@allHeute kam H.S. zum ersten Mal mit Bluse, ohne Rolli. Das sind bestimmt die Frühlingsboten.
Wie erwähnt war H.Schwenn anwesend und hat im gewohnt bekannten Stil geflüstert.
Die Akten mit Bankauskünften, Erbschein, Grundbucheintragungen etc. wurden zum Selbstlese-
verfahren an H.S., Herrn Schwenn, Frau von Dreden, der Staatsanwaltschaft und den Schöffen
ausgehändigt. Umfangreiche Werke.
Irgendwann im Februar 2012:
Telefonate. H.S. konnte im Gespräch mit einer Bekannten? doch wieder beratend beistehen
in Bezug auf den beruflichen, bzw. schulischen Werdegang deren Tochter. Eigene Tochter St.
sollte zunächst mal Krankenschwester lernen und sich anschließend hocharbeiten.
Ein weiteres Gespräch mit Herrn Jonen, der eigentlich B.S. sprechen wollte, war dann sehr ausge-
dehnt mit H.S.. Es ging um Freizeit, Sport, aber vor allem um die berufliche Situation von H.S.
Sie habe vor einiger Zeit eine Maßnahme des Arbeitsamtes zwecks Weiterbildung wahrgenommen,
in der Hoffnung, nach amerikanischen Vorbild, irgendwo den Fuß in die Tür zu bekommen, um
dann mit Fleiss und Überzeugungskraft die Leiter hochzusteigen. Das wäre in einer Reederei
denkbar gewesen. Aber, in Haren würde alles unter der Hand vergeben, da hätte man als Zugezo-
gene keine Chance gehabt. Sie erklärte lang und ausführlich, wie unausgefüllt das Leben einer
Mutter und Hausfrau war. Kinder in der Schule, was gibt es dann noch zu tun. Reiten, bzw.
Pferde seien ein wunderbarer Ausgleich, aber dann sei Bonito gestorben, ihr Pferd, und danach
hätte sie den Stall nie mehr betreten können. Die Töchter hätten im Reitstall viel von dem
Erlebten verarbeiten können. Dann kam Herr J. zum Grund des Anrufes, es ging wieder um die
Mantrailer Hunde, die die Spur über die A 3 auf die A 2 in Richtung, das schien nicht ganz klar,
Berlin zu nehmen. H.S. schien diesesmal nicht so beunruhigt wie bei vorangegangenen Telefonaten
dieses Anlasses. Sie machte einen aufgeräumten Eindruck.
Nach diesem Gespräch schaltete sich Herr Schwenn ein. Er beanstandete wortreich, aber akustisch sehr unverständlich, viele Paragraphen anführend, das Gespräch von H.Jonen und H.S.. Sie sei
damals schon (im Februar) verdächtigt worden, und somit hätte sie belehrt werden müssen.
Ein anderes Telefonat, wohl mit einer Freundin?, beinhaltete nochmals die Therapie, die sie
so entlastet habe. Es ging um den Vater, der gebildet und kulturell anspruchsvoll war, aber
von jetzt auf gleich zum Tyrannen werden konnte. Er habe sie nicht geschlagen, aber verbal
misshandelt. Die Frage, ob der Vater noch lebt, wurde bejaht, er sei jetzt in einem Altenheim und
für sein Lebensschicksal selbst verantwortlich, sie hätte den Kontakt abgebrochen, die Schwester
hätte noch lockeren Kontakt.
Sie schilderte, meiner Meinung nach in diesem Telefonat, nochmals die Berührungen an dem
toten Schwiegervater. Das hat sie heute zu Tränen gerührt.
Übrigens sah H.S. sehr schlecht aus. Blass, etwas angeschwollen im Gesicht und, ich würde sagen,
verweinte Augen.
Der Freund M. von St.Sch. war als Zeuge geladen, und wie Hailey schrieb, konnte er sich an
nichts erinnern, wonach er von dem Vorsitzenden oder der Staatsanwaltschaft befragt wurde.
Standardsatz: Weiss ich nicht mehr. Selbst Aussagen, die er bei der Polizei gemacht hatte und
unterschrieben hatte, waren ihm vollkommen unbekannt. Seltsam, dass bei Befragung durch
die Verteidigung das Gedächtnis wieder funktionierte.
Die Mutter von M. war nächste und letzte Zeugin. Sie konnte sich erinnern, dass St. am Abend des
8.Juli 2011 beim Abendessen zu dritt, Mutter, Sohn und St., erwähnte, ihre Mutter H.S. sei
in der Nacht nicht zu Hause gewesen, sei erst um 6 Uhr zurückgekommen von einer Freundin,
aus Köln? - das war nicht ganz klar- mit der sie sich verquatscht hätte. Die Zeugin machte einen
soliden Eindruck, allerdings konnte ich eine verschachtelte und akustisch für mich unverständ-
liche Situation in Bezug auf eine Aussage, die Herr Schwenn mit dem Vorsitzenden abhandelte,
nicht nachvollziehen. Vielleicht hat jemand anders das parat.
Dann noch ein Telefonat zwischen St. und der Mutter ihres Freundes, die sehr liebevoll und
verständnisvoll mit ihr sprach. Sie bot ihr mehrmals an doch vorbeizukommen, wenn ihr danach
sei. St. wollte die Frau aber wegen der lästigen Presseleute nicht mit hineinziehen. Das hat
die Mutter aus der Welt geräumt und gesagt, sie würde mit denen schon klarkommen.
Dann ein langes Telefonat mit einem Herrn St. und B.S.,der die Mantrailhundegeschichte
laut und deutlich demontiert hat. Er riet auch B.S., entlastende Erkenntnisse aufzuschreiben und
der Polizei mitzuteilen.