@antimensch"bei anderen drogen wie alkohol ist das schon was anderes. einmal drin kommt man nie
wieder raus. kann sein dass man dann irgendwann trocken ist, aber einfach so mal einen
neben bei trinken ohne wieder rückfällig zu werden ist unmöglich."
Das liebgewonnene Klischee von "einmal alkoholkrank - immer alkoholkrank" und das damit verbundene therapeutische Abstinenzparadigma wird inzwischen nicht mehr von allen Suchtforschern und -praktikern SO bedingungslos aufrecht erhalten.
Suchtexperten wie Jürgen Rink beispielsweise sprechen hier von einer "Abstinenzfixierung" bzw. "Abstinenzabhängigkeit", die in ihrer lebensbeherrschenden Form eigentlich nichts anderes als eine Suchtverlagerung bedeuten und als therapeutisch zweifelhaft anzusehen sind. Zunächst ist man ja etwas verwirrt wegen des Begriffs Abstinenzabhängigkeit, aber er ist tatsächlich so gemeint, wie man ihn auf den ersten Blick versteht. Rink vertritt die These, dass die Abhängigkeit von der Abstinenz, aus tiefenpsychologischer Sicht eine Ersatzbildung wäre, ein Ersatzobjekt, das an die Stelle der Suchtmittelabhängigkeit tritt.
Wieder andere, wie Joachim Körkel, der deutsche "Rückfallpapst" propagieren seit Jahren offenbar erfolgreiche Programme zum kontrollierten Trinken.
http://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/Auch in der Prävention findet inzwischen ein Umdenken statt. Stichwort "Drogenmündigkeit".
One size doesn't fit all. So ist es auch bei den Therapieangeboten und Hilfestrategien für Drogengebraucher, unabhängig davon, ob es sich um legale oder illegale Substanzen handelt.
Suchtkranke sind so unterschiedlich wie Nichtsuchtkranke.
Ich habe im Laufe meines Lebens viele Menschen kennengelernt, die mit dem Alkoholkonsum aufgehört haben, wie sich andere das Rauchen abgewöhnt haben. Von heute auf morgen - ohne gravierende Probleme.
Selbst im Bereich der allgemein als extrem problematisch angesehenen intravenös Heroin & Co. konsumierender Personen gibt es das Phänomen der "Selbstaussteiger" oder des "Herauswachsens aus der Abhängigkeit".