Kopftuchverbot in Hessen ist rechtens!

algabal schrieb:Es galt sogar für Frauen, extra ein Kopftuch in der Kirche zu tragen.

Vielleicht in südlichen Ländern, aber sonst ..... ?

Tatsächlich ist es heute noch so, dass man in Italien z.B. nicht mit nackten Beinen und Armen in die Kirchen darf/soll. Gilt sogar für Männer in Shorts. Jedenfalls in grösseren Kathedralen, die sogar Personal angestellt haben, welche das kontrollieren.

Aber das geht jetzt am Thema vorbei ;)

War auch in Deutschland in den ländlichen Gegenden nicht unüblich und geforderter "Konsens". Das ging bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Auch heute noch kann man vereinzelt die ganz alten Damen auf dem Lande sehen, wie sie vor dem Kirchgang ihr Kopftuch aufsetzen, wenn sie es nicht auch so schon tragen.

Nunja ne Kirche hat als Gebäude ja wohl nen Sonderstatus wie auch eine Bahnhofshalle.

Und das Kopftuch bei Frauen in Europa hatte ja wohl auch eher praktische Gründe als das bloße zur Schau stellen einer Religion, klar, wenn Omchen im Garten arbeitet und ins Haus geht, wenn sie eh wieder raus muss, dann isses unpraktisch das Kopptuch abzulegen aber im Gegenzug waren Frauen damals nicht wirklich oft in öffentlichen Diensten tätig und Kopftücher sind für Frauen nichtmehr üblich von daher keinerlei Vergleich zu dem, was die besagte Lehrerin versuchte abzuziehen. Auch wüsste ich nicht, dass Kopftücher zu irgendeiner Zeit in öffentlichen Diensten obligatorisch waren, wenn dann ind Fabriken und dort funktionell mit Haarnetzen vergleichbar zwecks Hygiene/Arbeitsschutz.

Doch solche Argumente kann eine Lehrerin mitnichten zu Felde führen, da ein Kopftuch ihr in der Ausübung ihrer Arbeit weder dienlich ist, noch ihr durch das Fehlen Nachteile entstehen würden.

Und es ist immernoch ein gewaltiger Unterschied, ob Ausnahmen wie z.B. der Status des Omchens in der Kirche im Konsens geschehen oder ob Omchen vor Gericht zieht und irgendetwas einfordert.

Was die öffentlichen Ämter anbelangt, bin ich auch für die Wahrung einer gewissen Neutralität. Was das private Leben angeht, stört mich die Vielfalt der Kulturen im Angesicht unserer Bevölkerung überhaupt nicht und auch der Anblick einer Moschee stellt für mich eine willkommene, virtuelle Abwechslung von der architektonischen Uniformiertheit der hiesigen Kirchen dar. ;)

@schmitz

Da sind wir ja einer Meinung, genau dies vertrete ich hier schon seit Seite 34 voller Inbrunst ;)

Moschee ist auch in Ordnung, allerdings würde mich es stören, wenn vom Minarett aus durch Lautsprecher der regelmässigen Aufruf zum Gebet ertönen würde ;)

Ist doch um einiges häufiger als die Kirchenglocken ertönen zur Messe.


Aber auch da gibt es wieder Schlimmeres, was man ertragen muss ....

Ich habe eine Moschee in der Nähe meiner Wohnhaft(;)) und ebenfalls etwa drei Kirchen. Den Aufruf zum Gebet der Moschee, habe ich noch nie vernommen, das Geläut der Glocken dagegen, höre ich täglich.

Die Glocken der Kirche, läuten jede volle Stunde und teilweise auch noch mal kurz alle halbe Stunde. Da kommen die 5 täglichen Aufrufe der Moscheen gar nicht gegen an..;)

Ich denke es ist alles eine Frage der Gewöhnung und auch des guten Willens...;)

Da man sich in Hessen einig ist, das Kopftuch aus öffentlichen Ämtern zu verbannen, weiß ich eigentlich gar nicht, was hier noch diskutiert werden soll. Ein öffentliches Amt ist nun mal etwas anderes, als das private Leben.

Naja ich brauch keine Kuppeln mit langen spargelartigen Türmen daneben, in Großstädten von mir aus aber wenn ich so durch die Landschaft mich bewege, dann will ich Dörfer sehen, wo in der Mitte eine Kirche steht, (auch wenn ich Atheist bin doch es geht um die Ästhetik) dieses Bild gehört zu Deutschland wie Kartoffelbrei zum Gulasch und da ich auch öfter mal Landschaftsfotos mache, würden mich Moscheen im klassischen Erscheinungsbild sehr stören ich weiß nich, warum man die urtypische Architektur Europas noch zerstören sollte, reichen denn durch Wälder gezogene Hochspannungsleitungen und Windräder nicht schon aus?

Warum muss alles Neugebaute denn die Landschaft verschandeln?

@GilbMLRS

Du siehst "Zerstörung", ich sehe "Abwechslung" und wenn du von der "urtypischen" europäischen Architektur sprichst, wirst du wohl die der Römer meinen, oder?

und wenn du von der "urtypischen" europäischen Architektur sprichst, wirst du wohl die der Römer meinen, oder?

Ich meine das, was sich vom Mittelalter bis jetzt entwickelt hat. An Städtebaukram. Für mich gehören Fachwerk, zuliebst gotische Kirchen/Kathedralen und spitze Dächer dazu. Und wenns geht ein nach oben spitz oder zwiebelförmiger zulaufender Mittelpunkt.

Moscheen gehören in islamische Länder, Türkei, Arabien oder wo auch immer aber man sollte wenigstens ein paar Konventionen einhalten. Und Gesetze darüber, dass sich Gebäude in die vorherrschende Stilrichtung einfügen sollen gibt/gab es.

Wenngleich mir die Urheber zuwider sind, so finde ich ein solches Gesetz dennoch sinnvoll, da sich kulturelle Identität auch in der Architektur wiederspiegelt. Dagegen finde ich diese Fertighausburgen schrecklich, in denen ein Haus wie das andere aussieht, ekelhaft sterile Reihenhaussiedlungen und homogene Neubauinseln in denen man eine amerikanische Vorstadt vermuten könnte.

Wenngleich mir die Urheber zuwider sind, so finde ich ein solches Gesetz dennoch sinnvoll,

Der erste Teil des Satzes bezog sich noch auf einen anderen Absatz, den ich wieder rausnahm, da ich eben dieses Gesetz nicht zweifelsfrei wusste, den vermeintlichen Urhebern zuzuschreiben.

@savage

Die Frage ist nur, die Integrationspolitik hat doch scheinbar versagt,
wenn hier anders gehandelt wird als in anderen Ländern. Wenn ich wo
hinfahre passe ich mich dem anderen an, warum ist das hier immer anders
?

Ja?Betest du auf einmal Richtung Mekka, wenn du in den Türkeiurlaub
fährst?

Nichts ist so schlimm wie Konformität. Bitte nicht mit der gebotenen
Neutralität im Staatsdienst verwechseln!

@schmitz

Ich wohne auch neben einer kath. kirche. Daher kenne ich das regelmässige Glockengeläute sehr gut !
Es stört mich tatsächlich am Samstagabend um 18 Uhr im Sommer, wenn man draussen sitzt in geselliger Runde, und dann das viertelstündige Läuten zur Abendmesse ertönt, man versteht kein Wort mehr :D

Ich stell mal ein video rein, mit dem Gebetsaufruf, dauert schon ein Weilchen, das ganze - aber tönt recht melodisch ;)


https://www.youtube.com/watch?v=gDN3ZTYSVF0 (Video: Azan - Der Gebetsruf im Islam)

Die eigentliche Unwirtlichkeit unserer Städte hat auch große sozialpsychologische Auswirkungen, auch wenn man dies aus Gewohnheit und aus einer gewissen Unabänderlichkeit heraus, kaum wahr zu nehmen in der Lage ist.

Aber hier geht es ja eigentlich um das Kopftuchverbot in Hessen und nicht um einen eventuellen Moscheebau in einem kleinen Dörfchen in der Provinz...

@elfenpfad

ja, vor kurzem erst war ich in italien. es werden am eingang tücher verteilt, damit man nicht "entblößt" die kirche betritt. da geb ich dir vollkommen recht.

@lesslow

Kopftücher für die Frauen, nehm ich an ;)
Das ist mir noch nie in Italien passiert, dass ich ein Kopftuch anziehen musste in einer Kirche. Nicht mal in den kleinsten kaffs.
Vielleicht ja nur während einer Messe ?

Hoffentlich sind die Tücher immer frisch gewaschen, sonst seh ich schwarz für evtl. Krabbelalarm ;)

ich war in pise und da hat man solcherlei zeugs verteilt. aber ich hab war nicht drinnen, deswegen kann ich auch nicht genau sagen, ob es nun kopftücher waren, oder der gleichen. wohl eher für entblöste körperteile ^^

ich wünsche eine gute nacht. :)

Ich finde es nicht schlimm, wenn in Großstädten repräsentative
Gotteshäuser für Muslime enstehen, denn sie sehen allemal besser aus, als
Hinterhofbaracken in denen Moscheeen früherer Prägung untergebracht
waren. Die Größe der Moschee sollte halt nur der Größe der religiösen
Gemeinde angemessen sein.

@Gilb

Die meisten Kirchenneubauten der Nachkriegszeit verunstalten das
Stadtbild auch nicht gerade unerheblich...oftmals sehen sie sehr
zweckmässig aus und sind ebenso kahl eingerichtet. Von sakraler
Stimmung keine Spur.

Auf Island wird verstanden, wie man schöne neue Kirchen baut:



content/uploads/2008/03/moderne_kirche_small.jpg">

@Obrien

Wenn die Dinger inner Großstadt stehen, wo irrsinnige Künstler ihre ästhetischen Verbrechen und optischen Vergewaltigungen eh schon an Gewerbegebäuden verunstalten, dann solls mir egal sein, mein Vater selber musste ein Kirchenkreuz schweißen, wovon der selber sagte, dasses total scheiße aussieht (sieht es auch, steht jetz auf soner Pseudokirchturmspitze).

Aber das, was man so auf dem Land findet, wo man das gesamte Dorf auf ein Bild bekommt, das soll schon erhalten bleiben.

Und das Ding da oben in Island, das kann man doch im Kriegsfall prima als Bunker verwenden :D

Ich find die Kirche cool :P

Warum verkauft man nicht, einige mehr oder weniger unbenutze Kirchen
einfach an Muslimische Gemeinden? Es ist doch so, das ein Pfarrer oft
mehrere Gemeinden gleichzeitig betreuen muss weil der Nachwuchs an
Theologen fehlt und gleichzeitig immer weniger Kirchen überhaupt noch
gefüllt werden können.

Das hätte drei Vorteile:
Die kath. und ev. Kirche kann unbenutze Immobilien losschlagen und weiss
zumindest, das die Kirche weiterhin ein religiöser Ort bleibt und nicht wie in
der Vergangenheit bei Kirchenverkäufen schon geschehen, völlig
zweckentfremdet wird.

Das Stadtbild bleibt unverändert.

Es gäbe die Gelegenheit für einen interreligiösen Dialog.