Erich von Däniken
04.08.2010 um 10:30Anzeige
smokingun schrieb:Es geht doch nicht darum wer dass sagen hat.Doch! Es geht genau darum, wer das Sagen hat. Der bestimmt (in der Regel) nämlich, was an die Öffentlichkeit kommt - und was nicht. So einfach ist das ...
zaphodB. schrieb:Auf was es bei einer Theorie ankommt, ist die ihr innewohnende Logik und das Basieren auf nachweisbaren Fakten.Das unterscheidet Wissenschaft von Scharlatanerei.Richtig.
zaphodB. schrieb:Und die Theorien von EvD zählen eindeutig zu letzterer.Falsch. (wegen oben)
Asgaard schrieb:dass herr von däniken nicht faked- Metallbibliothek in Ecuador
Asgaard schrieb:ist trotzdem spannendich war ja nicht dort, aber die Schauobjekte die im Inet zu bewundern sind, sind doch eher peinlich. Wenn ich nur an die "und es geht doch"-altägyptische Neonlampe im Plexiglasgehäuse denke ;-)
und wenns um erichs aliens geht lest doch mal luc bürgin verbotene archäologie is auch interessant und ich möcht mal in einigen museen(äh schreibt man das so? ) im keller stöbern oder im vatikan und und und ...grins aber mich lassen die ja nicht ...Habe in einer Rezension bei Amazon was interessantes gefunden, was mir als Laien das Ganze verständlicher macht. Lies das mal durch und denk ein bisschen darüber nach.
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich dieses Buch wirklich bewerten bzw. kommentieren soll. Nachdem ich die Rezensionen hier gelesen habe, werde ich doch mal meinen Senf hinzugeben.Und hier der Quellenverweis: http://www.amazon.de/Lexikon-verbotenen-Arch%C3%A4ologie-Mysteri%C3%B6se-Funde/dp/3942016141/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1280991374&sr=8-1
Um es von vorne herein zu sagen, ich habe Archäologie studiert und glaube mich ein wenig in dieser Wissenschaft auszukennen (auch wenn man natürlich niemals alles kennen kann). In der Ta gibt es Funde und Befunde, wo auch erfahrene Archäologen nur verwundert den Kopf schütteln können (Die übermodellierten Schädel von Jericho, Tell Ramad oder anderen Siedlungen des Neolithikums wären so ein Beispiel), es gibt auch oftmals Momente wo ein Wissenschaftler es nur schwer einsehen will, dass ein großer Teil von dem was man bisher glaubte durch einen neuen Fund auf den Kopf gestellt wird (die Datierung der minoischen Eruption wäre da ein Beispiel), aber das was dieses Buch da behauptet ist einfach nicht haltbar.
Fangen wir mit dem Titel an: "Verbotene Archäologie". Sowas gibt es schlichtweg nicht. Jeder Wissenschaftler kann sich dem Thema widmen zu dem ihn sein Forschungsdrang zieht. Jeder Laie kann sich in Bibliotheken über Funde informieren. Verboten wird nichts. Das gilt auch zum Thema "verheimlichen". Wenn etwas nicht öffentlich zugänglich wäre, wie soll der Autor des Lexikons überhaupt davon erfahren haben? Woher die exakten Fundortangaben, woher die Details? Nichts ist verheimlicht.
Jetzt gibt es natürlich die berechtigte Frage, warum die Funde nicht die volle Aufmerksamkeit der Archäologen bekommen. Dies hat sehr viele Gründe, ein paar versuche ich mal an dieser Stelle zu nennen:
- Fälschungen: Viele dieser Funde die der Autor nennt sind entweder welche, oder sind "sehr wahrscheinlich" welche. Es gibt leider nur wenige Forscher die sich die Zeit nehmen zweifelhafte Stücke näher zu untersuchen, obwohl das wirklich einmal ein wichtiges Thema wäre. Ein ehemaliger Dozent von mir hat sich diesem Thema einmal gewidmet und ein kurzes Seminar darüber gehalten. Es ist interessant und oftmals geradezu faszinierend mit welcher Genauigkeit und welchem Ideenreichtum Fälscher arbeiten. Eine Aufarbeitung dazu wäre wirklich mal bitter nötig.
- Unikate: Die Archäologie ist eine statistische Wissenschaft und lebt daher vom Vergleich. Daher sind Einzelstücke sehr oft nicht von dem Interesse wie es die Öffentlichkeit gerne sehen würde. Lediglich einige spektakuläre Exemplare wie die Himmelsscheibe von Nebra oder "Ötzi" erfahren eine trotz ihrer Einzigartigkeit eine große Aufmerksamkeit (was von einigen Archäologen auch kritisiert wird. Zitat: "Ich stelle mir gerade vor, jede Leiche die wir finden würde so stark untersucht werden wie dieser Gletschermann. Großer Gott.....""). Man muß es einfach mal so sehen: Einzelstücker verraten nur ein Bruchteil dessen, was quatitativ häufiger aufkommende Gegenstände verraten können. Daher sind sie (leider) oftmals einfach uninteressant, vorallem wenn man den ersten Punkt in Betracht zieht: Einzelstücke können Fälschungen sein. Eine Untersuchung um eine Echtheit festzustellen ist teuer und daher lohnt es sich einfach oft nicht.
- Überbewertung: Es gibt Sachen die einfach in der Bedeutung überbewertet oder überinterpretiert werden. Davor sind auch gestandene Archäologen nicht sicher und somit ist es klar, dass interessierte Laien einfach Sachen überbewerten oder falsch verstehen. Ein Beispiel wäre eine germanische Opferstätte wo erstaunlich viele Fischopfer fanden. Einige Jahre nachdem die Monographie rauskam, hat ein Geologe das Gebiet näher unter die Lupe genommen und festgestellt, dass sich dort einmal ein See befand. Urplötzlich war der große Opferplatz ein kleiner germanischer Kultraum der an einem See lag. An Fischopfer dachte da jetzt keiner mehr.... Die Archäologie ist eine sehr junge Wissenschaft und vieles ist daher noch in der Diskussion. Dieser Fehler passierte einem hochdekoriertem Forscher weil er einfach nicht alle Fakten kannte. Einem Laien kann das auch passieren...
Um etwas festzuhalten: ich habe früher die Bücher des Herrn von Dänike gerne gelesen und lese sowas auch heute gerne noch. Aber dieses Buch ist mit denen leider nicht zu vergleichen. Daher gebe ich ihm auch nur einen Stern. Da wurde versucht mit einem spektakulären Titel Geld zu machen. Mit Seriösität hat das Buch leider nichts zu tun.
Metepec schrieb:Was ist denn daran lustig?Der rumänische Baggerschaufelzahn. Das ist schon wieder lustig.
Metepec schrieb:Wie soll das Ding ein Baggerschaufelzahn sein wenn es etliche tausend Jahre, oder noch älter ist?Es ist eben nicht tausende Jahre alt, wenn es im Flussbett gefunden wird. Die geologische Einordnung ist auch ein totaler Schwachsinn.