eitles trachten eitles ringen
frisst dein bisschen leben auf
bis die abendglocken klingen
still dann steht der tolle lauf

gastlich bot dir auf der reise
die natur ihr heiligtum
doch du staeubtest fort im gleise
sahst nach ihr dich gar nicht um

bluetenduft und nachtigallen
maedchenkuss und freundeswort
riefen dich in ihre hallen
doch du jagtest fort nur fort

eine toerin dir zur seite
trieb mit dir ein arges spiel
wies dir stets ins graue weite
siehst du freund dort glaenzt das ziel

war es gold wars macht und ehre
was sie schmeichelnd dir verhiess
taeuschung wars nur der hetaere
eitel tand ist das und dies

sieh noch winkt sie dir ins weite
und du wardst ein alter knab
nun entschluepft dir dein geleite
und du stehst allein am grab

kannst nicht trocknen mehr die stirne
da du mit dem tode ringst
hoerst nur ferne noch der dirne
hohngelaechter und versinkst ^^..^^

Nikolaus Lenau (1802-1850)