch, dass über niemandem der Stab gebrochen wird, ehe er angehört wurde.» Schmidt betonte, sein Ratschlag beziehe sich nicht nur auf den Umgang mit Schatz, sondern auch auf die Entlassung von Staatssekretär Peter Wichert und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan. Beide waren kurz nach dem Amtsantritt von Guttenberg Ende 2009 entlassen worden, weil sich der Minister von ihnen nicht hinreichend über die Kundus-Affäre informiert gefühlt hatte.

http://de.news.yahoo.com/26/20110126/tde-guttenberg-pannen-ja-vertuschung-nei-e7455f6.html

Der alte Schmidt ist der Beste. :)

@kinglon

@martialis war schneller - dem kann ich nichts hinzufügen ;) .

Nachtrag:

ICH erwarte übrigens GERADE von einem anständigen und guten Verteidigungsminister, dass er sich nicht einfach bei etwas Gegenwind sofort verzieht und die Flinte ins Korn wirft, nur weil ein Haufen von Gegnern aus taktischen Gründen genau das fordert!
Und hinterher würden wahrscheinlich genau diese Leute noch behaupten, Guttenberg hätte sich feige zurückgezogen, als Führung und Aufklärung wichtig waren.


ICH erwarte von einem guten Verteidigungsminister, einem guten Oberbefehlshaber, dass er erstmal Missstände anständig aufklärt und dann qualifiziert Konsequenzen zieht.

kinglon schrieb:Schmidt kritisierte die schnelle Ablösung des «Gorch-Fock»-Kapitäns Norbert Schatz.

Man muss aber unterscheiden zwischen Ablösung und Entlassung. Die Ablösung war vermutlich erstmal ne Art Notlösung, um überhaupt was zu machen.
Natürlich hätte man das nicht machen müssen, aber der Kapitän ist in diesem Fall nunmal verantwortlich , egal ob er an Bord war, oder mit seiner Frau spazieren ging.

Wär ja ein feiner Politiker, wenn er beim erstbesten Problem zurücktreten würde. Von leuten in seiner Position erwart ich mir dass die das LÖSEN und nicht abhaun.

nicht wegen der BW, aber jeder CDU/CSU-Politiker in einem Ministeramt ist einer zuviel :P

Ich hab mir sagen lassen, Guttenberg hat Schatz ohne eine vorherige Anhörung, die ihm eigentlich zugestanden hätte, abgesetzt. Darum erwägt der Kapitän wohl nun auch juristische Schritte aber wie dem auch sei, wenn unser gelackter und geleckter Chef des BMVg den korrekten Rechtsweg selber nicht einhält, was hat er dann in dem Amt veloren?

also ich hätte genau das selbe gemacht in seiner situation. denn einfach ist sie j nicht. hier gibts belästigungen, da spielen soldaten mit ihren waffen rum und killen sich gegenseitg weil sie vorschriften missachten.
dann ein schiff aufdem leute erniedrigt werden sollen.

also mir würde da der kopf rauchen.

den kapitän der gorch fuck oder wie das schiff heißt, zu beurlauben ist der richtige schritt.
und die stärkeren überprüfungen in der bundeswehr halte ich auch für angemessen, da sowas einfach nicht sein darf.
wenn das so weiter geht dann haben wir irgendwann garkeine armee mehr weil sich jeder sagt "ha ich bin doch nicht blöd und lass mich da erniedrigen"

und ohne bundeswehr sind wir eben schutzlos ;)

@Kabalzer0

Nur dumm, dass der Kapitän beliebt war bei der Truppe....aber scheiß auf Moral....achja die Äquatotaufe ist ein uraltes Ritual, gabs bisher kein großes Trara drum, komischerweise erst, nachdem ne Matrosin gestorben ist aber es sollen auch hin und wieder Lokführer in Ausübung ihres Berufes sterben, da wird komischerweise kein Bahnchefposten in Frage gestellt....hmmmmmm

Nein, denn für Ordnung sorgen andere. Man sollte nicht ihm den schwarzen Peter zuschieben, sondern den Offizieren.