Möchtet ihr die Mauer zurück?

@lenzko
Da das alles nun wirklich vor meiner Zeit war, kann ich auch nur spekulieren...aber ich denke mir mal, es gab auf keiner Seite "selbstlose Geschenke" - allenfalls Hilfe, die dazu diente einen Machtanspruch und Einfluß zu manifestieren und eine gewisse Abhängigkeit zu forcieren...das Ganze gipfelte dann im Kalten Krieg. Beide Teile Deutschlands waren ein Spielball zwischen den Systemen

@Thalassa
Besser hätte es keiner sagen können, denn genauso war es.

@lenzko

Würdest Du freundlicherweise mal zur Kenntnis nehmen, daß das Ruubgeld der Nazis sich nicht in Luft aufgelöst hatte, sondern ausschließlich dem Wiederaufbau im Westen zugute kam? Das wird in keiner Schule auf dem Lehrplan stehen und gestanden haben und ist auch nur wenigen bekannt. Man KANN es aber belegen und ich habs hier im Forum schon verschiedentlich belegt. Ist aber hier eher offtoppic. Erklärt aber den schnelleren Start in ein Wirtschaftswunder wie es dann Mitte der 50-er Jahre einsetzte. Also es war NICHT nur der Marshall-Plan und das effizientere Wirtschatsmodell sondern AUCH die Anschubfinanzierung durch die Kriegegewiine und das RAubgeld infolge der Ausplünderung Eurpas und speziell das der Ausmordung der europäischen Juden. Die dunkle Seite des Wirtschaftswunders.

@lenzko
Es ging nur um Machtansprüche und Interessen, denn beide Großmächte, die USA sowohl als auch die SU hätten vollkommen autark existieren können - jetzt mal abgesehen von der Fähigkeit, das eigene Volk dafür motivieren zu können - nein, es ging und geht einzig um den Kampf der Systeme und letzendlich die Weltherrschaft

@jafrael
Sicherlich hatte es mit den von Dir genannten Vorteilen der Westen einfacher, aber da zeigte sich halt damals schon, das es im kapitalistischen Wirtschaftssystem einfacher und schneller möglich war, ohne Rücksicht darauf, woher die Mittel kamen.

Im Gegensatz zu den anderen RGW-Ländern, ging es der DDR am besten, nicht zuletzt dank der Su.
Die DDR war strategisch gesehen das kostbarste Lamm , was die Russen im kalten Krieg in ihrem Stall hatten

@lenzko

Also "ohne Rücksicht" stimmt schon mal.

Aber die Mittel sind sehr wichtig - GERADE im Kapitalismus! Wir sind nicht schlauer gewesen als die Leute im Osten. Wir sind auch nicht schlauer als die Leute anderswo. Wir haben das Glück zu einem Land zu gehören das profitierte an der Ausplünderung der Welt. Und DAS ist das GEheimnis des Kapitalismus!

Erster wrtschaftlicher Aufschwund nach 1871 - finanziert durch die Kriegskontributionen Frankreichs - die die Franzosen aus den afrikanischen Kolonien "erwirtschafteeten". nur mal als Beispiel..

Anschubfinanziereungen sind nun mal das was den Motor des kapitalistischen System ins Laufen bringt.

@martialis
Da hatten aber die Deutschen in der DDR auch einen grossen Anteil dran, da es nunmal
gute Technologien gab, mit denen auch weitergearbeitet werden konnte. Schlimm war nur, dass die Russen, mit ihrer gewonnenen Macht so einiges unterdrückt haben, sonst wäre da vielleicht noch einiges anders gelaufen.

@martialis
Ja! und das, weil kein anderes Einflußgebiet so nahe an die BRD grenzte - vom Sonderfall Westberlin jetzt mal abgesehen...

@jafrael
Der olle Marx war schon ein kluger Mann, was? Er hat vll als Idealist nur nicht mit dem popeligen Profistreben der "grauen Masse" gerechnet und zuviel vorausgesetzt

@jafrael
Kein anderes Gesellschaftssystem konnte bisher dem Kapitalismus eine wirtschaftliche Gegenwehr erbringen. Zu stark sind die Methoden zur Erwirtschaftung von finanziellen
Mitteln. Grund dafür ist das materielle Machtstreben, was in der Natur des Menschen manifestiert ist. Nur eine Veränderung des Grundbewusstseins wird da vielleicht irgendwann einmal eine Veränderung bringen.

@martialis
Ja! und das, weil kein anderes Einflußgebiet so nahe an die BRD grenzte - vom Sonderfall Westberlin jetzt mal abgesehen...

Doch Tschech, aber die hatten kein West-Prag

@Thalassa

Vor allem gabs den "Neuen Menschen" nicht, des sein Wirtschafts und Sozialsytem benötigt hätte. DIESE Kritik ist schon berechtigt. Andererseits war Karl Marx noch klug genug um fest zu halten daß der Kommunismus sich nur in den entwickelsten Ländern als Wirtschfts- und Sozialsystem etablieren ließe. Die Geschichte hatte aber eine andere Wendung genommen und eine der am wenigsten entwickelten Länder der damaligen Industrienationen - Russland - fing damit an die Tdeen des Karl Marx umsetzen zu wollen. Fügrte dann aber ein Wirtschaftssystem ein, daß von dem Generalwirtschaftsplan des Walter Rathenau ausdem 1. Weltkrieg abgekupfert war und eine kapitalistische Planwirtschaft genannt werden musß Nix Kommunismus also.

Da hatten aber die Deutschen in der DDR auch einen grossen Anteil dran, da es nunmal
gute Technologien gab, mit denen auch weitergearbeitet werden konnte.

Ist richtig. Trotzdem hinkten sie dem Westen um Welten hinterher.
Als sie stolz im TV ihren 1Mb Chip präsentierten, haben die sie im Westen ausgelacht

@martialis
Es waren ja auch nie genügend finanzielle Mittel da, um die Forschung auf dem neuesten
Stand zu halten. Die Alu-Chips der DDR waren nuneinmal auf dem Weltmarkt nicht frei
konvertierbar.

@lenzko

AUCH das "materielle Machtstreben" ist, dazu gibts soziologische Untersuchungen, das Ergebnis gesellschaftlicher Anpassung und Trainingsprozesse - keinesfalls genetischer Natur. Dieses Märchen, von "der Natur des Menschen" wird gerne erzählt, weil es für die Leute erzählt wird, die dieses System braucht. Was früher die Religion war ist heute der Glaube an den Kapitalismus.

@jafrael
Das war ja letztendlich das Elend, das zum Scheitern einer an sich grandiosen Idee - so sehe ich das wenigstens - führte.
Wer weiß, ob die Menschheit überhaupt überhaupt jemals in der Lage wäre, nach vergelichbaren Regeln und Normen zu leben ... ich bezweifle es entschieden.

@lenzko

Ja, deswegen ja.
Allerdings spielte das ganze Parteitheater auch auf vielen Gebieten ne Rolle, wo sie (wir) versagt haben. Der Trabant, zumindest sein Äusseres, wurde mehrfach neu entworfen, und hätte zumindest auch als Billigkarre für Valuta exportiert werden können.
Was wurde gemacht? Die Pläne kamen in die Schublade und Feierabend, immer!^^

@Thalassa

Es gab Kulturen in denen Menschen jahrtausende lang nach anderen gesellschaftlichen Vorgaben und Verhältnissen lebten. Ob UNSER System SO lange überlebt ist angesichts der Zerstörung - die erfodertlich ist es zu erhalten - MEHR als fraglich.

@lenzko

Keine Bange, es wurde nicht alles mit unseren umgerechneten Aluchips bezahlt! Die DDR hatte genügend Unterhändler, die im Staatsauftrag "Geldwäsche" betrieben haben, inoffiziell galt schon "richtiges Geld" - sprich Devisen ;)

Meinen Stein behalte ich, den bekommt Ihr nicht mehr.

Ich denke es ist unwürdig die Mauer zurück zu wünschen und wenn, dann nur als Symbolischen Akt zur Mahnung.

Ich kann mich gut daran erinnern wie es bei Helmstedt zur Zonengrenze hin aussah.
Meter hohe Stein-Mauern auf denen Soldaten mit der MP im Anschlag standen.
Diese Form der Abschreckung hat mir jedenfalls angst gemacht.

Der Wandel bzw. die Integration des Osten in den Westen wurde zu krass vollzogen.
Die Freiheit war zwar schön doch wurden viele aus Ihren Wurzeln gerissen.

Abgesehen vom Zwang und der politischen Verfolgung – fühlte man sich geborgen und aufgehoben. Innerhalb der Gemeinschaft gab`s einen Zusammenhalt. Ich meine jetzt nicht die politischen Querelen etc. sondern die Nähe zu einander.

Das fehlt heute!

Und bitte, ich möchte mich nicht wieder ellenlang erklären müssen

boppolo