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Themen-Wiki: Impfungen - unnötig oder unbedingt notwendig?

Im Themen-Wiki können Diskussionsteilnehmer gemeinsam eine Zusammenfassung erstellen oder wichtige Beiträge und Informationen auflisten.
Schreibberechtigt sind alle Mitglieder, die mindestens 25 Beiträge in der jeweils verknüpften Diskussion verfasst haben.

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bearbeitet von emanon am 02.05.2019
Impfschäden
In der Diskussion um die Notwendigkeit von Impfungen hört man immer wieder, dass Impfschäden keine Seltenheit seien und eine permanente Gefahr für jeden, der sich impfen lässt, darstellen.
In Wirklichkeit sieht das aber etwas nüchterner aus:
In einem Beobachtungszeitraum von 5 Jahren wurden in Deutschland 211,2 Millonen Impfungen durchgeführt. Im selben Zeitraum wurden 169 Impfschäden registriert. Dies entspricht einer Rate von Impfschaden: Impfung von ~1:1250000. Somit kommen auf 1,25 Millionen Impfungen ein einziger Impfschaden.
Dieses Risiko ist nahezu zu vernachlässigen im Vergleich mit den Gefahren der Krankheiten gegen die geimpft wird.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wissen/impfung-und-risiken-ueber-10-000-verdachtsfaelle-169-anerkannte-impfschaeden-in-fuenf-jahren/10918284-2.html

Autismus
Ein weiteres "Argument" der Impfgegner ist, dass Impfungen für ein gehäuftes Auftreten von Autismusfällen verantwortlich seien.
Diese Behauptung wurde vielmals untersucht und es wurden Studien dazu durchgeführt.
Eine Studie an 657000 Kindern ergab, dass die Hazard Ratio (also das Verhältnis der Kinder, bei denen Autismus festgestellt wurde) sich nicht zwischen geimpften und ungeimpften Kindern unterscheidet.
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/kein-zusammenhang-zwischen-autismus-und-impfungen/

Viel mehr ist die Zunahme der Autismusfälle in den letzten Jahrzehnten wohl eher darauf zurückzuführen, dass Autismus durch verbesserte medizinische Methoden besser zu diagnostizieren ist und somit heute einfach mehr Fälle erkannt werden als früher.

Gefahren der Krankheiten
Viele der Krankheiten, gegen die geimpft wird, gelten als ausgerottet.
Dies führt dazu, dass viele Menschen die Gefahr, die hinter diesen Krankheiten steckt, gar nicht mehr kennen und sie eine Impfung aufgrund der "nicht vorhandenen Gefahr" ablehnen.

Daher hier eine Auflistung der möglichen Gefahren und Folgen die die Krankheiten mit sich bringen können und dazu im Verhältnis die bekannten Nebenwirkungen:

  • Masern
    Letalitätsrate: 0,1%
    Bleibender Schaden: ~0,16%

    Nebenwirkungen der Impfung:
    - Schwellung der der Einstichstelle (~5%)
    - Leichter Masernausbruch ["Impf-Masern"] (2-5%)

  • Polio (Kinderlähmung)
    Hirnhautentzündung: 5%
    Lähmung: 1%
    Letalitätsrrate: 2-20%

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Fieberkrampf: 0,01%
    Um die Jahrtausendwende gab es innerhalb von 3 Jahren bei 3 Millionen verabreichten Impfungen 5 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung. Jedoch konnte kein direkter Zusammenhang zwischen der Impfung und den Todesfällen gefunden werden und der Vorwurf des Zusammenhangs wurde 2003 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur entkräftet (das wären 0,00016%)

  • HPV (Humane Papillomaviren)
    Jährliche Erkrankungen: ~7850
    Jährliche Todesfälle (HPV-assoziierter Gebärmutterhalskrebs): ~1600
    Jährliche Ausschabungen des Gebärmutterhalses: >50000

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Schwellung und Rötung der Einstichstelle
    Schwindel
    Seit 2007 keine schwerere Nebenwirkung

  • Hepatitis B
    Kann zu Leberschäden führen
    Wahrscheinlichkeit von chronischen Beschwerden bei Neugeborenen 90%, bei Kleinkindern bis zu 70%
    Letatlitätsrate: 0,5 - 1%

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Fieberkrampf: <0,01%
    Keine langfristigen Folgen bekannt

  • Tetanus
    Letalitätsrate: 25% (in DE)
    Lähmungen und Krämpfe bei Nichtbehandlung
    Gegebenenfalls Amputation oder Ausschneiden der Wunde notwendig

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Fieberkrampf: 0,01%

  • Mumps
    Hirnhautentzündung: ~10%
    Bauchspeicheldrüsenentzündung: selten
    Störung der Fruchtbarkeit durch Hodenmumps bei Männern: 13%
    Hörstörung bis Taubheit: 0,01%

    Nebenwirkungen der Impfung:
    keine bekannten

  • Diphtherie
    Herzmuskelentzündung: 22%
    Nervenentzündung: 5%
    Lungenentzündung
    Nierenerkrankung
    Letalität: selten

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Allergische Reaktion an Haut oder Atemwegen: 0,1%
    Erkrankung des Nervensystems: 0,01%
    anaphylaktischer Schock: Einzelfälle

  • FSME
    Symptomatische Patienten: 10-30%
    Hirnhautentzündung: ca 50% aller symptomatischen Patienten
    Meningoenzephalitis mit schweren Bewusstseinsstörungen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung: ca. 40% aller symptomatischen Patienten
    Rückenmarksentzündung mit Lähmungen: ca. 10% aller symptomatischen Patienten

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Fieber: 15%
    Schmerzen an der Impfstelle: regelmäßig
    Nervensystemschäden und allergische Reaktionen: Einzelfälle

    Info: 19% der 34 bis 2009 in Deutschland registrierten Impfschäden gehen auf die FSME Impfung zurück.

  • Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
    Lungenentzündung
    Blutvergiftung
    Hirnhautentzündung
    Bei Nichtbehandlung der Hirnhautentzündung Letalitätsrate von bis zu 90%
    Letalitätsrate bei Behandlung >5%
    innerhalb weniger Stunden lebensgefährlich
    Kehldeckelentzündung
    Langfristige Schäden wie geistige Schwerstbehinderung: 5%
    Bevor es einen Impfstoff gab die Haupttodesursache für Kinder unter 5 Jahren in den USA

    Nebenwirkungen der Impfung:
    Schmerzen an der Impfstelle, Frösteln, Magen-Darm-Beschwerden: gelegentlich
    Fieberkrampf: Einzelfälle


Quellen:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/impfung-und-risiken-ueber-10-000-verdachtsfaelle-169-anerkannte-impfschaeden-in-fuenf-jahren/10918284-2.html
Wikipedia Artikel zur jeweiligen Krankheit

Dass diese Krankheitenen jedoch als "ausgerottet" gelten, heißt nicht, dass sie keine Gefahr mehr darstellen.

In letzter Zeit hört man regelmäßig, dass Bezirke, in denen die Krankheiten schon als ausgerottet galten, plötzlich von Epidimien eben dieser Krankheiten heimgesucht werden, da die Menschen sich nicht mehr gegen diese impfen wollen. So kam es kürzlich im US-Bundesstaat New York zu einem Ausbruch der Masern von dem viele Kinder betroffen waren.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/masern-epidemie-usa-new-york-rockland-county-impfgegner-1.4384816

Und auch in Europa hat sich die Anzahl der Masernausbrüche von 2017 auf 2018 verdreifacht. Von 2016 auf 2018 hat sie sich sogar verfünfzehnfacht.
Quelle: https://www.welt.de/gesundheit/article188444327/Masern-Erkrankungen-haben-sich-2018-in-Europa-verdreifacht.html

Wirksamkeit der Impfungen
Eine Wirksamkeit der Impfungen ist nicht abzustreiten, wie man besonders am Rückgang der Todesfälle aufgrund bestimmter Krankheiten sehen kann. Im Fall von Diphterie zum Beispiel gab es vor Einführung der Impfung 340 mal so viele Todesfälle wie mit der Impfung.

11ed481ea0812be5 Lebensretter Impfung
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wissen/impfung-und-risiken-ueber-10-000-verdachtsfaelle-169-anerkannte-impfschaeden-in-fuenf-jahren/10918284-2.html

Herdenimmunität
Viele Impfgegner betonen gerne, dass es ja ihre Sache sei, ob sie sich impfen lassen, da sie ja nur sich selbst gefährden.
Dies ist jedoch eine falsche und gefährliche Annahme.

Viele der Krankheiten, gegen die geimpft wird, sind Infektionskrankheiten und werden von Mensch zu Mensch übertragen. Das heißt, dass eine Infektion je nach Krankheit zu bis zu 18 Folgeinfektionen führen kann.

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Quelle: Wikipedia: Herdenimmunität

In unserer Gesellschaft gibt es einige Menschen, die nicht geimpft werden können, da sie eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Vakzine haben. Andere Menschen sind zwar geimpft, aber die Impfung springt bei diesen Menschen nicht an und ist somit wirkungslos.
Menschen die eine Lebertransplantation hatten sollten zum Beispiel keinen Impfungen mit Lebendimpfstoff ausgesetzt werden, da ihr Immunsystem sehr geschwächt ist und der Erreger sich unkontrolliert ausbreiten könnte.
Quelle: https://lebertransplantation.eu/transplantation/impfungen-vor-und-nach-der-transplantaion/impfungen-vor-und-nach-der-ltx.html
Zudem schlagen Krankheiten bei Personen mit angeschlagenem Immunsystem noch schwerer zu.

Diese Menschen sind auf die sogenannte Herdenimmunität angewiesen. Dies bedeutet, dass in der Gesellschaft so viele Menschen gegen einen Erreger geimpft sind, dass die Krankheit gar nicht erst zu den nicht Impfbaren vordringen kann.

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Um eine Herdenimmunität zu gewährleisten, muss ein gewisser Schwellwert erreicht werden, heißt dass ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung geimpft sein muss.

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Quelle: Wikipedia: Herdenimmunität

Wenn sich jedoch immer mehr Menschen dazu entscheiden einer Impfung zu entsagen, sinkt dieser Prozentsatz auch. Ist dieser Schwellenwert erst mal unterschritten, steigt die Gefahr für jeden, der nicht geimpft ist, sich mit den Krankheiten anzustecken. Daher erhöht jeder, der sich oder sein Kind nicht impfen lässt, die Gefahr für die, die nicht geimpft werden können.
Impfen hat also auch eine soziale Komponente.
Zuletzt bearbeitet von emanon am 02.05.2019