@lawine

Nun, Forschung war und ist immer Auftragsforschung. Wer finanziert wen, um welches Ergebnis zu bekommen, das seine politischen oder ökonomischen Absichten wissenschaftlich begründet.

Ich habe im Laufe meiner wissenschaftlichen Verlegertätigkeit so viele Publikationen zu "Zweckforschungen" in den verschiedensten Bereichen der Medizin und Psychologie durch meine Hände laufen sehen...

Natürlich gibt es selbst auferlegte Standards, in denen Interessenskonflikte und Finanzierungen offen dargelegt werden müssen - aber Geld ist flüssig und schnell.

Es war zwar nicht mein Fachgebiet, aber gerade, was hinsichtlich Atomanlagen in den letzten fünfzig Jahren publiziert wurde und an wissenschaftlich fundierten Gutachten abgeliefert wurde, beispielsweise zu den Leukämiefällen in der Umgebung des AKW Krümmel ist so widersprüchlich, dass man schon genau hinsehen muss, wer da für wen geforscht hat.

Ein weiteres aktuelles Beispiel wäre die Glyphosat-Debatte.

ich erinnere mich auch noch an die Diskussion darüber, ob Glücksspielautomaten abhängig machen, Passivrauchen schadet oder Alkoholkonsum gesundheitsfördernd ist. Da war es dann schon interessant zu sehen, wer diese Forschungsvorhaben mit welcher Absicht finanziert hat - und hinter welchen fassaden sich manchmal die wahren Lobbyisten verbargen. Natürlich hat wissenschaftliche Auftragsforschung immer Einfluss auf politische Diskussionen und Entscheidungen.