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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

1.491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Missbrauch, Babys ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

04.04.2012 um 10:47
Ja, das darf sie. Laut Wikipedia darf das Zeugnis verweigern: der Ehegatte und Verlobte bzw. die bei einer Lebenspartnerschaft äquivalenten Personen und der geschiedene Ehegatte, Verwandte usw.

Quelle: Wikipedia: Zeugnisverweigerungsrecht#Wer darf das Zeugnis verweigern.3F

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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

04.04.2012 um 11:48
@Bernard und @AngRa, das Obige habe ich nur hier angemerkt, weil auch die Aussage der ersten Ehefrau eventuell wichtg sein kann, sofern der Angeklagte mit ihr irgendwann einmal durch Zufall
über die Tat oder über den Fall gesprochen hat. Es kann aber auch sein, dass er mit niemandem über den Fall sprach. Aber von Bedeutung wäre es, wie er sich im Laufe der Jahre (1982 bis 1987) verhalten hat, wenn die Rede auf Lolita kam. Der Angeklagte wurde vom Ortsbürgermeister in einem Bericht als hilfsbereiter Mensch geschildert, dem man niemals eine böse Tat zutrauen würde: "Josef K. sei immer dagewesen, wenn man Hilfe brauchte. Ob beim Reisigaufschichten für das Burgfeuer oder beim Bau des Spielplatzes im Ort." (Quelle: www.express.de - Bericht vom 14.10.2011 - 12:29 Uhr).


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04.04.2012 um 11:53
@Scipper
Nur mal zur Klarstellung: Frühere Ehefrauen können die Aussage verweigern - sie müssen es aber nicht! Und so manch eine mag da im Nachhinein und nach überstandenem "Rosenkrieg" eine gute Gelegenheit sehen, dem (bösen) "Ex" noch eins "auszuwischen". Auch das muß ein Strafgericht bei eventuell belastenden Aussagen berücksichtigen...


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

04.04.2012 um 13:12
@Scipper
@Bernard

Natürlich wäre es interessant zu wissen, was die beiden Ehefrauen zu sagen hätten und ob Lolitas spurloses Verschwinden ein Thema gewesen ist. Ich gehe davon aus, dass es Thema war und dass diese ungelöste Geschichte oft gegenwärtig war.

Man weiß aber ansonsten gar nichts über die erste Ehe. Denkbar ist sogar, dass sie kinderlos geblieben ist und deshalb nicht fortgesetzt wurde. Meines Wissens hat der Angeklagte nur einen sechsjährigen Sohn aus zweiter Ehe.

Das Gericht wird die beiden Ehefrauen sicherlich so wie die anderen Familienangehörigen auch als Zeugen geladen haben.Nur ich gehe davon aus, dass beide nicht reden werden.

Die zweite Ehefrau hat das gemeinsame Kind und die erste Ehefrau wird sich sicher der Problematik auch nicht stellen wollen.Natürlich ist denkbar, dass sie dem Ex eins auswischen möchte. Aber man muss auch bedenken, dass vermutlich alle in dörflicher Umgebung leben und da ist die ganze Sache bemakelt und schließlich weiß man noch nicht wie das Verfahren ausgeht und wer dann die Oberhand gewinnt.

Für mich ist der ganze Fall so interessant, weil ich es als Drama betrachte, dass die Familie des Opfers über Jahrzehnte in Nähe des Tatverdächtigen gelebt hat, sowie auch in Nähe des Zeugen,der hätte schon alles viel früher aufklären können. Das ist etwas ganz Unerträgliches.

Wie kann es nach alledem einen Weg zurückgeben? Auch wenn der Angeklagte freigesprochen werden sollte, wovon ich persönlich nicht ausgehe ( frei nach dem Motto: es kann nicht sein,was nicht sein darf ) ist doch ein zukünftiges Zusammenleben der involvierten Personen in räumlicher Nähe undenkbar.


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04.04.2012 um 13:16
@AngRa
"Auch wenn der Angeklagte freigesprochen werden sollte, wovon ich persönlich nicht ausgehe ( frei nach dem Motto: es kann nicht sein,was nicht sein darf ) ist doch ein zukünftiges Zusammenleben der involvierten Personen in räumlicher Nähe undenkbar."
Manchmal habe ich den Eindruck, daß wir oft die gleichen Gedankengänge beschreiten. Genau diese Situation habe ich mir in den vergangenen Wochen mehrmals intensiv vorgestellt...


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04.04.2012 um 18:55
@AngRa und @Bernard, falls der Angeklagte behauptet, sein verstorbener Vater sei der Täter und er habe dem Kronzeugen nur bei der Beseitigung der Leiche geholfen, kommt er frei, sofern das Gericht ihm das glaubt und nicht das Gegenteil beweisen kann. Strafvereitelung durch Angehörige ist straffrei (siehe § 258 Abs. 6 StGB - Strafvereitelung). Auch der Kronzeuge kann nicht für die Leichenbeseitigung bzw. die Strafvereitelung bestraft werden, denn dieses Delikt ist verjährt.


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04.04.2012 um 19:47
Leider ist uns aus der Ermittlungsgeschichte bislang wenig bekannt. Gegen den Angeklagten hat es 1984 und 1987 Ermittlungen gegeben.1987 ist ein Ermittlungsverfahren eingestellt worden.

Auch damals müssen Verdachtsmomente gegen ihn vorgelegen haben, die zunächst einen einfachen Tatverdacht begründet haben, der sich dann aber nicht erhärten ließ. Mich würde interessieren was das für Verdachtsmomente waren.

Wenn der Angeklagte sich nun dahingehend einlässt, dass sein Vater die Tat begangen habe, so wird ihm das niemand abnehmen und die Einlassung würde als reine Schutzbehauptung gewertet werden. Immerhin gibt es eine belastende Aussage. Er hat dem Helfer gegenüber die Tat eingeräumt und er hat die Leiche in Obhut gehabt, sie verpackt und die Beseitigung arrangiert. So handelt ein Täter.

Ich sehe somit keine großen Schwierigkeiten dem Angeklagten die Tötung nachzuweisen. Da der Zeuge über den Tathergang nichts berichtet hat, wird es mit dem Nachweis der Mordmerkmale schwieriger werden. Die Heimtücke nachzuweisen geht nur mit Hilfe entsprechender rechtsmedizinischer Gutachten. Da die Staatsanwaltschaft angeklagt hat, dass Lolita von hinten mit einem Eisendraht erdrosselt worden ist, müsste sich dieses aus den rechtsmedizinischen Untersuchungen ergeben. Ohne Anhaltspunkte hätten sie derartiges nicht anklagen können.

Schaun mer mal, was sich aus dem Gutachten ergibt.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

04.04.2012 um 20:52
Er wollte nicht, dass man ihm die Schuld in die Schuhe schiebt

04.04.2012 - Trier/Scheid.

Die Verhandlung gegen den 50-jährigen Landwirt Josef K. aus der Eifel im Mordfall Lolita Brieger geht in die Fortsetzung. Am dritten Verhandlungstag vor dem Trierer Landgericht ist der wohl wichtigste Zeuge der Anklage öffentlich vernommen worden.

Der 51-Jährige aus der Eifel war Landwirtschaftshelfer auf dem Hof der K‘s. Er hatte sich im vergangenen Jahr bei der Polizei gemeldet und gestanden, Lolitas Leiche mit entsorgt zu haben. Dies geschah, nachdem der Mordfall Lolita Brieger in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ erneut aufgerollt worden war. Die Schuld des Kronzeugen ist verjährt, Mord dagegen, wie ihn Josef K. begangen haben soll, verjährt nicht. Josef K. (50) aus Scheid soll seine damalige Exfreundin Lolita Brieger (18) ermordet haben, weil sein Vater gegen die Beziehung zu dem Mädchen aus „ärmeren Verhältnissen“ gewesen sei.

Der Zeuge und Josef K. kennen sich von der Jugend an. Laut der Mutter von Lolita Brieger, die am zweiten Verhandlungstag ausgesagt hatte, waren sie gute Freunde, die täglich nach der gemeinsamen Arbeit auf dem Hof der Familie von K. zusammengesteckt hätten.

Laut seiner Aussage waren sie nur Bekannte, die „gemeinsam geschafft und sich mal auf der Musik gesehen“ hätten. Seit 1982 habe der Zeuge gewusst, dass Josef K. mit Lolita „geht“. Er habe sie auch mit Josef K. zusammen zum Frauenarzt nach Prüm gefahren – von Jünkerath aus, wo Lolita seit Sommer 1982 eine eigene Wohnung hatte. Er wusste auch, dass Lolita schwanger gewesen ist.

Monate später, eines Tages, als er bei der Feldarbeit war, sei Josef K. mit seinem Auto zu ihm gekommen und habe ihm gesagt, dass er Lolita erdrosselt habe. „Ich war geschockt. Ich wusste nicht, ob ich ihm das glauben sollte“, sagt der Kronzeuge. Josef K. habe gesagt: „Du musst mir helfen“. Dies hätte er nicht hinterfragt, sondern hingenommen. Er habe schon damals Angst gehabt, dass ihm ansonsten „die Schuld in die Schuhe geschoben werde.“

Mit seinem eigenen Auto sei er losgefahren. Die Leiche von Lolita sei verschnürt und abgedeckt gewesen. Er hätte sie dann mit Josef K. in den Kofferraum seines Ford 20 gelegt und sie seien zur Mülldeponie nach Frauenkron gefahren. Dort hätten sie die Leiche vergraben. Nie wieder hätten sie darüber gesprochen. Warum er im vergangenen Jahr sein Schweigen gebrochen hat, will er nicht sagen. Er erzählt auf mehrfache Nachfrage, dass das Gerücht herumgegangen sei, dass es „noch einmal passieren könnte“. Es hätte geheißen, es habe schon einmal geklappt, dann könnte es auch noch ein zweites Mal klappen. Vorher habe er aus Angst vor der Familie K., aber auch vor der eigenen Strafe geschwiegen. Josef K. hätte ihm sogar gedroht, ihn „kalt zu machen“, wenn er plaudert.

Der Prozess vor dem Trierer Landgericht wird am 17. April fortgesetzt.

Das Urteil wird für Ende Mai erwartet.

Quelle: Trierer Wochenspiegel, 14. Woche, 04. April 2012
Link: http://www.wochenspiegellive.de/Redaktion/Trier.html?doc=64526


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05.04.2012 um 09:55
@valadon
Interessante Aussagen des Hauptbelastungszeugen, die wir hier lesen:
"Er hatte sich im vergangenen Jahr bei der Polizei gemeldet und gestanden, Lolitas Leiche mit entsorgt zu haben. Dies geschah, nachdem der Mordfall Lolita Brieger in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ erneut aufgerollt worden war."
Hmm... - also nun doch nicht von anderen Fernsehzuschauern aufgrund seiner "Wirtshausredereien" bei der Polizei gemeldet worden...?

"Er habe sie auch mit Josef K. zusammen zum Frauenarzt nach Prüm gefahren – von Jünkerath aus, wo Lolita seit Sommer 1982 eine eigene Wohnung hatte."
Auch diese Aussage interessant! Bislang war ich davon ausgegangen, daß der Angeklagte bei dieser Fahrt nicht dabei gewesen ist. Und offenbar entweder nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis oder/noch eines Fahrzeuges gewesen ist. Etwas später allerdings durfte "Jüppchen" dann ein Kfz führen:
"Monate später, eines Tages, als er bei der Feldarbeit war, sei Josef K. mit seinem Auto zu ihm gekommen und habe ihm gesagt, dass er Lolita erdrosselt habe."
Und dann, als beide die Ermordete "entsorgen" wollten, wurde laut diesem Bericht wieder das Auto des Zeugen benutzt:
"Mit seinem eigenen Auto sei er losgefahren. Die Leiche von Lolita sei verschnürt und abgedeckt gewesen. Er hätte sie dann mit Josef K. in den Kofferraum seines Ford 20 gelegt und sie seien zur Mülldeponie nach Frauenkron gefahren."

Zur Kommunikation zwischen "Bauer und Knecht" fällt mir dann noch folgendes auf:
"Nie wieder hätten sie darüber gesprochen."
Offenbar ja doch:
"Er erzählt auf mehrfache Nachfrage, dass das Gerücht herumgegangen sei, dass es „noch einmal passieren könnte“. Es hätte geheißen, es habe schon einmal geklappt, dann könnte es auch noch ein zweites Mal klappen. Vorher habe er aus Angst vor der Familie K., aber auch vor der eigenen Strafe geschwiegen. Josef K. hätte ihm sogar gedroht, ihn „kalt zu machen“, wenn er plaudert."
Hört sich für mich schon so an ("...Angst vor der Familie K. ..."), als wenn der Tod des Vaters von Josef K. im April 2010 (ein) Auslöser für die Bereitschaft des Zeugen gewesen ist, über seine Beteiligung an der Geschichte zu berichten...


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

05.04.2012 um 13:20
@Bernard

Ich habe ja schon geschrieben, dass ich nach dem Statement von Kommissar Schu und der Mitteilung von OStA Bauer davon ausgehe, dass der Hauptbelastungszeuge sich nicht selber bei der Polizei gemeldet hat.

Es gab da dieses Vertrauenstelefon. Da werden wohl einige Scheider und Frauenkroner angerufen haben und erzählt haben, was sie so gehört haben. Vor Angst erstarrt und stumm wird der Hauptbelastungszeuge über die Jahre nicht gewesen sein. Anfangs hat er mE Geld für sein Schweigen kassiert und dem Tatverdächtigen war auch klar, dass er für Geld schweigen wird. Es gibt ja auch den Spruch, dass man für Geld den Teufel tanzen sehen kann.

Vielleicht ist der Geldfluss dann aber versiegt. Der Tatverdächtige hatte wohl einen Unfall, ist in Rente gegangen und so mögen Zahlungen ausgeblieben sein. Vielleicht war er auch der Meinung, dass ihm nach 30 Jahren nun niemand mehr ernsthaft etwas anhaben könne.

Interessant finde ich Deine Anmerkungen zum Besuch beim Frauenarzt. Damals 1982 galt die sog. Indikations- und Fristenregelung. Wenn durch die Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes eine Notlage der Mutter drohte, dann war eine Abtreibung innerhalb der ersten drei Monate nach Eintritt der Schwangerschaft straffrei.

1982 wurden diese Möglichkeiten in Großstädten sehr großzügig ausgelegt. Ich weiß natürlich nicht wie es in der Eifel war. Lolita war 18 Jahre alt und lt. Zeugenaussage war ihre Stelle als Näherin alles andere als gefestigt. Es soll unmittelbar vor ihrem Tod bereits keinen Lohn mehr gegeben haben. Sie hätte sich somit auf die soziale Indikation berufen können. Das hat sie aber gewiss nicht getan, weil sie das Kind haben wollte. Abtreibungen sind nicht jederfraus Sache.

Ich gehe davon aus, dass der Helfer als Fahrdienst auserkoren worden ist, um Lolita den obligatorischen Arztbesuch technisch ( ich meine das verkehrsmäßige Erreichen der Praxis) zu vereinfachen. Eine Abtreibung hätte die Probleme von Vaters Seite gelöst, von Mutters Seite wurde sie aber mE nie erwogen.


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06.04.2012 um 16:15
@AngRa
Den Besuch Lolitas beim Frauenarzt hatte ich weniger unter dem sozialen Aspekt erwähnt (da mag es sich ohnehin lediglich um eine routinemäßige Schwangerschafts-Untersuchung gehandelt haben), sondern aus der Tatsache heraus, daß diese Fahrt -laut dem "Wochenspiegel-Bericht"- zu dritt stattgefunden haben soll. Was bislang so noch überhaupt nicht erwähnt worden ist; da war immer nur die Rede davon, daß der Hauptbelastungszeuge mit dem Mädel allein nach Prüm gefahren war. Nun ist erstmalig die Rede davon, daß auch Josef K. mit im Wagen saß. Und es stellt sich mir die Frage, warum das so gewesen ist? Fahrstrecke müßte laut dem Bericht zunächst von Scheid aus nach Jünkerath gewesen sein. Etwa 15 km. Von dort aus ca. 25 weitere Kilometer nach Prüm. Und das Ganze dann wieder retour; insgesamt runde 80 km. Warum wurde da überhaupt der "Knecht" als "Chauffeur" bemüht und "Jüppchen" brachte die Schwangere nicht selbst zum Arzt? Hatte Josef K. zu der Zeit (noch?) keinen Führerschein? War ihm die Fahrerlaubnis entzogen worden? "Monate später" durfte er offenbar (wieder) hinter dem Steuer sitzen...
Oder alles nur Zufall? Im "Wochenspiegel" (Region Prüm) berichtet die Mutter des ermordeten Mädchens in der Ausgabe vom 22. März 2012 unter der Überschrift "Josef war ihre Welt" von ständigen Besuchen ihres Freundes in der neuen Wohnung: "Seit Lolita in Jünkerath gewohnt habe, sei Josef K. täglich zu ihr gefahren." Also hatte er doch ein eigenes Kraftfahrzeug zur Verfügung...
"De mortuis nil nisi bene" (oberflächlich übersetzt "Über die Toten nur Gutes") - diese lateinische Weisheit mag in einem aufzuklärenden Mordfall -Pietät hin, Pietät her- sicherlich nicht an erster Stelle in der Rangfolge von Benehmen und Rücksichtnahme stehen. Gilt für den verstorbenen Vater eines Angeklagten genauso wie für das ermordete Opfer. Von daher möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß es in diesem Fall für Lolita Brieger auch noch einen anderen Grund gegeben haben mag, eine "Abortion" (wie wir Lateiner sagen ;)) nicht in Erwägung zu ziehen; ja sie strikt abzulehnen: Möglichkeit, Hoffnung und Aussicht nach der Geburt des Kindes doch noch von den designierten Schwieger(groß)eltern akzeptiert und -womöglich gar- (weitgehend) anerkannt zu werden. Und als Mädchen aus "einfachen Verhältnissen" (so ganz "einfach" mögen die allerdings nun auch wieder nicht gewesen sein; ich entsinne mich einer Aussage der Schwester, Lolita habe ein Pferd besessen) bei einem vermögenden Großbauern einzuheiraten. Das wäre sicher ein anderes Leben gewesen, als sich nach der Insolvenz ihres Arbeitgebers in der eher strukturschwachen Eifel wieder ein entsprechendes Lohnverhältnis suchen zu müssen. Und so ganz versessen darauf mag sie ohnehin nicht gewesen sein - schenkt man der Aussage ihres vorherigen Partners in der Gerichtsverhandlung Glauben: "Der erste Freund des Opfers, Alois S. (50) aus Hallschlag (heute wohnhaft im Altkreis Schleiden), bezeichnete Lolita, mit der er von 1979 – 81 zusammen war, als ein nettes, hübsches, zuverlässiges, hilfsbereites, ehrliches und mittelmäßig fleißiges Mädchen." ("input aktuell vom 29. März 2012)

NMTzpC Scheid 3b

Scheid - Idyllisches Dörfchen in der Vulkaneifel - und vor 30 Jahren Schauplatz eines grausamen Verbrechens. Vom Anwesen des Mordverdächtigen (großer Kreis) bis zum -möglichen- Tatort (kleiner Kreis) liegt nur etwas über einen Kilometer Wegstrecke...


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06.04.2012 um 16:59
Der Angeklagte hatte offenbar 1982 ein eigenes Auto und den Führerschein, denn in einem Bericht steht, dass er Lolita bei einer Begegnung fast angefahren oder umgefahren hätte (sinngemäß). Sie ist dabei angeblich hingefallen und lief danach in den Wald. Leider finde ich den Bericht nicht mehr.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 17:20
Jetzt habe ich den Bericht wieder gefunden, aus dem hervorgeht, dass der Josef ein Auto hatte:

"Auch die beste Freundin des Opfers, Angelika Sch. aus Frauenkron, die sich selbst als Vertraute bezeichnete und alles mit Lolita habe besprechen können, bestätigte die vielen Zerwürfnisse zwischen dem Vater des Beschuldigten und später auch mit „Josef“, der sich nach und nach immer mehr zurückgezogen habe. Zunächst habe sich Josef noch auf den Nachwuchs gefreut, aber der Vater habe die Beziehung strikt abgelehnt. Letztendlich habe K. auch eine neue Freundin in Udenbreth gehabt. In diesem Zusammenhang sei es auf einer Landstraße bei Udenbreth zu einer Begegnung gekommen, als Josef ihr und Lolita entgegenkam. Nach dem Vorwurf „Du kannst mich doch nicht mit dem Kind sitzen lassen!“ habe Josef Lolita wohl beim Wegfahren mit dem Auto erfasst, so dass sie zu Boden fiel. Anschließend sei sie über eine Wiese weggelaufen."

Quelle: http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?lang=de&e1=91


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06.04.2012 um 17:21
@Scipper
Richtig! Den Bericht kann ich bestätigen; habe das auch gelesen...
Bleibt die Frage, warum dann Klaus-Michael S. dabei gewesen ist, als Lolita Brieger zum Frauenarzt gefahren wurde.


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06.04.2012 um 17:35
@Bernard

Ich bin mir nicht so sicher, ob man dem Zeitungsbericht Glauben schenken kann, dass sie zu Dritt beim Frauenarzt waren. Wenn die Fahrdienste nicht benötigt wurden, war der dritte Mann eigentlich entbehrlich. Natürlich weiß man aber nicht genau, ob vielleicht früher doch seine Fahrdienste gebraucht wurden.

Mir ist aufgefallen, dass in den Zeitungsberichten oft die Rede davon war, dass die Schwestern, der Vater und auch die beste Freundin Lolita abgeraten haben an der Beziehung festzuhalten. Sie sei aber stur gewesen und wollte den Angeklagten nicht loslassen.

Vielleicht hing der Umzug auch damit zusammen, dass sie sich von Verwandten und Freundin nicht mehr drein reden lassen wollte und sich in Ruhe mit ihrem Freund treffen konnte.

Sie hätte es sicher gerne gesehen, wenn er sie geheiratet hätte, auch aus den von Dir schon beschriebenen Gründen. Soweit mir bekannt hätte sie nach damaligem Recht nur Unterhalt für das Kind bekommen, nicht aber eigenen Betreuungsunterhalt, da sie nicht verheiratet waren. Die Zahlungsverpflichtung bezüglich des Kindes hielt sich somit in Grenzen. Nur halt die erbrechtliche Komponente hätte im Raum gestanden.

Sie hatte wohl auch vor ihren Freund durch allerlei Dinge zu bezirzen und für sich einzunehmen, wie beispielsweise das Traktorfahren, das ihr die Freundin beigebracht hat. Der Selbstmordversuch war sicher auch ein verzweifelter Versuch den Mann zurückzugewinnen und ihn zu beeindrucken.


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06.04.2012 um 17:45
Josef hat sich - nach einem ZDF-Bericht - von Lolita getrennt, als er erfuhr, dass sie schwanger war. Gleichwohl hat er die schwangere Lolita aber manchmal in Jünkerath besucht. Er hatte aber eine neue Freundin in einem Ort namens Udenbreth, falls der Bericht vom 29.03.2012 stimmt, in dem es heißt: "Letztendlich habe K. auch eine neue Freundin in Udenbreth gehabt." (www.input-aktuell.de)


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06.04.2012 um 17:48
@AngRa
"...wie beispielsweise das Traktorfahren, das ihr die Freundin beigebracht hat..."
(Neue) Quelle? Wo steht...? ;)

Ich bin mehr davon ausgegangen, daß wenn erst ein niedliches Enkelkind geboren gewesen wäre, die Eltern (der Vater) von Josef K. ihre Abneigung gegen Lolita verringert und -womöglich noch vor der Niederkunft- einer Hochzeit zugestimmt hätten.
Die allgemeine Abneigung der Briegers gegen K. ist mir auch aufgefallen. Wobei der Vater wohl mehr "aus Prinzip" gegen alle Männer gewesen sei, die seiner Tochter zu nahe kamen. Die Mutter mochte speziell den "Jupp" nicht: " "Ich habe ihr von ihm abgeraten, ich mochte ihn nicht", sagt die heute 80-jährige Hausfrau, die ihr Leben lang in der Landwirtschaft gearbeitet hat. "Er (Josef K. Anmerkung der Red.) hat es nie ehrlich gemeint mit den Frauen." Auch ihr Ehemann sei gegen die Beziehung gewesen. "Vater war immer auf alle Freunde von Lolita eifersüchtig", sagt ihre Schwester im Zeugenstand."
("Wochenspiegel" (Region Prüm) vom 22. März 2012)


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06.04.2012 um 18:08
Auf http://www.scheid-eifel.de/cms/tl_files/scheid-buerger/bilder/22.jpg gibt es im Rahmen einer Fotoaktion des "Trierschen Volksfreunds" aus dem Jahre 2005 ein ungepixeltes Foto des Tatverdächtigen. Auch auf dem Gruppenbild ( http://www.scheid-eifel.de/cms/tl_files/scheid-buerger/bilder/scheidgruppe.jpg ) ist er ganz klein (mittig, ganz hinten links neben dem Baum) zu erkennen. Nur mal so als Info... ;)

Falls sich jemand darüber mokiert:
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
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06.04.2012 um 18:10
@Bernard

Ich habe das mit dem Traktorfahren in einem Zeitungsbericht über die Aussage der besten Freundin Angelika S. gefunden. Diese Freundin hatte von Haus aus etwas Land,daher hat der Angeklagte sie auch gefragt, ob sie mit ihm gehen wolle. Sie hatte Lolita Brieger das Traktorfahren beigebracht,weil Lolita dem Josef K. imponieren wollte.

Leider finde ich den Bericht jetzt nicht. Es gibt inzwischen auch sehr viele Zeitungsberichte.


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06.04.2012 um 18:12
@Bernard

Interessante Bilder!


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